Dulig als Vorsitzender der SPD Sachsen bestätigt

Auf ihrem ordentlichen Landesparteitag hat die SPD Sachsen Martin Dulig in seinem Amt als Vorsitzender mit 83,9 Prozent bestätigt. Dazu erklärt Martin Dulig:

„Ich danke allen Delegierten für ihr Vertrauen, dass ich die SPD Sachsen auch in den kommenden Jahren als ihr Vorsitzender repräsentieren darf.

Wir stehen für Inhalte, statt platter Parolen. Für uns Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten ist unsere Partei Ausdruck unserer Haltung zum Menschen und seinen Wünschen, seinen Rechten, seiner guten Zukunft. Für uns ist der Mensch keine Ware, die beliebig gehandelt und behandelt werden kann.

Wir stehen für unser Land ein – in dem wir keine Menschen erster und zweiter Klasse zulassen dürfen. Unser Land, das wir nicht besitzen, aber gestalten wollen. Ein Land, in dem Platz für viele Begabungen und viele Chancen ist. Ein Land, in dem kein Platz für Rassismus und Intoleranz ist. Kein Platz für diejenigen, die Ängste schüren, um von der eigenen tiefen Ratlosigkeit abzulenken. Wir brauchen keine Angstmacher. Wir sind Mutmacher“, so Dulig weiter.

Die Sachsen SPD werde im kommenden Jahr mit Hoffnung und Zuversicht in die Wahlauseinandersetzung gehen: „Denn wir haben vieles geschafft, worauf wir stolz sein können. Das lassen wir uns nicht wegnehmen! Wir werden uns von niemandem die Zuversicht nehmen lassen, dass unser Sachsen mehr kann“, so Dulig abschließend.

Dulig: Es ist dein Land – Wir wollen stabile demokratische Verhältnisse

In seiner Rede auf dem ordentlichen Landesparteitag der SPD Sachsen analysierte der Vorsitzende, Martin Dulig, die politische Lage im Freistaat: 

„Keine Partei wird in Sachsen die absolute Mehrheit erhalten, auch nicht die CDU. Wir wollen stabile demokratische Verhältnisse. Von einer linken Mehrheit sind wir meilenweit entfernt. Die Linke kann und will nicht regieren. Die Frage ist, mit wem ein stabiles Regierungsbündnis möglich ist. Das sind wir.

„Und ich sage allen Wählerinnen und Wählern der Linken: Wer progressive Politik in Sachsen umsetzen will, sollte die Regierungsoption SPD statt die Opposition Linke wählen. Viel wichtiger ist mir aber, dass die Menschen in Sachsen die SPD aus Überzeugung, nicht nur aus taktischen Gründen wählen. Dafür braucht man Ideen und ein konkretes Angebot. Wir wollen regieren und wir haben bewiesen, dass wir es können.“

Unter anderem zählte Dulig für die Zukunft auf:

„Wir machen Sachsen zum Musterland für gelingende Integration und Teilhabe. Jeder Geflüchtete soll künftig innerhalb von drei Jahren nicht nur sein Asylverfahren rechtsgültig abschließen können, die Sprach- und Integrationskurse absolviert haben, sondern auch in Ausbildung bzw. Arbeit gebracht worden sein. Wer abgelehnt wurde und mehrfach straffällig geworden ist, der muss auch schneller abgeschoben werden. Der Staat muss sicherstellen, dass Menschen hier sicher leben können. Das gilt gleichermaßen für Geflüchtete, die vor rassistischen Übergriffen geschützt sein wollen, wie für Einheimische, die erwarten, dass ihre Sicherheit gewährleistet bleibt.“

„Wir wollen Sachsen zum Mobilitätsland der Zukunft machen. Es geht schon lange nicht mehr um den einzelnen Verkehrsträger, sondern um Mobilitätskonzepte. Etwa wie wir ein attraktives ÖPNV-Netz in den Ballungszentren schaffen, damit dort der Gebrauch des privaten Autos überflüssig wird.“

