Kolbe: 100 Tage Mindestlohn bedeuten 100 Tage arbeitsmarktpolitischer Fortschritt

Seit 100 Tagen gibt es mit dem flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn eine Lohnuntergrenze, die viele Beschäftigte unabhängig von ergänzenden Sozialleistungen macht. Und das macht sich bemerkbar: Die günstige Entwicklung am Arbeitsmarkt hält weiter an und der Mindestlohn sorgt für ein Umsatzplus im Einzelhandel. Den Mindestlohn befürworten laut einer Umfrage fast 90 Prozent der Bundesbürger.

„Der Mindestlohn sorgt seit 100 Tagen dafür, dass rund 3,7 Millionen Menschen endlich einen anständigen Lohn erhalten und Lohndumping ein Ende gesetzt wird. Und das ist gut so, denn wir brauchen mehr ehrliche Arbeit, nicht weniger –  das ist soziale Marktwirtschaft“, erklärt die Leipziger SPD-Bundestagsabgeordnete Daniela Kolbe. „100 Tage Mindestlohn bedeuten 100 Tage arbeitsmarktpolitischen Fortschritt.“

Der Einzelhandel profitiert vom Mindestlohn und die Bundesagentur für Arbeit geht davon aus, dass die Anzahl der Aufstocker – Personen, die trotz Erwerbstätigkeit Arbeitslosengeld II beziehen – zurückgehen wird. „Das spart allen Steuerzahlern viel Geld“, so Kolbe.
Diese Vorteile sehen auch die Bürgerinnen und Bürger: Laut einer repräsentativen Umfrage von Infratest Dimap im Auftrag des Deutschen Gewerkschaftsbundes sind 86 Prozent der Deutschen für den Mindestlohn in Höhe von 8,50 Euro: „Diese Umfrage stärkt auch die ehrlichen Unternehmer im Land, die den Mindestlohn konsequent umsetzen“, erklärt Kolbe. Leider werde durch die Umfrage auch die Befürchtung im Vorfeld der Mindestlohn-Einführung bestätigt, wonach Arbeitgeber versuchen könnten, den Mindestlohn zu umgehen. Fast jeder fünfte der Befragten (18 Prozent) gab demnach an, Erfahrungen mit solchen Umgehungen gemacht zu haben.

„Der Mindestlohn braucht deshalb Dokumentationspflichten – auch zum Schutz der ehrlichen Arbeitgeber. Denn nur korrekte Dokumentation und eine ordentliche Kontrolle legen die Axt an Schwarzarbeit, Schattenwirtschaft und Dumpinglöhne“, erklärt Kolbe. Die Aufzeichnungspflichten gelten nur für die neun Branchen, die im Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz genannt sind. Dieses Gesetz gibt es seit Jahren. Der einzige Bereich, der neu hinzugekommen ist, sind die Minijobs – nur die gewerblichen, nicht die in Privathaushalten.

„Klar ist aber auch: Gute Politik lebt vom Dialog. Derzeit führt unsere Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles Gespräche mit den Branchen, die Probleme bei der Umsetzung der Mindestlohn-Regelungen haben. Und es wird eine erste Bestandsaufnahme des Mindestlohngesetzes geben“, erklärt Kolbe.

ASF Chemnitz wählt neuen Vorstand

Bisherige Vorstandsmitglieder in ihren Ämtern bestätigt

Auf der gestrigen Vollversammlung der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) Chemnitz wählten die Mitglieder einen neuen Vorstand. Dabei stehen der bisherigen und neuen Vorsitzenden Sabine Sieble weiterhin die Landtagsabgeordnete Hanka Kliese sowie die Historikerin Julia Bombien als Stellvertreterinnen zur Seite.

„Ich bedanke mich für das mir entgegen gebrachte Vertrauen und freue mich, ein weiteres Jahr mit vielen engagierten Frauen in der Arbeitsgemeinschaft arbeiten zu dürfen“, so Sieble. „In dem vergangenen Jahr haben wir uns aktiv an öffentlichkeitswirksamen Aktionen für mehr Lohngerechtigkeit und gegen Gewalt an Frauen beteiligt. Das wollen wir auch im kommenden Jahr fortführen. Selbstkritisch müssen wir uns jedoch fragen, ob und wie wir weitere Mitstreiterinnen für mehr Gleichberechtigung der Geschlechter gewinnen können. Nicht nur deshalb möchten wir zukünftig auch in Kooperationen mit anderen Organisationen aktiv werden, um noch mehr Menschen zu erreichen.“

