Raatz wirbt in ihrer Partei um Zustimmung zum Koalitionsvertrag

Zum gestern veröffentlichten Koalitionsvertrag zwischen CDU und SPD in Sachsen erklärt die mittelsächsische SPD-Bundestagsabgeordnete und Mitglied der Verhandlungsgruppe, Dr. Simone Raatz:

„Das wichtigste Ergebnis im von mir mitverhandelten Bereich Wissenschaft und Hochschule ist, dass die von der Vorgängerregierung geplante Streichung von weiteren fast 800 Stellen an sächsischen Hochschulen in den nächsten Jahren mit der SPD nicht stattfindet. Damit entgehen auch die TU Bergakademie Freiberg und die FH Mittweida einem schmerzhaften Stellenabbau, der wissenschaftliche Mittelbau wird durch eine verbesserte Stellensituation gestärkt.

Die SPD konnte sich außerdem mit der Forderung nach mehr Lehrerstellen durchsetzen. So werden nicht nur alle Lehrkräfte, die in Rente gehen 1:1 ersetzt, sondern bis 2019 sogar 1000 zusätzliche Lehrerinnen und Lehrer eingestellt. Damit werden in dieser neuen Koalition insgesamt 6.100 Lehrerstellen geschaffen, die die Vorgängerregierung nicht im Plan hatte. Das ist ein gutes Zeichen, um dem schon bestehenden Lehrermangel an den mittelsächsischen Schulen zu begegnen.

Die schrittweise Absenkung des Betreuungsschlüssels in unseren Kindergärten auf 1:12 ist zwar nur ein kleiner Erfolg, doch ein deutlicher Schritt in die richtige Richtung. Gleiches gilt für die Absenkung des Betreuungsschlüssels in den Krippen auf 1:5. Wichtig für unsere mittelsächsischen Kommunen ist hierbei, dass die Kosten dafür komplett vom Freistaat übernommen werden.

 

Darüber hinaus wird der Freistaat mehr Geld für die Infrastruktur unserer Hochschulen in den nächsten Haushalten zur Verfügung stellen. Außerdem kann der Bund durch die Beseitigung des Kooperationsverbotes künftig in die Grundfinanzierung der Hochschulen einsteigen.

Weiterhin sollen die prekären Arbeitsbedingungen unserer Nachwuchswissenschaftler an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen beendet werden, indem Mindeststandards für befristete Arbeitsverhältnisse festgelegt werden. Dieses Thema begleite ich mit der Novellierung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes weiterhin auf Bundesebene.

Ich freue mich über das für unsere Hochschulen erreichte Ergebnis, damit existiert endlich Planungssicherheit. Darüber hinaus zeigt der Koalitionsvertrag, welchen hohen Stellenwert eine gute Hochschul- und Wissenschaftspolitik für die SPD hat.“

 

Jurk: Zuschussförderung durch neues KfW- Programm „Altersgerecht Umbauen“ nutzen!

Für den altersgerechten Umbau von Wohnraum stellt die KfW-Förderbank ab sofort wieder Zuschüsse zur Verfügung. Der örtliche SPD-Bundestagsabgeordnete Thomas Jurk ermuntert Wohnungseigentümer und Mieter, hiervon Gebrauch zu machen.

„Ich freue mich sehr, dass die Zuschussförderung des KfW-Programms „Altersgerecht Umbauen“ mit Beginn dieses Monats wieder eingeführt wurde“, sagt Thomas Jurk.

Eigenheimbesitzer und Mieter können ab sofort  einen Zuschuss für den altersgerechten Umbau von Häusern und Wohnungen bei der KfW-Förderbank beantragen. Gefördert wird zum Beispiel der barrierefreie Umbau von Bädern, aber auch eine rollstuhlgerechte Wohnung. So können beispielsweise Verbreiterungen von Türdurchgängen bezuschusst werden.

