Homann: Der Tarifabschluss bei FRoSTA, Cargill und Sonnländer muss ein Vorbild sein!

Henning Homann, Generalsekretär der SPD Sachsen, begrüßt den erfolgreichen Tarifabschluss, bei FRoSTA, Cargill und Sonnländer:

„Die vereinbarten Lohnerhöhungen sind ein wichtiges Zeichen an die Beschäftigten und Ergebnis des erfolgreichen Kampfes von Arbeitnehmerinnen, Arbeitnehmern und Gewerkschaften für gerechte Löhne. Ich freue mich für die Kolleginnen und Kollegen, dass ihr Arbeitskampf erfolgreich war und sie nun ein ordentliches Gehaltsplus erhalten“, so Homann.

Anfang Juli hatte Henning Homann den Warnstreik der Kolleginnen und Kollegen bei der Cargill GmbH in Riesa besucht und die Solidarität mit den Streikenden bekundet. Der 80-Stunden-Warnstreik bei Cargill war Teil einer Tarifauseinandersetzung, bei der es um die gerechte Bezahlung von insgesamt 3000 Beschäftigten in unterschiedlichen Betrieben in ganz Sachsen ging. Homann weiter: „An dieser Stelle möchte ich insbesondere der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten danken, die in der Vergangenheit wichtige Tarifabschlüsse erfolgreich für die Beschäftigten errungen hat. Insbesondere im Osten und gerade in Sachsen, wo es immer noch flächendeckend eine zu geringe Verbreitung von Tarifverträgen gibt, steht jeder erfolgreiche Arbeitskampf für einen kleinen Schritt hin zu einer besseren Sozialpartnerschaft. Davon brauchen wir in Sachsen mehr.“

Henning Homann abschließend: „Der aktuelle Tarifabschluss bei FRoSTA, Cargill und Sonnländer muss ein Vorbild sein. Es wird Zeit, dass viele weitere Unternehmen und Betriebe Tarifverträge abschließen bzw. sich daran orientieren. Dies ist der richtige Weg hin zu einer Lohnangleichung zwischen Ost und West. 30 Jahre nach der Deutschen Einheit ist nicht mehr erklärbar, dass ostdeutsche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Schnitt 700 Euro weniger für die gleiche Leistung erhalten. Als SPD Sachsen werden wir diesen Kampf weiter nach Kräften unterstützen.“

Hintergrund:

Die Pressemitteilung der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Landesverband Ost zum Tarifabschluss finden sie hier: https://ost.ngg.net/artikel/2020/abschluss-frosta-cargill-sonnlaender/

Unsere Pressemitteilung zum Besuch Henning Homann beim Cargill-Warnstreik in Riesa finden sie hier: https://www.spd-sachsen.de/homann-fordert-von-cargill-gmbh-endlich-lohngerechtigkeit-ost-west/

Pallas: Verfassungsschutz jetzt umfassend reformieren

Albrecht Pallas, innenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, am Mittwoch zur Ankündigung von Innenminister Wöller, das Verfassungsschutzgesetz zu ändern:

„Die jetzt von Innenminister Wöller angekündigte erste Änderung des Verfassungsschutzgesetzes ist überfällig und unumgänglich“, so SPD-Innenexperte Albrecht Pallas. „Sachsen braucht einen zeitgemäßen und personell ordentlich ausgestatten Verfassungsschutz, der nicht mehr den Entwicklungen hinterherläuft. Mit dem neuen Behördenchef kann es einen wirklichen Neustart und eine umfassende Reform geben – die SPD-Fraktion hat dazu kürzlich konkrete Vorschläge unterbreitet.“

„Dass der Verfassungsschutz über Verdachtsfälle berichten können soll, ist per se ein guter und richtiger Schritt. Dadurch kann über möglicherweise verfassungsfeindliche Gruppen im Innenausschuss debattiert werden und nicht mehr nur in der geheim tagenden Parlamentarischen Kontrollkommission.“

