Vieweg: SPD will Wahlalter ab 14 – damit die junge Generation endlich eine Stimme in der Politik bekommt

Jörg Vieweg, der energiepolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, am Dienstag in der aktuellen Debatte zum Thema „Klimakonferenz der sächsischen Schülerinnen und Schüler“:

„Bei der Klimakonferenz in Leipzig haben die Schülerinnen und Schüler auf einem sehr hohen Niveau debattiert und diskutiert. Und sie haben zahlreiche klare Forderungen an uns Politiker gestellt. Darunter die Forderung nach der Mobilitätswende – sie wollen mehr ÖPNV und nicht weniger, mehr und bessere, schnellere Verbindungen in Sachsen.

In dieser Legislatur haben wir in diesem Bereich einiges erreicht: Das Azubi- und das Schülerfreizeit-Ticket kommen am 1. August, das Bildungsticket in etwa einem Jahr. Aber als SPD, und das haben wir immer klar gesagt, wollen wir mehr. Wir wollen die von den CDU-Landräten dominierten Verkehrsverbünde abschaffen und eine echte Landesverkehrsgesellschaft gründen.

Die jungen Leute fordern mehr Bewusstsein für Umweltschutz, sie wissen genau, welche Macht die Verbraucher*innen haben, welchen Einfluss das eigene Handeln und Konsumieren haben. Die junge Generation interessiert sich für ihre Zukunft. Und sie weiß: Das hat mit unserer Art zu leben und mit der Art unseres Wirtschaftens zu tun. Deshalb stellen die Jugendlichen die Frage nach unserer sozialen Marktwirtschaft. Diese wollen sie reformieren und fordern Veränderungen ein, damit unser Wirtschaftssystem keine a-soziale Marktwirtschaft wird“, so Jörg Vieweg am Dienstag in Dresden.

„Ich merke aber auch: Leider ist ökologisches Verhalten oft noch ein Luxusproblem. Wer sich klimaverantwortlich verhalten möchte, zahlt zu oft noch drauf – das müssen wir dringend verändern. Die jungen Leute fordern eine ambitionierte Energiepolitik, sie fordern mehr sich erneuernde Energien.

Die jungen Menschen haben keine Angst, sie haben Lust auf Veränderung und blicken mit Mut und Zuversicht auf diese Herausforderungen. Sie haben es geschafft, eine oft rückwärtsgewandte Debatte nach vorne zu drehen.

Diese Haltung macht mir Mut und Hoffnung. Deshalb sollten wir die jungen Leute mehr mitentscheiden lassen. Deshalb sollten wir in Sachsen das Wahlalter auf 14 Jahre herabsetzen. Denn die jungen Leute müssen sonst Veränderungen in ihrem Leben aushalten, für die sie nicht nur nicht verantwortlich sind, sondern für deren Bekämpfung sie politisch nicht mal eine Stimme haben. Das halte ich angesichts der Herausforderung für einen untragbaren Zustand, den wir als SPD gern schnellstmöglich verändern würden. Die jungen Leute wollen Verantwortung für die Zukunft übernehmen und sie können es auch“, so Jörg Vieweg abschließend.

„Demokratie leben, heißt Macht teilen“

SPD Sachsen stellt Vorschläge zur Stärkung der kommunalen Demokratie vor

Auf ihrer heutigen Pressekonferenz haben die beiden SPD-Landtagskandidaten Petra Köppingund Frank Richter, sowie Dirk Neubauer, SPD-Bürgermeister in Augustusburg, das Papier„Demokratie leben, heißt Macht teilen“ vorgestellt. Dazu erklärt Henning Homann, Generalsekretär der SPD Sachsen:

