Pfeil-Zabel: Schulgeld für Erzieherbildung abschaffen

Juliane Pfeil-Zabel, familienpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, am Donnerstag zur Aktuellen Landtagsdebatte „Auf den Anfang kommt es an – Schritt für Schritt zu mehr Qualität in unseren Kitas“:

Die SPD-Fraktion wird sich bei den bevorstehenden Haushaltsverhandlungen für Änderungen bei der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern einsetzen.  „Wir möchten das Schulgeld für die Erzieherausbildung abschaffen“, sagte Juliane Pfeil-Zabel. „Die Erstattung  des Schulgeldes ist uns in der Pflege gelungen. Das sollte uns auch bei den Erzieherinnen und Erziehern gelingen. Es wäre ein gutes und wichtiges Signal, wenn wir das noch in dieser Legislaturperiode schaffen könnten.“

„Mit Regierungseintritt der SPD ist der Einstieg in die Verbesserung des Betreuungsschlüssels verbunden“, bilanzierte Juliane Pfeil-Zabel. „Schritt für Schritt gehen wir die Qualitätsverbesserung an, um mehr Erzieherinnen und Erzieher in unseren Kitas zu haben. Am Ende dieser Legislaturperiode wird Sachsen 726 Millionen Euro mehr für frühkindliche Bildung ausgegeben haben. Und nach dem Anfang mit dem Betreuungsschlüssel geht es jetzt mit der Bezahlung der Vor- und Nachbereitungszeiten weiter.“

„Als SPD reden wir weiterhin über kostenfreie Bildung“, blickte Juliane Pfeil-Zabel voraus. „Das machen wir auch mit voller Überzeugung. Das lassen wir uns auch nicht mit dem Argument vom Tisch nehmen ‚entweder Qualität oder Kostenfreiheit‘. Das eine ist nicht mit dem anderen aufzuwiegen. Wir sind immer für weitere Qualitätserbesserungen. Aber wir müssen auch darüber sprechen, welche Belastungen die Eltern haben.“

 Zahlen und Fakten zum Thema Kita mit Bilanz und Ausblick finden sich auch auf der Internetseite der SPD-Landtagsfraktion unterhttp://themen.spdsaxlt.de/kita/

Homo- und transphober Hassbus-Demo in Dresden deutlich widersprechen

Oliver Strotzer, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Akzeptanz und Gleichstellung in der SPD Sachsen (SPDqueer), zum geplanten Besuch des sogenannten „Bus der Meinungsfreiheit“ der homo- und transfeindlichen Organisation „Demo für Alle“ am 9. September 2018 in Dresden:

„In ihrem nicht enden wollenden Kreuzzug gegen die Gleichstellung von Lesben, Schwulen und Transpersonen und deren Wunsch nach einem Ende staatlicher und gesellschaftlicher Diskriminierung, zieht die ultrakonservative Organisation ‚Demo für Alle‘ in regelmäßigen Abständen durchs Land um gegen die vermeintliche ‚Gehirnwäsche‘ von Kindern und Jugendlichen durch Sexualkunde an Schulen zu demonstrieren.“ so Oliver Strotzer, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Akzeptanz und Gleichstellung in der SPD Sachsen.

Entgegen allen medizinischen und wissenschaftlichen Erkenntnissen, verbreitet diechristlich-fundamentalistische Aktivistin Hedwig von Beverfoerde landauf landab die Mär von „Frühsexualisierung“ und „Umerziehung“. Logistisch unterstützt wird die Tour des Hassbusses von der  Kampagnenseite CitizenGo, die wiederum durch den russischen Oligarchen  Konstantin Malofejew mitfinanzierte wird.

„Am kommenden Sonntag den 9. September macht der Hassbus mal wieder in Dresden halt und der Christopher Street Day –Dresden e.V. ruft aus diesem Grund zu einer Gegenkundgebung unter dem Titel ‚Vielfalt statt Einfalt‘ auf. Die SPDqueer Sachsen ruft zur Teilnahme an der Gegenkundgebung auf,“ so Strotzer.