„So werden wir uns gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Juristinnen und Juristen dem Thema Entgeltgleichheit widmen. Und uns werden die Themen Migration und Flucht, insbesondere die Situation von Frauen, die flüchten müssen, in den kommenden Monaten beschäftigen“, so Julia Bombien weiter. „Gerade beim Thema Umgang mit Flüchtlingen sind uns Möglichkeiten der Begegnung und des Kennenlernens wichtig, weswegen wir im Sommer ein Picknick mit Migrantinnen veranstalten werden. Der Verein Nele e.V., der bereits Bildungsangebote für Mütter mit Migrationshintergrund anbietet, wird uns bei diesem Thema zur Seite stehen.“

Hanka Kliese abschließend: „Zwar freuen wir uns über den Beschluss zur Frauenquote in börsennotierten Unternehmen. Gleichwohl sind wir uns bewusst, dass dies die Lebenswirklichkeit vieler Frauen in Chemnitz nicht berührt. Über die alltäglichen Herausforderungen von Frauen in Chemnitz, wie z.B. Altersarmut aufgrund von vielfältigen Unterbrechungen der Erwerbsbiografie, müssen wir sprechen und vor allem Impulse in die Debatten einbringen.“

Die ASF ist der Zusammenschluss aller Frauen in der SPD und versteht sich als Ansprechpartnerin aller gleichstellungspolitisch interessierter Frauen, die der SPD nahestehen.

Hanka Kliese

Koalition erhöht Ausgaben für Hochschulen, Forschung und Kultur

CDU und SPD wollen für Hochschulen, Forschung und Kultur in Sachsen in den kommenden zwei Jahren deutlich mehr Geld ausgeben. Darauf haben sich die Koalitionsfraktionen im Rahmen der gemeinsamen Änderungsanträge zum Regierungsentwurf für den Doppelhaushalt 2015/2016 geeinigt.

So werden die Mittel für die Landesforschungsförderung gegenüber dem Regierungsentwurf deutlich erhöht: Insgesamt sechs Millionen Euro sollen den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, der Biotechnologie und weiteren wissenschaftspolitisch und landespolitisch bedeutsamen Projekten zur Verfügung stehen.

Ein nationales Leistungszentrum Fraunhofer für die Mikro- und Nanotechnologie soll mit insgesamt 3,5 Millionen Euro für Personal- und Materialkosten während einer zweijährigen Pilotphase unterstützt werden. Ziel des Spitzenzentrums ist die bessere Übertragung von Forschungsergebnissen in die Praxis.

Im Ergebnis der Evaluierung durch den Wissenschaftsrat sollen der Berufsakademie insgesamt rund 800.000 Euro zusätzlich zum Entwurf des Haushaltes für den Aufbau einer zentralen Geschäftsstelle bereitgestellt werden.

Dem Beschluss der Enquete-Kommission für Technologie- und Innovationspolitik folgend, soll ein branchenübergreifendes IT-gestütztes Netzwerk für Technologietransfer zwischen Universitäten, Forschungseinrichtungen, Industrie und Wirtschaft aufgebaut werden. Für diese neue Innovationsplattform sind 400.000 Euro in den nächsten beiden Jahren vorgesehen.

Dazu erklärt die Arbeitskreisvorsitzende für Hochschul- und Kulturpolitik der CDU-Fraktionen Aline Fiedler:

„Mit den beschlossenen Mehrausgaben bekennt sich die Koalition klar zum Hochschulstandort und Kulturland Sachsen.

Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, die Kulturförderung sowohl in der Spitze wie auch in der Breite zu unterstützen. Mit insgesamt fünf Millionen Euro mehr für Investitionen in unseren Kulturräumen können die Kommunen in den kommenden zwei Jahren dringend notwendige Reparaturen, Ersatz und Modernisierungen an ihren kulturellen Einrichtungen vornehmen. Die Erhöhung von jeweils fünf Millionen Euro im Rahmen des Kulturraumgesetzes kommt damit direkt kulturellen Projekten zu Gute.