„Wir brauchen in Sachsen einen neuen Aufbruch für mehr Demokratie“, so Henning Homann am Montag bei der Vorstellung des Papiers „Demokratie leben, heißt Macht teilen“. „Wir wollen mehr Macht teilen, damit sich Bürgerinnen und Bürger vor allem gestaltend und verantwortlich einbringen können. Dazu ist es notwendig, über Jahre verkrustete Strukturen in unserem Land aufzubrechen. Es geht um ein anderes Regieren. Und es geht um mehr Mitsprache der Bürgerinnen und Bürger. Wir wollen diese Vorschläge in der kommenden Legislaturperiode umsetzen.“

„Wir wollen die Mitbestimmung in Betriebs- und Personalräten und in Schulen ausbauen. Wir wollen aber vor allem Bürgerinnen und Bürgern vor Ort mehr Vertrauen geben, ihren Stadtteil, ihr Dorf oder Stadt selbst zum Besseren zu gestalten. Dazu wollen wir die Städte und Gemeinden stärken und diese ermutigen Bürgerinnen und Bürger stärker einzubeziehen“, so Homann.

In dem Papier wird unter anderem vorgeschlagen, für eine deutliche bessere finanzielle Grundausstattung von Städten und Dörfern bürokratische Förderprogramme zu streichen und das Geld stattdessen pauschal an die Kommunen auszuzahlen. So kann vor Ort entschieden werden, wie die Gelder ausgegeben werden. Konkret schlägt die SPD vor, die Einwohner durch Bürgerhaushalte zu motivieren, eigene Vorschläge für die Entwicklung ihrer Heimatorte einzubringen.

Hintergrund:

Das Papier „Demokratie leben, heißt Macht teilen“ steht Ihnen unter dem folgenden Link zum Download zur Verfügung: https://bit.ly/2XbSzHK

Das heute vorgestellte Papier ist nach dem jüngsten Sachsengipfel der SPD im Auftrag des Landesvorsitzenden Martin Dulig erarbeitet worden. Autoren sind Dirk Neubauer, Bürgermeister von Augustusbug, der für seine Bürgerbeteiligungsplattform „Mein Augustusburg“ mit dem Politikaward 2018 ausgezeichnet wurde, und der ehemalige Bürgerrechtler Frank Richter, der als Parteiloser für die SPD zur Landtagswahl in Meißen kandidiert.

30 Jahre Abschaffung des § 151 in der DDR – der Osten als Vorreiter für die Rechte Homosexueller

Vor 30 Jahren, am 30. Juni 1989, wurde in der DDR der Paragraf 151 StGB gestrichen, der für homosexuelle Handlungen ein höheres Schutzalter, als für heterosexuelle Kontakte vorgesehen hatte. Damit endete in der DDR die Kriminalisierung von Homosexuellen fünf Jahre eher, als in Westdeutschland, wo der Paragraf 175 erst 1994 endgültig gestrichen wurde. Die Streichung erfolgte in Westdeutschland auch nur im Zuge der Rechtsangleichung zwischen Ost und West. Dazu erklärt Oliver Strotzer, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Akzeptanz und Gleichstellung in der SPD Sachsen (SPDqueer):

„Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass die Wiedervereinigung die Lesben und Schwulen in ganz Deutschland befreite und damit erst den Kampf für gleiche Rechte ermöglichte. Denn es waren ostdeutsche schwule Bürgerrechtlicher um Eduard Stapel, die mit der Gründung des Schwulenverbands in der DDR (SVD) am 18. Februar 1990 in Leipzig, den Grundstein für den gesamtdeutschen Lesben- und Schwulenverband legte.

Die ostdeutsche Emanzipationsbewegung von Lesben und Schwulen entstand zwar erst in den 80er Jahren, im Windschatten der Bürgerrechtsbewegung in der DDR, und damit viel später als in Westdeutschland. Aber sie vermochte mit ihrem Mut und ihrer Energie, die zerstrittene und kraftlose Community in Westdeutschland wiederzubeleben und sie im Sinne eines gesamtdeutschen Emanzipationskampfs zu einen. Darauf können und sollten die ostdeutschen Lesben und Schwulen stolz sein“, so Strotzer.

