Vieweg: Leitstudie der Deutschen Energieagentur weist in die richtige Richtung

+++ Neustart der Energiewende auch in Sachsen bringt Zukunftschancen +++

Jörg Vieweg, energiepolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, zur Veröffentlichung derdena Leitstudie Integrierte Energiewende:

„Die gerade veröffentlichte Leitstudie der Deutschen Energieagentur (dena) zur integrierten Energiewende ist ein deutliches Signal, um die dringend notwendigen Impulse für einen Neustart der Energie-, Wärme- und Mobilitätswende zu geben“, so Jörg Vieweg. „Der sektorübergreifende Ansatz, die Technologieoffenheit und die Erkenntnis, die Energiewende als gesamtgesellschaftliches Projekt mit ambitionierten Klimazielen zum Erfolg zu führen, weisen den Weg in die richtige Richtung. Auch wenn Details, wie die wieder ins Spiel gebrachte CO2-Abscheidung und -Speicherung (auch bekannt als CCS), kritisch gesehen werden müssen.“ 

„Gerade die in der Studie deutlich formulierten Ausbauziele der Erneuerbaren, die Klimaziele sowie die Technologieoffenheit, die nicht nur strombasiert Szenarien sondern auch solche mit synthetischen Kraftstoffen, Gaskraftwerken und ‚power-to-x‘ beinhaltet, sollten wichtige Denkanstöße für die im Prozess befindliche Fortschreibung des Sächsischen Energie- und Klimaprogramms (EKP) liefern“, so Vieweg weiter.„Denn die Ausbauziele für Erneuerbare Energien in Sachsen wie auch die Reduktionsziele für CO2 dürfen deutlich progressiver sein als im derzeit noch gültigen EKP für Sachsen von 2012. Die in der dena Studie enthaltene Zielmarke von wenigstens 80, besser noch 95 Prozent CO2-Minderung bis 2050 (im Vergleich zu 1990) gibt auch hier die Richtung vor.“

„Aus meiner Sicht  ist das nicht nur gut für das Klima. Der von der dena beschriebene Weg für die Energiewende würde darüber hinaus soziale und wirtschaftliche Chancen für den Freistaat bringen und hat das Potential für viele neue Jobs.“ so Vieweg abschließend.

Hintergrund:
Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) ist deutsches Unternehmen, welches bundesweit und international Dienstleistungen erbringt, um die energie- und klimapolitischen Ziele der Energiewende auszugestalten und umzusetzen. Die dena wurde im Herbst 2000 auf Initiative der rot-grünen Bundesregierung gegründet.

Die dena-Leitstudie Integrierte Energiewende ist online verfügbar unter www.dena.de/integrierte-energiewende

Gemäß Sächsischem Koalitionsvertrag wird das Energie- und Klimaprogramm Sachsen von 2012 gerade in einem „Grünbuch/Weißbuch“-Prozess fortgeschrieben.

Kolbe: Hartz-IV-Sanktionen müssen radikal überarbeitet werden

Anlässlich der heutigen öffentlichen Anhörung im Bundestagsausschuss für Arbeit und Soziales zu den bestehenden Sanktionsregelungen im SGB II, erklärt Daniela Kolbe, Mitglied im Bundestagsausschuss für Arbeit und Soziales und Mitglied im SPD-Parteivorstand:

„Die Arbeitsmarktreformen der Agenda 2010 sind mit dem Anspruch „Fördern und Fordern“ vorgenommen worden. Die Befragung der Sachverständigen in der Anhörung hat erneut gezeigt: Sanktionen erfüllen zwar eindeutig den Forder-Anspruch, es ist aber vollkommen unklar, ob Sanktionen tatsächlich die nachhaltige Vermittlung in Arbeit fördern.

