Sachsens SPD-Mitglieder stimmen für den Koalitionsvertrag

Sachsens SPD-Mitglieder haben abgestimmt – und sich mit 82,2% deutlich für eine Koalition mit der CDU Sachsen ausgesprochen. Von den 4.353 stimmberechtigten Mitgliedern haben 2.806 an dem Mitgliedervotum teilgenommen. Das entspricht einer Beteiligung von 64,5%. Von den abgegebenen Stimmen entfielen 2.277 auf Ja, 494 auf Nein.

Der Landesvorsitzende Martin Dulig sagte bei der Verkündung des Ergebnisses: „Das Ergebnis ist ein klares Votum, es ist bindend. Wir gehen in diese Koalition, mit großem Respekt und mit Freude. Damit schlagen wir ein nächstes  Kapitel in unserer sächsischen SPD-Geschichte auf.  Der Wert eines Koalitionsvertrages zeigt sich erst in der Praxis. Wir haben heute die Grundlage geschaffen, der eigentliche Praxistest kommt noch und der wird beweisen, ob das was wir ausgehandelt haben, tatsächlich die richtige Grundlage dafür ist, dass wir in den nächsten fünf Jahren dazu beitragen können, dass es den Sachsen besser geht. Ich bin optimistisch, dass es uns gelingen kann, auch gestärkt aus dieser Koalition herauszugehen und den Kritikern zu beweisen, dass es eben nicht zwangsläufig so sein muss, dass der kleinere Koalitionspartner nach der Wahl immer der Verlierer ist. Es liegt an uns, was wir daraus machen. Mit diesem Mitgliedervotum ist das die gesamte Verantwortung der SPD in den kommenden fünf Jahren. Ich freue mich, dass wir in diese Koalition gehen können. Das ist ein starkes Signal der SPD.“

Am morgigen Montag wollen die Koalitionspartner den Vertrag gemeinsam besiegeln. Die Unterzeichnung des Vertrages findet um zehn Uhr im  Festsaal des Ständehauses (Schloßplatz 1) statt. Für Mittwoch ist die Wahl des Ministerpräsidenten, für den Donnerstag die Ernennung der Ministerinnen und Minister im Sächsischen Landtag vorgesehen.

Raatz/Zypries: 25 Jahre Städtepartnerschaft Darmstadt – Freiberg

MdB Brigitte Zypries (Darmstadt) und MdB Simone Raatz (Freiberg) freuen sich über lebendige Ost-West-Partnerschaft:

Vor 25 Jahren fiel nach Monaten des friedlichen aber beständigen Protests der DDR-Bürgerinnen und Bürger die Berliner Mauer. Die Aufbruchsstimmung dieser Zeit war in Ost und West gleichermaßen zu spüren. Noch vor den ersten freien Wahlen in der DDR, kam es bereits zu Kontakten zwischen Bürgerinnen und Bürgern aus dem sächsischen Freiberg und der hessischen Stadt Darmstadt, die schließlich im Jahre 1990 in einer Ost-West-Städtepartnerschaft mündeten.

„Es war gelebte Solidarität“, so die mittelsächsische SPD-Bundestagsabgeordnete Simone Raatz. „Die Darmstädter unterstützten uns in den Nachwendejahren nicht nur in Form materieller Hilfen wie Ausrüstungsgegenstände und Fahrzeuge. Sie waren auch beim Aufbau neuer politischer und Verwaltungsstrukturen behilflich. Gerade in Bezug auf das Durchführen von Wahlen waren wir alle noch politische Neulinge.“

Die Darmstädter SPD-Bundestagsabgeordnete Brigitte Zypries ergänzt: „Dass diese Partnerschaft so erfolgreich ist, ist vor allem auf das tatkräftige Engagement des damaligen SPD-Oberbürgermeisters Günter Metzger zurückzuführen. Durch die enge, häufig sehr persönliche, Zusammenarbeit – auch auf Parteiebene – wurden viele Freundschaften geschlossen, die auch heute noch bestehen. So fährt der Arheilger Gewerbeverein jedes Jahr zum Bergstadtfest nach Freiberg. Auch beim Heinerfest und dem Darmstädter Europawochenende sind regelmäßig Freiberger Freunde zugegen.“

