Die Zukunft des Verkehrs ist elektrisch
Nachdem sich das EU Parlament im Zuge des „Fit-For-55-Paketes“ schon im Mai für ein Ende der Neuzulassungen von PKWs und leichten Nutzfahrzeugen mit Verbrennungsmotoren ab 2035 ausgesprochen hatte, folgten dem Vorschlag am Dienstag auch die Mitgliedsstaaten der EU im Rahmen des EU-Umweltrates in Luxemburg.
Änderungen am Vorschlag des Europäischen Parlaments wurden noch in Bezug auf synthetische Kraftstoffe auf Drängen Deutschlands (und der FDP) vorgenommen. Damit können auch Fahrzeuge, die nachweisbar nur mit synthetischen Kraftstoffen betankt werden, nach 2035 zugelassen werden. Diese werden aber in Zukunft nur ein Nischendasein führen.
Denn die Zukunft des CO2-neutralen Individualverkehrs ist batterie-elektrisch, das wird auch alles Gerede von Technologieoffenheit nicht verhindern. Nahezu alle Autohersteller haben sich diesem Weg verschrieben. Denn synthetische Kraftstoffe und auch Wasserstoff sind in Autos absehbar nicht effizient einsetzbar, weil sie entweder zu teuer herzustellen sind (synthetische Kraftstoffe) oder in anderen Anwendungsfällen dringender benötigt werden (Wasserstoff).
Absehbar wird zudem der Weltmarkt für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor in den nächsten Jahren zunehmend schrumpfen, denn die EU geht keinen Sonderweg. Bereits in Teilen der USA, in Japan und Skandinavien sind die Enddaten für den Verbrenner beschlossen und auch in China steigt der Anteil von hybrid- und vollelektrischen Antrieben.
Mit dem jetzt beschlossenen Neuzulassungsverbot gibt die Politik also vor allem einen ordnungspolitischen Rahmen, an dem sich Industrie und Endkunden orientieren können und an dem die Ausbauziele für die benötigte Ladeinfrastruktur ausgerichtet werden müssen.
Der Verbrenner wird uns trotz allem noch einige Zeit erhalten bleiben, denn wer wirklich keine vollelektrische Alternative findet, kann auch am 31.12.2034 noch einen Verbrenner anmelden und ihn bis zum Ende fahren.
Detlef Müller, Bundestagsabgeordneter, stellv. Fraktionsvorsitzender