Deutlich ist hingegen geworden, dass Sanktionen finanzielle, soziale, gesundheitliche und psychosoziale Auswirkungen haben, teilweise ist die Wohnsituation der Betroffenen bedroht. Unter gesellschaftlicher Ausgrenzung leiden die Betroffenen durch das Zurückzahlen eventueller Schulden noch nach Ablauf der Sanktionen.

Außerdem ist fraglich, ob sich Sanktionen überhaupt rechnen angesichts des Verwaltungsaufwandes, die die Sanktionen und die vielen Widerspruchsverfahren nach sich ziehen. Die Jobcenter kämpfen seit Jahren gegen ihre Unterfinanzierung. Trotzdem müssen sie einen erheblichen Teil ihrer finanziellen Mittel für Verwaltungskosten ausgeben.

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen muss die Sanktionspraxis überdacht werden. Die Ideen der SPD liegen dazu auf dem Tisch, etwa der Wegfall der schärferen Sanktionen für jüngere Arbeitssuchende. Es gibt keine belastbaren Erkenntnisse darüber, welche Effekte eine mildere Sanktionspraxis oder gar der Wegfall von Sanktionen hätte. Um diese Erkenntnisse zu bekommen, können wir Modellversuche starten. Sollte in der jetzigen Koalition eine Reform der Sanktionen an der Union scheitern, könnte zumindest in Modellversuchen analysiert werden, wie sich mildere Sanktionen oder sogar ein Wegfall auf die Betroffenen und deren Chancen auf Vermittlung in Arbeit auswirken.

Wenn harte Sanktionen keinen Nutzen für die Arbeitssuchenden haben und sie gleichzeitig für die Jobcenter und deren Mitarbeiter eine Mehrbelastung darstellen, sollten wir sie grundlegend überarbeiten und auf das unbedingt Nötige beschränken. Unser Sozialstaat ist leistungsstark und bietet viele Sicherheiten. Aber er muss sich auch den Bürgerinnen und Bürgern zuwenden und sie nicht mit Maßnahmen wie nutzlosen Sanktionen wegen Terminversäumnissen verschrecken.“

Wendt hat sich als Ausschussvorsitzender disqualifiziert

Erklärung der Obleute der Fraktionen DIE LINKE, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtagsausschuss für Soziales und Verbraucherschutz, Gleichstellung und Integration,
Susanne Schaper (DIE LINKE), Dagmar Neukirch (SPD), Volkmar Zschocke (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):

Ein Vorsitzender eines Landtagsausschusses hat eine besondere Verantwortung. Er ist, neben seiner Tätigkeit als Abgeordneter, auch Repräsentant des Ausschusses und damit aller seiner Mitglieder. Dieses Amt hat ein Vorsitzender neutral und vor allem würdevoll auszuüben – unberührt von einer natürlich notwendigen fachpolitischen Auseinandersetzung. Er repräsentiert den Ausschuss in seiner Gesamtheit.

Mit seinen Äußerungen am Mittwoch, 30. Mai 2018, im Plenum des Sächsischen Landtages zum Zuwanderungs- und Integrationskonzept hat der Abgeordnete Wendt, der auch Vorsitzender des Landtagsausschusses für Soziales und Verbraucherschutz, Gleichstellung und Integration ist, eine Grenze überschritten. Er hat sich damit endgültig als Ausschussvorsitzender disqualifiziert. Dies gilt insbesondere für einen Ausschuss wie den Sozialausschuss. In ihm werden Sachverhalte beraten, die eine große Bandbreite gesellschaftlicher Vielfalt abbilden. Auch wenn es nicht der persönlichen Meinung des Vorsitzenden entspricht, so ist es doch seine Pflicht, sich in öffentlichen Äußerungen zu sozialen sowie gleichstellungs- und integrationspolitischen Themen in angemessener Zurückhaltung zu üben. Das hat Herr Wendt nun wiederholt nicht getan.