Seit der Wende sei schon viel erreicht worden, aber auch noch viel zu tun – da sind sich die beiden Abgeordneten einig – und fügen hinzu: „Wir sollten dieses feste Fundament der Städtepartnerschaft dafür nutzen, dass in zukünftigen Diskussionen, z.B. zum Finanzausgleich, Ost- und Westdeutschland in einer ‚Gerechtigkeitsdebatte‘ nicht gegeneinander ausgespielt werden.“

 

 

Jurk: Mittel für Forschungsinfrastruktur aufgestockt

Thomas Jurk, SPD-Berichterstatter im Haushaltsausschuss für den Einzelplan 09 (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie) erklärt:

Der Haushaltsausschuss hat vorgestern in der Beratung über den Etat des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie auf Antrag von CDU/CSU und SPD die Mittel für die Forschungsinfrastruktur um 4,5 Mio. Euro angehoben.

„Damit kann die Förderung der industriellen Gemein­schaftsforschung (IGF) und die FuE-Förde­rung in Ostdeutschland (INNO-KOM-Ost) auf dem bisherigen Niveau fortgeführt werden. Die Entscheidung unterstreicht den hohen Stellenwert, den die Koalitionsfraktionen der Förderung des innovativen Mittelstands einräumen.

Die IGF ist ein seit 60 Jahren äußerst erfolgreiches, branchenübergreifendes und technologieoffenes Förderprogramm, welches ebenso wie das Programm INNO-KOM-Ost zur nachhaltigen Sicherstellung der Innovationsfähigkeit deut­scher Unternehmen beiträgt. Beide Programme bringen Ergebnisse aus der Industrieforschung an den Markt und entfalten eine enorme Hebelwirkung für Innovation und Wertschöpfung in Deutschland.

Durch die Er­höhung des Titelansatzes bei der Forschungsinfrastruktur auf nun insgesamt 204 Mio. Euro tragen die Haushälter von CDU/CSU und SPD insbesondere der hohen Antragszahl bei der Industriellen Gemeinschaftsforschung Rechnung und stärken so den Innovationsstandort Deutschland. Dies sichert auch in Zukunft Wachstum und Beschäftigung in Deutschland.“

 

 

Rüthrich: Meinungsfreiheit ist kein Freibrief für Beleidigungen und Diskriminierungen!

Die Meißner SPD-Bundestagsabgeordnete Susann Rüthrich kritisiert Lesung von Thilo Sarrazin in Weinböhla und Akif Pirinci in Dresden:

„Meinungsfreiheit ist ein sehr hohes Gut in unserer Demokratie. Sie endet aber dann, wenn Teile unserer Gesellschaft pauschal herabgesetzt, beleidigt und in ihrer Menschenwürde verletzt werden. Ich finde es unerträglich, dass reaktionären und menschenverachtenden Einstellungen durch öffentliche Buchvorlesungen zusätzlich eine Bühne gegeben wird. Das Schüren von Ressentiments und Vorurteilen gegen Lesben und Schwule oder Menschen, die in unserem Land Schutz vor Krieg und Verfolgung suchen, ist gefährlich. Diese Grundstimmung bereitet den Boden für Ablehnung, Hass und Gewalt. Unter der Floskel: Man wird ja wohl noch sagen dürfen…“ wird versucht, selbstverständliche Grundpfeiler unserer demokratischen und pluralen Gesellschaft zu verschieben.

Als sozialdemokratische Kinder- und Familienpolitikerin trete ich mit meiner Partei im Bundestag und in Sachsen entschieden für eine Gesellschaft ein, in der die Akzeptanz von Vielfalt selbstverständlich ist. Beleidigungen und Hassparolen gegen Menschen aufgrund ihrer Sexualität, ihrer Herkunft oder anderen Merkmalen, die einer vermeintlichen „Norm“ nicht entsprechen, sind nicht akzeptabel. Jeder und jede muss das Recht haben, sich hierzulande frei und sicher zu entfalten.

Ich appelliere ausdrücklich an alle Bürgerinnen und Bürger, ihre Grundrechte auf Meinungsfreiheit wahrzunehmen und auch im Alltag diesen hetzerischen Parolen entschieden zu widersprechen!“

 

 

Tiefensee/Jurk: Mittel für Forschungsinfrastruktur werden aufgestockt

Wolfgang Tiefensee, wirtschafts- und energiepolitischer Sprecher;
Thomas Jurk, zuständiger Berichterstatter:

Der Haushaltsausschuss hat in der Beratung über den Etat des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie auf Antrag von CDU/CSU und SPD die Mittel für die Forschungsinfrastruktur um 4,5 Millionen Euro angehoben.

