Homann: Wir wollen das Land aus der Krise führen: Arbeitsplätze erhalten, sozialen Zusammenhalt stärken und Zukunftsinvestitionen absichern

Verfassungsmodernisierung geplant +++ Mietpreisbremse kommt +++ Klare Position beim Haushalt

 Die Koalition wird in den kommenden eineinhalb Jahren die Sächsische Verfassung modernisieren. Darauf hat sich der Koalitionsausschuss in seiner turnusmäßigen Sitzung am Montagabend verständigt. Ein erster Entwurf zur Änderung der Verfassung soll bis 1. Juli 2021 vorliegen – dann sollen, wie im Koalitionsvertrag vereinbart, unter anderem auch Quoren für die Volksgesetzgebung gesenkt, ein Zustimmungsquorum für Volksentscheide eingeführt und der Klimaschutz als Staatsziel verankert werden. Den Entwurf wird eine Arbeitsgruppe mit jeweils drei Vertretern der Koalitionsfraktionen erarbeiten. Ein Gesetzentwurf soll im Herbst 2021 eingereicht werden und das parlamentarische Verfahren bis Ende des ersten Quartals 2022 beendet sein.

„Sachsen braucht eine solidarische Schuldenbremse.  Aus unserer Sicht ist es nicht möglich – wie aktuell festgelegt – innerhalb von acht Jahren den Kredit für das Corona-Sondervermögen von sechs Milliarden Euro zurückzuzahlen. Denn das hieße, die notwendigen Investitionen in die Zukunft zu verschieben und massive Kürzungen in allen Bereichen vorzunehmen. Die SPD wird eine flexiblere Lösung vorschlagen, um auch in den kommenden Jahren in bessere Bildung, eine innovative Wirtschaft und gesellschaftlichen Zusammenhalt investieren zu können. Es ist ökonomisch noch sozial sinnvoll die pandemiebedingt konjunkturelle Schwäche zu überbrücken, um Beschäftigung zu sichern und soziale Strukturen zu erhalten,“ erklärt Henning Homann, Generalsekretär der SPD Sachsen.

„Außerdem haben wir uns mit einem drängenden sozialen Problem befasst, das vor allem Mieterinnen und Mieter in unseren Großstädten betrifft“, so Henning Homann. „Stark steigende Mieten sind ein unhaltbarer Zustand. Um dem zu begegnen, gibt es das Instrument der Mietpreisbremse. Als Koalition werden wir jetzt gemeinsam Druck machen, damit so schnell wie möglich aus Dresden und Leipzig belastbare Zahlen für die Einführung einer Mietpreisbremse vorliegen. Die SPD, die für die Wiederbelebung des sozialen Wohnungsbaus in Sachsen gesorgt hat, setzt sich seit Jahren auch für eine Mietpreisbremse ein. Es ist ein unhaltbarerer Zustand, wenn Geringverdienende etwa in Dresden bis zu 50 Prozent des Haushaltseinkommens für die Miete verwenden müssen.“ Außerdem wolle die Koalition zügig eine Grundlage für Zweckentfremdungsverbote von Wohnraum schaffen. Grüne und SPD werden dazu einen Gesetzentwurf erarbeiten.

„Der Haushalt ist eine solidarische Leistung. Das bedeutet, dass die Lasten unter allen gerecht verteilt werden müssen“, so Homann. Das Thema Haushalt wurde auf Initiative der SPD im Koalitionsausschuss angesprochen. „Es muss unser gemeinsames Ziel sein, das Land aus der Krise zu führen und dabei Arbeitsplätze zu erhalten, den sozialen Zusammenhalt zu stärken und Zukunftsinvestitionen abzusichern. Das sind unter anderem Investitionen in bessere Bildung, das Gesundheitswesen, in die Verkehrswende, in nachhaltige Industrie- und Mittelstandspolitik, in Klimaschutz und Digitalisierung. “

 

 

 

Lang: Systemrelevanz darf kein Schlagwort der Krise bleiben

Simone Lang, Sprecherin für Gesundheit und Pflege der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, am Montag nach der öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt zur Corona-Bewältigung in Sachsen:

„Die heute geladenen Sachverständigen waren sich einig, dass die Staatsregierung während des Lockdowns entschieden und richtig gehandelt hat. Gerade das konsequente Agieren des Sozialministeriums wurde lobend hervorgehoben“, so Simone Lang. „Das Haus mit Petra Köpping an der Spitze gehörte in der akuten Phase zu den am stärksten geforderten Ministerien.“