„Wir brauchen ehrgeizige Ziele bei der Gestaltung unseres sozialen Sachsens! Gerade bei der Pflege: Menschen, die dort arbeiten, haben meinen höchsten Respekt. Deswegen will ich einen Flächen-Tarifvertrag Soziales für Sachsen. Einen Tarifvertrag, der diejenigen absichert, die so viel geben und leider nur wenig zurückbekommen – zumindest was das Gehalt angeht.“

„Wir brauchen ehrgeizige Ziele für das Bildungsland Sachsen. Unser Ziel muss eine Schulabschlussgarantie sein. Kein Jugendlicher verlässt mehr eine sächsische Schule ohne einen Abschluss. In einem starren gegliederten Schulsystem funktioniert das nicht. Wir freuen uns auf die Gemeinschaftsschule in der nächsten Legislaturperiode.“

Dulig sparte nicht mit Kritik an der eigenen Partei:

„Wir verlieren seit Jahren an Glaubwürdigkeit und Vertrauen, sind schon lange nicht mehr in der Lage, den Wählerinnen und Wählern überzeugende Gründe zu liefern, warum sie uns ihre Stimme geben sollen. Das ist durch den Eintritt in die GroKo nicht leichter geworden, aber die wahren Gründe liegen tiefer und reichen weiter zurück. Wir machen uns lächerlich, wenn wir nach jeder krachenden Wahlniederlage, nach jedem neuen Tiefstand in den Umfragen, nicht mehr zu sagen wissen, als dass wir nun endlich zur „Sacharbeit“ zurückkehren müssen. Unser negatives Image steht wie ein Filter zwischen uns und den Bürgern, verstellt den Blick auf unsere „Sacharbeit“, so gut sie tatsächlich sein mag.“

„Wir sollten damit aufhören, uns damit zu entschuldigen, dass unsere erfolgreiche Regierungsarbeit „ungerechterweise“ vom Wähler nicht honoriert wird. Wir lösen unser Dilemma auch nicht dadurch, dass wir aus der GroKo aussteigen. Dafür mag es andere Gründe geben, aber um Vertrauen und Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen, reicht das bei Weitem nicht aus.“

Als Ostbeauftragter der SPD stellt Martin Dulig fest:

„Die Ungerechtigkeiten der Nachwendezeit brechen auf. Und in Berlin und in Westdeutschland fragt man: Was ist bei Euch los? Und so müssen wir erklären. Das reicht uns aber nicht. Wir erwarten, dass wir nicht nur darüber reden, sondern dass es sich die gesamte SPD zur Aufgabe macht, für die Menschen im Osten Lösungen und Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Diese Sache lasse ich nicht auf mich als Ostbeauftragten delegieren.“

„Aber um es auch ganz klar zu sagen: alle Erklärungen zum fehlenden Respekt vor den Lebensleistungen vieler Menschen im Osten und den Ungerechtigkeiten, die sie scheinbar oder tatsächlich erlitten haben, dürfen nie zur Rechtfertigung für rassistisches, antisemitisches, homophobes und menschenverachtendes Verhalten herhalten. Der Staat muss klar zeigen, wo Grenzen sind. Wird der Hitlergruß gezeigt, muss die Polizei sofort reingehen: Das wirkt auch auf die anderen.“

„Aber es geht nicht nur um Repression. Wir brauchen in Sachsen eine Kultur des Widerspruchs. Das betrifft jeden einzelnen. Wenn im Kollegenkreis wieder ein Judenwitz gemacht wird, heißt es Widerspruch! Wenn fremdenfeindliches Zeug auf der Familienfeier erzählt wird, heißt es Widerspruch! Wenn Lügenpresse gerufen wird, heißt es Widerspruch.“

Mit Blick auf das Wahljahr 2019 sagte Dulig:

„Wir haben unser Land bei den Kommunal- und Europawahlen zu verteidigen gegen die, die Schlimmes mit Land und Leuten vorhaben. Die ein Gesellschaftsmodell propagieren, das aus den 50er Jahren – bei manchen sogar 30er Jahren – entliehen scheint. Unser größter politischer Gegner ist weder CDU noch Linke, es ist auch nicht die AfD – unser größter politischer Gegner ist die Angst. Und deshalb müssen wir über unseren Umgang mit der AfD reden, weil sie die Angstmaschine in unserer Gesellschaft ist, aus deren Geiselhaft wir uns befreien müssen.“

„Unser Weg wird in den kommenden Monaten nicht leichter werden. Was uns trägt, ist unsere Zuversicht, die wir nicht für uns behalten wollen. Die wir nach draußen tragen. Die unser Land verdient hat und dringend braucht. Gegen diejenigen, die mit der Angst der anderen ihre dunklen Geschäfte machen. Für diejenigen, die uns am Herzen liegen: Die große Mehrheit der Sächsinnen und Sachsen.“

Dulig sprach eine Einladung an alle Bürgerinnen und Bürger aus:

„Es ist dein Land, es ist mein Land. Lasst es uns verteidigen, es lohnt sich!“

SPD Sachsen nominiert Kandidaten für die Europawahl

Vor dem offiziellen Beginn des Landesparteitages der SPD Sachsen, haben die Delegierten der Landeswahlkonferenz der SPD Sachsen am Samstagmorgen die Kandidaten für die Europawahl im kommenden Jahr nominiert. Die SPD-Europaabgeordnete Constanze Krehl aus Leipzig bewirbt sich erneut um ein Mandat im Europäischen Parlament, Matthias Ecke ist aus dem Dresden tritt als weiterer Kandidat für die Europawahl im kommenden Jahr an.

Dazu erklärt Constanze Krehl: „Die Europawahl wird eine Schicksalswahl für die Europäische Union. Bereits jetzt sitzen im Europäischen Parlament über 100 rechtsradikale, menschenfeindliche Anti-Europäer. Wir aber wollen mehr Europa! Wir wollen Lösungen gemeinsam erarbeiten. Wir stehen für eine EU, die für Demokratie, für Solidarität und Freundschaft untereinander steht. Dafür treten wir an, und dafür werden wir kämpfen. Denn wir können mit geradem Rücken, breiten Schultern und frohen Mutes in die Wahlauseinandersetzung gehen. Denn die EU und die europäische Gesellschaft braucht uns.“

Matthias Ecke ergänzt: „Wir Sozialdemokraten wollen ein soziales Europa. Wir dulden nicht mehr, dass internationale Konzerne die Staaten gegeneinander ausspielen. Wir brauchen endlich eine europaweite Digitalsteuer. Europa muss seine Arbeitnehmer vor Ausbeutung schützen. Deshalb kämpfen wir um Standards für gute Arbeit, europaweit. Die EU muss zusammenstehen gegen ihre äußeren Gegner: Ich will Abrüstungsverträge und Klimaverträge statt „America First“. Für so ein Europa, das gerecht nach innen, und stark nach außen ist, kämpft die SPD bei der nächsten Europawahl.“

Friedel: Schüler sortieren ist keine gute Bildungspolitik

Sabine Friedel, bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, am Mittwoch zur aktuellen Pisa-Auswertung der OECD:

+++ Aktuelle PISA-Auswertung belegt Notwendigkeit längeren gemeinsamen Lernens +++

„Weit mehr als in anderen Ländern hängt der schulische Erfolg deutscher Kinder von ihrer Herkunft ab“, so Sabine Friedel. „Das hat eine aktuelle Pisa-Auswertung der OECD ergeben, die gestern veröffentlicht wurde. Schüler aus wirtschaftlich schwachen Familien haben im Vergleich zu Gleichaltrigen aus guten Verhältnissen einen durchschnittlichen Lernrückstand von mehr als drei Schuljahren. Zwar nimmt die Chancengleichheit in Deutschland langsam zu, aber noch immer liegt sie unter dem OECD-Durchschnitt.“