„Damit kann die Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) und die FuE-Förderung in Ostdeutschland (INNO-KOM-Ost) auf dem bisherigen Niveau fortgeführt werden. Die Entscheidung unterstreicht den hohen Stellenwert, den die Koalitionsfraktionen der Förderung des innovativen Mittelstands einräumen.

Die IGF ist ein seit 60 Jahren äußerst erfolgreiches, branchenübergreifendes und technologieoffenes Förderprogramm, welches ebenso wie das Programm INNO-KOM-Ost zur nachhaltigen Sicherstellung der Innovationsfähigkeit deutscher Unternehmen beiträgt. Beide Programme bringen Ergebnisse aus der Industrieforschung an den Markt und entfalten eine enorme Hebelwirkung für Innovation und Wertschöpfung in Deutschland.

Durch die Erhöhung des Titelansatzes bei der Forschungsinfrastruktur auf nun insgesamt 204 Millionen Euro tragen die Haushälter von CDU/CSU und SPD insbesondere der hohen Antragszahl bei der Industriellen Gemeinschaftsforschung Rechnung und stärken so den Innovationsstandort Deutschland. Dies sichert auch in Zukunft Wachstum und Beschäftigung in Deutschland.“

 

 

Jusos Sachsen: Erinnerung wach halten. Gedenken an sächsischen Stolpersteinen am 09. November.

Vor 76 Jahren brannten in ganz Deutschland unzählige Synagogen. Damit begann eine in der Weltgeschichte beispiellose Verfolgung und systematische Vernichtung von Menschen. Dazu erzklärt Katharina Schenk, Vorsitzende der Jusos Sachsen:

„Auch in diesem Jahr wollen wir Jusos uns aktiv am Erinnern beteiligen. Dazu gehört für uns die Reinigung einiger Stolpersteine sowie eine Mahnwache vor Ort. Wir sind vom Konzept der Stolpersteine überzeugt. Sie sind eine gelungene Art, um das Erinnern in das tägliche Leben zu integrieren. Genau so gelingt es die Erinnerung wach zu halten. Die unaussprechlichen Verbrechen die begangen wurden, dürfen nie als abgearbeitet bei Seite geschoben werden. Durch das Reinigen der Steine und das Verlesen der Geschichte der Menschen, an die der Stein erinnert, bleibt die Mahnung lebendig.“

Terminauswahl:

DRESDEN
Mahnwache am Stolperstein von Elfriede Scholz
18 Uhr, Bergstrasse 42 (Südvorstadt

LEIPZIG
Mahnwache an den Stolpersteinen von Julius und Rosalie Krause
18 Uhr, Wangerooger Weg 17 (Gohlis Nord)

 

 

Jusos fordern ebenso viele Ministerinnen wie Minister

Nach Abschluss der sozialdemokratischen Regionalkonferenzen und dem nahenden Ende des Mitgliedervotums hebt Katharina Schenk, Landesvorsitzende der Jusos Sachsen, noch einmal eine Forderung hervor: 

„Die inhaltliche Grundlage wurde breit diskutiert, nun entscheiden die Mitglieder der SPD. Wenn am Sonntag das Ergebnis steht, wird es aller Vorrausicht nach nur noch eine Frage zu beantworten geben: Wie sieht das neue Kabinett aus? Wir Jusos haben davon eine klare Vorstellung. In Sachsen gibt es viele kluge Männer und Frauen und das muss sich auch bei der Regierungsbildung widerspiegeln. Wir fordern, dass es ebenso viele Ministerinnen wie Minister gibt. Die neue Regierung muss ein gesellschaftliches Vorbild sein. Nur wenn sie mit dem gleichen Ehrgeiz agiert, wie es von den Unternehmen eingefordert wird, ist diese Forderung glaubhaft.“

 

 

Jurk: Mauerfall auch 25 Jahre danach ein Segen! Mauerfonds fördert zahlreiche neue Projekte in Sachsen

Der sächsische SPD- Bundestagsabgeordnete Thomas Jurk, Mitglied im Haushaltsausschuss, freut sich über die Mittelfreigabe für eine Vielzahl neuer Förderprojekte in Sachsen aus der Auszahlung der fünften Tranche des sogenannten „Mauerfonds“.