„Die Corona-Pandemie ist noch nicht vorbei. Wir werden auch in den kommenden Monaten, vielleicht sogar Jahren, immer wieder kurzfristige Maßnahmen ergreifen müssen. Die Anhörung war wichtig, weil sie unter diesem Aspekt auch kritische Punkte beleuchtet hat. Wir brauchen eine langfristige Vorsorge für solche Krisenfälle.“

„Kritisch angemerkt wurde unter anderem, dass künftig die notwendigen pandemiebedingten Einschränkungen auch unter dem Aspekt der psychischen Gesundheit betrachtet werden muss. Zugleich wurden der notwendige Bürokratieabbau in der Pflege, die Stärkung der Hilfen zur Erziehung und die Absicherung der Schulsozialarbeit angemahnt.“

„Gerade im Bereich des Sozialen hat sich in der Hochphase der Pandemie gezeigt, wie wichtig funktionierende Strukturen und der Zusammenhalt in unserem Land sind“, so Simone Lang weiter. „Unabdingbar ist eine verlässliche und nachhaltige Finanzierung für die sozialen Organisationen und Träger. Auch die Kommunen müssen hierfür auskömmlich finanziert werden. Die sozialen Träger und Organisationen sind die Stütze unserer Gesellschaft.“

„Systemrelevanz darf kein Schlagwort der Krise bleiben“, so Simone Lang abschließend. „Mit dem Haushalt 2021/22 muss sichergestellt gestellt werden, dass Bewährtes erhalten und Lücken geschlossen werden.“

 

Dulig: Glückwunsch an den neuen Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze

Martin Dulig, Vorsitzender der SPD Sachsen, zum Ergebnis der heutigen Oberbürgermeisterwahl in Chemnitz:

„Mein herzlicher Glückwunsch geht an den neuen Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze zu seinem eindeutigen Wahlsieg. Er wird den erfolgreichen Weg und die gute Entwicklung, die Chemnitz in den vergangenen Jahren genommen hat, nun weitergehen können. Mit konkreten Positionen, einem erfolgreichen Wahlkampf und einer klaren Haltung hat er die Wählerinnen und Wähler von sich überzeugt. Sein Wahlsieg ist das Resultat jahrelanger, akribischer Arbeit für das Wohl der Stadt. Die Chemnitzerinnen und Chemnitzer haben sich heute dafür entschieden, dass ihre Stadt auch in Zukunft mit Weltoffenheit, Toleranz und Modernität regiert wird. Das ist nicht nur ein tolles Signal für Chemnitz und für den gesamten Freistaat. Es ist nach den Wahlsiegen in Hoyerswerda, Markkleeberg und Brandis in den letzten Wochen auch ein weiteres tolles Signal für die sächsische Sozialdemokratie.“

Gleichzeitig dankt Dulig der bisherigen Oberbürgermeisterin: „Ohne Barbara Ludwig wäre Chemnitz nicht in der erfolgreichen Spur, in der es jetzt ist. Deshalb gilt auch ihr mein ausdrücklicher Dank!“

Homann: Bundesgeld für den ÖPNV aufstocken und Schäden zu 100 Prozent ausgleichen

Henning Homann, stellvertretender Vorsitzender und verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, am Freitag zu den Corona-Hilfen für Verkehrsverbünde:

„Wir unterstützen die Forderung des VVO und des Verkehrsministers, die Corona-Schäden der Verkehrsverbünde zu 100 Prozent auszugleichen. Diese Koalition hat sich zum Ziel gesetzt, die Kommunen zu stärken, zu denen die Verbünde gehören. Das Finanzministerium muss jetzt auch entsprechend handeln und seinen fehlenden Anteil von 30 Prozent zu den Bundesgeldern dazulegen. Andere Bundesländer reichen die Hilfsgelder ebenfalls vollständig weiter“, so Henning Homann.

