Ehe für alle!
Kolbe: Haltung zur Ehe ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch eine Frage des Menschenbildes
In der Debatte um die Haltung zur Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare sagt die designierte Generalsekretärin der SPD Sachsen, Daniela Kolbe:
„In den Positionen zu den Bürgerrechten für gleichgeschlechtliche Paare liegen zwischen CDU und SPD Sachsen Welten. Die Haltung zur Ehe ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch eine Frage des Menschenbildes und der politischen Kultur. Homosexuelle Paare werden immer noch klar benachteiligt. Darum setzt sich die SPD für die völlige Öffnung der Ehe ein“, so Kolbe.
Sachsens CDU-Generalsekretär Michael Kretschmer hatte gegenüber MDR INFO eine vollständige Öffnung der Ehe und auch das Adoptionsrecht für homosexuelle Paare abgelehnt, da Kinder durch Mann und Frau entstünden. „Das Argument ist absurd. Die meisten Kinder in Sachsen werden unehelich geboren, viele Ehen bleiben ohne Kinder. Hier zeigt sich ganz deutlich, dass es schlicht falsch ist, die Ehe an Kindern fest zu machen.“ Bezugnehmend auf das Adoptionsrecht verweist Kolbe darauf, dass viele Paare, die sich für eine Adoption entscheiden, aus verschiedenen Gründen selbst keine Kinder bekommen können. „Dabei ist komplett egal, ob es sich um homo- oder heterosexuelle Paare handelt. Ausschlaggebend muss die Liebe und Fürsorge der Eltern sein, nicht deren Geschlecht. Hier stehen homosexuelle Paare in nichts nach“, so Kolbe.
„Sachsen hat in Sachen Gleichstellung noch einiges aufzuholen, das macht diese Debatte leider auch noch einmal deutlich. Umso wichtiger war es, dem Thema Gleichstellung mit Ministerin Petra Köpping wieder deutlich mehr Gewicht zu verleihen. Im Koalitionsvertrag haben wir zudem gemeinsam vereinbart, dass wir jeglicher Form der Diskriminierung entgegenwirken und die eingetragenen Lebenspartnerschaften in den Landesgesetzen und Verordnungen umfassend verankern werden.“
Mit Blick auf die Volksabstimmung in Irland meint Kolbe: „Würden wir auch hier in Deutschland eine Volksabstimmung durchführen – ich bin mir sicher, dass es eine Mehrheit für die Öffnung der Ehe geben würde.“