„Die Reform des Verfassungsschutzes in Sachsen darf sich damit aber nicht erschöpfen. Zu neuen Strukturen und neuem Personal muss auch eine neue Offenheit hinzukommen“, so Pallas weiter. „Es geht um eine wirksamere Kontrolle durch die Parlamentarischen Kontrollkommission des Landtags, und es geht um mehr Transparenz.“

„Beispielsweise braucht es eine Fachstelle, die die Parlamentarische Kontrollkommission bei ihrer Arbeit unterstützt. Und ähnlich wie auf Bundesebene streben wir an, dass der Präsident des Landesamtes gemeinsam mit dem Landespolizeipräsidenten und dem Präsidenten des Landeskriminalamtes in einer öffentlichen Anhörung dem Innenausschuss des Landtags Rede und Antwort zur Sicherheitslage im Land stehen sollen.“

Hintergrund:
Vorschläge der SPD-Fraktion zum Verfassungsschutz zum Nachlesen: https://www.spd-fraktion-sachsen.de/papier-verfassungsschutz/

Pallas: Frühwarnsystem für unsere Kommunen muss schnell kommen

Albrecht Pallas, innenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, am Donnerstag zur Ankündigung des Landesamtes für Verfassungsschutz, Kommunen frühzeitig vor Immobilienkäufen Rechtsextremer zu warnen:

„Das jetzt vom Verfassungsschutz angekündigte Frühwarnsystem für unsere Kommunen vor rechtsextremen Immobilienkäufen ist der richtige Weg“, so SPD-Innenexperte Albrecht Pallas. „Damit wird eine langjährige Forderung der SPD erfüllt. Sachsen braucht endlich einen Verfassungsschutz, der nicht mehr den Entwicklungen hinterherläuft. Dazu muss der Verfassungsschutz dann auch aktiv mit Bürgermeistern und demokratischen Akteuren in den Kommunen zusammenarbeiten. Ich erwarte, dass die Ankündigung schnellstens umgesetzt wird.“

Der Präsident des Landesamtes für Verfassungsschutz hatte laut dpa am Mittwoch erklärt, seine Behörde wolle Kommunen im Freistaat rechtzeitig warnen, wenn Rechtsextreme dort Immobilien zu erwerben versuchen. Das sei eine Aufgabe des Amtes, so Dirk-Martin Christian. In den von Rechtsextremisten erworbenen Immobilien entstünden mitunter auch Kampfsportzentren. Dort sollten junge Männer, die Staat und Gesellschaft ablehnen, in aller Abgeschiedenheit zu aktiven Kämpfern gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung ausgebildet werden.

Pallas: „Es gilt zu verhindern, dass Rechtsextreme – unter welchem Deckmantel auch immer – Immobilien für ihre braunen Geschäfte in Sachsen erwerben und geschlossene Netzwerke bilden. Ob Kampfsportschulen, Wohnsiedlungen oder Schulungszenten für ‚Gleichgesinnte‘, von solchen Orten geht Gefahr für unsere freiheitliche demokratische Grundordnung aus.“

Hintergrund:
Vorschläge der SPD-Fraktion zum Verfassungsschutz zum Nachlesen: https://www.spd-fraktion-sachsen.de/papier-verfassungsschutz/

Homann: Wahlalter ab 16 ist echte Chance für die Demokratie

Homann: Wahlalter ab 16 ist echte Chance für die Demokratie

Henning Homann, Generalsekretär der SPD Sachsen, begrüßt den Vorschlag der Bundesfamilienministerin Franziska Giffey das Wahlalter auf 16 Jahre herabzusenken und fordert auch in Sachsen endlich Bewegung:

„Wir brauchen im Osten und auch in Sachsen eine Erneuerung der Demokratie. Und dazu gehört auch, das aktive Wahlalter zu senken. Junge Menschen wollen mitreden, sich beteiligen und selbst gestalten. Ihre Sicht auf politische und gesellschaftliche Entwicklungen muss ernst genommen werden. Deshalb ist eine zentrale Forderung der SPD Sachsen, das passive Wahlrecht bei Kommunal-, Landtags-, Bundestags-, und Europawahlen zu senken,“ so Henning Homann, Generalsekretär der SPD Sachsen.