„Viele Menschen in Sachsen sind als Fahrgäste auf Bus und Bahn angewiesen. Die Verkehrsunternehmen dürfen nicht noch in weitere Schwierigkeiten geraten. Im Zweifel drohen Einschränkungen bei Bus und Bahn oder sogar Preiserhöhungen.“

„Sachsen hat mit den Plus-Bussen, dem Azubiticket und dem Schülerfreizeitticket eine Verkehrswende eingeleitet, um Menschen zum Umsteigen in den Nahverkehr zu bewegen und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Das darf jetzt nicht am Finanzminister scheitern. Wer in der Krise kürzt, riskiert die Zukunft des Sachsens.“

 

SPD-Landesvorstand fordert: Reichskriegs- und Reichsflaggen in Sachsen verbieten

Henning Homann, Generalsekretär der SPD Sachsen, zum Beschluss des Landesvorstands der SPD Sachsen zum Verbot von Reichskriegs- und Reichsflaggen in Sachsen:

 „Die SPD in Sachsen fordert das Verbot von Reichskriegs- und Reichsflaggen in Sachsen. Das Hakenkreuz ist verboten – warum wird dann nicht auch dessen Ersatz, die Reichskriegsflagge, verboten? In der öffentlichen Wahrnehmung stehen die Reichskriegs- und Reichsflaggen eindeutig für rechtsextremes und verfassungsfeindliches Gedankengut, und zwar unabhängig davon, wie diese Flaggen historisch tatsächlich eingeordnet werden. Dieses Identifikationssymbol verfassungsfeindlicher und rechtsextremer Gruppierungen dient der Einschüchterung, beeinträchtigt ein friedliches Zusammenleben und hat nichts in unserer sächsischen Gesellschaft verloren.“

Landesvorstandsmitglied und Antragstellerin Kathrin Michel: „Spätestens als Demonstrierende bei Anti-Corona-Demonstrationen mit Reichskriegs- und Reichsflaggen versuchten, in das Reichstagsgebäude in Berlin einzudringen, werden diese Flaggen auch mit Gewaltbereitschaft verbunden. Seit den Demonstrationen von PEGIDA rückten diese Flaggen verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit. Sie sind Symbol nationalistischer und ausländerfeindlicher Weltanschauung und werden von rechten und rechtsextremen Gruppierungen verwendet. Auch die Verwendung dieser Flaggen bei den seit Mai 2020 an der B96 stattfindenden, unangemeldeten Demonstrationen drückt die verfassungsfeindliche Gesinnung der Menschen aus, die sie symbolisch nutzen. Die Symbolik dort soll vor allem die Bundesrepublik Deutschland als solche infrage stellen.“

Homann abschließend: „Die Bremer Innenbehörde hatte als erste beschlossen, die Flaggen, die unter anderem von Reichsbürgern und Mitgliedern rechtsextremer Gruppierungen bei Kundgebungen verwendet werden, aus der Öffentlichkeit zu verbannen. Deren Verwendung stellt in der Öffentlichkeit regelmäßig eine nachhaltige Beeinträchtigung der Voraussetzungen für ein geordnetes staatsbürgerliches Zusammenleben und damit eine Gefahr für die öffentliche Ordnung dar. Die SPD in Sachsen sieht das genauso.“

Richter: 30 Jahre deutsche Einheit – Was ist von der DDR übriggeblieben?

Der Theaterkahn Dresden und die Magister-George-Körner-Gesellschaft e.V. laden
zu Veranstaltungen ein, bei denen mit Zeitzeugen u. a. zu den Fragen diskutiert
werden soll:
War die DDR nur eine Fußnote der deutschen Geschichte?
Genügt die Bezeichnung „Unrechtsstaat“, um die politische, gesellschaftliche und
staatliche Realität der DDR zu beschreiben?
Welches Erbe hat die DDR in das wiedervereinigte Deutschland eingebracht?
Welche Bedeutung für die Gegenwart und Zukunft der Bundesrepublik besitzt die
Beschäftigung mit der untergegangenen DDR?

Frank Richter, Vorsitzender des Kulturforums der Sozialdemokratie und kulturpolitischer
Sprecher der Landtagsfraktion der SPD wird diese Veranstaltungen moderieren.

Die erste Veranstaltung:
Matinee am Sonntag, d. 18.10.2020, 11 bis 13 Uhr
Veranstalter: Theaterkahn Dresden

Veranstaltungsort: Theaterkahn Dresden, Terrassenufer 1, 01067 Dresden
Gesprächspartner von Frank Richter sind Christian Dertinger und Markus Meckel.

Christian Dertinger, Sohn des ersten Außenministers der DDR Georg Dertinger
(CDU); formulierte zu Beginn der 50er Jahre die Meißener Thesen zu einem
christlichen Sozialismus. Diese standen in Bezug zur Ablehnung des Kapitalismus
im Ahlener Programm der CDU-West aus dem Jahr 1947. Außerdem war er maßgeblich
beteiligt an den Verhandlungen über die Oder-Neiße-Grenze zu Polen.
Seine Söhne berichten, dass er die „Stalin-Note“ für ein neutrales Deutschland
mitverfasst hat. Infolge eines vom Ministerium für Staatssicherheit initiierten
Prozesses wurde er zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Die Strafe verbüßte er in
Bautzen bis zu der von Gerald Götting (CDU) initiierten Begnadigung im Jahre
1964.