Hintergrund:
Das geschichtliche Bewusstsein über diesen Emanzipationskampf existiert in der deutschen LSBTIQ-Community leider kaum. Es existiert keine breite Vermittlung zur Geschichte der modernen Emanzipationsbewegung von Lesben und Schwulen in Deutschland, geschweige denn an Schulen oder Universitäten.

Als SPDqueer Sachsen unterstützen wir aus diesem Anlass die Neugründung der Holbein-Stiftung, benannt nach Dr. Hans Holbein, einem Vorkämpfer für die Rechte Homosexueller und Mitglied im von Dr. Magnus Hirschfeld 1897 gegründeten wissenschaftlich-humanitären Komitee, der weltweit ersten Homosexuellenorganisation. Die Stiftung soll, angesiedelt an der Universität Jena, als Interdisziplinäres Forschungszentrum zur Geschichte und Gegenwart der Homosexualitäten fungieren und sich dabei auch der Emanzipationsgeschichte von LSBTIQ widmen.

Friedel: Enquete-Kommission „Schule der Zukunft“ muss neue Lehrplan-Generation vorbereiten

Sabine Friedel, bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, zur am Mittwoch vorgestellten Überarbeitung der Lehrpläne an allgemeinbildenden Schulen:

„Mit dem neuen Schulgesetz konnte die SPD einen neuen Erziehungs- und Bildungsauftrag festschreiben. Dieser findet mit der Lehrplanüberarbeitung nunmehr konkret Einzug in den schulischen Alltag. Pünktlich, in Vorbereitung des Schuljahres 2019/20, setzt Kultusminister Piwarz den Auftrag der Koalition um“, erklärt SPD-Bildungsexpertin Sabine Friedel.

„Es ist ein richtiger, aber auch nur ein erster Schritt, jetzt 90 Fachlehrpläne zu modernisieren, um die Themen der Zeit – Digitalisierung, Nachhaltigkeit und politische Bildung – in den schulischen Alltag einfließen zu lassen“, so Friedel. „Die Frage ‚Was müssen junge Leute am Ende der Schule können?‘ ließ der Minister heute offen. Genau an diesem Punkt müssen wir aber ansetzen. Die SPD wird sich deshalb in der nächsten Legislatur für eine Enquete-Kommission ‚Schule der Zukunft‘ stark machen. Sie soll die inhaltliche Weiterentwicklung des sächsischen Schulsystems begleiten und wichtige Impulse von außen geben. Mit den gewonnen Erkenntnissen kann dann eine neue Generation von Lehrplänen erarbeitet werden.“

Homann: Sachsen braucht ein Gesamtkonzept zur Stärkung der Demokratie

Der Generalsekretär der SPD Sachsen, Henning Homann, zum Vorstoß von Sachsens Ministerpräsident für einen „Volkseinwand“:

„Der Vorstoß des Ministerpräsidenten greift eindeutig zu kurz. Sachsen braucht ein Gesamtkonzept zur Stärkung der Demokratie. Ziel von mehr Bürgerbeteiligung muss es sein, mehr Gestaltungsmöglichkeiten zu eröffnen. Der Volksantrag zur Gemeinschaftsschule zeigt, dass viele Menschen in Sachsen mit guten Zukunftsideen bereit sind, sich einzubringen. Zu hohe Quoren blockieren dieses Engagement seit Jahren. Zu einem solchen Gesamtkonzept gehört deshalb, dass endlich die Quoren für Volksanträge und Volksentscheide in Sachsen gesenkt werden.

Mehr direkte Demokratie darf nicht zu Geringschätzung der parlamentarischen Arbeit in den Landesparlamenten, aber auch auf kommunaler Ebene führen. Überall engagieren sich viele tolle Menschen, die unsere Unterstützung und unsere Wertschätzung verdienen.

