Pallas: Wir haben Sicherheit und Freiheitsrechte in ein ausgewogenes Verhältnis gebracht

„Es ist das gute Recht der Opposition, im Landtag beschlossene Gesetze von einem Gericht überprüfen zu lassen. Das ist ein wichtiger Aspekt unseres Rechtsstaates. Wir haben bei der Erarbeitung des neuen Polizeirechts seriös gearbeitet, viele Experten angehört und genau abgewogen, welche Befugnisse für die Aufgabenerfüllung der Polizei erforderlich und verhältnismäßig sind. Wir sind überzeugt, dass das neue Polizeigesetz verfassungskonform ist. Denn wir haben Sicherheit und Freiheitsrechte in ein ausgewogenes Verhältnis gebracht. Fakt ist: Wir müssen die Strafverfolgungsbehörden in die Lage versetzen, auf neue Kriminalitätsbereiche sowie Deliktarten adäquat reagieren zu können. Mehr Stellen für Polizei und Justiz sowie eine bestmögliche Ausstattung sind nur eine Seite der Medaille. Das Polizeigesetz als Handlungsgrundlage musste weiterentwickelt werden, was die Koalition verantwortungsvoll und rechtssicher umgesetzt hat. Wir sind optimistisch, dass der Sächsische Verfassungsgerichtshof unserer Einschätzung folgt.“

Richter: Es ist unverschämt und blödsinnig, die Demokratie der Bundesrepublik mit der DDR zu vergleichen

Frank Richter, Kandidat der SPD Sachsen für die Landtagswahl, zur Vereinnahmung der Bürgerrechtsbewegung in der DDR durch die AfD:

„Es ist unverschämt und blödsinnig, die Demokratie der Bundesrepublik bei all ihren Mängeln und Fehlern mit der DDR zu vergleichen. Das ist eine Beleidigung für alle, die damals in der DDR im Gefängnis saßen und an der Mauer starben. Wenn westdeutsche AfD-Strategen die Ostdeutschen mit solchen Parolen aufhetzen, erinnert mich das sehr an westdeutsche Autoverkäufer, die nach 1990 die Ostdeutschen über den Tisch zogen.

Wir sind jetzt in der Verantwortung! Alle die, die wir damals vor dem Mauerfall gegen die SED Herrschaft auf die Straße gingen, müssen zusammen mit jungen Leuten eine gesellschaftliche Gegenbewegung gründen, um einen grundsätzlichen demokratischen  Aufbruch in Sachsen zu erreichen!

Denn eines stimmt: Die Politik heute ist das Abbild dessen, was nach dem Mauerfall aus dem Westen unkritisch übernommen wurde. Es gibt zu wenige Ostdeutsche in Führungspositionen. Es gibt kaum Mitbestimmung und Basisdemokratie, weil gerade in Sachsen alles störte, von dem die Rendite und die Wirtschaft nicht profitierten.

Martin Dulig hat Recht: Es reicht also nicht auf den Wahltag zu starren und die Demokratie so verteidigen, wie sie ist.  Denn wir müssen was verändern! Wir haben eine ähnliche Situation wie 1969 in der alten Bundesrepublik: Wie unter Willy Brandt brauchen wir eine ganze Bewegung, um verkrustete Strukturen in Sachsen zu erneuern.

Deswegen hat die SPD einen Plan entworfen: Macht teilen! An dem müssen wir die nächsten fünf Jahre zusammen und überparteilich arbeiten!“

Hintergrund:

Die SPD Sachsen hat am 1. Juli ein Konzept vorgestellt, wie wir in Sachsen die Demokratie vor Ort stärken und wie wir manche Strukturen vom Kopf auf die Füße stellen können. Mehr Informationen unter: https://www.spd-sachsen.de/macht-teilen/

SPD-Frauen: Keine Stimme der AfD

„Wer AFD wählt, wählt die Gleichstellung von Mann und Frau ab“, sagt Laura Stellbrink, Vorsitzende der sächsischen ASF, der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen.

 

„Es genügt ein Blick in das Wahlprogramm der Partei: Was dort als sogenannter ‚ideologiegetriebener Wertewandel‘ verteufelt wird, heißt in der Konsequenz nichts anderes als ‚Frauen zurück an den Herd’“, begründet Stellbrink ihre Hoffnung, dass insbesondere Frauen der AfD keine einzige Stimme geben.