Als einen wesentlichen Grund machen die Forscher die mangelnde soziale Durchmischung von Schulen aus. Die Studie zeigt, dass benachteiligte Schüler besonders dann besser abschneiden, wenn sie gemeinsam mit bessergestellten Schülern unterrichtet werden. Schwer haben sie es dagegen vor allem an sogenannten „Brennpunktschulen“, an denen besonders viele benachteiligte Schüler lernen. Die Bildungsnachteile sind bereits bei den 10jährigen Schülern sichtbar und verfestigen sich im Laufe der weiteren Schuljahre (http://www.oecd.org/fr/presse/les-inegalites-scolaires-sont-visibles-des-l-age-de-dix-ans.htm).

Friedel: „Die Empfehlungen der OECD sind deutlich. Kurzfristig gilt es, benachteiligte Schulen in einem schwierigen Umfeld besonders zu unterstützen. Die sächsische Regierungskoalition hat hier in den letzten Jahren einiges auf den Weg gebracht: Die Einführung und Ausweitung von Schulsozialarbeit, der Ausbau der Ganztagsangebote insbesondere an Oberschulen und das im nächsten Jahr startende Programm ‚Schulassistenz‘ bringen solche gezielte Unterstützung.“

Doch für den langfristigen Erfolg braucht es eine bessere soziale Durchmischung der Schulen“, so Sabine Friedel weiter. „Dass Bildungsnachteile bereits im Alter von 10 Jahren sichtbar werden, ist kein Zufall. Mit der Aufteilung auf Oberschulen und Gymnasien wird genau in diesem Alter die soziale Entmischung der Schulen befördert. Auch deshalb ist das längere gemeinsame Lernen ein Schlüssel für die Bildungserfolge der Zukunft. Schüler sortieren ist keine gute Bildungspolitik, das zeigt uns PISA seit vielen Jahren. Kinder brauchen individuelle Förderung in heterogenen Klassen. Unsere Lehrerausbildung muss ein viel größeres Augenmerk auf den differenzierten Unterricht und gezielte Fördermethoden legen.“

Konservative Befürchtungen, dass heterogene Klassen den Lernerfolg guter Schüler beeinträchtigen, räumen die Forschungsdaten aus (https://www.tagesspiegel.de/wissen/neue-pisa-auswertung-straffe-leitung-und-gutes-klima/20903526.html: „Schleicher betonte, die Anwesenheit von sozial benachteiligten Schülern schlage sich nicht negativ auf die Leistung bessergestellter Schülern nieder“).

Hintergrund:

Bereits 2017 hat die SPD-Landtagsfraktion Vorschläge für eine verbesserte Lehrerausbildung vorgelegt (https://www.spd-fraktion-sachsen.de/positionspapier-zur-zukunft-der-lehrerbildung-im-freistaat-sachsen/).  In Sachsen werden derzeit Unterschriften für einen Volksantrag zum Längeren gemeinsamen Lernen gesammelt (https://www.gemeinschaftsschule-in-sachsen.de/). Auch die SPD unterstützt diese Initiative (http://www.lgl-sachsen.de).

Kliese: Kulturelle Bildung für alle jungen Menschen

Hanka Kliese, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag und kulturpolitische Sprecherin, zum am Dienstag verabschiedeten Konzept „Kulturelle Kinder- und Jugendbildung“:

„Wer kreativ tätig  ist, egal ob allein oder gemeinsam mit anderen, macht die Erfahrung: Ich kann etwas gestalten. Ich kann etwas erschaffen. Es ist genau diese Erfahrung, die Kinder und Jugendliche lernen, wenn sie Theater machen, in einem Zeichenclub sind oder am Wochenende einen Auftritt mit dem Orchester haben. Es ist genau diese Erfahrung, die Neugier fördert, Offenheit und Respekt. Das alles sind wichtige Ressourcen, um ein friedliches Zusammenleben von Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen zu gestalten“, so Hanka Kliese.