Die Zuschüsse können mit den Programmen zur energetischen Gebäudesanierung verknüpft werden. Sie fördern zusätzlich auch Maßnahmen zum Barriereabbau und zur Steigerung der Einbruchsicherheit. So können Bauherren nun also „drei Fliegen mit einer Klappe schlagen“ und Kosten sparen, weil sie die Immobilie nur einmal anfassen müssen.

„ Die meisten Menschen möchten in der eigenen Wohnung bleiben, solange es geht. Vor dem Hintergrund der älter werdenden Gesellschaft brauchen wir deshalb dringend mehr altersgerechten Wohnraum“, so Jurk abschließend.

Die zugehörigen Informationen gibt es bei der KfW unter der kostenlosen Servicenummer 0800-539 9002 (Montag bis Freitag 8 Uhr bis 18 Uhr) sowie unter www.kfw.de.

Jurk: Neue Kommunalrichtlinie beim Klimaschutz nutzen!

Deutschland will seine Treibhausgasemissionen bis 2020 um mindestens 40 Prozent gegenüber 1990 senken. „Eine besonders wichtige Rolle für den Klimaschutz spielen unsere Städte, Gemeinden und Landkreise. Sie sind die Akteure vor Ort und wollen in vielen Bereichen mit eigenen Maßnahmen und Impulsen einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten“, erklärt der örtliche SPD-Bundestagsabgeordnete Thomas Jurk. Deshalb setze das Bundesumweltministerium einen Schwerpunkt im kommunalen Klimaschutz.

Jurk weist darauf hin, dass mit Beginn des Jahres 2015 Städte und Gemeinden wieder Zuschüsse für Klimaschutzprojekte im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative beantragen können. Das Bundesumweltministerium habe die „Kommunalrichtlinie“ (Richtlinie zur Förderung von Klimaschutzprojekten in sozialen, kulturellen und öffentlichen Einrichtungen) novelliert und im Bundesanzeiger veröffentlicht. Die Kommunalrichtlinie werde für die Jahre 2015 und 2016 gelten. „Damit haben die Kommunen Planungssicherheit für neue Förderprojekte und können jetzt schon ihre Anträge für das nächste und das übernächste Jahr vorbereiten“, betont Jurk.

Die optimierte Richtlinie bietet auch flexiblere Teilnahmemöglichkeiten für kleinere Kommunen, die künftig gemeinsame Anträge mit Nachbargemeinden stellen können. Förderanträge können in den Jahren 2015 und 2016 jeweils vom 1. Januar bis zum 31. März eingereicht werden. Weitere Informationen sind beim Service- und Kompetenzzentrum: Kommunaler Klimaschutz unter www.klimaschutz.de/kommunen abrufbar.

Dulig zum Koalitionsvertrag: „Ja, wir können Sachsen gestalten.“

Vier Wochen nach Beginn der Koalitionsverhandlungen zwischen SPD und CDU in Sachsen stellten Ministerpräsident Stanislaw Tillich und der SPD-Landes- und Fraktionsvorsitzende Martin Dulig auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Dresden am heutigen Donnerstag, 23. Oktober 2014, den Entwurf des Koalitionsvertrages „Sachsens Zukunft gestalten“ vor.

„Dieser Koalitionsvertrag zeigt, dass Politik keine abgehobene Veranstaltung irgendwo zwischen Landtag und Staatskanzlei ist. Wir haben konkret das Zusammenleben und die Zukunft unseres Freistaates in den Blick genommen“, erklärte Sachsens SPD-Landesvorsitzender Martin Dulig bei der Vorstellung des mit der CDU ausgehandelten Koalitionsvertrages.