Alles, was in den letzten Jahren erstritten wurde, wird in Frage gestellt: Gleichberechtigung, Teilhabe, gleiche Karrierechancen sowie Selbstbestimmung über das eigene Leben und den eigenen Körper. Auch die geforderte Ausweitung des Landeserziehungsgeldes würde zu neuen Ungleichheiten auf Kosten der Frauen gehen. Ebenso ist der Familienbergriff der AFD von vorvorgestern. „Familie ist dort, wo Menschen füreinander Verantwortung übernehmen“, sagt Laura Stellbrink. Der ausschließliche Fokus auf die Familie ‚Mann, Frau, Kind‘ sei diskriminierend. „Menschen sollen so leben und lieben können, wie sie das möchten.“

In aller Munde ist zurzeit der Song von Sebastian Krumbiegel. Mit „Die Demokratie ist weiblich“ betont er, unterstützt von vielen tollen Frauen und Männern, dass es ohne Gleichberechtigung nicht geht und dass es sich lohnt, ein Leben lang dafür zu kämpfen. „Das lassen wir uns nicht von der AFD kaputt machen“, sagen die SPD-Frauen. Laura Stellbrink: „Gerade in den ostdeutschen Bundesländern sind Frauen seit Jahrzehnten selbstbewusst und stehen auf ihren eigenen Beinen. Eine Frau, die AFD wählt, schadet sich damit massiv selber.”

Dulig: Hält an Entscheidung über die Grundrente noch vor dem 1. September fest

Martin Dulig, Vorsitzender der SPD Sachsen und Spitzenkandidat zur Sächsischen Landtagswahl, hält an seiner Forderung an die Bundesregierung fest, bis zum 1. September eine Entscheidung zur Grundrente herbei zu führen.

 

Martin Dulig ist optimistisch, dass es noch vor dem 1. September zu einer Einigung innerhalb der Regierungskoalition in Berlin über die Grundrente kommt: „Ich habe keinen Zweifel daran, dass auch Arbeitsminister Hubertus Heil daran interessiert ist, dass es zu einer schnellstmöglichen Einigung kommt. Auch in der CDU ist nach dem Vorstoß des sächsischen CDU-Vorsitzenden Michael Kretschmer und seiner Kollegen in Thüringen und Sachsen-Anhalt der parteiinterne Druck gewachsen. Auch der CDU im Osten ist mittlerweile klar geworden, dass wir 790.000 Bürgern in Ostdeutschland nicht mehr länger zumuten können, dieses Thema in immer neuen Verhandlungen zu zerreden und auf die lange Bank zu schieben.“

 

Zu der bisherigen Blockadehaltung der CDU und dem Beharren auf einer Bedürftigkeitsprüfung sagt Dulig: „Auch hier sehe ich, dass die Union langsam auf unsere Linie einschwenkt. Nämlich, eine Grundrente ohne Wenn und Aber: Wir wollen eine Grundrente ohne unnötige Bürokratie oder den Zugriff des Staates auf Eigentum und Erspartes. Deshalb macht eine Bedürftigkeitsprüfung keinen Sinn. Ich will, dass Menschen, die mindestens 35 Jahre gearbeitet und Beiträge gezahlt haben, eine vernünftige Rente bekommen. Das ist kein Almosen. Das ist etwas, worauf jeder und jede nach einem harten Arbeitsleben schlicht Anspruch hat. Ich will, dass die Menschen, die ihr Leben lang hart gearbeitet haben, im Alter eine auskömmliche Rente erhalten, von der sie gut leben können.“

Köpping: Ein sozial gestalteter Kohleausstieg ist möglich – entscheidend ist moderne digitale sowie analoge Infrastruktur – alte Fehler nicht wiederholen

Petra Köpping macht Mut, den gesellschaftlichen Wandel anzunehmen. Dabei will sie alle Bürgerinnen und Bürger in den entsprechenden Regionen mitnehmen. Entscheidend seien eine moderne digitale sowie analoge Infrastruktur. Dann könnten künftig zum Beispiel in der Lausitz attraktivere und besser bezahlte Jobs entstehen als bisher.

 

„Ein sozial gestalteter Kohleausstieg ist möglich. Der Ausstieg aus der Kohleverstromung wird kommen, spätestens 2038. Sich nach der Vergangenheit zu sehnen bringt nichts. Wir müssen vielmehr die Zukunft so gestalten, dass sie besser wird.