„Es gibt so viele Potentiale in Sachsen. Mit dem Konzept ‚Kulturelle Bildung‘ werden diese Potentiale endlich über Fachgrenzen hinweg gebündelt. Die SPD hatte in der Opposition ein solches landesweites Konzept gefordert – in der Regierung setzt sie dies um.  Das ist ein wichtiger Schritt, um allen jungen Menschen in Sachsen unabhängig von ihrer sozialen Herkunft einen grundlegenden Zugang zu kultureller Bildung zu eröffnen.“

Dulig: Mit Stolz und Selbstbewusstsein für ostdeutsche Interessen streiten

In Berlin haben sich heute auf Initiative des Ostbeauftragten der SPD und Vorsitzenden der SPD Sachsen, Martin Dulig, Spitzenvertreterinnen und -vertreter der Ost-SPD getroffen, um über die Zukunft Ostdeutschlands und die Positionen der SPD zu debattieren. 

Der SPD-Ostbeauftragte Martin Dulig rief die Ost-SPD auf, spezifisch ostdeutsche Interessen in Zukunft lauter und kompromissloser zu vertreten. „Die Ostdeutschen können auf ihr Geleistetes stolz sein und haben das Recht, ihre Interessen offensiv zu vertreten.“

Die Belange des Ostens gerieten oft auch bei grundsätzlich guten Reformvorhaben aus dem Blick. Die West-Perspektive der deutschen Politik müsse die SPD überwinden. Die Ost-SPD sei in allen Landesregierungen vertreten und habe die zweitgrößte Gruppe von Bundestagsabgeordneten. „Machen wir uns nicht kleiner, als wir sind. Lasst uns in Zukunft stärker darauf achten, dass die Interessen des Ostens gewahrt bleiben.“

Ostdeutsche hätten viele eigene Perspektiven für die Zukunft des gesamten Landes einzubringen, etwa in der Gleichstellungs-, Außen- oder Bildungspolitik. Auch in der Steuerpolitik müsse die Realität im Osten berücksichtigt werden. „Hier gibt es kaum große Erbschaften oder Vermögen. Für uns Ostdeutsche wäre es Selbstbetrug, wenn wir eine Steuerpolitik unterstützten, die westdeutschen Millionären vom Starnberger See nützt.“

Dulig erneuerte seinen Vorschlag, eine Einheits-Kommission zur Aufarbeitung und Versöhnung einzusetzen. Sie soll der Aufklärung der Nachwendezeit dienen und unterschiedlichen Perspektiven Raum geben.

Hintergrund: Die Ost-Spitzen der SPD haben ein Impulspapier erarbeitet, das Vorschläge für 12 Politikfelder im Hinblick auf den SPD-Ostkonvent im Frühjahr 2019 unterbreitet. Darin werden u.a. die Abschaffung des Ehegattensplittings, die Einführung einer Kindergrundsicherung oder mehr Leistungsgerechtigkeit für ältere Arbeitnehmer durch eine Regelung ähnlich der alten Arbeitslosenhilfe gefordert. Das Papier können Sie hier herunterladen: https://link.spd.de/131

 

Pfeil-Zabel: Gute Kitas sind das Fundament für ein gutes Leben

+++ SPD setzt sich in Bund und Land für bessere Kitas ein +++ Das Gute-Kita-Gesetz ist ein wichtiger Schritt für die Zukunft der Kitas +++ Künftig kommt Sachsen um eine Debatte über kostenfreie Kitas nicht herum

Juliane Pfeil-Zabel, Sprecherin  für Familienpolitik der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, am Freitag zum ersten Durchgang des Gute-Kita-Gesetzes von Bundesministerin Franziska Giffey im Bundesrat:

„Wir wollen die Qualität der frühkindlichen Bildung weiter verbessern“, so Pfeil-Zabel.„Frühe Bildung ist entscheidend für den weiteren Lebensweg unserer Kinder. Als SPD sind wir davon überzeugt, so für Chancengleichheit zu sorgen. Gute Kitas sind das Fundament für ein gutes Leben.“ Deshalb hat die Koalition in Sachsen nach einer großen Umfrage unter Erzieherinnen, Erziehern und Eltern dafür gesorgt, dass die Vor- und Nachbereitungszeiten in den Kitas ab dem 1. Juli 2019 bezahlt werden.