Die Obleute von Linken, SPD und Grünen missbilligen das Verhalten des Abgeordneten Wendt ausdrücklich und stellen klar: Herr Wendt hat mit seiner Rede am Mittwoch in keiner Weise die Haltung des Ausschusses wiedergeben. Herr Wendt wäre gut beraten, selbst die Konsequenzen zu ziehen und sein Amt als Ausschussvorsitzender zur Verfügung zu stellen. Die von Herrn Wendt vertretenen Inhalt, Haltungen und Äußerungen im Hinblick auf Geflüchtete und Migranten sind unvereinbar mit einer respekt- und würdevollen Amtsausführung. Er sollte sich selbst darüber im Klaren sein, dass er damit für das Amt des Vorsitzenden des Sozialausschusses nicht geeignet ist.

Schon seit geraumer Zeit versucht Herr Wendt, Menschen gegen Menschen aufzuhetzen. So provoziert er mit Kleinen Anfragen, beispielsweise zur Sterilisation von unbegleiteten minderjährigen Ausländern, bringt Flüchtlinge und Asylbewerber mit seltenen Erkrankungen und Krätze in Verbindung, warnt vor Gefahren für Patienten durch ausländische Ärzte oder duldet menschenverachtende Kommentare auf seinen Internetangeboten.

In seiner Rede zum Zuwanderungs- und Integrationskonzept, die er selbst als „Knallharte Abrechnung von André Wendt“ einordnete, schürte er nun offen Hass gegen Migranten. Er beschwor die Gefahr einer rechtswidrigen Flutung Europas mit Millionen Menschen, die er mehrheitlich als Analphabeten, Kriminelle, Messerstecher, Islamisten oder Antisemiten diffamierte.

Männer leben kürzer, Frauen bekommen falsche Medikamente

Simone Lang, gesundheitspolitische Sprecherin, und Iris Raether-Lordieck, gleichstellungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, zum Koalitionsantrag „Männer, Frauen und Gesundheit – Versorgung, Forschung und Lehre in Sachsen stärken“ (Drs. 6/12499):

+++ Stärkung von geschlechterdifferenzierter Medizin +++

„Das Bedürfnis nach einer spezifisch männlichen und spezifisch weiblichen Medizin wächst. Auch, weil unsere Gesellschaft immer älter wird und ältere Menschen in der Regel häufiger mit Krankheiten konfrontiert sind. Dabei treten auch die Unterschiede zwischen Männer- und Frauengesundheit deutlicher zu Tage“, erklärt Gesundheitsexpertin der SPD-Landtagsfraktion, Simone Lang.

„Während bei Frauen manche Medikamente aufgrund ihres Hormonhaushalts anders verarbeitet werden als bei Männern und dadurch anders wirken, werden bei Männern inzwischen auch vermeintlich ‚frauentypische‘ Krankheiten diagnostiziert. Über diese geschlechtsspezifischen Unterschiede bei Erkrankungen wissen wir noch zu wenig“, so Lang.

Mit dem Antrag stärken wir die Forschung, Lehre und Aufklärung zu dem Thema: „Wir wollen, dass jeder Mensch mit diesem Wissen in Zukunft individueller und damit besser behandelt werden kann.“

Laut Iris Raether-Lordieck, gleichstellungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, haben auch soziale Einflüsse eine Auswirkung auf die Gesundheit von Männern und Frauen. „Rollenbilder vom ‚harten Mann‘, der keine Schmerzen kennt, halten den einen oder anderen Mann vom rechtzeitigen Gang zum Arzt oder zur Ärztin ab. Und auch überzogene Weiblichkeits- und Schönheitsnormen führen bei vielen Frauen zu einem ungesunden Lebensstil mit teils schwerwiegenden Folgen.“

„Deswegen brauchen wir dringend eine geschlechterdifferenzierte Gesundheitsbetrachtung. Denn Frauen sind anders – und Männer auch“, so Raether-Lordieck abschließend.

Krehl: Große Landwirtschaftsbetriebe in Nord- und Ostdeutschland nicht benachteiligen!