 

Dabei ist unsere oberste Prämisse: Der Strukturwandel muss sozial gerecht ablaufen. Das geht gar nicht anders. Und es geht nur mit uns. Keine andere Partei kümmert sich so sehr um die Menschen wie die SPD. Denn wir sagen nicht einfach: Wir schaffen das. In den vergangenen Jahren habe ich täglich mit Menschen gesprochen, darunter auch mit dutzenden Bergleuten. Ich bin immer wieder beeindruckt, wenn ich höre, was sie in ihrem Berufsleben für unsere Gesellschaft geleistet haben. Ihnen haben wir es zu verdanken, dass all die Jahre ganz regelmäßig der Strom aus der Steckdose kam. Erschrocken bin ich darüber, wie wenig die Gesellschaft den Bergleuten ihr Engagement dankt“, so Petra Köpping am Dienstag in Dresden.

 

„Wenn wir den Kohleausstieg zu einem sozialen Erfolg machen wollen, dass müssen wir zuallererst aus den Fehler des Strukturwandels der 1990er-Jahre in Sachsen lernen. Diese Fehler, bei denen Menschen rücksichtslos aufgrund der wirtschaftlichen Interessen Einzelner zurückgelassen und ihnen der Respekt vor ihrer Lebensleistung verwahrt wurde, dürfen wir auf keinen Fall wiederholen! Die Energiewende ist das zentrale Ziel. Im völkerrechtlich bindenden Klimaabkommen von Paris hat sich die Bundesrepublik dazu verpflichtet. Das ist richtig und wichtig. Aber die Energiewende wird nur gelingen, wenn wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen und alle Kohlereviere in Sachsen gleichermaßen unterstützen.

 

Deshalb möchte ich gemeinsam mit den Menschen vor Ort Ideen und Visionen für die Zukunft ihrer Region sammeln. Den Menschen fertige Programme vorzusetzen, wie es die CDU wieder einmal plant, ist nicht mein Ding. Es geht darum, erst einmal zuzuhören und dann gemeinsam Lösungen zu finden – nicht anders herum.

 

Die ehemaligen Tagebaue sind mit ihren Seen und Wäldern wunderschöne Regionen. Sie sind zum Leben und Urlaubmachen gleichermaßen attraktiv. Damit sie sich künftig noch erfolgreicher entwickeln können, brauchen sie eine moderne Infrastruktur, die die Mobilität der Zukunft im Verkehr und im Internet möglich macht. Bürgerinnen und Bürger sollen selbst entscheiden können, wie sie sich in ihrem Privatleben und für ihren Beruf fortbewegen. Klar ist: Sowohl für die Wirtschaft als auch für das alltägliche Leben brauchen wir leistungsstarke Netze. Das schließt moderne Züge und Busse ebenso mit ein wie schnelles Internet. Das ist mein vorrangiges Ziel! So schaffen wir attraktivere und besser bezahlte Jobs als mit der alten Kohlegewinnung.“

 

Petra Köpping schrieb 2018 das Buch „Integriert doch erst mal uns!“ und setzte sich darin als eine der ersten Ministerinnen grundsätzlich mit der Nachwendezeit auseinander. Darin geht sie auch besonders auf das Schicksal der Kohlekumpel im Mitteldeutschen Revier ein. Petra Köpping gehört zum Spitzenteam der SPD Sachsen zur Landtagswahl am 1. September und ist derzeit Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration.

Dulig: Wir brauchen die Kindergrundsicherung in Deutschland

Der Vorsitzende der SPD Sachsen und Ostbeauftragte der SPD, Martin Dulig, erneuert angesichts der heute veröffentlichten Studie des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes zur Kinderarmut seinen Vorschlag für eine Kindergrundsicherung.

 

„Eine wachsende soziale Kluft zwischen armen und reichen Familien wird durch die Studie des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes erneut belegt. Sie zeigt, dass die ohnehin schon breite Schere zwischen den ärmsten und der reichsten Familien weiter auseinander geht. Die Kluft verfestigt sich. Arme Kinder werden ärmer und immer weiter abgehängt. Deshalb kann es für mich nur eine Antwort geben: Die Einführung der Kindergrundsicherung in Deutschland“, so Martin Dulig.