Auch für den Hochschul- und Wissenschaftsbereich war der Haushaltsplanentwurf eine solide Diskussionsgrundlage. Insgesamt werden die Zuschüsse für Hochschulen und Universitätsmedizin, unter anderem durch die freiwerdenden BAföG-Mittel, um über sieben Prozent steigen. Uns war es in den Haushaltsverhandlungen wichtig, die Landesforschungsförderung auf hohem finanziellem Niveau fortzuführen. Die Empfehlungen von Experten wie der Enquetekommission und des Wissenschaftsrates flossen in unsere Anträge zur Innovationsplattform, für die Berufsakademie und zum European Project Center für das Einwerben von EU-Forschungsmitteln ein. Mit Blick auf die weitere Profilierung des Hochschulstandortes wollen wir in Umsetzung des Programms Talente für Sachsen – für welches in den kommenden beiden Jahren insgesamt 25 Millionen Euro eingeplant sind – den wissenschaftlichen Nachwuchs stärker fördern.“

Die kulturpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Hanka Kliese:

„Auf die Kulturräume warten in den nächsten Jahren große Herausforderungen, nicht zuletzt durch die demographische Entwicklung im ländlichen Raum und die Tariferhöhungen für Orchester. Wir wollen die Kulturräume durch die Erhöhung der Mittel maßgeblich dabei unterstützen, Lösungen für die anstehenden Aufgaben zu finden. Zudem freue ich mich, dass wir mit dem Mehr an Geld für die Musikschulen unsere Wertschätzung für deren wichtige Arbeit ausdrücken können und zugleich die Kommunen entlasten.“

Außerdem erklärt Holger Mann, Sprecher für Hochschule und Wissenschaft der SPD-Fraktion:

„Dieser Etatplan legt die Basis für zwei gute Jahre der sächsischen Hochschul- und Forschungslandschaft, die Wiederbewerbung in der Bundesexzellenzinitiative, die Stärkung der Unimedizin, des Mittelbaus und der Studierendenwerke in Sachsen. So werden wir mit 70 Prozent mehr Mitteln für die Studierendenwerke die sozialen Aufgaben, die Vereinbarkeit von Familie und Studium oder die Inklusion stärker fördern.

Erstmals werden 100 Prozent der Hochschulpaktmittel des Bundes für die Hochschulen eingesetzt und zusätzlich noch 57 Millionen Euro aus der BAföG-Entlastung. Darüber hinaus bleiben die Investitionen an sächsischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen mit 108 Neubauten oder Sanierungen und 288 Millionen Euro auf einem sehr hohen Niveau. Zahlreiche Zukunftsprojekte wie die Einrichtung einer zentralen Geschäftsstelle der Berufsakademie Sachsen, ein landesweites Zentrum zur Einwerbung von Forschungsmitteln bei der Europäischen Union, eine Innovationsplattform oder ein Fraunhofer Leistungszentrum können nun Gestalt annehmen.“

Albrecht Pallas

Pallas: Haushalt schafft konkrete Verbesserungen für Dresden – Mehr Erzieher und Lehrer, Unterstützung beim Asylthema, Sanierung der Neuen Mensa

Die Fraktionen von SPD und CDU haben sich auf einen Landeshaushalt 2015/2016 geeinigt. Albrecht Pallas, Mitglied des Sächsischen Landtages erklärt dazu:

„Unser Haushalt hält Versprechen. Wir stritten im Wahlkampf für Verbesserungen in den Bereichen Kinderbetreuung, Bildung und Sicherheit. Diese Themen finden sich jetzt im neuen Haushalt wieder. Hinzu kommen Investitionen für Straßenbau, Kultur und Jugend, die die sächsische Investitionsquote mit 17 Prozent auf bundesweitem Spitzenniveau halten. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Maßnahmen zur Stärkung der Kommunen.

Bei den Kitas zeigt sich das wie folgt: Wir haben 137 Millionen Euro für zusätzliches Personal und 10 Millionen als Investitionsmittel veranschlagt. Dazu kommen noch investive Mittel des Bundes, deren Höhe noch im Bundestag diskutiert wird. Entgegen mancher Befürchtungen wird der Rahmen für die Elternbeiträge dafür nicht erhöht. Davon unbenommen ist die in Dresden laufende Diskussion um die Höhe der Elternbeiträge wegen steigender Betriebskosten.

Durch die unbefristete Einstellung von 1.970 neuen Lehrerinnen und Lehrern werden auch die Schulen im neuen Haushalt gestärkt. Damit werden nicht nur 1.370 Pädagogen, die in den Ruhestand gehen, ersetzt, sondern auch 500 Stellen und 100 Referendariatsplätze zusätzlich geschaffen. Außerdem fließen 10 Millionen Euro zusätzlich in die Schulsozialarbeit, wovon allein 8 Millionen Euro aus ESF-Mitteln stammen.