„Wir dürfen den Hass und die Vorurteile die gegen Lesben- Schwule- und Transpersonen, durch menschenfeindliche Organisationen wie die ‚Demo für Alle‘ verbreitet werden, niemals unkommentiert stehen lassen. Nur eine wissenschaftlich und pädagogisch begleitete Aufklärung kann Jugendlichen das notwendige Selbstbewusstsein vermitteln um sich vor Missbrauch zu schützen. Die mächtigste Waffe religiöser Fundamentalisten wie Hedwig von Beverfoerde ist die Unwissenheit“,macht Oliver Strotzer abschließend klar.

Link zur Gegenkundgebung: https://www.facebook.com/events/1720066791423822/

Mann: Förderverfahren für Breitbandausbau werden vereinfacht

Holger Mann, Sprecher für Digitalisierung der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, am Mittwoch zur Aktuellen Debatte Breitbandausbau:

„Sachsen hat beim Breitbandausbau deutlich zugelegt und im Ländervergleich den höchsten Zuwachs der mit schnellem Internet versorgten Haushalte seit 2017. Die   Versorgungsquote in Sachsen ist seit Regierungseintritt 2014 um über 19 Prozent gesteigert worden“, so Digitalexperte Holger Mann. „Das kommt nicht von ungefähr: Wir Sozialdemokraten haben uns massiv für die Bereitstellung von Geldern für den Ausbau eingesetzt. Die nun im Freistaat gewährte Kompensation des Eigenanteils für Kommunen ist so bisher bundesweit einmalig.“

Holger Mann blickte voraus:  „Wir legen jetzt nochmals nach und novellieren nach der Bundes- auch die Landesrichtlinie. Das Verfahren wird so noch einfacher und schneller. So verzichtet  das Förderverfahren auf ein umfangreiches Bewertungssystem, einen Wirtschaftlichkeitsvergleich und einen detaillierten Finanzierungsplan.  Ein Antrag beim Bund lässt sich so inzwischen binnen Minuten einreichen. Außerdem kann bis Jahresende ein Upgrade auf Ausbau mit Glasfaser beantragt werden.“

„Schnelle Internetverbindungen braucht der Staat für die Daseinsvorsorge, Information und Beteiligung, aber auch die Wirtschaft, die Kultur und alle Bürger. Die Regierungskoalition treibt den Breitbandausbau mit erheblichen staatlichen Mitteln, wachsender Flexibilität und Geschwindigkeit voran. Es gibt keine bessere Zeit für Städte, Kommunen und Landkreise,  die digitale Infrastruktur gemeinsam zu entwickeln.“

Pallas: Sicherheitspartnerschaft für Chemnitz

Albrecht Pallas, innenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, am Mittwoch zur Regierungserklärung „Für eine demokratische Gesellschaft und einen starken Staat“:

SPD-Innenpolitiker Albrecht Pallas hat eine Sicherheitspartnerschaft zwischen der Stadt Chemnitz und dem Land angeregt. Dabei sollte es unter anderem um mehr Präsenz der Polizei und anderen Ordnungskräften gehen, bis hin zu mehr Bundespolizei im Bahnhof oder in den Zügen. „Wir müssen uns auch mit der Waffenproblematik befassen. Ich bin schon dafür, dass wir prüfen, ob in Chemnitz zeitlich befristet eine Waffenverbotszone eingerichtet werden sollte.“

„Wir müssen uns mit denen beschäftigen, die für Unruhe und Kriminalität sorgen  – egal, ob die Deutsche oder Nichtdeutsche sind“ so Pallas und fügte hinzu: „Leider fokussiert diese Debatte viel zu sehr auf Ausländer.“

Über Chemnitz hinaus  gelte: „Wir sollten schauen, wie wir unsere Kommunen in Hinblick auf Ordnung und Sicherheit stärker unterstützen können.“ Das sei bei den Beratungen zum Haushalt zu berücksichtigen, so Pallas.