 

„Jedes Kind muss uns gleich viel wert sein und vor Armut geschützt werden. Denn Kinder können prinzipiell selbst nichts an ihrer materiellen Situation ändern. Entwicklung, Teilhabe, Bildung und sogar das gesundheitliche Wohlbefinden von Kindern darf nicht von der finanziellen Situation der Eltern abhängen. Wir dürfen kein Kind zurücklassen.“

 

Hintergrund: Eine Kindergrundsicherung soll nach Auffassung der SPD unbürokratisch ausgezahlt werden. Jede Familie bekommt pro Kind ein zu versteuerndes Einkommen oberhalb der Existenzsicherung. Bei Familien mit hohem Einkommen bleibt nach Steuern eine Summe in etwa vom heutigen Kindergeld übrig. Familien mit niedrigem Einkommen zahlen darauf keine Steuern, es bleibt also alles übrig

Köpping: Eine Rente, von der man leben kann, ist kein Gnadenakt

Petra Köpping unterstützt den Vorstoß von Martin Dulig, der auf eine schnelle Entscheidung für die Grundrente ohne Bedürftigkeitsprüfung drängt und die CDU aufgefordert hat, sich bei dem Thema bis Ende des Monats endlich zu bewegen.

 

„Ich verstehe nicht, warum sich nicht alle in Sachsen für eine Grundrente ohne Bedüftigkeitsprüfung einsetzen“, so Petra Köpping. „Damit kann doch den Menschen ganz konkret geholfen werden.“ Köpping verweist darauf, dass im Osten Deutschlands von einer solchen Grundrente etwa 750.000 Frauen und Männer profitieren würden. „Das ist eine konkrete Folge der Umbrüche in der Nachwendezeit, als sich hier im Osten viele Menschen mit kleinen Löhnen über Wasser gehalten haben.“

 

„Es ist eine Sache der Vernunft und des Respekts, dass die Grundrente jetzt endlich kommt – und zwar ohne Bedürftigkeitsprüfung. Ansonsten machen wir den gleichen Fehler wie bei Hartz IV und schicken Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet haben, als Bittsteller zum Amt. Ich sage es ganz klar: Eine Rente, von der man leben kann, ist kein Gnadenakt. Es ist der verdiente Respekt, der uns allen zusteht.“

 

Petra Köpping schrieb 2018 das Buch „Integriert doch erst mal uns!“ und setzte sich darin als eine der ersten Ministerinnen grundsätzlich mit der Nachwendezeit auseinander. Sie gehört zum Spitzenteam der SPD Sachsen zur Landtagswahl am 1. September und ist derzeit Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration.

Dulig: Der Osten muss gemeinsam Druck für die Grundrente ohne Bedürftigkeitsprüfung machen – auch die CDU

Martin Dulig, Landesvorsitzender und SPD-Ostbeauftragter fordert die ostdeutschen CDU-Landesvorsitzenden dazu auf, beim Thema Grundrente den Druck auf die Bundes-CDU zu erhöhen. Sachsens CDU-Ministerpräsident Michael Kretschmer hatte am Dienstag erklärt, man müsse einen Kompromiss finden und vorgeschlagen, die umstrittene Bedürftigkeitsprüfung so weit wie möglich zu vereinfachen.

Martin Dulig: „Ich nehme Ministerpräsident Kretschmer beim Wort. Ja, die Blockadehaltung beim Thema Grundrente muss aufgegeben werden. Da sehe ich die Union in der Pflicht. SPD-Arbeitsminister Hubertus Heil hat einen guten Vorschlag vorgelegt – ohne eine entwürdigende und bürokratische Bedüftigkeitsprüfung.“

„Der Osten muss jetzt gemeinsam für die Grundrente Druck machen“, so Dulig weiter. „Das gilt für die Landesregierungen genauso wie für die Bundestagsabgeordneten. Damit meine ich vor allem die Ost-CDU. Deren Spitzenvertreter müssen Bundeskanzlerin Merkel und CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer zum Umlenken bewegen. Denn von einer Grundrente würden in den neuen Bundesländern rund 750.000 Menschen profitieren. Das sind alles Menschen, die nach einem harten Arbeitsleben um Geld für ihren Lebensunterhalt beim Amt betteln müssten.“

„Wenn Sachsens Ministerpräsident jetzt vorschlägt, die umstrittene Bedürftigkeitsprüfung so weit wie möglich zu vereinfachen, ist unsere Antwort: Die geringste Bedürftigkeitsprüfung ist gar keine Bedürftigkeitsprüfung.“

Homann: Wer will, findet Wege, wer nicht will, Gründe. Minister Schmidt findet Gründe.