 

Am Freitag wurde der Gesetzentwurf von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) erstmals im Bundesrat behandelt. Die sächsische SPD-Fraktion befürwortet insbesondere, dass mehr Familien mit geringen Einkommen von den Kitabeiträgen befreit werden sollen.„Zudem finden wir es gut, dass die Kommunen künftig selbst darüber entscheiden dürfen, ob sie ihre Kitas kostenfrei anbieten. Damit unterstützt der Bund den Weg der sächsischen SPD, den Kommunen mehr Spielraum dabei zu ermöglichen, wie sie ihre Aufgaben anpacken“, so Pfeil-Zabel. Dementsprechend müsste auch Sachsen sein Kita-Gesetz anpassen.

 

Die sächsische SPD-Fraktion teilt die Forderung der Länder, dass die geplante Unterstützung des Bundes bei den Kita-Kosten nicht 2022 enden darf. „Die Kitas und Kommunen in Sachsen brauchen mehr Sicherheit bei der Planung.“

 

„Perspektivisch könnte ich mir vorstellen, die Eltern in Sachsen vollständig von den Beiträgen für Kitas zu entlasten“, so Pfeil-Zabel. Die CDU lehnt das bisher ab. „Die SPD wird Qualität und geringere Beiträge nicht gegeneinander ausspielen. Wir wollen beides erreichen.“ Fakt sei aber: Gerade Familien und Alleinerziehende mit geringen und mittleren Einkommen würden stark davon profitieren, wenn sie keine Beiträge mehr für Krippen, Kindergärten und Horte zahlen müssten. Das hätten mehrere Studien der letzten Jahre immer wieder gezeigt. „Nach unseren Berechnungen würde es den Freistaat in jedem Jahr etwa 360 Millionen Euro kosten, Kitas und Horte kostenfrei anzubieten. Das sollte doch zu schaffen sein“, sagte Pfeil-Zabel abschließend.

Hintergrund:

Der Bund will in den kommenden vier Jahren mindestens 5,5 Milliarden Euro für die Kindertagesstätten bereitstellen. Sachsen bekommt davon im kommenden Jahr 25 Millionen Euro, 2020 sind es 50 Millionen Euro und in den Jahren 2021 und 2022 sogar jeweils 100 Millionen Euro. Das Geld soll an alle Kommunen weitergegeben werden, die anschließend selbst darüber bestimmen können, was sie mit dem Geld genau machen wollen.

Kolbe: Gerechte Finanzierung der Krankenkassenbeiträge – Parität kommt

Der Bundestag hat heute das GKV-Versicherentlastungsgesetz verabschiedet. Ab dem 1.1.2019 werden die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung wieder zu gleichen Teilen von den Arbeitgebern bzw. der Rentenversicherung und Arbeitnehmern bzw. Rentnern getragen. Dazu erklärt die Leipziger SPD-Bundestagsabgeordnete und Generalsekretärin der SPD Sachsen:

„Mit der Wiedereinführung der Parität werden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Rentnerinnen und Rentner bei den Krankenversicherungsbeiträgen um rund 5 Milliarden Euro entlastet und Arbeitgeber bzw. die Rentenversicherung an künftigen Kostensteigerungen im Gesundheitswesen gleichermaßen beteiligt. Wir setzen mit dem Versichertenentlastungsgesetz sozialdemokratische Gesundheitspolitik um und sorgen für mehr Beitragsgerechtigkeit bei der Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung.

In den parlamentarischen Verhandlungen ist es der SPD zudem gelungen, weitere Verbesserungen für Selbständige zu erwirken. Die Mindestbemessungsgrundlage für hauptberuflich Selbständige wird ab dem kommenden Jahr an die Beitragsbemessungsgrundlage von freiwillig Versicherten innerhalb der GKV angepasst. Selbständige mit geringen Einnahmen müssen daher zukünftig nur noch halb so hohe Krankenkassenbeiträge zahlen wie bisher.