„Die Frage nach der tatsächlichen Situation in Chemnitz ging in den vergangenen Tagen etwas unter. Damit müssen wir uns, damit müssen sich Sicherheitsbehörden in Stadt und Land dringend auseinandersetzen. Da haben wir eine unüberschaubare Zahl von Menschen in Chemnitz, die sich in der Innenstadt an bestimmten Ecken unwohl fühlen oder Angst haben. Das ist für sich genommen sehr ernst zu nehmen. Denn wer Angst hat, beschränkt sich selbst in seiner Freiheit, der geht an bestimmte Orte nicht mehr und verliert dann das Vertrauen in Demokratie und Rechtsstaat. Das müssen wir verhindern.“

Kliese: Chemnitz kann ein positiver Wendepunkt werden

Hanka Kliese, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, am Mittwoch zur Regierungserklärung „Für eine demokratische Gesellschaft und einen starken Staat“:

„Wir haben ein Problem mit Rechtsextremismus. Wer das heute noch leugnet und als Sachsen-Bashing abtut, hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt“, sagte die Chemnitzer Landtagsabgeordnete Hanka Kliese in ihrer Rede zur Regierungserklärung. Die SPD-Fraktion begrüße ausdrücklich die Äußerungen des Ministerpräsidenten der vergangenen Tage zu diesem Thema.

Hanka Kliese warb um einen differenzierten Blick auf ihre Stadt: „Rechtsextremismus und Gewalt haben sich zwei Tage lang in Chemnitz entladen. Die Bilder wurden überall gezeigt. Nicht, um Sachsen zu schaden, sondern weil es sie gab. Gerade wendet sich das Blatt und es wird eine positivere Berichterstattung versucht, etwa über das Konzert am Montagabend. Doch egal welche der Bilder Sie gesehen haben: Sie haben niemals die Mehrheit der Chemnitzerinnen und Chemnitzer gesehen.“

„Die Spaltung der Stadt wird nicht durch Demonstrationen überwunden, so wichtig es ist, jetzt Flagge zu zeigen. Wir können die Spaltung nur überwinden, wenn wir einander als Menschen begegnen, die Respekt haben“, so Hanka Kliese. „Respekt vor Menschen anderer Herkunft, die sich jetzt bedroht fühlen. Aber auch Respekt vor der alten Dame, die sich abends nicht mehr auf die Straße traut.“

„Einander zuhören, den anderen ausreden lassen, Mut zur Differenzierung zu haben. Darauf wird es in den nächsten Monaten ankommen“, blickte Hanka Kliese voraus und warb für die Fortsetzung des in Gang gekommenen Dialogs. „Es sind schwere Zeiten für alle, die mehr sehen wollen als Schwarz oder Weiß, schwere Zeiten für Feinheiten, die gerade in diesen Tagen so wichtig sind.“

Es komme jetzt auch nicht vordergründig darauf an, über solche Begriffe wie Hetzjagd oder Mob zu diskutieren. „Vielmehr muss es darum gehen, die Sicherheitslage in der Stadt zu verbessern – und zwar für alle.“

„Wir alle haben es jetzt in der Hand, woran man sich in 10 Jahren beim Gedanken an Chemnitz erinnern wird: An einen Schandfleck oder an einen positiven Wendepunkt“, sagte Hanka Kliese abschließend.

Pallas: Sicherheitslage gemeinsam mit Chemnitz in den Blick nehmen

+++ Interne Abläufe bei Polizei verbessern +++

Albrecht Pallas, innenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, am Montag zur Sondersitzung des Innenausschusses:

„Es ist wichtig, in diesen Tagen viele Menschen für Demokratie, gegen Hass und Ausgrenzung auf die Straße gehen. Die Gesellschaft muss rechter Hetze deutlich widersprechen. Wir müssen gleichzeitig darüber reden, wie es in Chemnitz weitergeht. Der Innenausschuss des Landtags sollte sich bald mit der konkreten Sicherheitslage in der Stadt befassen“, sagte SPD-Innenexperte Albrecht Pallas. „Offenkundig fühlen sich viele Menschen in ihrer Stadt, vor allem in der Innenstadt, nicht mehr sicher. Dem müssen wir gemeinsam mit der Stadt Chemnitz auf den Grund gehen, um das zu ändern. Das fängt beispielsweise bei mehr Präsenz von Polizei und städtischem Ordnungsdienst an. Beim Chemnitzer ‚Sachsengespräch‘ in der vergangenen Woche gab es dazu viele Wortmeldungen und auch Vorschläge von Bürgerinnen und Bürgern. Ein anderer Aspekt ist der konsequente Umgang mit Intensivstraftätern, für den wir Lösungen finden müssen.“

