SPD-Ostbeauftragter Dulig: Hirte hat sich zum Claqueur des Tabubruchs gemacht und muss zurücktreten

Zu der Debatte um die Wahl des FDP-Politikers Kemmerich zum Ministerpräsidenten Thüringens durch AfD, CDU und FDP, erklärt der Ostbeauftragte der SPD und Sachsens SPD-Chef Martin Dulig:

„Christian Hirte muss vom Amt des Ostbeauftragten der Bundesregierung zurücktreten. Andernfalls muss Bundeskanzlerin Merkel ihn entlassen. Mit seiner Beifallklatscherei für den größten moralisch-politischen Tabubruch des wiedervereinigten Deutschlands hat sich Hirte isoliert und disqualifiziert“, so Martin Dulig.

„Die Aufgabe des Ostbeauftragten der Bundesregierung ist es, die Gesamtpolitik der Bundesregierung für die neuen Länder zu koordinieren. Dieser Aufgabe kann Herr Hirte nicht mehr gerecht werden, denn er streitet in einer fundamentalen Frage der deutschen Nachkriegsverfassung offensiv gegen die Ansicht der gesamten Bundesregierung einschließlich der Kanzlerin. Wer die Machtbeteiligung der Höcke-AfD bejubelt, kann nicht die Interessen des Ostens in der Bundesregierung vertreten.

Schlimmer noch: Herr Hirte nutzt als Unterstützer Mike Mohrings sein Amt in der Bundesregierung für einen innerparteilichen Machtkampf um die Annäherung der Unionsparteien an die AfD. Diesen Kampf sollte er nicht weiter im Namen der Bundesregierung führen dürfen.

FDP und Union haben der Demokratie durch ihr Handeln in Thüringen schweren Schaden zugefügt. Dieser Schaden ist nicht wettzumachen, nur zu begrenzen. Dazu muss in Thüringen schnellstmöglich eine Neuwahl herbeigeführt werden. Ich erwarte von den Bundesspitzen von Union und FDP, ihrer demokratischen Verantwortung gerecht zu werden“, erklärt Dulig abschließend.

Friedel: Wahlfreiheit bei Bildungsempfehlung richtig

Sabine Friedel, Parlamentarische Geschäftsführerin und bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, am Vortag der Zeugnisausgabe zur Bildungsempfehlung und der Wahl des weiteren Bildungsweges:

Am Freitag erhalten rund 36.000 Viertklässler in Sachsen ihre Bildungsempfehlung. Bereits zum dritten Mal gilt dabei: Die Bildungsempfehlung ist nicht verbindlich, sondern lässt den Eltern Wahlfreiheit. Bei ihnen liegt die Letztentscheidung.

„Die Zahlen der vergangenen Jahre zeigen, dass die Eltern sehr verantwortungsvoll entscheiden“, so Sabine Friedel. „Der vor der Schulgesetzänderung befürchtete Ansturm auf die Gymnasien blieb nicht nur aus. Mit der Stärkung der Oberschulen haben wir vielmehr eine Trendumkehr geschafft: Im vergangenen Schuljahr entschieden sich schon 16 Prozent der Schüler trotz Gymnasialempfehlung für den Besuch einer Oberschule.“

„Die Gründe hierfür sind vielfältig“, so Friedel weiter. „Die Oberschule ist eine Schule vor Ort mit kurzem Schulweg, intensiver Berufsorientierung und flächendeckender Schulsozialarbeit. Viele Oberschulen werden durch binnendifferenzierten Unterricht schon heute den einzelnen Schülern besser gerecht, haben vielfältige Ganztagsangebote und arbeiten oft mit der lokalen Wirtschaft zusammen. Nicht zuletzt besteht die Möglichkeit, im Anschluss an die Oberschule am Beruflichen Gymnasium das Abitur zu erwerben und so für die Fülle des Lernstoffs ein Jahr mehr Zeit zu haben. Das ist ein attraktives Angebot.“

„Mit der Umsetzung des Volksantrages werden wir künftig das längere gemeinsame Lernen in ganz Sachsen ermöglichen. Damit setzen wir den schon vor drei Jahren eingeschlagenen Weg fort: ‚Eine Schule für alle‘ – ganz gleich, ob sie nun Gemeinschaftsschule oder Oberschule+ heißt – nimmt den Druck der verfrühten Entscheidung von Eltern und Kindern. So schaffen wir eine Schulkultur, in der nicht Noten und Nachkommastellen, sondern tatsächlich Bildung und Persönlichkeitsbildung im Zentrum stehen.“