Europäische Kommission veröffentlicht Vorschläge für die künftige Agrarpolitik 

Am Freitag stellt die Europäische Kommission ihre konkreten Gesetzesvorschläge für die Gemeinsame Agrarpolitik vor, die auch die Verteilung der EU-Agrarmittel für die Zeit von 2021 bis 2027 regeln.

Für die SPD-Europaabgeordnete Constanze Krehl steht dabei viel auf dem Spiel.  „Vor allem durch die künftig wegfallenden Finanzbeiträge Großbritanniens werden auch für die Agrarpolitik Einschnitte erwartet.  Jedoch dürfen bei der Ausgestaltung der Agrarzahlungen große Betriebe in Nord- und Ostdeutschland nicht über Gebühr benachteiligt werden.“

Laut Vorschlag der Europäischen Kommission vom 2. Mai 2018 zum Mehrjährigen Finanzrahmen 2021–2027 soll der Agrarhaushalt um 5 Prozent gekürzt werden. Berechnungen des Haushaltsausschusses des Europäischen Parlaments kommen hingegen zu dem Ergebnis, dass die Kürzungen viel höher ausfallen würden und bei etwa 15 Prozent liegen werden. Bei den Direktzahlungen (erste Säule Agrarförderung) würde das eine Kürzung von 10 Prozent bedeuten. Dazu würden dann weitere Einsparungen für die Ländliche Entwicklung (zweite Säule der Agrarförderung)  kommen, so der Haushaltsausschuss.

Am Freitag wird die EU-Kommission voraussichtlich eine Deckelung der Direktzahlungen pro Betrieb vorschlagen. Darüber hinaus soll eine Degression bei den Zahlungen für größere Betriebe eingeführt werden. „Dies wäre eine doppelte Belastung der ostdeutschen Agrarbetriebe und nimmt ihnen die Luft zum Atmen. Für die Zukunft unserer Landwirtschaft halte ich das für nicht akzeptabel. Ich werde mich in den anstehenden Beratungen im Parlament dafür einsetzen, dass die Mitgliedstaaten mehr Spielraum bei der Ausgestaltung dieser Regeln bekommen. Das Geld wird vor allem auch für den Umbau unserer Landwirtschaft hin zu mehr nachhaltigem Wirtschaften und mehr Rücksicht auf Umwelt und Natur gebraucht“, so Constanze Krehl.

Durch die drastischen Kürzungen in der zweiten Säule der Landwirtschaftspolitik und der grundsätzlichen Herauslösung des ELERs aus der Regionalpolitik befürchtet Constanze Krehl, regionalpolitische Sprecherin der S&D Fraktion, dass die nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raums gefährdet ist: „Besonders die Bereiche touristische Infrastruktur und die digitale Anbindung unserer Regionen werden darunter leiden“.

Baum: Eine gute Straße gibt´s nicht ohne Baustelle

+++ Baustellen auf Bundesautobahn +++ Erfolgreiches kommunales Straßenbauprogramm +++

In der heutigen Ministerbefragung hat Staatsminister Martin Dulig Stellung zu den Baumaßnahmen auf unseren sächsischen Autobahnen bezogen. Dazu erklärt der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Thomas Baum:

„Ich bin froh, dass Martin Dulig heute vor dem Landtag Rede und Antwort gestanden hat und einige Aspekte zu den Baustellen auf unseren Autobahnen klarstellen konnte.

Es ist doch klar: Baustellen auf Autobahnen sind immer ein Eingriff in den fließenden Verkehr. Sie führen deshalb zwangsläufig zu Verkehrsbehinderungen oder Verkehrseinschränkungen. Auch wenn sie noch so gut geplant sind. Ein entscheidender Faktor scheinen mir allerdings die vielen Unfälle zu sein. In einer Baustelle führt der kleinste Unfall zwangsläufig zum Stau – auch bei perfektem Baustellenmanagement. Hier ist es auch an den Autofahrern selbst, mit höchster Vorsicht und Konzentration zu fahren.