Mit Blick auf den Polizeieinsatz am 27. August sagte Pallas: „Lageeinschätzung und Kräfteverteilung bei dem letztlich erfolgreichen Einsatz waren durchaus problematisch. Die Polizei hat zu einem zu frühen Zeitpunkt das Angebot für zusätzliche Unterstützung aus Niedersachsen bekommen und zu einem zu späten Zeitpunkt die Lageeinschätzung des Verfassungsschutzes zur Kenntnis genommen. Offenkundig müssen die internen Abläufe verbessert werden.“

 

Dulig: Das anständige Sachsen ist in der Mehrheit!

Martin Dulig, Vorsitzender der SPD Sachsen ruft in einem Appell an die Sachsen dazu auf, sich in den kommenden Tagen an den vielen friedlichen Demonstrationen in Chemnitz für Demokratie und Anstand und gegen die Instrumentalisierung von Straftaten durch Rechtspopulisten und Rechtsextremisten zu beteiligen:

Bewegende und aufrührende Tage liegen hinter Chemnitz und dem Freistaat. Die furchtbare Straftat am Rande des Stadtfestes und das, was rechte Stimmungsmacher und stramme Rechtsextremisten daraus gemacht haben, bewegt die ganze Bundesrepublik. Es ist ein Mensch getötet worden. Für mich ist es eine Frage des Anstandes, respektvoll und andächtig mit dem schrecklichen Verlust für Familienangehörige und Freunde umzugehen und nicht politisches Kapital aus dieser Tat zu schlagen. Anstatt in stiller Anteilnahme zu trauern, wurde von rechts ein Wettbewerb um die politische Deutungshoheit dieses schrecklichen Verbrechens gestartet. Ich finde so etwas furchtbar.

Es ist jetzt an der Zeit aufzustehen und friedlich klar zu machen, dass wir das anständige und demokratische Sachsen nicht einer kleinen lautstarken Minderheit überlassen werden, die sich von unseren gesellschaftlichen Grundwerten verabschiedet hat. Hinter ihren „Wir sind das Volk“-Rufen verbirgt sich nichts anderes als der Wunsch, unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung gegen eine Utopie aus Rassismus, Menschenfeindlichkeit und Hass – notfalls mit Gewalt – einzutauschen. Hitlergrüße, Hetzparolen und offener Rassismus sind kein Zeichen ehrlicher Trauer, sondern das offene infrage stellen unserer demokratischen Gesellschaft.

Ich sage klar: Folgen Sie denen nicht! Offener Rassismus, Nazismus und Menschenfeindlichkeit sind nicht die Lösung für Sorgen, Ängste und Nöte. Sie sind Ausdruck einer tiefen Ablehnung unserer in Freiheit lebenden, demokratischen Gesellschaft. Das Geschäftsmodell der Rechten ist das bewusste Schüren von Ängsten. Ihnen geht es ums Spalten und darum, einen Keil in unsere Gesellschaft zu treiben.

Die große Mehrheit der Menschen in unserem Land lehnt Rassismus und Intoleranz ab. Ihnen reichen wir die Hand für eine optimistische und hoffnungsvolle Gesellschaft. Wir stehen für Toleranz und Meinungsfreiheit. Wir stehen für Demokratie, Freiheit und Solidarität der Menschen miteinander. Dort wo Menschen in gut und schlecht eingeteilt werden sollen, dort wo man sich über andere Menschen stellen will, hört es auf. Rassismus und Menschenfeindlichkeit dürfen keinen Platz in unserer Gesellschaft haben. Das ist unsere Haltung.

Ich rufe alle Sachsen, die sich in Schulen, Hochschulen, Unternehmen, Vereinen, Kirchen, Gewerkschaften oder Parteien, in Kultureinrichtungen oder Verbänden bei der Feuerwehr, der Polizei, dem THW oder dem Roten Kreuz engagieren, auf:

Macht den Mund auf!