Die Mittel aus dem Verkauf von Mauer- und Grenzgrundstücken an frühere Eigentümer sind im Mauergrundstücksgesetz geregelt und dienen der Förderung von wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Zwecken in den ostdeutschen Bundesländern. Der Freistaat Sachsen erhält demnach 2,37 Mio. € des insgesamt 8 Mio. € umfassenden Förderpaketes.

In Sachsen können somit folgende Projekte gefördert werden:

  1. Veranstaltungen sowie eine Sonderausstellung und ein deutsch-polnisches Parkfest zum Jubiläum „200 Jahre Muskauer Park 2015“
  2. Zuschuss für die technische Ausstattung der Görlitzer Synagoge als besondere Kulturstätte der Stadt Görlitz
  3. Zuschuss zur energetischen Sanierung des Eisstadions Niesky
  4. Zuschuss zur Dachsanierung am Kloster Buch
  5. Zuschuss zum Erwerb und Ausbau des denkmalgeschützten ehemaligen Postamts in Dresden-Klotzsche zum Gemeindezentrum
  6. Zuschuss zum denkmalgerechten Erhalt des Lotterhofes in Geyer
  7. Zuschuss zur Sanierung der St. Michaeliskirche in Wehlen
  8. Zuschuss zur Sanierung der Dorfkirche in Cunewalde
  9. Zuschuss zur Sanierung der Pfarrkirche in Hohnstein OT Rathewalde
  10. Zuschuss zum Neubau des Jugend- und Familienzentrums in Hainichen
  11. Zuschuss zur Errichtung eines Abenteuerspielplatzes in Groß-Särchen am Knappensee
  12. Zuschuss zu Instandsetzungs- und Umbaumaßnahmen im Naturschutz- Tierpark Görlitz
  13. Zuschuss zum Innenausbau der Gedenkstätte Sophienkirche Dresden
  14. Zuschuss für das internationale Kurzfilmfestival in Dresden, April 2015
  15. Zuschuss an die Neue Jüdische Kammerphilharmonie Dresden
  16. Produktionskosten einer obersorbischen Audioführung für die staatlichen Kunstsammlungen Dresden
  17. Zuschuss zur Restaurierung der Kanzel der ehemaligen Paulinerkirche in Leipzig

„Als Willy Brandt im Herbst 1989 den Satz prägte, ‚Jetzt wächst zusammen, was zusammen gehört‘  ahnten wir alle nicht, wie mühsam der Weg zur inneren Einheit Deutschlands tatsächlich würde. Bei allen Sorgen dürfen wir jedoch nicht die Vielzahl kleinerer und größerer Schritte vergessen, die uns voranbringen, so Jurk abschließend.“

 

 

Kolbe: Nahles-Konzept gibt Langzeitarbeitslosen im Osten Hoffnung

Zur heutigen Vorstellung des Konzepts gegen Langzeitarbeitslosigkeit durch Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles im Ausschuss für Arbeit und Soziales erklärt Daniela Kolbe, stellvertretende Sprecherin der Arbeitsgruppe für Arbeit und Soziales der SPD-Bundestagsfraktion und Vorsitzende der Landesgruppe Ost:

„Ich begrüße es ausdrücklich, dass Andrea Nahles das Thema Langzeitarbeitslosigkeit dauerhaft zur Chefinnensache macht. Dieser Schwerpunkt zeigt, dass sich der hartnäckige Einsatz der Ost-SPD-Abgeordneten für einen sozialen Arbeitsmarkt gelohnt hat.

Denn trotz unserer deutlich verbesserten Arbeitsmarktlage profitieren vor allem Langzeitarbeitslose nicht vom bisherigen Beschäftigungsaufschwung. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Beschäftigungssuchenden ist gerade im Osten sehr hoch. Für diese Menschen brauchen wir neue Instrumente, um ihnen echte Chancen am Arbeitsmarkt zu geben.