In Sachsen hatte die SPD zuletzt bei den Koalitionsverhandlungen mit CDU und Grünen versucht, eine Änderung des Wahlalters durchzusetzen. Diese Bemühungen scheiterten an der CDU. Homann weiter: „Ich denke, dass es auch in Sachsen an der Zeit ist, eine öffentliche Debatte über die Herabsetzung des Wahlalters zu führen. Junge Leute müssen in der demokratischen Willensbildung eingebunden werden. Wie auch vor 50 Jahren, wäre die Absenkung des Wahlalters heute ein richtiger Schritt zur Belebung unserer Demokratie – auch damit deutlich wird, dass unsere Demokratie anpassungsfähig an sich verändernde Zeitumstände ist.“

„Wer etwas verändern will, braucht auch den Willen dazu. Deshalb brauchen wir heute denselben Mut wie damals Willy Brandt mit seinem Leitspruch ‚mehr Demokratie wagen‘“, erinnert Homann daran, dass vor über 50 Jahren, die von Willy Brandt eingeleitete Grundgesetzänderung in Kraft trat und in der alten Bundesrepublik das Wahlalter von 21 auf 18 gesenkt wurde.

„Ich bin dafür, dass wir gerade jetzt auch aus dem Osten heraus Druck machen, das Wahlalter zu senken. Mit einer Wahlrechtsänderung würde ganz im Sinne Willy Brandts gezeigt, dass junge Menschen gegenüber Staat und Gesellschaft Verpflichtungen haben, wenn sie auf die Straße gehen und die Politik zum Handeln, auch beim Thema Klimaschutz, auffordern. Das Vertrauen in mehr Verantwortung der Jugend würde so auf Dauer die demokratische Identifikation mit unserer Gesellschaft stärken. Eine Herabsetzung des Wahlalters wäre damit eine echte Chance für unsere Demokratie“, so Homann abschließend.

Hintergrund:
Zu den Perspektiven der Absenkung des Wahlalters hatte Henning Homann im vergangenen Jahr bereits einen Beitrag veröffentlicht. Den Beitrag „Die Jugend protestiert! Und nun?“ finden Sie hier: https://www.facebook.com/notes/henning-homann/die-jugend-protestiert-und-nun/2260005154221091/

Die sächsische SPD trauert um Hans-Jochen Vogel

Martin Dulig, Vorsitzender der SPD Sachsen erklärt zum Tod des ehemaligen Vorsitzenden der SPD, Hans-Jochen Vogel: 

„Mit Hans-Jochen Vogel verliert die Sozialdemokratie einen ganz Großen. Sein Tod macht mich betroffen. Meine Gedanken sind bei seiner Familie und seinen Angehörigen. 

In der politischen Landschaft der Bundesrepublik war Hans-Jochen Vogel Zeit seines Lebens für seinen Kampf für mehr soziale Gerechtigkeit und für ein vereinigtes Europa hoch anerkannt. Und als gutes Gewissen mit unerschütterlichen moralischen Grundsätzen, war er in der SPD bis ins Hohe Alter eine der prägendsten Persönlichkeiten. Die SPD hat ihm viel zu verdanken. Mit mir trauert die gesamte sächsische Sozialdemokratie um Hans-Jochen Vogel.“

SPD-Bildungs- und Rechtsexperten: Volksantrag Gemeinschaftsschule zeigt Modernisierungslücke bei der Volksgesetzgebung

+++ Volksantrag hat Tür für längeres gemeinsames Lernen geöffnet +++ Volksgesetzgebung muss modernisiert werden +++