Die Baumaßnahmen sind aber immer notwendig, um den Bestand zu erhalten den Zustand der Straßen zu verbessern. Eine gute Straße gibt’s nicht ohne Baustelle.

Außerdem ist es, gerade in Verantwortung gegenüber den Steuerzahlern, wichtig, dass Bauunternehmen vor Ablauf von Gewährleistungsfristen Mängel beseitigen.“

Außerdem kam in der Fragestunde das Thema kommunaler Straßenbau zur Sprache. Thomas Baum: „Wir haben ein sehr erfolgreiches und gut finanziertes kommunales Straßenbauprogramm in Sachsen. Allein 2018 stehen insgesamt 254 Millionen Euro zur Verfügung.  Minister Dulig hat deutlich gemacht, dass Gründe für den Erfolg vor allem die guten Förderbedingungen sind.

Der große Erfolg bringt aber auch Herausforderungen mit sich. Hier baue ich darauf, dass es zukünftig mehr pauschale Zuweisungen für die Kommunen gibt. Das vereinfacht das Verfahren und sorgt für Entlastung bei der Bürokratie. Hier stimmen mich auch die angedachten Änderungen beim Finanzausgleich positiv.“

Mann: EU-Strukturförderung ist und bleibt wichtig für Sachsen

Holger Mann, Sprecher für EU-Förderpolitik der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag zum Koalitionsantrag zum Europäischen Mehrjährigen Finanzrahmen und den am 29. Mai vorgestellten Vorschlägen der EU-Kommission dazu:

„Entgegen anderer Vorzeichen sollen ab 2021 weiterhin alle Regionen von Europäischen Strukturfonds profitieren. Die Europäische Kommission folgt in Ihrem am Dienstag konkretisierten Vorschlag für den Mehrjährigen Finanzrahmen vielen unserer – auch im Antrag – benannten sächsischen Forderungen.

So werden die Regionen Chemnitz und Dresden auch in Zukunft mit hoher Förderung rechnen können. Dies wird erst durch die nun angekündigte Erhöhung der BIP-Grenze auf 100 Prozent für die so genannten ‚Übergangsregionen‘ möglich. Der Kompromiss dürfte für die Region Dresden ab 2021 mehrere hundert Millionen Euro Fördermittel wert sein. Beide Regionen können dabei mit bis zu 55 Prozent EU-Kofinanzierung rechnen.

Positiv ist auch, dass die Region Leipzig überhaupt noch mit EU-Strukturförderung rechnen kann, wenn auch auf leider deutlich niedrigerem Niveau und bei maximal 40 Prozent Kofinanzierungssatz.

Wir wollen die durch die EU gebotenen Chancen zukünftig verstärkt nutzen, um Innovation, Strukturwandel, CO2-Reduzierung und Integration zu unterstützen. Dafür bietet der Mittelfristige Finanzrahmen einen gestaltbaren Rahmen, den wir jetzt sichern und mit klaren Prioritätensetzungen untersetzen wollen.

Zudem müssen wir auch über alternative Fördermöglichkeiten und Kompensationen nachdenken, um die Disparitäten innerhalb der sächsischen Regionen nicht zu groß werden zu lassen.

Der jetzt vorliegende Vorschlag der Kommission ist erster Erfolg gemeinsamer Verhandlungen des Europäischen Parlamentes, der Regionen und des Bundes in Brüssel“, so Holger Mann in der Debatte zum Koalitionsantrag über die Zukunft der europäischen Finanzausstattung und Strukturpolitik.

Hintergrund:
Nach dem Vorschlag der EU-Kommission werden die Zahlungen nach Deutschland in der Förderperiode 2021-27 v.a. aufgrund des Brexit und von Etat-Kürzungen um 1,5 Milliarden Euro auf 17,7 Milliarden Euro sinken. Die Konsequenzen für Sachsen sind noch nicht genau bezifferbar, jedoch muss aufgrund der proportional besseren wirtschaftlichen Entwicklung mit einem Rückgang der Strukturförderung von mind. 20 Prozent gerechnet werden.