Markus Meckel (SPD), letzter Außenminister der Deutschen Demokratischen
Republik, verhandelte gemeinsam mit Hans-Dietrich Genscher (FDP) das Zweiplus-
Vier-Abkommen und ebnete damit den Weg zur Deutschen Einheit.

Die zweite Veranstaltung:
Gesprächsforum am Mittwoch, d. 21.10.2020, 19 bis 21 Uhr
Veranstalter: Magister-George-Körner-Gesellschaft Bockau e.V.
Veranstaltungsort: Kulturhaus „Goldne Sonne“, Fürstenplatz 5, 08289 Schneeberg/
Erzgebirge

Gesprächspartner von Frank Richter sind Peter Gauweiler und Egon Krenz.
Peter Gauweiler (CSU), von 1986 bis 1990 Staatssekretär im Bayerischen
Staatsministerium des Innern, gilt als Bewunderer von Franz-Josef Strauß, den
er als Wegbereiter der Deutschen Einheit bezeichnete.

Egon Krenz (ehemals SED) war Mitglied im Politbüro sowie Nachfolger von
Erich Honecker im Amt des SED-Generalsekretärs und Staatsratsvorsitzendes der
DDR. Am Ende der „Mauerschützenprozesse“ wurde er zu sechseinhalb Jahren
Freiheitsstrafe verurteilt, von denen er knapp vier Jahre verbüßte.

Frank Richter:
„Ich moderiere die Diskussionen mit Christian Dertinger, Peter Gauweiler, Markus
Meckel und Egon Krenz mit dem Ziel, die Verschränkungsgeschichte von Westund
Ostdeutschland besser zu verstehen. Um des inneren und äußeren Friedens
willen brauchen wir Verständigung. Wer den Osten Deutschlands als eines ausschließlich
der Anpassung an den Westen verpflichtetes Beitrittsgebiet behandelt,
missversteht dessen historische, kulturelle und politische Substanz. Der Osten ist
kein Anhängsel des Westens. Die Menschen im Osten Deutschlands haben eigene
Erfahrungen und Erkenntnisse.“

Teilnahme/Anmeldung/Kartenbestellung: 18.10.2020,
Theaterkahn Dresden, Terrassenufer 1, 01067 Dresden
über: Tel: 0351/4969450
Teilnahme/Anmeldung/Kartenbestellung: 21.10.2020,
Kulturhaus „Goldne Sonne“, Fürstenplatz 5, 08289 Schneeberg
über: mgk-bockau@gmx.de

Kliese zu Kretschmer-Kritik an Barley

Hanka Kliese, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag und Sprecherin für Europa zu den Äußerungen des Ministerpräsidenten gegenüber der Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Katarina Barley:

„Es hat sich bereits häufiger – in Fragen der Russlandpolitik – gezeigt, dass es innerhalb der sächsischen Koalition sehr unterschiedlichen Ansichten zum Thema Menschenrechte und Sanktionen gibt. Die Haltung der SPD ist deutlich an Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechten ausgerichtet.

In Polen wurde die Unabhängigkeit der Richter*innen massiv untergraben. So etwas nicht zu quittieren hieße, es zu dulden. Das wäre für mich unvorstellbar.“

„Wir Demokratinnen und Demokraten sollten aber in einen sachlichen Austausch über den richtigen Umgang mit Regierungen wie der polnischen, russischen oder ungarischen treten. Das scharfe  Wort ‚Geschichtsvergessenheit‘ trägt dazu gerade nicht bei – mag aber an den Reisetätigkeiten des Ministerpräsidenten liegen. Mit dem Ausblenden von Problemen helfen wir den demokratischen Kräften vor Ort jedenfalls nicht.“

 

Hintergrund:

https://www.saechsische.de/europa/kretschmer-barley-kritik-polen-ungarn-5289943.html

Panter widerspricht Finanzminister – Generationengerechtigkeit muss Leitlinie sein

+++ keine neuen Schulden für laufende Ausgaben +++ wichtige Investitionen in Schulhäuser, Kitas, Verkehrsinfrastruktur, Glasfaser mit Krediten finanzieren +++ keine Kürzungen bei ‚Normalgeschäft‘ +++

Dirk Panter, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag und  haushalts- und finanzpolitischer Sprecher, zur Diskussion um den  Staatshaushalt:

„Priorität in diesem Haushalt muss das Normalgeschäft haben: soziale  Leistungen, Schulen und Kitas, medizinische Versorgung und der  öffentliche Nahverkehr. Bei diesen Aufgaben darf nicht gekürzt werden. Daran hält die SPD fest und das schreibt uns auch der jüngste  Familienkompass ins Stammbuch“, stellt Panter angesichts der Äußerungen  des Finanzministers klar.