Bezieht jetzt Stellung für Demokratie, Humanität und Freiheit!

Lasst nicht zu, dass das, was ihr in den letzten 28 Jahren aufgebaut habt, von wenigen Angstmachern und selbsternannten Heimatschützern kaputtgemacht wird!

Egal ob im direkten Gespräch oder in den sozialen Medien: Eure Stimme für das anständige Sachsen ist gefragt, wenn sich Hass, Rassismus, Gewalt, Intoleranz und Verachtung breit machen, ist es Zeit, mit Haltung dagegen zu stehen. Unsere Haltung ist die, für ein demokratisches und friedliches Sachsen.

Martin Dulig


Hintergrund:

Martin Dulig wird am kommenden Samstag, den 1. September, ab 15 Uhr, an der Kundgebung „Es reicht! Herz statt Hetze“ auf dem Parkplatz an der Johanniskirche in Chemnitz teilnehmen. Neben ihm haben auch Manuela Schwesig, Ministerpräsidentin Mecklenburg-Vorpommerns, und der Generalsekretär der Bundes-SPD Lars Klingbeil ihre Teilnahme zugesagt. Darüber hinaus werden viele weitere Mitglieder der SPD nach Chemnitz reisen und auch zahlreiche Abgeordnete der SPD Sachsen vor Ort sein.

Panter: Mit dem neuen Haushalt weiter kontinuierlich umsteuern

Panter: Mit dem neuen Haushalt weiter kontinuierlich umsteuern

Die SPD-Landtagsfraktion hat in den vergangenen Tagen auf einer Klausurtagung über den Entwurf des Doppelhaushaltes für die kommenden beiden Jahre beraten. Zwischenzeitlich beteiligten sich neun der 18 Abgeordneten am Donnerstagabend am „Sachsengespräch“ der Staatsregierung und diskutierten in Chemnitz mit Bürgerinnen und Bürgern.

„Zwischen dem Haushalt und den Gesprächen in Chemnitz besteht ein direkter Zusammenhang“, sagte Fraktionsvorsitzender Dirk Panter am Freitag. „Wir haben in vielen anderen Begegnungen wie auch in Chemnitz immer wieder gehört: Die Sachsen wünschen sich eine vernünftige Bildung für ihre Kinder, lebenswerte Städte und Dörfer, Sicherheit in allen Bereichen, funktionierende Behörden.“

„Das sind auch unsere Schwerpunkte, für die wir in den vergangenen Jahren in der Koalition viel getan haben. Unser Anspruch ist und bleibt der handlungsfähige Staat, der für seine Bürger in Sachsen funktioniert. Die Fehlentscheidungen von Schwarz-Gelb lasten immer noch schwer auf uns. Umso wichtiger ist uns, dass wir kontinuierlich umsteuern und das mit dem neuen Doppelhaushalt weiterführen werden“, so Panter.

„Die Zeit des Beschönigens und des Beschwichtigens muss ein Ende haben. Dieses Land ist lebenswert, trotzdem haben wir in Sachsen Probleme. Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung. Lösungen anbieten der zweite.“

Konkrete Änderungsanträge beschloss die Fraktion auf der Klausur noch nicht. Das wird in den kommenden Wochen folgen. Panter: „Klar ist, dass wir Nachbesserungen am Regierungsentwurf auf den Weg bringen werden. Das betrifft beispielsweise unsere Städte jenseits der großen Zentren, die sich dynamisch entwickeln. Bei den Kita-Plätzen, beim Schulhausbau oder beim sozialen Wohnungsbau benötigen diese Städte viel Unterstützung. Dafür wollen wir sorgen.“

Jusos Sachsen

Datenweitergabe untergräbt Vertrauen in die Sicherheitsbehörden – Auf Verschärfung des Polizeigesetzes verzichten