Die Stärkung von direkter Demokratie braucht klare Regeln. Neben Haushaltsgesetzen sollten auch Gesetzgebungen, die Minderheiten betreffen, sowie Staatsverträge und internationale Vereinbarungen ausgenommen werden. Außerdem muss für Initiatoren von Volksentscheiden oder Volkseinwänden, wie auch für Parteien, das Gebot von Transparenz gelten. Die Beeinflussung von Abstimmungen durch Einzelinteressen von Konzernen, besonders zahlungskräftigen Lobbygruppen oder die Steuerung aus dem Ausland müssen verhindert werden.“

Pfeil-Zabel: Ganztagsgrundschule braucht qualitativen Impuls und verbindliche Kooperation

Juliane Pfeil-Zabel, familienpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, am Montag zur Anhörung im Schulausschuss zur „Rolle der Horte und ihre Zukunft in Sachsen“ (Drs. 6/17342):

+++ SPD-Vorstellungen zur Ganztagsgrundschule bestätigt +++ Elternbeiträge im Hort abschaffen +++

„Die Sachverständigen haben in der heutigen Anhörung den Fokus klar auf den qualitativen Ausbau der Ganztagsgrundschule und die stärkere Kooperation zwischen Schule, Hort und freien Ganztagsangeboten gelegt. Der Hort kann nicht losgelöst von der Schule betrachtet werden. Es wird eine große Herausforderung sein, dass alle Beteiligten ein gemeinsames pädagogisches Konzept entwickeln. Damit wir zu einer gemeinsamen Ganztagsgrundschule kommen, benötigen wir verbindliche Leitlinien für Schule, Hort und Ganztagsangebote“,  so Kita-Expertin Juliane Pfeil-Zabel.

Gemeinsame Team- und Leitungsstrukturen von Schule und Hort, zusätzliche Zeit für die Zusammenarbeit von Lehrkräften und Erzieherinnen sowie Beitragsfreiheit für den Hort waren die zentralen Forderungen aus Reihen der Sachverständigen. „Genau das sind die Punkte, die die SPD Sachsen am Wochenende in ihr Regierungsprogramm aufgenommen hat. Wir sind demnach auf dem richtigen Weg, um bis 2025 in Sachsen eine rhythmisierte Ganztagsgrundschule zu haben“, erläutert Pfeil-Zabel.

SPD beschließt Regierungsprogramm – Es ist dein Land.

Die SPD Sachsen hat auf ihrem außerordentlichen Landesparteitag in der Parkarena Neukieritzsch ihr Regierungsprogramm für die Landtagswahl am 1. September beschlossen.

In seiner Rede machte der Landesvorsitzende Martin Dulig deutlich, worum es am 1. September geht: „Ich will kein Sachsen, in dem die Regierung gegen die Schwächsten hetzt, Frauen bevormundet und Arbeiter entrechtet. Ich will keine schwarzen Listen für Journalisten, keine Schule die zum Lehrerpranger wird, keine Hetzte gegen Andersdenkende und Minderheiten. Wir haben eine Vision von einem modernen und gerechten Sachsen, dafür lohnt es sich zu kämpfen“, so Martin Dulig am Samstag in Neukieritzsch.

Selbstkritisch zum Zustand der SPD sagte Martin Dulig: „Die SPD braucht eine neue Bedeutung. Eine alte, mit sich selbstbeschäftigende Partei wird nicht gebraucht, um die neuen Fragen der Zeit zu beantworten. Was heute links heißt, wird nicht durch ein Parteitagsbeschluss definiert sondern, ob man an den Bedürfnissen der Menschen dran ist und auf der Höhe der Zeit die Gerechtigkeitsfragen beantwortet. Eine neue SPD wird dringend gebraucht, denn die Veränderungswucht durch die Megatrends Globalisierung, Digitalisierung und Klimawandel fordern Lösungen, die den Menschen gerecht werden. Die Gerechtigkeitsfragen dürfen doch nicht die Nationalisten beantworten!“

