Schwusos Sachsen: LGBTI-Flüchtlinge in Sachsen
In 78 Staaten werden Menschen auf Grund ihrer sexuellen Identität strafrechtlich verfolgt und in 7 davon droht ihnen die Todesstrafe. Aber selbst in den Ländern, in denen Homosexualität nicht unter Strafe steht, droht Menschen seitens des Staates und der Gesellschaft Gewalt und Stigmatisierung.
Schon 2009 hat das Bundesverfassungsgericht anerkannt, dass die sexuelle Identität zu den zentralen Persönlichkeitsmerkmalen gehört und es unzumutbar ist, diese zu unterdrücken. Auch die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes kam zu dem Schluss, dass allein die Möglichkeit sein Leben „im Verborgenen“ zu leben nicht zu einer Ablehnung eines Asylantrages führen darf. Aber trotz der höchstrichterlichen Rechtsprechung ist die Anerkennungspraxis weiterhin ungenügend und willkürlich. Verschärft wird der Konflikt noch, wenn jemand aus einem sogenannten „sicheren“ Herkunftsland hierher flüchtet.
Was geschieht eigentlich mit Menschen, die z. B. in Russland von Staats wegen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung verfolgt werden? Was können wir in Sachsen für Menschen mit diesem speziellen Fluchtgrund tun? Gibt es die Möglichkeit, dem Bedürfnis von LGBTI-Flüchtlingen in Städten mit einer entsprechenden Beratungs- und Hilfsstruktur nachzukommen?
Podiumsgespräch mit:
Markus Ulrich – Pressesprecher des LSVD und Leiter des Hauptstadtbüros
Konstantin Sherstyuk – Vorstandsvorsitzender von Quarteera e.V.
Raphaela Natter – Amnesty International Deutschland
Petra Köpping – Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration
Moderation: Oliver Strotzer – Landesvorsitzender Schwusos-Sachsen