Gerald Eisenblätter, Landesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Bildung in der SPD Sachsen (AfB Sachsen), und Jan Freundorfer, Landesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Juristinnen und Juristen (AsJ Sachsen), erklären zur heutigen Pressekonferenz des Bündnisses „Gemeinschaftsschule in Sachsen“ und ihrer Ankündigung kein Volksbegehren in Sachsen starten zu wollen:

„Ohne die 50.120 Bürgerinnen und Bürger, die den Volksantrag unterstützt haben, würde es ab 1. August keine Gemeinschaftsschulen in Sachsen geben. Sie haben einen wesentlichen Beitrag dafür geleistet, die Tür für längeres gemeinsames Lernen zu öffnen“, stellt Gerald Eisenblätter, Landesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Bildung in der SPD Sachsen, fest.

„Die Arbeit der letzten drei Jahre im Bündnis ‚Gemeinschaftsschule in Sachsen‘ war intensiv, herausfordernd und lehrreich. Die kommenden drei Jahre werden jedoch genauso spannend: Jetzt gilt es, Gemeinschaftsschulen und Oberschulen+ vor Ort zu gründen. Eltern, Schüler, Lehrerinnen in der Sozialdemokratie und unsere kommunalen SPD-Mandatsträger werden sich auch in Zukunft in die Prozesse vor Ort einbringen. Als sozialdemokratische Bildungsarbeitsgemeinschaft werden wir den Prozess weiter intensiv begleiten und eine helfende Hand sein, wenn es darum geht, Gemeinschaftsschulen zu gründen“, blickt Eisenblätter voraus.

„Heute gebührt der Dank aber vor allem den fleißigen Unterschriftensammlerinnen und -sammlern sowie den Mitstreiterinnen und Mitstreitern im Bündnis. Ohne diesen gemeinsamen Kraftakt wäre längeres gemeinsames Lernen immer noch ein Wunsch, aber keine Realität. Das Bündnis hat gezeigt, dass direkte Demokratie und Bürgerbeteiligung auch in Sachsen erfolgreich sein kann,“ so Eisenblätter weiter.

Jan Freundorfer, Landesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Juristinnen und Juristen, ergänzt mit Blick auf die Ankündigung des Bündnisses kein Volksbegehren anzustreben: „Die Hürden für ein Volksbegehren sind zu hoch. Es ist daher nachvollziehbar, dass das Bündnis diesen Schritt jetzt nicht geht. Dennoch hat der gemeinsame Volksantrag gezeigt, was direkte Demokratie für die Menschen in unserem Land bewegen kann.“

Mit Blick auf die Lehren aus dem Volkstrag zum längeren gemeinsamen Lernen fordert Freundorfer abschließend: „Dieser Volksantrag war ein Lehrstück für direkte Demokratie und Bürgerbeteiligung. Davon brauchen wir noch mehr. Deshalb müssen wir die sächsische Volksgesetzgebung modernisieren. Die Quoren müssen gesenkt und Verfahren vereinfacht werden. Vor allen Dingen brauchen die Bürgerinnen und Bürger eine verlässliche Beratung, juristische Begleitung und transparente Strukturen. Mehr direkte Demokratie zu wagen, kostet den Freistaat kein Geld. Es fördert den Dialog und lässt die Bürgerinnen und Bürger den Rechtsstaat praktisch erlebbar machen.“

Homann: Den Silvestersekt muss man nicht kurz vor knapp kaufen

Henning Homann, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag und Sprecher für Arbeit:

+++ Koalition bringt Gesetzesänderung zur Ladenöffnung am 31. Dezember auf den Weg +++ Geschäfte schließen 14 statt 22 Uhr +++

Die Fraktionen von CDU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und SPD haben am Freitag den Entwurf zur Änderung des Ladenöffnungsgesetzes beim Landtag eingereicht. Demnach soll der Einzelhandel am 31. Dezember statt bis 22 Uhr nur noch bis 14 Uhr öffnen dürfen – analog zur Regelung am Heiligabend.

