Nordsächsische SPD mit neuem Kreisvorstand
Vor wenigen Wochen wurde der bisherige Mügelner Bürgermeister Volkmar Winkler neu in den Sächsischen Landtag gewählt. Am Sonnabend nun sprachen ihm 93,3 Prozent der Delegierten des nordsächsischen SPD-Kreisparteitages ihr Vertrauen als neuem Kreisvorsitzenden aus. Der 55-Jährige dankte für das große Vertrauen und nannte wichtige Aufgaben für die nächsten zwei Jahre. „Wir wollen Perspektiven für Nordsachsen aufzeigen. Abwarten ist keine sozialdemokratische Tugend“, so der neue SPD-Chef Nordsachsens.
Als seine beiden Stellvertreter wurden der Eilenburger Oberbürgermeister-Kandidat, Torsten Pötzsch, und der Fraktionsvorsitzende im Kreistag, Heiko Wittig, gewählt. Neuer Schatzmeister ist der bisherige Beisitzer Holger Trauzettel. Der Delitzscher ist als Amtsleiter im Landratsamt Nordsachsen bestens mit den Aufgaben der Kommunalpolitik vertraut. Außerdem gehören dem neuen Vorstand der Bad Dübener Martin Tulaszewski als Schriftführer sowie die Beisitzer Berhard Voll aus Zwochau, Theo Arnold aus Delitzsch und die beiden Tauchaer Hagen Scheffler und Peter Wagner an.
Die Bilanz der vergangenen zwei Jahre konnte sich für die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten Nordsachsens sehen lassen. „Mit Volkmar Winkler zog ein waschechter Kommunalpolitiker für uns Nordsachsen in den Landtag. Zudem haben wir es als SPD zurück in die Regierungsverantwortung geschafft“, blickte Kreistagsfraktionschef Heiko Wittig auf die Landtagswahl zurück. „Dass in einer Koalitionsregierung Kompromisse geschlossen werden müssen und nicht alle Blütenträume reifen werden, ist uns bewusst, aber manches sollte in zwei Jahren bei unserem nächsten Parteitag schon anders aussehen“, so Wittig hoffnungsvoll. Unter anderem seien Verbesserungen in der kommunalen Finanzausstattung, im Schulgesetz, beim Betreuungsschlüssel im Kitabereich, bei der Stellenanzahl der Lehrerinnen und Lehrer und Polizistinnen und Polizisten oder bei der Finanzierung von Infrastrukturmaßnahmen wie wichtigen Straßenbauprojekten dringend notwendig.
Ohne Erhöhung der Finanzzuweisungen durch den Freistaat Sachsen fehlt in Nordsachsen die Luft zum Atmen. Da hilft es auch nicht, dass die SPD bei den Kreistagswahlen mit 21 Prozent das beste Ergebnis aller Landkreise Sachsens geholt hat. „Als zweitstärkste Kraft Nordsachsens haben wir sehr gute Gestaltungschancen, ohne Geld aber bleiben wir einfach nur Mangelverwalter“, mahnte Wittig in Richtung Land und Bund. „Wer uns Aufgaben aufträgt, muss sie auch bezahlen.“
Gratulationen erhielt auf dem Parteitag auch der Tauchaer Hagen Scheffler zu seiner kürzlichen Wahl in den Landesvorstand.