Panter: Ansiedlung der IDA ist starkes Bekenntnis zum Medienstandort Leipzig

Dirk Panter, Fraktionsvorsitzender und medienpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, zur Ansiedelung der neuen Infrastruktur- und Digitalagentur (IDA) von MDR und ZDF in Leipzig:

„Mit der Gründung einer Tochterfirma für digitale Ideen und Projekte geht der MDR einen weiteren großen Schritt in Richtung einer besseren Verzahnung von Radio, Fernsehen und Online-Journalismus. Gemeinsam mit dem ZDF werden in der Innovations- und Digitalagentur (IDA) die Entwicklungsprozesse für die Nutzung digitaler Medien vorangetrieben“, so Dirk Panter am Mittwoch.

„Die Entscheidung ist ein starkes Bekenntnis zum Medienstandort Leipzig. Viele Menschen haben hier in den letzten Jahrzehnten Zeit und Arbeit investiert, um eine Vielzahl an erfolgreichen Projekten und Unternehmen aufzubauen. Die Ansiedlung der IDA zeigt, dass diese Arbeit bundesweit wahrgenommen wird und sich auszahlt.

Gleichzeitig freue ich mich aber auch, dass der MDR als Drei-Länder-Anstalt auch in Thüringen eine Zweigstelle der Agentur ansiedeln will. Das macht gerade mit Blick auf die Bedürfnisse des KiKA sowie kinder- und medienpädagogische Angebote Sinn.“

Panter: Mit Faschisten gemeinsame Sache machen, das ist ein Dammbruch

Dirk Panter, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, zur MP-Wahl in Thüringen:

„Es ist nicht nur unverantwortlich, was sich CDU und FDP heute in Thüringen geleistet haben. Mit Faschisten gemeinsame Sache machen, das ist ein Dammbruch. Wer glaubt jetzt noch diesen Parteien, die sich bürgerlich nennen?“, so Dirk Panter zur Wahl des Ministerpräsidenten in Thüringen. „Dass sich dann der neue MP auch noch über das Echo wundert, ist mehr als bedenklich. Zu allem Überfluss meint er auch noch, dass ‚Brandmauern nach rechts und links bestehen bleiben‘ würden. Das ist an Scheinheiligkeit kaum noch zu überbieten. Man könnte auch fragen, ob das nicht sogar gelogen ist.“

Martin Dulig zur Wahl des Ministerpräsidenten in Thüringen

Der sächsische SPD-Vorsitzende Martin Dulig zur Wahl des Ministerpräsidenten in Thüringen:

„Die Wahl des Ministerpräsidenten in Thüringen ist ein Dammbruch von bundespolitischer Bedeutung. Die Zusammenarbeit von CDU und FDP mit der AFD ist Realität. Der neue Ministerpräsident von Thüringen wurde durch eine AfD an die Macht gebracht, die durch den Post-Faschisten Björn Höcke angeführt wird.

Das ist ein Skandal mit Ansage. Es gibt nicht nur in der Thüringer CDU und FDP viele, die direkt und indirekt mit der AfD zusammenarbeiten wollen oder dies auf kommunaler Ebene schon tun. Damit ist auch der Abgrenzungskurs der CDU-Vorsitzenden Kramp-Karrenbauer endgültig gescheitert. Ein Teil von CDU und FDP haben damit die bürgerliche Mitte verlassen. Sie haben ihre Seele verkauft, um an die Macht zu kommen.“

Homann: 12 Euro Mindestlohn und mehr Tarifverträge in Sachsen

Henning Homann, der stellvertretende Vorsitzende und Sprecher für Arbeitsmarktpolitik der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, kommentiert die Situation von Mehrfachbeschäftigten in Sachsen:

„In Sachsen haben derzeit 91.724 Menschen mehr als einen Job – das sind 50.000 Menschen mehr als vor 17 Jahren. Das heißt: Für immer mehr Menschen reicht ein Job nicht aus, um über die Runden zu kommen. Das darf in einem wohlhabenden Land wie Deutschland nicht zur Normalität werden“, so Henning Homann am Mittwoch in Dresden.