„Die Verkäuferinnen und Verkäufer im Einzelhandel sind durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie hohen Belastungen ausgesetzt. Sie machen einen außerordentlichen Job und leisten Herausragendes. In Gesprächen mit den Betriebsräten der großen Einzelhandelsketten wurde an die SPD der Wunsch herangetragen, für eine Entlastung der Beschäftigten am Jahresende zu sorgen. Die Forderung, die Geschäfte an Silvester nicht mehr bis zwei Stunden vor Mitternacht öffnen zu können, ist vollkommen richtig. Deswegen wird die sächsische Koalition das Ladenöffnungsgesetz jetzt ändern“, so Homann zu den Gründen für die Gesetzesänderung.

Homann abschließend: „Die Arbeit im Einzelhandel verdient unseren höchsten Respekt. Gerade um die Weihnachtsfeiertage und am Jahresende arbeiten Verkäuferinnen und Verkäufer für uns alle mit Hochdruck. Und wir können am Silvesterabend gut und gerne auf einen späten Einkauf verzichten, damit die Beschäftigten den Jahreswechsel mit Familie und Freunden verbringen können. Den Sekt zum Anstoßen auf das neue Jahr muss man nicht erst am Abend kurz vor knapp besorgen.“

Nach einer öffentlichen Anhörung am 15. September kann der Landtag voraussichtlich Anfang November die Änderung beschließen.

Homann: Branchendialog für Zukunft der Autoindustrie – Beschäftigten Perspektive sichern

Henning Homann, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion um Sächsischen Landtag und Sprecher für Verkehr und Arbeitsmarktpolitik, am Donnerstag zum Koalitionsantrag „Zukunft der Automobilindustrie in Sachsen gestalten – Branchendialog dauerhaft einrichten“ (Drs. 3036):

„Die Autoindustrie mit ihren Herstellern und Zulieferern ist nicht nur die umsatzstärkste Branche, dort sind auch fast 100.000 Menschen beschäftigt. Schon allein deshalb müssen wir als Freistaat den laufenden Transformationsprozess intensiv begleiten“, so Henning Homann. „In der Autoindustrie geht es nicht nur um den Wechsel der Antriebstechnologie. Es geht vor allem um Innovationen im Bereich des autonomen Fahrens oder bei neuen Mobilitätskonzepten. Diesen Wandel wollen wir aktiv begleiten –  vor allem, um den Beschäftigten weiterhin gute Zukunftsperspektiven zu bieten. Deshalb ist es für uns selbstverständlich, dass bei einem Branchendialog auch die Gewerkschaften mit am Tisch sitzen. Wir brauchen außerdem Vereinbarungen zwischen den Unternehmen und den Beschäftigten, um notwendige Weiter- und Fortbildungen zu ermöglichen und durch Qualifizierung dafür zu sorgen, dass niemand um seinen Job fürchten muss.“

Pallas: Gegen Rechtsextremismus konkret und wirkungsvoll handeln – SPD-Fraktion benennt drei Hauptpunkte

Albrecht Pallas, innenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, am Donnerstag zum Antrag der Koalition „Rechtsextremismus mit einem Gesamtkonzept bekämpfen“ (Drs. 3032):

„Die größte Gefahr für unsere Demokratie geht vom Rechtsextremismus aus. Wir müssen handeln, sehr konkret und sehr wirkungsvoll“, so SPD-Innenexperte Albrecht Pallas. „Darum hat die SPD bereits in den Koalitionsverhandlungen darauf hingewirkt, die Erarbeitung eines Gesamtkonzepts gegen Rechtsextremismus zu vereinbaren. Mit dem heutigen Beschluss des Landtags setzen wir den Startpunkt und benennen die Punkte mit dem größten Handlungsbedarf.“

Pallas nannte drei Punkte, die der SPD-Fraktion bei dem Gesamtkonzept im Kampf gegen Rechtsextremismus besonders wichtig sind:

Erstens: Wir brauchen eine zentrale Anlaufstelle für Opfer von rechtsextremen Bedrohungen oder Straftaten. Opfer rechter Gewalt brauchen bei besonderen Formen rechter Bedrohung, wie zum Beispiel bei kursierenden Feindeslisten, spezialisierte Ansprechpartner. Sie brauchen besondere Beratung und eine sichere Analyse der konkreten Bedrohung.