„Wir haben uns von dem Geist tragen lassen, ein gemeinsames Projekt  für Sachen zu beschreiben“, so Dulig. „Der Wunsch nach Stabilität, das Drängen nach Fortschritt, nach Zukunft ist in diesem Koalitionsvertrag niedergeschrieben.“ Der Vertrag ziehe bewusst Linien über die fünfjährige Legislaturperiode hinaus, so Dulig, und verwies noch einmal auf das Motto des SPD-Landtagswahlkampfes „Unser Sachsen für Morgen“.

Mehr Geld für Kinder, Jugend und Bildung

Bei der Vorstellung konkreter Ergebnisse nannte Dulig an erster Stelle das Thema Kinder. „Kinder sind unsere Zukunft. Deshalb wollen wir mehr Geld in die Hand nehmen für die Zukunft unserer Kinder.“ Dulig verwies auf die geplante schrittweise Absenkung des Betreuungsschlüssels in Kindergärten und –krippen auf 1:12 beziehungsweise 1:5, die Einstellung von 6.100 neuen Lehrerinnen und Lehrern sowie das kostengünstige Bildungsticket.

Starke Wirtschaft, gute Hochschulen

Um Sachsen fit für die Zukunft zu machen, werde sich die Koalition für eine starke Wirtschaft und gute Hochschulen engagieren. Dulig verwies unter anderem auf den Fusionsfonds für kleinere Unternehmen sowie auf Fördergelder zur Ansiedlung von Entwicklungszentren und Firmensitzen. „Das sichert Arbeitsplätze.“ Dulig verwies auch auf die Rücknahme des geplanten Abbaus von 754 Stellen an den Hochschulen und mehr Mittel für die Studentenwerke.

Gute Arbeit, sicheres Sachsen

Als weitere, für die SPD besonders wichtige Zukunftspunkte, nannte Dulig die Weiterentwicklung einer Fachkräftestrategie, die Wiedereinführung des Programmes Regionales Wachstum und den deutlichen Breitbandausbau. Ziel sei zudem eine aktive Arbeitsmarktpolitik. Sachsen wolle in Zukunft bei Unternehmenspleiten etwa mit Transfergesellschaften unterstützen.

„Der Mindestlohn kommt. Nun ist es unsere Aufgabe, gemeinsam mit Gewerkschaften, Arbeitgebern, Wissenschaftlern und Praktikern dafür zu sorgen, dass er reibungslos eingeführt wird“, betonte Dulig. Ziel sei auch ein neues, modernes Vergabegesetz.

Zu den für die SPD wichtigen Vorhaben des Koalitionsvertrages zählten zudem die Erhöhung der Mittel für die Kulturräume und die Aufnahme der Kreativwirtschaft in die Wirtschaftsförderung genauso wie der Stopp des 2010 beschlossenen Abbaus von 800 Stellen bei der Polizei, die Evaluierung der Polizeireform oder die Einführung einer Mietpreisbremse.

„Und wir werden eine Gesamtstrategie ‚Gute Pflege in Sachsen‘ erarbeiten“, hob Dulig hervor und verwies auf weitere Pläne, um mehr sozialen Ausgleich in Sachsen zu erreichen. Dazu gehörten weitere Investitionen in die Gesundheits-Infrastruktur oder ein Stipendienprogramm, um die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum sicherzustellen.  

Eine neue politische Kultur

Unter dem Stichwort neue politische Kultur in Sachsen nannte Dulig schließlich unter anderem die vollständige Gleichstellung eingetragener Lebenspartnerschaften bis Ende 2016, die Umwandlung des Amtes des Sächsischen Ausländerbeauftragten in einen Beauftragten für Migration und Integration sowie die Abschaffung der Demokratieerklärung.

Duligs Fazit

“ Wir haben kluge Kompromisse gefunden“, so Duligs Fazit. Er sei optimistisch, „dass dieser Koalitionsvertrag eine gute Basis für die nächsten Jahre ist. Der Vertrag zeige: „Ja, wir können Sachsen gestalten.“

Martin Dulig reist nach Schweden – Gespräche zu Vattenfall

Sachsens SPD-Landes- und Fraktionsvorsitzender Martin Dulig reist zusammen mit einer Delegation aus Brandenburg in der kommenden Woche nach Schweden. Der Delegation gehören Vertreter der neuen brandenburgischen Regierung, der brandenburgischen SPD-Landtagsfraktion sowie von Gewerkschaften an.