Wir müssen die vorhandenen Ressourcen ziel- und passgenau  einsetzen. In genau diese Richtung geht Andrea Nahles nun. Denn von den vorgeschlagenen Maßnahmen profitieren gerade diejenigen, die besonders große Probleme haben, eine Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt zu finden. Viele Langzeitarbeitslose im Osten können nun neue Hoffnung schöpfen. Wenn sich die Instrumente bewähren, sollten wir das Volumen ausbauen.“

Hintergrund:

Die Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Andrea Nahles, hat heute im zuständigen Bundestagsausschuss ihr neues Konzept gegen Langzeitarbeitslosigkeit vorgestellt. Es enthält ein Bundesprogramm zur sozialen Teilhabe für besonders arbeitsmarktferne Personen, v.a. gesundheitlich beeinträchtigte und solche in Bedarfsgemeinschaften mit Kindern, sowie ein ESF-gefördertes Programm zur Eingliederung langzeitarbeitsloser Leistungsberechtigter (einschließlich gezielter Ansprache und Beratung von Arbeitgebern und Arbeitnehmercoaching). Außerdem werden im Rahmen einer Betreuungsoffensive 1000 Stellen aus dem Bundesprogramm „Perspektive 50plus“ verlängert und in zusätzlich einzurichtende Aktivierungszentren überführt, um die individuelle Beratung von Langzeitarbeitslosen zu verbessern.

Die SPD-Landesgruppe Ost im Deutschen Bundestag hatte im August diesen Jahres ein Papier zur Einrichtung eines „sozialen Arbeitsmarktes“ in der Bundesrepublik vorgelegt, das einige der jetzt vorgeschlagenen Maßnahmen schon enthalten hat.

Kolbe: Bundesverfassungsgerichtsurteil zum Asylbewerberleistungsgesetz umfassend umgesetzt

Der Ausschuss für Arbeit und Soziales hat heute abschließend über eine Änderung des Asylbewerberleistungsgesetzes beraten. Damit werden die vom Bundesverfassungsgericht im Urteil vom 18. Juli 2012 gemachten Vorgaben in geltendes Recht umgesetzt. Das Gericht erklärte damals vor allem die Höhe der Geldleistungen im Asylbewerberleistungsgesetz als unvereinbar mit dem Grundrecht auf Gewährleistung eines menschenwürdigen Existenzminimums und verlangte eine Neuregelung. Der Deutsche Bundestag wird morgen in 2./3. Lesung über die Änderung abstimmen. Dazu erklärt die zuständige Berichterstatterin der SPD-Fraktion Daniela Kolbe (Leipzig):

„Mit dem heute gefassten Beschluss zum Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) legen wir die Leistungen für Asylsuchende rechtssicher fest und setzen endlich das Urteil des Bundesverfassungsgerichts um. Zudem werden Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die Leistungen nach dem AsylbLG beziehen, zukünftig ab Beginn ihres Aufenthalts Bildungs- und Teilhabeleistungen gewährt, wodurch die Möglichkeiten zur sozialen Integration verbessert werden.

Zudem verkürzen wir die Anwendungsdauer deutlich von bisher 48 auf 15 Monate. Durch die Herausnahme bestimmter Personengruppen mit humanitären Aufenthaltstiteln aus dem Anwendungsbereich des AsylbLG werden die Länder und Kommunen jährlich um einen zweistelligen Millionenbetrag entlastet. Damit senden wir ein klares Signal an die von den steigenden Flüchtlingszahlen finanziell besonders betroffenen Kommunen, dass wir uns den Herausforderungen bewusst sind. Wir setzen uns zusätzlich dafür ein, dass es im Rahmen der Bund-Länder-Gespräche über die Klärung der Finanzbeziehungen weitere finanzielle Unterstützung für Länder und Kommunen geben wird.

Die Regelung eines Nothelferanspruchs ist ein erster wichtiger Schritt, um die medizinische Versorgung von Asylbewerber/-innen zu verbessern. Wir gewährleisten damit eine medizinische Versorgung von Leistungsberechtigten in Eilfällen und regeln die Erstattung der Behandlungskosten.

In den kommenden Monaten werden wir das AsylbLG weiter reformieren. Mit der Umsetzung der Protokollerklärung der Bundesregierung im Bundesrat vom 19. September wird endlich der Vorrang des Geldleistungsprinzips statt dem Sachleistungsprinzip nach dem Aufenthalt in den Erstaufnahmeeinrichtungen eingeführt. Wir erleichtern den Arbeitsmarktzugang und im Rahmen der Umsetzung der EU- Aufnahmerichtlinie streben  wir u.a. auch eine bessere medizinische Versorgung der Betroffenen an.“