„Niemand will Schulden für laufende Ausgaben, also das Normalgeschäft  des Freistaates, aufnehmen. Gleichzeitig dürfen Kredite für wichtige Zukunftsinvestitionen in unsere Infrastruktur aber kein Tabu sein. Das  gilt insbesondere in Zeiten von Niedrig- und Negativzinsen. Das macht uns jedes ordentlich geführte Unternehmen vor“, widerspricht Panter dem  Finanzminister, der Kreditaufnahmen rigoros ablehnt.

„Die Zukunft des Freistaates darf auch in Zeiten von Corona nicht unter die Räder kommen. Wir müssen weiter klug investieren: in Schulhäuser, Kitas, sozialen Wohnungsbau, Krankenhäuser, die Verkehrswende und einen  modernen Nahverkehr mit Bus, Bahn und Rad, moderne  Glasfaser-Infrastruktur und zukunftsfähige Wasserstofftechnologie. Die notwendigen Spielräume schaffen wir, indem wir wie kluge Unternehmer handeln und vor Krediten für Investitionen nicht aus ideologischen Gründen zurückschrecken. Was wir jetzt nicht tun, wird unseren nachfolgenden Generationen auf die Füße fallen. Generationengerechtigkeit bedeutet vor allem, unseren Kindern ein lebenswertes Land zu hinterlassen“, so Panter abschließend.

Hintergrund:

aktueller Familienkompass: https://www.freiepresse.de/familienkompass#

Äußerungen des Finanzministers:  https://www.mdr.de/sachsen/haushalt-klausur-regierung-sachsen-100.html

 

Homann: „Es ist ökonomisch vernünftig jetzt die Wirtschaft zu stützen und Beschäftigung zu sichern.“

VSW-Forderungen zur Finanzpolitik sind wirtschaftsfeindlich und unsozial

Henning Homann, Generalsekretär der SPD Sachsen, zur Forderung des VSW (Vereinigung der Sächsischen Wirtschaft e. V.) nach einer radikalen Kürzungspolitik im Freistaat Sachsen:

 „Die Forderungen des VSW hätten radikale Kürzungen in allen Bereichen im Leben der Sachsen zur Folge – vom Arbeitsmarkt über Freizeit und Kultur bis zur Feuerwehr. Allein die Rückzahlung aller pandemiebedingen Kredite binnen 8 Jahren hätte eine jährliche Kürzung des Haushalts von knapp einer Milliarde Euro zur Folge. Die Konsequenz wäre defacto die Abschaffung der Wirtschaftsförderung und aller Programme, mit deren Hilfe die Staatsregierung versucht, Unternehmen durch die Krise zu führen. Es ist ökonomisch vernünftig jetzt die Wirtschaft zu stützen und Arbeitsplätze zu sichern.“

„Gerade in der coronabedingten konjunkturellen Schwächephase ist es wichtig, als Staat handlungsfähig zu bleiben und durch gezielte staatliche Förderungen Unternehmen zu stärken und damit die Beschäftigung in Sachsen zu sichern. Wer jetzt, wie der VSW, massive Ausgabekürzungen fordert, handelt sowohl wirtschaftsfeindlich als auch unsozial“, so Homann weiter.