Die wichtigsten programmatischen Ziele der SPD Sachsen skizzierte Dulig in seiner Rede. Er zeichnete ein Bild, wie Sachsen aussehen könnte, wenn die SPD ihre Wahlziele umsetzen würde: „Mir liegt das Glück der Kinder besonders am Herzen. In meinem Sachsen sind die Bedingungen für ein gelingendes und behütetes Aufwachsen unserer Kinder spitze. Familien werden entlastet, damit Kinder kein Armutsrisiko mehr sind. Sowohl unsere Kindergrundsicherung als auch die schrittweise Befreiung von den Hort- und Kitagebühren gehören genauso dazu wie mehr Erzieherinnen und Erzieher in den Einrichtungen.“ In diesem Sachsen würde es Schulen geben, „in denen man länger gemeinsam lernt und nicht in der 4. Klasse sortiert. Eine Schule, die Kompetenzen statt reines Wissen vermittelt, die Kreativität weckt und Mut zum Fehler wagt.“

Dann stellte er klar, dass die gemeinsame, erfolgreiche Volksinitiative zum längeren gemeinsamen Lernen sich im Regierungsprogramm widerspiegelt und umgesetzt werden soll: „In einem neuen Koalitionsvertrag lasse ich mich nicht auf windelweiche Kompromisse ein. Entweder das Schulgesetz wird geändert oder wir stimmen einem Koalitionsvertrag nicht zu.“

Auch Mobilität werde sich in den kommenden Jahren wandeln: „In unserem lebenswerten und menschenfreundlichen Sachsen fahren mehr Busse und Bahnen. Wir haben dann eine Landesverkehrsgesellschaft, eine Sächsische Mobilitätsgesellschaft, die sich gemeinsam mit den Kommunen um einen attraktiven Öffentlichen Verkehr kümmert. Und wir halten an dem Ziel eines kostengünstigen Bildungsticket sachsenweit fest“, so Dulig.

„Zu meinem Sachsen gehört auch eine andere Art zu wirtschaften. Wir müssen klüger produzieren und klüger konsumieren. Wir setzen auf Ressourcenbewusstsein und nutzen die Chancen des Leichtbaus. Wir warten nicht bis zum Kohleausstieg 2038, sondern investieren jetzt in Wind- und Sonnenenergie. In Sachsen stehen dann Energiespeicher, die die Grundlastfähigkeit der erneuerbaren Energien sichern. Intelligente Netze sind dann Standard. Die dann grüne LEAG und die grüne MIBRAG sind weiterhin die wichtigsten Energieunternehmen in den Regionen. In unserem Sachsen werden Elektrofahrzeuge gebaut und die Brennstoffzelle entwickelt. Wir setzen auf Wasserstoff und auf synthetischen Kraftstoff. Wir stärken den Rohstoffkreislauf durch Recycling“, umriss Dulig seine Idee des Wirtschaftsstandortes Sachsen.

Dazu gehört auch, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen: „Die Digitalisierung wird zum Dienstleister, damit wir von unnötiger Arbeit und Aufwand befreit sind. In unserem neuen Sachsen digitalisiert der Staat seine Dienstleistungen so, dass sie schnell bearbeitet und geleistet wird. Ich gebe meinen Antrag zur Förderung in den Rechner und erhalte sofort einen Bescheid. Man muss keinen Kindergeldantrag mehr stellen, sondern man erhält bei den entsprechenden Voraussetzungen das automatisch. Ich muss nicht mehr auf das Landratsamt, um mein Auto ab-, um- oder anzumelden und das Nummernschild wird mir zugeschickt. So gewinnen wir eine Stunde mehr Freizeit am Tag!“