Auch die gestiegenen Asylbewerberzahlen sind im Haushalt berücksichtig. Neben den um jährlich 18,28 Millionen Euro erhöhten Mitteln zur Unterbringung, stehen insgesamt 5 Millionen Euro für die  Gemeinden zur Schaffung dezentraler Unterbringung von Asylbewerbern und Flüchtlingen im Rahmen der Programme der Stadtentwicklung zur Verfügung. Mit den erhöhten Bauinvestitionsmitteln von 30,8 Millionen Euro und den gestiegenen Zuweisungen für den Betrieb von Erstaufnahmeeinrichtungen um jährlich 7 Millionen Euro beschleunigt sich auch der Bau der Einrichtung in Dresden.

Als Dresdner Abgeordneter bin ich über zwei Verhandlungsergebnisse besonders froh. Statt den ursprünglich vorgesehenen Kürzungen für Musikschulen, gibt es nun einen Nachschlag von 250.000 Euro pro Jahr, wovon auch das Heinrich-Schütz-Konservatorium profitieren wird. Außerdem findet die Hängepartie um die Sanierung der Neuen Mensa ein Ende, welche nicht auf Kosten des Studentenwerks geht.  Anstelle für die Sanierung eine neue Bauabteilung schaffen zu müssen, bleibt die Verantwortung beim Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB). Mit den eingestellten Mitteln kann der Bau spätestens 2016 beginnen.

Lang: „Saubere Luft für das Erzgebirge“

Gemeinsam mit Barbara Hendricks, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, ist SPD-Landtagsabgeordnete Simone Lang aus Schwarzenberg am Sonnabend in Olbernhau mit Vertretern der Bürgerinitiative (BI) „Saubere Luft für das Erzgebirge“ ins Gespräch gekommen.

Speziell ging es dabei um die bei bestimmten Wetterlagen aus Tschechien kommende Geruchsbelästigung im Bereich Seiffen, Olbernhau und weit darüber hinaus.

„Ich freue mich, dass die Begegnung von einem sachlichen und konstruktiven   Meinungsaustausch geprägt war. Vertreter der tschechischen Behörden sagten endlich ein Zusammenarbeit zu, nachdem das Thema bereits seit 15 Jahren auf der Tagesordnung steht“, resümiert Simone Lang. Barbara Hendricks erklärte, dass die Ursachen für den „Katzendreck-Gestank“ noch immer nicht gefunden wurden. Sie versicherte gleichzeitig, dass für weitere notwendige Analysen Mittel seitens des Bundesumweltministeriums zur Verfügung gestellt würden.

Hintergrund:

Seit dem Jahr 2001 kämpft die Bürgerinitiative „Für saubere Luft im Erzgebirge“ Seiffen, Olbernhau und Umgebung für die Verbesserung der Luftqualität im Erzgebirge.

Verursacht wird die Luftbelastung hauptsächlich durch Chemiebetriebe im

Böhmischen Becken und tritt vorwiegend bei Süd-/Ostluftströmungen auf.

Diese Böhmische Luft führt bei vielen Anwohnern zu gesundheitlichen Problemen, wie Magen- Darmbeschwerden, Kopfschmerzen, Nasenbluten, Erkrankung der Atemwege, Herz-Kreislauf-Beschwerden usw.

Der BI geht es vor allem um die Folgen der Luftbelastung, die Bedrohung

der Gesundheit der Erzgebirger und hauptsächlich der Kinder.

„Dieser Zusammenhang kommt nach unserer Ansicht bei allen Betrachtungen zu kurz“, sagt Hartmut Tanneberger, Sprecher der Bürgerinitiative. „Es hat bereits eine erhebliche Anzahl von Gesprächen und Aktivitäten mit Landes- und Bundesbehörden sowie –politikern gegeben. Ebenso mit Vertretern der Industrie und der Verwaltung aus Tschechien.

Eine Veranstaltung in Sachen Luftbelastung fand im Oktober 2010 mit Bundes-

umweltminister Röttgen in Deutschneudorf statt. Mit seinem Vorgänger Gabriel

gab es ebenfalls regen Briefverkehr. Die 2010 an den Petitionsausschuss des EU-Parlaments gerichtete Petition wurde am 19. September 2012 vor dem Gremium verhandelt. Mit dem Ergebnis, das Verfahren bleibt offen, die Kommission wurde um weitere Auskünfte ersucht. Darüber hinaus beschloss der Ausschuss die verantwortlichen Behörden in Tschechien und Deutschland um nähere Auskünfte zu konkreten Maßnahmen und Zeitplänen zur Verbesserung der Luftqualität im Erzgebirge.