Wie in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch bekannt wurde, haben Teile der sächsischen Polizei oder Justiz einen nichtöffentlichen Haftbefehl zum Tötungsdelikt in Chemnitz an rechtsradikale Strukturen wie Pegida und Pro Chemnitz weitergereicht. Dazu erklärt Stefan Engel, Landesvorsitzender der Jusos Sachsen: 
„Diese Panne untergräbt das Vertrauen in die sächsischen Sicherheitsbehörden erneut massiv. Bürgerinnen und Bürger müssen die Sicherheit haben, dass ihre Angaben und Daten bei staatlichen Behörden in guten Händen sind. Die Veröffentlichung dieser Daten ist nicht nur eine Drohung gegen den mutmaßlichen Täter, sondern richtet sich an alle andersdenkenden Menschen in Sachsen. Wenn sich Bürgerinnen und Bürger nicht mehr sicher sein können, dass ihre Anzeigen, Zeugenaussagen und sonstige Kommunikation mit staatlichen Stellen in guten Händen sind, ist der Rechtsstaat insgesamt bedroht. Innen- und Justizminister müssen jetzt alle Maßnahmen ergreifen, um das Leck ausfindig zu machen. Ein solcher Fall darf sich nicht wiederholen.“

Mit Blick auf das in der Diskussion befindliche neue Polizeigesetz erklärt Engel:

„Dies bestätigt unsere Sicht auf das geplante, neue Polizeigesetz in Sachsen. Wie kann man einem Sicherheitsapparat guten Gewissens zusätzliche Kompetenzen geben, wenn er schon mit den bestehenden Prozessen überfordert ist? Maßnahmen wie eine erweitertete Videoüberwachung, die Quellen-Telekommunikationsüberwachung und die Online-Durchsuchung greifen noch viel massiver in die Grundrechte der Bürgerinnen und Bürger ein. Wenn noch mehr Daten erhoben werden, steigt auch das Missbrauchsrisiko. Wer mit den bestehenden Mitteln nicht verantwortungsvoll umgeht, hat sich für solch schwerwiegende zusätzliche Instrumente ohnehin disqualifiziert. Die Landesregierung tut gut daran, die bestehenden Strukturen, Personalien und Kompetenzen zu ordnen und auf ein verschärftes Polizeigesetz zu verzichten.“

 

Die Jungsozialistinnen und Jungsozialisten in der SPD (kurz Jusos) sind mit 1.700 Mitgliedern der größte politische Jugendverband Sachsens. Zugleich ist jedes dritte Mitglied der SPD Sachsen Juso.

Pallas: Aufklärungsbedarf wächst – Rechte wollen Stimmung weiter anheizen

Albrecht Pallas, innenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, am Mittwoch zu Vorgängen in Chemnitz:

Der Aufklärungsbedarf rund um die Ausschreitungen nach der tödlichen Messerattacke in Chemnitz wird immer größer. Zu wenig Polizei vor Ort, eine unzutreffende Lageeinschätzung und widersprüchliche Darstellungen zu Informationen über erwartete Teilnehmerzahlen an Demonstrationen sind die eine Seite. Vor allem ist zu klären, warum aus Erkenntnissen des Verfassungsschutzes offenkundig nicht die richtigen Schlüsse gezogen wurden“, so SPD-Innenexperte Albrecht Pallas.

„Dass nun ein Haftbefehl im Internet rechtswidrig veröffentlicht wurde, ist skandalös.  Mit dieser Aktion soll offenkundig die Stimmung gegen Geflüchtete weiter angeheizt werden. Hier kann man jetzt Ross und Reiter deutlich benennen: Neben dem Bündnis Pro Chemnitz sind auch Pegida und die AfD am Werk. Hier wird deutlich, welcher Methoden sich diese in Landtagen und Bundestag vertretene Partei bedient. Die Veröffentlichung des Haftbefehls ist eine Straftat, die Konsequenzen nach sich ziehen muss.

„Bei all diesen politischen Vorgängen darf eines nicht vergessen werden: Auslöser war ein schlimmes Verbrechen, das viele Menschen aufgewühlt hat. Unsere Anteilnahme gilt den Hinterbliebenen des Todesopfers sowie den Verletzten. Ich wünsche mir, dass Trauer und Anteilnahme ohne Vereinnahmung durch Rechtsextremisten möglich sind. Der Rechtsstaat muss das ermöglichen.  Wir als SPD werden uns immer und überall Rechtsextremisten aktiv entgegenstellen und unterstützen alle Demokaten, die das auch tun. “