Die Lebensleistungen der Sachsen sollen vor allem im Alter anerkannt werden. Dulig: „Und zwar mit einer Rente, die einem aufgrund des Geleisteten auch zusteht. Und in einem Umfeld ohne Einsamkeit. Die Pflegerinnen und Pfleger in unserem Sachsen gehören dann zu den anerkanntesten Berufsgruppen. Vernünftig bezahlt, von schwerer Arbeit entlastet und mit Wertschätzung der ganzen Gesellschaft bedacht.“

Abschließend richtete sich Dulig noch einmal direkt an seine Genossinnen und Genossen: „Die jüngsten Meinungsumfragen Sachsen sollten uns wütend machen. Wütend in dem Sinne, dass wir uns damit nie und nimmer abfinden werden. Ich möchte, dass wir uns heute versprechen: Wir werden kämpfen bis zum Umfallen, jeden Tag, jede Stunde, bis am 1. September die Wahllokale schließen.“

Hinweis:
Nach der Rede des Landesvorsitzenden debattierten die Delegierten des Parteitages über das Regierungsprogramm der SPD Sachsen zur Landtagswahl am 1. September. Das beschlossene Regierungsprogramm wird im Laufe des Montags, 24. Juni, zum Download unter www.spd-sachsen.de zur Verfügung stehen.

Köpping: Ostdeutsche Interessen gemeinsam voranbringen

Reaktion von Petra Köpping, SPD-Kandidatin für die diesjährige Landtagswahl, auf den offenen Brief des CDU-Kreisverbandes Leipzig an die Vorsitzende der CDU, Annegret Kramp-Karrenbauer:

„Ich bin froh, dass sich auch die sächsische CDU dem Thema der Nachwendeaufarbeitung nähert und stehe gern bereit, die ostdeutschen Interessen gemeinsam in Berlin bzw. in der dortigen Großen Koalition zu vertreten.

„Ich würde mich freuen, mit den sächsischen KollegInnen dafür zu sorgen, dass der im Berliner Koalitionsvertrag verankerte Härtefallfonds endlich umgesetzt wird und auch der Ost-Beauftragte seine Rolle zukünftig stärker darin sieht, die Interessen der im Osten lebenden Menschen offensiver in Berlin zu vertreten“, so Petra Köpping.

Petra Köpping schrieb 2018 das Buch „Integriert doch erst mal uns!“ und setzte sich darin als eine der ersten Ministerinnen grundsätzlich mit der Nachwendezeit auseinander. Sie führt nach Martin Dulig die Landesliste der SPD zur Landtagswahl an und ist derzeit Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration.

Vieweg: Forderungen der Schüler aufnehmen – Klimaschutz in Sachsen jetzt

Jörg Vieweg, Sprecher für Energiepolitik der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag und Sprecher des Arbeitskreises Klimaschutz und Energiewende der SPD Sachsen, zur Fridays for Future-Bewegung:

+++ Klimaschutz muss Staatsziel werden +++ Eigenes Klimaschutzgesetz für Sachsen +++

„Die sächsische SPD unterstützt die Proteste der Fridays for Future-Bewegung voll und ganz. Das Engagement der Schüler*innen macht uns stolz und ist zugleich eine wichtige Motivation für unsere politische Arbeit. Wir Politiker sind gut beraten, den Schüler*innen gut zuzuhören. Umso mehr bedauere ich, dass es mit der CDU in der Koalition nicht möglich war, ein Klimaschutzgesetz für den Freistaat Sachsen und ein modernes Energie- und Klimaprogramm zu entwickeln. Obwohl wir uns im Koalitionsvertrag auf eine Aktualisierung des alten Dokuments von 2012 geeinigt hatten. Noch vor der Wahl wäre ein Kompromiss im Kabinett möglich“, so Jörg Vieweg am Freitag.