Darüber hinaus wird die ungerechte Verbeitragungspraxis eines fiktiven Mindesteinkommens während des Bezuges von Krankengeld oder Mutterschaftsgeld beendet. Das sind sozialpolitische Erfolge, die sich finanziell bei den Betroffenen bemerkbar machen werden.“

Dulig: Haltung zeigen für ein Land mit Herz statt Hetze

Anlässlich des vierjährigen Bestehens der islamfeindlichen Pegida ruft ein breites Dresdner Bündnis zu der Demonstration „Herz statt Hetze“ auf. Martin Dulig, Vorsitzender der SPD Sachsen ruft zur Teilnahme auf:

„Wir, die SPD Sachsen, nehmen nicht hin, dass Missgunst und Feindseligkeit bei uns Normalität werden. Wir stehen für Menschlichkeit,  Gemeinsinn und gegenseitigen Respekt. Wir haben ein offenes Ohr für die Menschen und eine dauerhaft klare Haltung für ein demokratisches und solidarisches Land. Deshalb beteiligen wir uns schon seit Jahren an den ‚Herz statt Hetze‘-Demonstrationen.

Es gibt sicherlich viele Gründe, um wütend zu sein oder sich ungerecht behandelt zu fühlen. Aber das alles rechtfertigt keinen Hass und Hetze. Wir müssen uns hingegen alle fragen, was wir – nicht nur die Politik – täglich für das Land tun können, damit die Menschen zufriedener sein können und mehr Gemeinsinn und Zusammenhalt entsteht.

Ich rufe alle dazu auf, Haltung für unsere demokratische Gesellschaft zu zeigen. Wir haben bei vielen Dingen sicherlich unterschiedliche politische Meinungen. Aber einig müssen uns darüber einig sein, Haltung für ein Land mit Herz statt Hetze zu zeigen. Haltung für ein Land mit Respekt und Gemeinsinn statt Ausgrenzung und Abschottung. Jeder und jede ist gefragt für sein Land Farbe zu bekennen. Das können wir am besten gemeinsam. Am kommenden Sonntag bei den Demonstrationen in Dresden und an jedem anderen Tag im Jahr,“ Dulig.

Seitens der Sachsen SPD werden der Vorsitzende Martin Dulig, die stellv. Vorsitzende Dr. Eva-Maria Stange und der designierte Generalsekretär Henning Homann sowie der Dresdner SPD-Vorsitzende Richard Kaniewski an der Demonstration „Dresden Respekt“ vom Hauptbahnhof ab 14 Uhr teilnehmen.

Homann: Hotline gegen AfD-Mobbing

Henning Homann, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag und Sprecher für demokratische Kultur, am Mittwoch zum ‚Lehrerpranger‘ der AfD:

„Schule hat parteipolitisch neutral zu sein, sie ist aber kein politikfreier Raum. Wenn sich unsere Kinder zu mündigen Bürgern entwickeln sollen, müssen ihnen auch in der Schule demokratische Werte vermittelt werden. Dabei unterstützen wir unsere Lehrerinnen und Lehrer in Sachsen“, so Henning Homann. „Der ‚Lehrerpranger‘ der AfD zielt darauf, Lehrkräfte einzuschüchtern. Davor müssen und werden wir sie schützen. Unser Vorschlag: Das Kultusministerium richtet eine Hotline ein, an die sich Lehrerinnen und Lehrer wenden können, die sich vom AfD-Pranger gemobbt fühlen.

„Daneben ist auch eine grundsätzliche juristische Prüfung solcher Meldeportale notwendig, wie es kürzlich bei der Kultusministerkonferenz diskutiert wurde.“ Homann weiter: „Zudem stellt sich die Frage, ob Fraktionsgelder in dieses Denunziations-Portal fließen und wenn ja, ob das zulässig ist. Deshalb werden wir den juristischen Dienst des Landtags bitten, das zu prüfen.“