Beschlossener Koalitionsantrag (Drucksache 6/13361)

Homann: Stärkung der Schulsozialarbeit ist Investition in die Zukunft

+++ Landesprogramm 2018 auf 30 Mio. Euro verdoppelt +++ wichtig für Gerechtigkeit an Schulen +++

Henning Homann, stellvertretender Vorsitzender und jugendpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, am Donnerstag in der Aktuellen Debatte „Gleiche Chancen kommen nicht von allein – ein Jahr Landesprogramm Schulsozialarbeit“:

„Jedes Kind verdient die gleichen Zukunftschancen. Aber leider kommen diese nicht von allein. Schülerinnen und Schüler kommen aus unterschiedlichen Familien und tragen verschiedene Sorgen, Probleme oder auch Zukunftsfragen mit sich herum. Und genau hier setzt die Schulsozialarbeit an“, erklärt Henning Homann, jugendpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion in der Aktuellen Debatte.

Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter unterstützen die Kinder und Jugendlichen beim Lösen von Problem, verbessern das Schulklima und helfen damit gleiche Chancen für alle zu ermöglichen.

 

„Deshalb war es uns besonders wichtig, die Schulsozialarbeit in Sachsen zu ordnen, auszubauen und zu verbessern. Mit dem Aufbau eines Landesprogramms Schulsozialarbeit in Höhe von 15 Millionen Euro zum Schuljahr 2017/2018 konnten wir endlich die Situation der freien Träger und der Schulsozialarbeiter deutlich verbessern“, so Homann.

Ab August 2018 wird es auch an jeder öffentlichen Oberschule mindestens eine Schulsozialarbeiterin oder einen Schulsozialarbeiter geben und das Landesprogramm um weitere 15,5 Millionen Euro aufgestockt. „Das ist eine der größten sozialpolitischen Investitionen dieser Koalition. Und jeder Euro ist es wert, denn nur ein sozialer Staat ist auch ein handlungsfähiger Staat, der seine Zukunft aktiv gestaltet“, so Homann abschließend.

Pecher: Unbürokratische Unterstützung für sächsische Kommunen

Mario Pecher, Vize-Sprecher für Finanzen der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, am Mittwoch zum „Gesetz über die Gewährung pauschaler Zuweisungen zur Stärkung des ländlichen Raumes im Freistaat Sachsen in den Jahren 2018 bis 2020“ (Drs. 6/13039 bzw. 13457):

+++ bis zu 70.000 Euro als Pauschale für die Kommunen +++

„Mit dem beschlossenen Gesetz stellen wir allen kreisangehörigen Gemeinden in Sachsen 70 Euro für die ersten 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner zur Verfügung. Und zwar als Pauschale – ohne Zweckbindung oder bürokratische Pflichten – bis zum Jahr 2020“, erklärt Mario Pecher, Finanzexperte der SPD-Landtagsfraktion.

„Denn wir vertrauen den Kommunen und wissen, dass der Spielraum klug genutzt wird und es viele Baustellen gibt. Ein handlungsfähiger Freistaat braucht handlungsfähige Kommunen. Und nur gemeinsam können und werden wir Sachsen erfolgreich für die Bürgerinnen und Bürger gestalten – nicht nur bis zum Jahr 2020, sondern auch darüber hinaus“, so Pecher.

Das Gesetz hilft dabei, verloren gegangenes Vertrauen wieder aufzubauen: „Wir haben unbürokratische finanzielle Unterstützung versprochen und dieses Versprechen gehalten. Damit setzen wir die Forderungen der Kommunalpolitiker nach mehr Eigenverantwortung um.“

Hintergrund:

Ziel des Gesetzes ist insbesondere die Stärkung von finanzschwachen kreisangehörigen Gemeinden. In der Summe erhalten die Kommunen in den nächsten drei Jahren insgesamt 90 Millionen Euro und jede Gemeinde maximal 70.000 Euro pro Jahr.