„Daher fällt es schwer, in der Schüler-Klimakonferenz des CDU-Ministerpräsidenten, bei dem er den Landesschülerrat mit Wissenschaftlern vernetzen will, mehr als ein Wahlkampfmanöver zu sehen. Als sächsische SPD haben wir kontinuierlich an umsetzbaren Lösungen aus der Klimakrise gearbeitet und permanent Vorschläge für eine zukunftsorientierte Klima- und Energiepolitik in Sachsen gemacht. Wir haben dabei immer im Blick, dass Klimaschutz wirken und sozial verträglich sein muss.“

Hintergrund:
Zuletzt hat sich die sächsische SPD in ihrem Positionspapier vom März 2019 klar dafür ausgesprochen, den Klimaschutz als Staatsziel in die Sächsische Verfassung aufzunehmen und ein sächsisches Klimaschutzgesetz zu verabschieden. Denn erst dann können Bürger*innen vor Gericht einklagen, dass Klimaschutzziele auch eingehalten werden.

Baum: Azubi-Ticket ist ein echter Gewinn für junge Leute

Thomas Baum, Sprecher für Wirtschafts-, Struktur- und Verkehrspolitik der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, zum Start des Azubi-Tickets am 1. August 2019:

„Als SPD-Fraktion sind wir sehr froh, dass die sächsischen Verkehrsverbünde mit dem SPD-Wirtschafts- und Verkehrsminister Martin Dulig noch in dieser Legislaturperiode eine so gute Lösung gefunden haben. Mit dem Azubi-Ticket fahren alle Auszubildenden in Sachsen ab dem 1. August 2019 deutlich günstiger. Das ist der absolut wichtige und nötige Schritt in die richtige Richtung“, so Thomas Baum am Donnerstag in Dresden.

„Das Ticket ermöglicht den sächsischen Auszubildenden künftig, noch flexibler im Freistaat unterwegs zu sein. So können sie noch freier zwischen verschiedenen Fachschulen und ihren jeweiligen Firmenstandorten wählen. Mit dem Angebot stärken wir Sachsen als attraktives Azubi-Land und entlasten zugleich die Auszubildenden und ihre Eltern finanziell.

„Für das Azubi-Ticket musste leider seitens der SPD in Regierung und Parlament sehr viel Überzeugungsarbeit geleistet werden – sonst hätte es bereits viel früher kommen können. Es ist aber nur der erste Schritt hin zu mehr Gerechtigkeit bei der Schülerbeförderung. Zwingend muss es ab dem Schuljahr 2020/21 in Sachsen ein echtes Bildungsticket geben, so wie bereits vereinbart: für Schüler*innen von der 1. bis zur 12. Klasse, verbundweit, ganztägig und im ganzen Jahr!

Hintergrund:

Ab dem 1. August wird Bus und Bahn fahren für alle Auszubildenden im Freistaat Sachsen deutlich günstiger. Dann führen die sächsischen Verkehrsverbünde mit finanzieller Unterstützung des Freistaates Sachsen das AzubiTicket Sachsen ein. Erwerben kann dieses Ticket jeder Schüler einer berufsbildenden Schule in Sachsen. Es ist als Abo für 12 Monate erhältlich. Der Freistaat Sachsen bezuschusst das Angebot mit ca. 14 Millionen Euro pro Jahr. Im Doppelhaushalt 2019/20 hatte die Regierungskoalition aus SPD und CDU bereits Geld für dieses Vorhaben eingeplant. Damit kann das AzubiTicket Sachsen für einen Verbund für nur 48,- Euro angeboten werden. Azubis, die in mehreren Verbünden mobil sein möchten, können für je 5,- Euro die anderen sächsischen Verbünde zukaufen. Das heißt, dass Azubis für 68,- Euro monatlich in ganz Sachsen und im MDV-Verbundraum mit den öffentlichen Verkehrsmitteln mobil sind.

Ebenfalls zum 1. August 2019 kommt ein Schülerfreizeitticket – gültig von Montag bis Freitag jeweils ab 14 Uhr und am Wochenende sowie Feiertagen und in den Ferien ganztägig.

 

Mehr Infos unter: www.deine-jugendtickets.de