Jahrgangsübergreifender Unterricht als Chance für bessere Schule
Sabine Friedel, Sprecherin für Bildungspolitik der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, erklärt zur heutigen Anhörung im Schulausschuss zum Koalitionsantrag „Jahrgangsübergreifender Unterricht“ (Drucksache 6/7699):
+++ Anhörung bestätigt große Potenziale +++ Erfahrungen für alle Schularten nutzen +++
„Es war eine sehr inspirierende Anhörung: Nicht nur Lehrkräfte aus staatlichen und freien Schulen, sondern auch ein Vater und eine Schülerin haben über den jahrgangsübergreifenden Unterricht an ihren Schulen berichtet. Schnell ist klar geworden, wie viel Potenzial in dieser Form steckt: Leistungsstärkere und -schwächere Schüler profitieren voneinander. Die Schulen öffnen sich für neue Lernmethoden und schaffen es, die Kinder für das Lernen zu begeistern. Es gelingt gut, mit Vielfalt umzugehen. Kinder mit ganz unterschiedlichem Entwicklungsstand können gemeinsam unterrichtet werden. Das gibt auch neue Perspektiven auf den Umgang mit aktuellen Themen wie Integration, Inklusion und Binnendifferenzierung. Nicht zuletzt sind die Lehrkräfte deutlich zufriedener mit ihrer Arbeit, das Schulklima und der soziale Umgang miteinander sind positiv. Gerade die Themen ‚soziales Lernen‘, Kommunikation und Konfliktlösung werden in unserer Gesellschaft immer wichtiger werden und finden hier eine wirksame Umsetzung.
In der Anhörung wurde deutlich, dass die Zusammenarbeit zwischen den Schulen mit jahrgangsübergreifendem Unterricht von großer Bedeutung ist. Der Erfahrungsaustausch und das Voneinander-Lernen werden als wertvoll empfunden. Bisher ist ein solches Netzwerk nur zwischen den Schulen im ländlichen Raum geknüpft. Auch die staatlichen Schulen außerhalb dieser Regelung und die Schulen in freier Trägerschaft sollten in gleicher Weise begleitet werden. Zum anderen wäre es gut, wenn sich auch die Oberschulen und Gymnasien solchen Unterrichtsformen und -methoden öffnen. Mit dem neuen Schulgesetz haben wir hierfür die Voraussetzungen geschaffen. Und nicht nur die vielen freien, sondern mittlerweile auch zehn Grundschulen in staatlicher Trägerschaft können hier eine gute Inspiration geben.“