Zweitens: Wir brauchen eine effektive Beratungs- und Kooperationsfunktion des Landesamtes für Verfassungsschutz für Kommunen und Akteure der Zivilgesellschaft. An dieser Stelle ist insbesondere der Verfassungsschutz in der Pflicht. Aber auch die Polizei muss einen regelmäßigen Informationsfluss gewährleisten.

Drittens: Wir brauchen die Umsetzung des länderübergreifenden und bundesweit einheitlichen Frühwarnsystems für rechtsextreme Gefährderinnen und Gefährder in Sachsen. Rechte, menschenfeindliche Netzwerke sollen eher erkannt, besser beobachtet und schneller zerschlagen werden. Sachsen muss sich an der Erarbeitung nicht nur beteiligen. Es würde Sachsen gut zu Gesicht stehen, sich an die Spitze der Bewegung zu stellen.

Homann: Geschlossen gegen rechtsextreme Szenetreffs und Nazi-Rapper

Henning Homann, Generalsekretär der SPD Sachsen, erklärt zu den Berichten wonach in Bautzen ein rechtsextremer Szenetreff entstehen soll:

„Wir brauchen keine Nazi-Tattoo-Studios, Musikläden oder sonst irgendwelche rechtsextreme Szenetreffs – nicht in Bautzen, oder sonst wo in Sachsen. Ich begrüße es ausdrücklich, dass die demokratischen Fraktionen im Stadtrat und der Oberbürgermeister sich gegen ein neuerliches Projekt des Nazi-Rappers Chris Ares in Bautzen ausgesprochen haben. Der Oberbürgermeister von Bautzen, Alexander Ahrens, hat vollkommen recht, Verfassungsfeinde dürfen unsere Städte nicht in Verruf bringen. Wir tolerieren keine menschenverachtenden, antisemitischen, oder homophoben Menschen in Bautzen, oder im Freistaat“, so Henning Homann, Generalsekretär der SPD Sachsen.

Laut einem Bericht der Sächsischen Zeitung plane der rechtsextreme Rapper, Chris Ares, nach der Ankündigung im Raum Bischofswerda, jetzt einen Laden in der Bautzner Innenstadt zu eröffnen, um dort seine Musik und Merchandise zu vertreiben. Henning Homann weiter: „Dieser Mann wurde vollkommen zu Recht vom Bayerischen Landesamt für Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft. Es ist vollkommen richtig, dass deutsche Streaming-Anbieter seine Musik aus dem Netz genommen haben. Musik ist ein niederschwelliger Zugang, um rechtextreme und menschenfeindliche Ideologie, insbesondere Jugendlichen, einzusoufflieren. Jetzt müssen wir alles daransetzen, dass solche Demagogen keine festen Anlaufstellen in den Herzen unserer Städte bekommen.“

Henning Homann abschließend: „Ich erwarte von den sächsischen Sicherheitsbehörden, dem Innenministerium und dem Verfassungsschutz, dass sie bei rechtsextremen Niederlassungen genau hinsehen und geeignete Schritte ergreifen, solche Ansiedlungen zu verhindern. Solche Bestrebungen sind nicht neu, mit Thor Steinar- oder Tonsberg-Läden, mussten wir in Sachsen schon viele schlechte Erfahrungen sammeln. Dagegen brauchen wir bunten und gesellschaftlichen Widerstand – gestützt auf Verlässlichkeit der Sicherheitsbehörden. Wir müssen geschlossen gegen rechtsextreme Szenetreffs und Nazi-Rapper vorgehen.“