Siemens: Kämpfen lohnt sich!

Thomas Baum, Sprecher für Wirtschaft der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag und Abgeordneter aus der Oberlausitz,
Iris-Raether-Lordieck, Sprecherin für Industriepolitik der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag,
Holger Mann, Sprecher für Technologie der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag und Abgeordneter aus Leipzig, in der Aktuellen Debatte zu Siemens am Mittwoch im Landtag:

+++ wichtige Entscheidung für die Oberlausitz +++ Zukunftssicherheit durch Innovation +++ Alternativen in Leipzig prüfen +++

Thomas Baum: „Ursprünglich war die Schließung geplant, nun entsteht in Görlitz das ‚Weltweite Siemens-Kompetenzzentrum für Industrie-Dampfturbinen‘. Diese Entscheidung von Siemens hat uns am 8. Mai positiv überrascht. Sie zeigt: Das starke Engagement der Belegschaft, des Betriebsrates, der Gewerkschaften und auch der Politik hat sich gelohnt. Nicht nur die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Görlitz, sondern die ganze Region hat gekämpft.
Die Entscheidung für Görlitz ist auch im Kontext mehrerer positiver industrie- und standortpolitischer Entscheidungen für die Oberlausitz – zum Beispiel bei Bombardier – wichtig für den gesamten Wirtschaftsstandort. Ihr folgen hoffentlich weitere Ansiedlungen und Investitionen, die dazu beitragen können, Arbeitsplätze und damit Menschen in unserer ansonsten strukturschwachen Region zu halten.“

Iris Raether-Lordieck: „Wir haben es in Sachsen geschafft, uns aus dem Tief der Nachwendezeit herauszuarbeiten. Der Strukturwandel hin zu maschinenintensiven, automatisierten Industrieprozessen wurde allerdings auf dem Rücken der Arbeitnehmerschaft ausgetragen. Hier möchte ich insbesondere auf die gebrochenen Erwerbsbiografien der vielen tausend Textilarbeiterinnen hinweisen. Direkt nach der Wende kamen Investoren und machten Sachsens Industrie zur verlängerten Werkbank, um nach Ablauf der Fördermittelbindung einfach weiterzuziehen.
Die Arbeitnehmerschaft wird aber zunehmend selbstbewusster und tritt offensiv für ihre Interessen ein. In Görlitz konnten sie eine ganze Stadt mobilisieren und sie haben ihr Ziel erreicht: der Siemens-Konzern revidierte seine Entscheidung. Ich, selbst als ehemalige Siemensianerin hätte dies nie für möglich gehalten.
Unsere Aufgabe als Landespolitik ist es nun, die wirtschaftspolitisch richtigen Weichen zu stellen, die unsere Industrie nachhaltig auf Erfolgskurs auszurichten. Sachsen ist stark durch seine breit aufgestellte Industrielandschaft, die wir nur durch Innovationen tatsächlich zukunftssicher machen werden.“

Holger Mann: „Die Situation für den Leipziger Siemens-Standort ist wahrlich besonders: Es ist profitabel und hat volle Auftragsbücher. Im Kerngeschäft hat das Werk keine strukturellen Probleme. Besonders ist auch, dass die Beschäftigten hier – gemeinsam mit IG Metall, unterstützt von Wirtschaftsförderung und SMWA – ein Alternativkonzept erstellt haben. Es ist daher unbefriedigend, dass der Siemens-Vorstand dieses nicht berücksichtigt.
Die Werker in Leipzig Plagwitz sind mit dem Herzen Siemensianer. Vor einem Verkauf sollte zumindest das Alternativkonzept durch das Management ernsthaft geprüft werden. Das ist es den Beschäftigten und dem Konzern schuldig.“