Generalsekretär Henning Homann zu Äußerungen von Sachsens Umweltminister Thomas Schmidt (CDU) im Interview mit MDR Aktuell.

Der Generalsekretär der SPD Sachsen, Henning Homann, wundert sich über die heutigen Äußerungen von CDU-Umweltminister Thomas Schmidt zum Klimaschutz im Freistaat. Homann verweist auf die Pläne der SPD:

 Während sogar die Bayern-CSU mittlerweile erkennt, wie wichtig Energie- und Klimapolitik für die Zukunft unseres Planeten wird, tritt die sächsische CDU nach wie vor auf die Bremse. Wer will, findet Wege, wer nicht will, Gründe. Minister Schmidt findet Gründe. Der im Freistaat Sachsen für Umwelt- und Klimaschutz zuständige Minister bezeichnete die ambitionierten Klimaziele des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder allen Ernstes als „Klein-Klein“. Auf die Frage, was denn dann „Groß-Groß“ sei, konnte er natürlich nichts Substanzielles antworten. Deutlich wurde auch, dass die sächsische CDU immer noch gespalten ist, wenn es um den Ausbau der Windenergie geht. Durch die Blockadehaltung der CDU ist Sachsen deutschlandweit mittlerweile Schlusslicht beim Neubau von Windkraftanlagen. Die CDU macht sich leider von Einzelinteressen abhängig, statt das Grundsätzliche im Blick zu haben. Dabei wird vergessen, dass in Sachsen heute bereits 15.000 Menschen im Bereich der erneuerbaren Energien arbeiten und sich die großen Energiekonzerne in Sachsen ebenfalls für die Zukunft aufstellen wollen. Dieses Potenzial wollen wir für Sachsen heben.

Die SPD hat in der Regierung nicht nur die Potenziale der Erneuerbaren Energien für den Freistaat durch die Sächsische Energieagentur SAENA errechnen lassen, sondern auch einen guten Vorschlag für die dringend nötige Novellierung des Energie- und Klimaprogramms gemacht. Martin Dulig als Energieminister hat seinen Teil dazu beigetragen, dass Sachsen ein modernes Energie- und Klimaprogramm bekommt. Leider hat die CDU das immer abgelehnt. Thomas Schmidt hat als Umweltminister seinen Beitrag zum Klimaschutz gleich gar nicht erst im Kabinett abgeliefert.

Wir bleiben bei unseren Vorschlägen und werden diese im Fall einer erneuten Regierungsbeteiligung noch härter verhandeln: Wir brauchen ein sächsisches Energie- und Klimaprogramm, das Antworten auf die bestehenden Herausforderungen gibt und dafür sorgt, dass Sachsen spätestens 2050 CO2-neutral funktioniert. Wir wollen mehr in die Forschung und den Ausbau von intelligenten Netzen und Speichermöglichkeiten investieren. Denn wir wollen, dass Sachsen auch künftig Energieland bleibt und die Potenziale des wachsenden Energiemarktes als Jobmotor nutzt. Wir brauchen dringend ein sächsisches Klimaschutzgesetz, das die Klimaschutzziele der Bundesregierung bis 2050 abbildet und für die Bürgerinnen und Bürger einklagbar macht. Und wir wollen, dass Klimaschutz als Staatsziel in der Sächsischen Verfassung verankert wird. Dafür wollen wir nach Wegen suchen.“

 

Brief an Kanzlerin Merkel: SPD-Ostbeauftragter Dulig fordert Grundrente bis 1. September – „Die Große Koalition steht auf dem Spiel – die Zeit läuft ab“

Der Landesvorsitzende der SPD Sachsen und Ostbeauftragter der SPD, Martin Dulig, fordert die Bundesregierung auf, die Grundrente noch vor dem 1. September zu beschließen. Sonst stehe der Fortbestand der Großen Koalition im Bund auf dem Spiel.