Zudem, das zeigen aktuelle Zahlen des Statistischen Landesamtes in Kamenz, arbeiten die Sachsen mehr als Beschäftigte in den westlichen Bundesländern. Sie waren 2018 durchschnittlich 1.431 Stunden auf Arbeit, das waren 51 Stunden mehr als Beschäftigte in den westdeutschen Bundesländern.

„Es ist einfach ungerecht, dass die Ostdeutschen auch 30 Jahre nach der Wiedervereinigung deutlich mehr arbeiten als ihre westdeutschen Kolleginnen und Kollegen und dabei immer noch deutlich weniger Geld verdienen“, so Homann.

„Ziel der SPD und der Gewerkschaften ist es, besonders die Menschen mit geringen und mittleren Einkommen besserzustellen. Das erreichen wir nur, indem der Mindestlohn möglichst schnell auf 12 Euro angehoben wird. Außerdem sollten die sächsischen Arbeitgeber Tariflohn zahlen. Wer beides noch immer nicht einsieht, verkennt die Realität in unserem Land.

Seit Jahren ist bekannt, dass derjenige, der weniger als 12 Euro brutto pro Stunde verdient, als Rentner auf die Grundsicherung angewiesen ist. Das ist nicht nur ungerecht für diejenigen, die ihr ganzes Leben hart gearbeitet haben. Sondern es ist auch ungerecht, wenn die Gemeinschaft über die Sozialsysteme quasi nachträglich Firmen subventioniert, die zu geringe Löhne zahlen.“

Pallas: Wachpolizei hat sich als Übergangslösung bewährt

Am Freitag hat das Sächsische Innenministerium den Innenausschuss des Landtags über die Evaluation der sächsischen Wachpolizei unterrichtet.

Dazu sagt Albrecht Pallas, Innenexperte der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag:

„Wir haben die Wachpolizei seit Anfang 2016 in einer Zeit des Übergangs gebraucht, als noch nicht so viele Polizistinnen und Polizisten neu ausgebildet wurden. Die sächsischen Wachpolizisten haben seitdem bei der Personenbewachung und beim Objektschutz die reguläre Polizei wirksam entlastet. Dafür möchte ich den Kolleginnen und Kollegen ganz herzlich danken“, so Albrecht Pallas am Montag in Dresden.

„Der SPD war wichtig, dass die Beschäftigten der Wachpolizei eine echte Chance zum Aufstieg in den regulären sächsischen Polizeidienst bekommen. Das konnten wir durchsetzen: Wer sich im Dienst bewährt hatte, konnte später eine verkürzte Polizeiausbildung machen. Diese Möglichkeit haben viele Wachpolizisten genutzt, worüber ich mich auch persönlich sehr freue.

Zum Ende dieses Jahres läuft das Sächsische Wachpolizeidienstgesetz aus. Das ist richtig so. Denn das Personal bei der Landespolizei wächst stetig. Gleichzeitig gehen die Bewerberzahlen für die Wachpolizei deutlich zurück. Die derzeit hier eingesetzten Ausbilder können wir künftig gut in der regulären Polizeiaus- und Fortbildung oder beim Studium für den Polizeidienst gebrauchen.

Ich möchte allen Kolleginnen und Kollegen danken, die die sächsische Wachpolizei zu einer Erfolgsgeschichte gemacht haben, sei es bei der Ausbildung oder in der täglichen Zusammenarbeit.“

Martin Dulig zum ersten Wahlgang der Oberbürgermeisterwahl in Leipzig

Statement von Martin Dulig, Vorsitzender der SPD Sachsen, zum ersten Wahlgang der Oberbürgermeisterwahl in Leipzig:

„Ich danke Burkhard Jung für den großartigen Einsatz und engagierten Wahlkampf in den letzten Wochen. Die Leipzigerinnen und Leipziger müssen sich jetzt entscheiden, in welche Richtung sich ihre Stadt entwickeln soll. Wer ein progressives, weltoffenes, erfolgreiches und zukunftsgewandtes Leipzig möchte, muss Burkhard Jung wählen.