„Wir möchten mit den schwedischen Sozialdemokraten klären, welche Pläne die neue schwedische Regierung als Eigentümerin des Energieunternehmens Vattenfall verfolgt“, so Martin Dulig. „Also was plant die Regierung genau, um welche Zeiträume geht es, welche Konsequenzen ergeben sich für uns in Sachsen? Denn wir müssen für unsere Energiepolitik aus den Entscheidungen die richtigen Schlüsse ziehen.“

„Mir geht es darum, eine gemeinsame Lösung zu finden, um die Energiewende voranzutreiben und Arbeitsplätze zu erhalten“, so Dulig weiter. „Der Strukturwandel in der Lausitz muss aktiv gestaltet werden. Die Region braucht eine langfristige Perspektive, die Menschen brauchen so schnell wie möglich Klarheit.“

Die Reise nach Schweden ist für den 27./28. Oktober geplant.

Schwusos Sachsen gratulieren Georg Teichert zur Wahl zum Vize-Bundesvorsitzenden der Lesben und Schwulen in der SPD

Anlässlich der Wahl von Georg Teichert zum stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Lesben und Schwulen in der SPD auf der Bundeskonferenz der Arbeitsgemeinschaft am vergangenen Wochenende (18./ 19. Oktober) in Nürnberg, erklärt der Landesvorsitzende der Lesben und Schwulen (Schwusos) in der SPD Sachsen, Oliver Strotzer:

„Ich freue mich, dass die Schwusos Sachsen wieder mit einer starken Stimme im Bundesvorstand vertreten sind. Georg Teichert war in den vergangenen zwei Jahren maßgeblich für die  Organisation der bundesweiten CSD-Trucktour zuständig, mit der die SPD in jedem Jahr Millionen von Menschen erreicht und kann diese Arbeit nun weiter erfolgreich fortsetzen. Im Namen des Landesvorstands der Schwusos Sachsen gratuliere ich ihm herzlich zu seiner Wahl und wünsche ihm weiterhin alles Gute und viel Erfolg bei seiner Arbeit im Bundesvorstand.“

„Wir freuen uns zudem über die Wiederwahl des Bundesvorsitzenden Ansgar Dittmar (Hessen-Süd). Mit diesem Vorstand werden wir uns gemeinsam dafür einsetzen, das in Zukunft mehr Frauen auf allen Ebenen der Arbeitsgemeinschaft vertreten sind und wir uns noch intensiver um die Belange aller LGBTIQ-Menschen kümmern und diese sich auch im Namen der Arbeitsgemeinschaft wiederfinden“, so Strotzer abschließend.

Sächsische SPD komplettiert Landesvorstand

Die sächsische SPD hat am Samstag ihren Parteitag mit den Wahlen der 17 Beisitzerinnen und Beisitzern für den Landesvorstand fortgesetzt.

Die gewählten Beisitzerinnen und Beisitzer in alphabetischer Reihenfolge:

  • Brangs, Stefan (Kreisverband Bautzen)
  • Homann, Henning (Kreisverband Mittelsachsen)
  • Jehmlich, Tommy (Unterbezirk Chemnitz)
  • Kleinschmidt, Katharina (Stadtverband Leipzig)
  • Kolbe, Daniela (Stadtverband Leipzig)
  • Kreutziger, Gerhild (Kreisverband Görlitz)
  • Luttmann, Karin (Unterbezirk Dresden)
  • Mann, Holger (Stadtverband Leipzig)
  • Rüthrich, Susann (Unterbezirk Meißen)
  • Scheffler, Hagen (Kreisverband Nordsachsen)
  • Schlimbach, Markus (Unterbezirk Dresden)
  • Sieble, Sabine (Unterbezirk Chemnitz)
  • Tanneberger, Hartmut (Kreisverband Erzgebirge)
  • Tiefensee, Wolfgang (Stadtverband Leipzig)
  • Wätzig, Ralf (Kreisverband Sächsische Schweiz Osterzgebirge)
  • Zabel, Benjamin (Unterbezirk Vogtland)
  • Ziegelmeier, Ute (Kreisverband Leipzig)