„Wir brauchen endlich einen Durchbruch beim Thema Grundrente“, so Martin Duligam Montag in Dresden. „Seit Februar wird bereits über deren Einführung im Bund debattiert. Aber es bewegt sich nichts. Dies ist vor allem den Menschen in Ostdeutschland nicht länger zu vermitteln. Die Bundeskanzlerin und die CDU müssen endlich ihre Blockadehaltung aufgeben.“ Diese Forderung hat Martin Dulig sowohl Bundeskanzlerin Angela Merkel, der CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer und  den drei SPD-Vorsitzenden Manuela Schwesig, Malu Dreyer und Thorsten Schäfer-Gümbel am Wochenende per Brief übermittelt.

Deutschlandweit wären 2,9 Millionen Rentnerinnen und Rentner von der Grundrente betroffen – davon leben 26 Prozent, also überproportional viele, in Ostdeutschland: 754.000 hätten einen Anspruch. Allein in Sachsen würden rund 240.000 Rentner sofort von der Grundrente profitieren und mehr Rente erhalten.

Dulig: „Man kann nicht immer nur davon reden, dass die Menschen im Alter vernünftig leben sollen, man muss auch etwas dafür tun! Ich erwarte, dass das Thema Grundrente bis zum 1. September endlich auf den Weg gebracht wird.“ Dulig, der auch Wirtschafts- und Arbeitsminister im Freistaat ist, forderte die SPD-Abgeordneten im Bundestag auf, den Druck auf die Regierung nun spürbar zu erhöhen. An Angela Merkel gerichtet schieb er: „Sollte die Hinhaltetaktik der CDU fortbestehen,  dann sehe ich den Fortbestand der Großen Koalition in Gefahr. Die Zeit läuft ab, Frau Bundeskanzlerin!“

Die Grundrente sei eine vorurteilsfreie Anerkennung der Lebensleistung jener, die ein Leben lang hart gearbeitet haben, ohne dabei viel zu verdienen. Dulig: „Das ist eine Frage des Respekts! Friseurinnen, Paketboten oder Putzfrauen leisten viel für unsere Gesellschaft. Dennoch droht vielen am Ende ihres Berufslebens die Altersarmut.“ Der Gesetzesentwurf der SPD zur Grundrente sei solide durchfinanziert und sorge für Gerechtigkeit im Alter. Dulig: „Wer mindestens 35 Jahre gearbeitet hat, Angehörige gepflegt oder Kinder erzogen hat, muss eine höhere Rente erhalten als jene, die nicht gearbeitet haben. Diese Voraussetzungen müssen erfüllt sein.“ Wer immer nur Mindestlohn verdient habe, bekomme die höchste Aufwertung von 447 Euro – davon profitierten vor allem Ostdeutsche.

Eine weiterführende Bedürftigkeitsprüfung lehnt die SPD definitiv ab. Der SPD-Ostbeauftragte: „Menschen nach eigener jahrelanger Arbeit einer tiefgreifenden Überprüfung zu unterziehen, ob sie von ihrer eigenen Rente leben könnten, ist entwürdigend. Außerdem schafft eine Bedürftigkeitsprüfung ein neues Bürokratiemonster und wäre keinem zu erklären.“

Hintergrund:

Von der Grundrente werden etwa 2,8 Millionen Rentnerinnen und Rentner profitieren, davon sind 80 Prozent Frauen. Nicht nur künftige, sondern auch schon heutige Rentnerinnen und Rentner. Der Vorschlag der SPD:

Wer 35 Jahre lang gearbeitet und Beiträge geleistet, Kinder erzogen oder Angehörige gepflegt hat, hat eine eigene Rente verdient, die oberhalb der Grundsicherung liegt. Das ist eine Frage des Respekts. Nachweise müssen dafür nicht eigens erbracht werden. Die Deutsche Rentenversicherung zahlt jenem, die für eine Grundrente infrage kommen, den Betrag automatisch aus. Die Höhe der Grundrente ist abhängig von den Rentenpunkten, die man im Erwerbsleben gesammelt hat. Es gibt bis zu 448 € mehr im Monat. Eine Friseurin zum Beispiel, die 40 Jahre lang für den Mindestlohn gearbeitet hatte, bekommt dann monatlich statt 513 € künftig 961 € Rente. Oder der alleinerziehende Pflegehelfer, der in Teilzeit gearbeitet hatte und zwei Kinder hat, kommt auf 1.000 € – statt wie bisher auf 860 €.