Burkhard Jung hat Leipzig in den letzten 14 Jahren mit erfolgreicher sozialdemokratischer Politik maßgeblich geprägt, sie ist eine der aufstrebendsten Großstädte Deutschlands, hier wird Fortschritt gelebt. Er hat die richtigen Ideen für Leipzigs Zukunft, seine Politik ist nach vorne gedacht.

Zum zweiten Wahlgang heißt es jetzt, alles zu geben. Die SPD Sachsen wünscht Burkhard Jung und der Leipziger SPD für den 1. März größtmögliche Erfolge.“

Friedel: Für eine Schule der Vielfalt

Sabine Friedel, Parlamentarische Geschäftsführerin und bildungspolitische Sprecherin  der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag zur Einbringung des Volksantrages „Längeres gemeinsames Lernen in Sachsen“ am Donnerstag im Landtag:

+++ Qualität des Unterrichts ist Schlüssel zu guter Bildung und Lernerfolg +++

„Wenn in Sachsen 50.000 Bürgerinnen und Bürger einen Volksantrag zur Einführung der Gemeinschaftsschule einreichen, dann ist die Politik in der Verantwortung,  sich mit diesem Wunsch ganz ernsthaft und intensiv auseinandersetzen“, so Sabine Friedel.

„Wir als SPD haben uns am Bündnis beteiligt, weil wir die Gemeinschaftsschule für besonders wertvoll halten: Die Gemeinschaftsschule ist eine Schule der Vielfalt, eine Schule für alle. Das ist der Kerngedanke von Gemeinschaftsschulen, der uns so  gefällt. Kinder lernen über Klasse 4 hinaus gemeinsam, werden nicht vorsortiert und können entsprechend ihres eigenen Tempos lernen.“

„Wir dürfen aber die Gemeinschaftsschule auch nicht überhöhen: Das Wohl und Wehe des sächsischen Schulsystems hängt nicht an der Gemeinschaftsschule. Es hängt vielmehr an der Unterrichtsqualität, die Schlüssel zu guter Bildung und zum Lernerfolg der Schüler ist.“

SPD Sachsen begrüßt Meilenstein für die Zukunft des öffentlichen Personennahverkehrs

Der Deutsche Bundestag hat heute die Novellierung des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) beschlossen. Henning Homann, Generalsekretär der SPD Sachsen und Verkehrsexperte der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, begrüßt die Neufassung des Gesetzes, die vor allem eine massive finanzielle Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs beinhaltet:

„Ich freue mich, dass der Deutsche Bundestag heute einen großen Schritt zur Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs auf den Weg gebracht hat. Mit der Novelle des Gesetzes legt die Koalition den Grundstein für die Zukunft eines leistungsfähigen schienengebundenen öffentlichen Nahverkehrs und schafft die Voraussetzungen für die Mobilität von morgen in Ländern und Kommunen. Als SPD Sachsen begrüßen wir diesen wichtigen Fortschritt für die Verkehrswende“, so Henning Homann.

Mit der Reform des GVFG, die der Bundestag am Donnerstag in 2./3. Lesung beschlossen hat, verdreifacht die Koalition in dieser Legislaturperiode die Finanzhilfen des Bundes an die Bundesländer für Investitionen in neue Infrastruktur, zum Beispiel neue Schienenwege für Straßenbahnen, Bau- und Ausbau von Haltepunkten und Umsteigeanlagen, Investitionen in Seilbahnen, Ausbau von zentralen Omnibusbahnhöfen oder die Errichtung von neuer Ladeinfrastruktur.

Der Chemnitzer SPD-Bundestagsabgeordnete, Detlef Müller, Verkehrsexperte der SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag und zuständiger Berichterstatter weiter: „Der heutige Beschluss des Bundestages ist ein echter Meilenstein für die Verkehrswende in Deutschland. Mit dem Gesetz finanziert der Bund den Ausbau kommunaler Schieneninfrastruktur mit 6,6 Milliarden Euro bis einschließlich 2025. Nie zuvor wurden mehr Gelder in den öffentlichen Personennahverkehr investiert. Kommunen und Länder erhalten damit zusätzliche Mittel, um den Schienenverkehr in der Fläche attraktiver zu machen. Mit der neuen Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz unterstützt die SPD-Bundestagsfraktion Länder und Kommunen maßgeblich bei der Umsetzung der Verkehrswende.“