Bereits gestern waren der Landesvorsitzende Martin Dulig, seine beiden Stellvertreterinnen Petra Köpping und Dr. Eva-Maria Stange, Generalsekretär Dirk Panter und Landesschatzmeister Sven Schulze in ihren Ämtern bestätigt worden.
Der neu gewählte Landesvorstand wird sich innerhalb von vier Wochen konstituieren.

Dulig: SPD hat große Chance, Sachsen gerechter und zukunftsfester zu machen

Sachsens SPD hat nach den Worten ihres Landesvorsitzenden Martin Dulig jetzt die große Chance, den Freistaat gerechter und zukunftsfester zu machen.

„Der heutige Parteitag ist der Startpunkt in die nächsten 5 Jahre. Diese 5 Jahre sind eine Riesenchance für uns als sächsische SPD“, sagte er am Freitag in seiner Rede zu Beginn des zweitägigen Parteitages in Dresden, mit der er sich um seine Wiederwahl zum Vorsitzenden bewarb. Die Ausgangslage sei gut, sagte Dulig mit Blick auf das Ergebnis der Landtagswahl – auch wenn er sich wie viele andere in der SPD mehr erhofft habe. „Wir haben bei den Landtagswahlen prozentual zugelegt. Als einzige der bisher im Landtag vertretenen Parteien. Wir haben endlich wieder auch an absoluten Stimmen dazu gewonnen. Und das bei sinkender Wahlbeteiligung.“ Dulig weiter: „Das Wahlergebnis war kein Triumph, aber wir haben nun Trümpfe in der Hand.“

Uns wird etwas zugetraut!
„Man traut uns wieder etwas zu in Sachsen. Unser Image hat sich messbar und am stärksten von allen Parteien in den letzten Monaten verbessert“, sagte Dulig. „Wir sind nun die Partei, von denen die Menschen erwarten, dass wir mit ihnen sprechen, ihnen zuhören – nicht nur im Wahlkampf – und dass wir dann etwas in Sachsen bewegen. Uns wird der Part in einer Regierung zugedacht, frischen Wind in den Freistaat zu bringen.“  Mit Blick auf die laufenden Koalitionsverhandlungen sagte Dulig: „Wir sind auf einem guten Weg auch wenn die harten Knackpunkte noch kommen.“ Mehr könne er nicht sagen – das wäre unklug und schlechter Stil.  „Aber ich versichere euch: Wir werden euch nur einen Koalitionsvertrag zur Abstimmung vorlegen, der uns in der Regierung auch befähigt, sozialdemokratische Ziele und Inhalte umzusetzen. Der garantiert, dass es den Bürgerinnen und Bürgern in Sachsen in fünf Jahren besser geht als heute. Der garantiert, dass es in unserem Land gerechter zugeht als heute. Der garantiert, dass Sachsen auf die Herausforderungen der Zukunft besser vorbereitet ist als heute.“