Homann abschließend: „Auch haushaltspolitisch ist es klüger, jetzt das notwendige Geld zur Verfügung zu stellen. Die langfristigen Folgen von Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit wären für die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler letztlich viel teurer. Auch die SPD hat in den vergangenen 15 Jahren haushaltspolitisch darauf geachtet, dass Kredite abbezahlt werden. Dadurch haben wir in Sachsen Spielräume, die wir jetzt nutzen können. Die Vorschläge des VSW gehen deshalb nicht nur auf Kosten von Wirtschaft und Beschäftigten, sondern auch zulasten von Kindern und Jugendlichen sowie Menschen in schwierigen sozialen Lagen. Diese leiden aber besonders unter der aktuellen Situation. Deshalb halte ich Kürzungen z. B. in der Kinder- und Jugendhilfe, aber auch bei der Sucht- und Schuldnerberatung für gesellschaftspolitisch unverantwortlich.“

 

Hintergrund:

Die Pressemitteilung der Vereinigung der Sächsischen Wirtschaft e. V. zu den Erwartungen an die Regierungskoalition während der Haushaltsklausur finden Sie hier: https://www.vsw-direkt.de/pressemitteilung/sparsamkeit-statt-neuer-haushaltsforderungen.html

 Die Pressemitteilung des DGB Sachsen zu den Forderungen der Arbeitgeberverbände finden Sie hier: https://www.lifepr.de/inaktiv/deutscher-gewerkschaftsbund-bundesvorstand/DGB-Sachsen-warnt-vor-sozialem-Kahlschlag/boxid/818122

 

 

 

SPD-Fraktion formuliert Erwartungen an Haushaltsentwurf – In der Krise wird nicht gekürzt, sondern gestärkt

Mit Blick auf die in der kommenden Woche stattfindende Klausur der Staatsregierung hat die SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag ihre inhaltlichen Schwerpunkte für den neuen Doppelhaushalt 2021/22 benannt. Dazu der Fraktionsvorsitzende Dirk Panter:

„Vor dieser Koalition liegen schwierige Haushaltsverhandlungen, die Spielräume werden geringer ausfallen als in den vergangenen Jahren. Um Sachsen gut durch die Krise zu bringen, wurde die Schuldenbremse gelöst –  damit die vorübergehend geringeren Einnahmen mit Hilfe von Krediten ausgeglichen werden können. Zusätzliche Mittel des Bundes werden uns außerdem helfen, notwendige Ausgaben zu finanzieren.“

„Es ist uns wichtig, dass angesichts dieser Situation die Erfolge der letzten Jahre nicht gefährdet werden. Seit unserem Regierungseintritt 2014 steht die solide sächsische Haushaltspolitik im Dienst des Gemeinwohls, statt bloßer Selbstzweck zu sein. Wir haben tausende zusätzliche Lehrerstellen geschaffen, die Kindertagesbetreuung und die Hochschulen gestärkt. Wir haben in den sozialen Zusammenhalt, in einen fairen Arbeitsmarkt, in Kunst und Kultur und in zukunftsfähige Mobilität investiert. Wir sind davon überzeugt, dass Sachsen diesen Weg auch in Zeiten schwieriger Herausforderungen beibehalten muss, um für die Zukunft gut gerüstet zu sein.“

In dem Beschluss wird unterstrichen: „In der Krise wird nicht gekürzt, sondern gestärkt. In der Krise werden keine Stellen abgebaut, sondern erhalten. In der Krise sollen Förderprogramme nicht eingespart, sondern gesichert werden.“ Es sei zudem ein Gebot der ökonomischen Vernunft, auch in Krisenzeiten nicht auf die Finanzierung von Zukunftsinvestitionen zu verzichten. „Solche Zukunftsinvestitionen können, wenn die vorhandenen Haushaltsmittel nicht ausreichen, auch mit Krediten nachhaltig finanziert werden, denn sie sichern unsere Leistungsfähigkeit und unsere Einnahmen in den kommenden Jahren. In Zeiten negativer Zinsen ist es sinnvoll, notwendige Investitionen zu tätigen und nicht aufzuschieben, denn so wird die Wirtschaft am besten unterstützt.“

In dem einstimmig gefassten Beschluss der Fraktion zu den Erwartungen an den Haushalt sind vier Schwerpunkte formuliert: „Mit dem Doppelhaushalt 2021/22 wollen wir den SOZIALEN ZUSAMMENHALT sichern, das GESUNDHEITSSYSTEM unterstützen, WIRTSCHAFT, MOBILITÄT UND ZUKUNFTSFÄHIGKEIT stärken und unser BILDUNGSSYSTEM mit einem Update versehen.“

Neben der Fortführung bestehender Förderprogramme ist der Fraktion auch wichtig, dass im Koalitionsvertrag vereinbarte Projekte wie „Soziale Orte“, der „Pakt für die Jugend“, die Gründung eines Zentrums für Fachkräftesicherung und gute Arbeiten Sachsen (ZEFAS) oder die Schulgeldfreiheit für die Gesundheitsfachberufe finanziert werden.