Koalition bedeutet keine Selbstaufgabe – wir gehen das selbstbewusst an
In den Koalitionsverhandlungen gehe es nicht darum, den anderen zu besiegen, hob Dulig hervor. „Wenn es eine Koalition mit der CDU geben sollte, dann müssen wir dies auch als Chance begreifen. In den Koalitionsverhandlungen und in einer möglichen Regierung geht es darum, ob wir es gemeinsam mit der CDU schaffen für die nächsten 5 Jahre ein tragfähiges Konzept für die Zukunft des Freistaats zu entwickeln und dann zusammen umzusetzen. In einer möglichen Koalition dürfen wir uns nicht ständig wie Katz und Maus bekriegen.“ Einen solchen Dauerstreit in einer möglichen Regierung würden die Wähler der SPD nicht durchgehen lassen. Die SPD sei aber auch so souverän, „dass wir kindische Versuche, uns klein zu reden, selbstbewusst abtropfen lassen können. Da werden einige Personen der anderen Seite des Verhandlungstisches hoffentlich schnell lernen und sich an ihre neue Rolle gewöhnen, so wie auch wir in eine neue Rolle kommen und diese ebenso verantwortungsvoll und im gegenseitigen Respekt ausfüllen werden. Eine Koalition bedeutet keine Selbstaufgabe. Wir sind und bleiben die Sozialdemokratische Partei in Sachsen. Wir werden uns weiter als soziale und demokratische Alternative für die Sächsinnen und Sachsen profilieren.“

Ziele in Stein gemeißelt
Die SPD kämpfe in den Koalitionsverhandlungen für die gleichen Ziele, „für die wir im Wahlkampf geworben und die wir sogar in Stein gemeißelt haben.“ Dulig weiter: „Wir müssen mehr in Bildung investieren. Sachsens Zukunft sind seine Kinder. Wir brauchen mehr Lehrer und eine Senkung des Betreuungsschlüssels. Wir brauchen mehr Innovation und wirtschaftliche Kraft: Im Wahlkampf haben wir immer wieder betont, wie wichtig das Größenwachstum unserer Unternehmen ist, weil wir nur dadurch eine höhere Produktivität erreichen, mehr Forschung und Entwicklung nach Sachsen holen und Tariflöhne steigern. Wir wollen die Innovationskraft der sächsischen Unternehmen und der Kreativwirtschaft Sachsens stärken. Wir haben betont, dass wir in den Erhalt und den Ausbau der Infrastruktur investieren müssen. All das ist wichtig, um Sachsen zukunftssicher zu machen. Und nicht zuletzt muss nach 5 Jahren Schwarz-Gelb das Soziale endlich wieder eine Rolle spielen! Wir brauchen einen Paradigmenwechsel bei der Lohnpolitik. Für uns darf Sachsen kein Niedriglohnland sein. Unsere Politik muss heißen: In Sachsen werden gute Löhne gezahlt.“

Nazis zwar raus aus dem Parlament – Problem ist dennoch nicht gelöst
„Soziale Ungerechtigkeit vergiftet das gesellschaftliche Klima, fördert die fatale Neigung, Sündenböcke für die eigene prekäre Lage verantwortlich zu machen“, so Dulig. „Egal ob die EU, Ausländer, Asylsuchende oder Hartz-IV-Bezieher. Das haben viele von uns auch in diesem Wahlkampf schmerzlich erfahren. Wir werden daher auch die nächsten 5 Jahre weiter gegen Rassismus und Fremdenhass, gegen Antisemitismus und Islamophobie, sowie gegen jegliche anderen Form von Menschenfeindlichkeit kämpfen.“

„Wir haben ein wichtiges Ziel erreicht: Die NPD ist raus aus dem Landtag!“, sagte Dulig, der an dieser Stelle allen dankte, die sich ohne viel Aufhebens oft Nazis entgegenstellten. „Aber nur weil die Braunen jetzt nicht mehr im Parlament sind, heißt das nicht, dass das Problem gelöst wurde. Die NPD ist zum Glück nicht im Landtag vertreten – aber die AfD sehr wohl. Es wird deshalb eine der zentralen Aufgaben der nächsten 5 Jahre sein, sich mit der AfD auseinandersetzen.“

Die AfD sei keine Nazi-Partei. „Wir werden sie anders behandeln als die NPD. Aber man wird doch nochmal sagen dürfen, dass sich deren Wahlkampagne oft nicht von der NPD unterschieden hat. Man wird doch nochmal sagen dürfen, dass sie bewusst Fremdenfeindlichkeit und Ressentiments schürt. Man wird doch nochmal sagen dürfen, dass, wenn die AfD „Genderwahn“ nennt, es nichts anders bedeutet, als dass diese Rechtskonservativen die Errungenschaften der Gleichstellung in der Gesellschaft wieder in Frage stellen! Man wird doch nochmal sagen dürfen, dass die AfD eine Eliten-Partei ist, die Gesellschaft eher spaltet und gesellschaftliche Probleme auf Minderheiten schiebt! Wir müssen sie inhaltlich stellen und wir werden sie inhaltlich stellen. Die AfD ist eine nationalistische, nationalliberale und rechtskonservative Partei, in der auch Rechtsradikale weiterhin unterwegs sind.“

5. Jahrestag Friedliche Revolution – Ostdeutsche müssen sich hörbar zu Wort melden

„Vielleicht ist der Jahrestag 25 Jahre friedliche Revolution der richtige Anlass, um über die politische Kultur zu sprechen. Denn die Erinnerung an die Friedliche Revolution ist nicht nur wichtig, dass man sich immer wieder vergewissern kann, wo man herkommt, wenn man über ein Sachsen für morgen nachdenkt“, so Dulig. „Denn bei allen berechtigten Lobeshymnen auf die 25 Jahre: Immer noch ist in Sachsen und ganz Ostdeutschland die Unterstützung der Demokratie schwächer als in Westdeutschland.“ Der 25. Jahrestag sei auch eine Zeitenwende. „Eine alte Generation von Politikern tritt ab, wie Matthias Platzeck,  die damals den Umbruch mitgestaltet haben. Und eine neue Generation von Politikern kommt. Es muss unser Auftrag sein, das Vermächtnis weiterzutragen. Und uns weiter als ostdeutsche Politikerinnen und Politikern hörbar zu Wort zu melden. Dies ist auch eine Botschaft an die Bundesebene. Ohne den Osten werden wir bundesweit nicht aus dem 25 Prozent Keller kommen. Bundestagswahlen werden in Ostdeutschland verloren.“

Für eine andere politische Kultur
„Unser Ziel ist es, die nächsten 5 Jahre an einer Veränderung der politischen Kultur in Sachsen zu arbeiten. Auch darüber werden wir mit der CDU in den Koalitionsverhandlungen reden“, so Dulig. „Es geht darum, bürgerlichen Protest und Engagement nicht als Beiwerk oder als Majestätsbeleidigung zu begreifen, sondern als elementaren Teil der Demokratie. Als Chance, Politik besser zu machen und besser erklären zu können. Wir müssen dafür sorgen, die Wahlbeteiligung wieder zu steigern.“

Der vor 5 Jahren für den SPD-Landesverband ausgerufene Slogan „Wegen Umbau geöffnet“ gelte fort, so Dulig abschließend. „Unser Sachsen für Morgen liegt vor uns. Es ist Zeit für eine andere politische Kultur, Zeit für neue Wege, Zeit für Entscheidungen! Wir wollen die Beweger, die Gestalter und der frische Wind sein.“

 

Gunkel: Für eine gute und menschenwürdige Pflege – Die Gesetze zur Stärkung der Pflege

Der SPD-Bundestagsabgeordnete für das Erzgebirge, Wolfgang Gunkel, erklärt zu den neuen Pflegeleistungen:

„Der Deutsche Bundestag hat am 17. Oktober 2014 das Pflegestärkungsgesetz I beschlossen. Das Gesetz soll, nach der Zustimmung des Bundesrates im November, zum Jahresbeginn 2015 in Kraft treten. Dies ist der erste Schritt einer umfassenden Pflegereform, mit dem viele Leistungsverbesserungen für Pflegebedürftige umgesetzt werden.

Die Menschen wollen in Würde und möglichst in ihrer gewohnten Umgebung alt werden. Dazu leisten wir mit dem neuen Gesetz einen großen Beitrag. So werden die Pflegeleistungen insgesamt um vier Prozent erhöht, die finanzielle Unterstützung für den Umbau der eigenen Wohnung ausgebaut und die Betreuung in den Pflegeeinrichtungen verbessert.“ Weitere Verbesserungen sind zum Beispiel die flexibleren Möglichkeiten für Angehörige, eine Auszeit in Form der Kurzzeit- und Verhinderungspflege in Anspruch zu nehmen oder die Erhöhung der Pflegehilfsmittel. Diese und andere Maßnahmen werden sich unmittelbar positiv auf die Lebenssituation von Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen auswirken.

Im Rahmen der parlamentarischen Beratung des Pflegestärkungsgesetzes I konnte die SPD-Bundestagsfraktion durchsetzen, dass Pflegeeinrichtungen, die Tariflöhne bezahlen, gestärkt werden. „Künftig dürfen Tariflöhne bei Vergütungsverhandlungen zwischen Pflegeeinrichtungen und Pflegekassen sowie Sozialhilfeträgern nicht mehr als unwirtschaftlich abgelehnt werden“, so Wolfgang Gunkel.

Mit einem Pflegezeitgesetz soll die Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf verbessert werden. Auch dieses Gesetz will der Bundestag noch in diesem Jahr beschließen, damit es zum 1. Januar 2015 in Kraft treten kann. Dazu Wolfgang Gunkel: „Damit wollen wir Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer entlasten, die kurzfristig die Pflege eines Angehörigen organisieren müssen.“ Sie können dafür eine bezahlte Auszeit von maximal zehn Tagen nehmen. Außerdem ist ein Pflegeberufegesetz in Vorbereitung. Damit sollen vor allem die Aufstiegschancen in Pflegeberufen verbessert werden.

Des Weiteren sollen mit dem Pflegestärkungsgesetz II noch in dieser Wahlperiode ein neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff und ein neues Begutachtungsverfahren eingeführt werden. Die bisherige Unterscheidung zwischen Pflegebedürftigen mit körperlichen Einschränkungen einerseits und mit kognitiven und psychischen Einschränkungen (insbesondere Demenzkranke) andererseits soll dadurch wegfallen. „Im Zentrum steht für uns der individuelle Unterstützungsbedarf eines jeden Einzelnen“, so Gunkel. Anstatt der heutigen drei Pflegestufen soll es künftig fünf Pflegegrade geben. Dadurch wird die Pflegeversicherung auf eine neue Grundlage gestellt und die Teilhabe von Pflegebedürftigen verbessert.

Führungsspitze der SPD Sachsen wiedergewählt

Die Delegierten des ordentlichen Landesparteitages der SPD Sachsen in Dresden haben am Freitagabend die Führungsspitze in ihren Ämtern bestätigt. Dabei erhielt der Landesvorsitzende Martin Dulig 82,7% der Stimmen und damit das beste Ergebnis seit seinem Amtsantritt 2009*.

An die beiden Stellvertreterinnen Petra Köpping und Dr. Eva-Maria Stange gingen 82,8 % bzw. 83,3 % der Stimmen. Generalsekretär Dirk Panter wurde von den Delegierten mit 78,2% wiedergewählt. Mit 95,3% bestätigten die Delegierten Landesschatzmeister Sven Schulze.

Der Parteitag wird am Samstag u.a. mit den Wahlen der Beisitzerinnen und Beisitzer für den Landesvorstand und der Antragsberatung fortgesetzt.

*Ergebnisse Martin Dulig 2009: 74,2%; 2010: 77,4%; 2012: 81,5%; 2014: 82,7%