Die letzte der Bürgerinitiative bekannte Information der EU-Kommission an den Petitionsausschuss des EU- Parlaments stammt vom 16.12.2014.

Persönliche Kontakte gab es noch mit mehreren Vertretern des Bundesumweltministeriums, wie Martina Krabowski, Dr. Baas, Dr. Hummel und Herrn Hüttner. Entsprechende Treffen fanden in Berlin, Dresden und mit Herrn Hüttner 2014 vor Ort im Erzgebirge statt.

Jörg Vieweg

„Zusatzabgabe für Braunkohlekraftwerke nur zur Unterstützung des Strukturwandels verwenden“

Arbeitskreis Energie der SPD Sachsen behandelt energiepolitische Zukunftsfragen.

Die SPD Sachen führt ihren Arbeitskreis Energie fort. Am 28. März fand im Umweltzentrum in Dresden die erste Sitzung in der neuen Legislaturperiode statt. „Wir werden die Arbeit des Wirtschaftsministeriums in Energiefragen konstruktiv und kritisch begleiten. Der Koalitionsvertrag ist eine gute Grundlage, jetzt geht es an die konkrete Umsetzung“, so Jörg Vieweg, energiepolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag. Eine zentrale Aufgabenstellung ist das Thema Braunkohle. Der Arbeitskreis fordert maximale Anstrengungen den Strukturwandel in den Braunkohleregionen transparent und sozialverträglich voranzubringen. Sollte zur Erreichung der nationalen Klimaschutzziele eine Zusatzabgabe für alte Braunkohlekraftwerke nötig sein, wie etwa von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel ins Gespräch gebracht, so sind die daraus erzielten Einnahmen vorrangig für die Unterstützung des Strukturwandels in den betroffenen Regionen einzusetzen. Darüber hinaus sind die Ertüchtigung der Netze für die erneuerbaren Energien und der verstärkte Ausbau der Windenergie wichtige Aufgaben für die kommenden Jahre. Sachsen darf hier nicht abgehängt werden. Gleichzeitig müssen die Bürgerinnen und Bürger bei Neustandorten umfassend in die Planungen mit einbezogen werden. Auch die anstehende Novellierung des Sächsischen Energie- und Klimaschutzprogrammes unterstützt der Arbeitskreis.

„Wir haben im Freistaat in Hochschulen und der Industrie hervorragende Forschungsarbeit  geleistet, was fehlt ist die praktische Umsetzung moderner Technologien, etwa in der Speichertechnik. Sachsen soll das Land der Energiespeicher werden“, so Vieweg abschließend.

Hintergrund: Der Arbeitskreis Energie ist der Facharbeitskreis des SPD-Landesverbandes Sachsen für Energiefragen. Er wird geleitet vom energiepolitischen Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Jörg Vieweg. Ein nächstes Treffen ist Mai 2015 mit dem Sächsischen Staatsministerium Wirtschaft und Arbeit geplant. Der Arbeitskreis steht allen Interessierten Mitgliedern offen.

„Pkw-Maut“: Keine Zustimmung zu europarechtswidrigen Gesetzen

Zur geplanten Einführung einer Infrastrukturabgabe (der „Pkw-Maut“) erklärt der Chemnitzer Bundestagsabgeordnete Detlef Müller (SPD):

Die Einführung der sogenannten Infrastrukturabgabe (der „Pkw-Maut“) ist eines der umstrittensten Vorhaben der Großen Koalition. Die SPD hat dem Vorhaben, das die CSU in den Koalitionsvertrag hineinverhandelt hat, unter drei Bedingungen zugestimmt: Es darf kein deutscher Autofahrer zusätzlich belastet werden, die gesetzliche Regelung muss mit europäischem Recht vereinbar sein und es muss ein substantieller Beitrag für die Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur erwirtschaftet werden.

Das Gesetzgebungsvorhaben besteht aus zwei Teilen: Die Maut selbst soll durch ein Infrastrukturabgabegesetz eingeführt werden, das im Wesentlichen für Inländer wie für Ausländer gleichermaßen gilt. Den Steuerschuldnern für inländische und ausländische Fahrzeuge aber, die in den Anwendungsbereich der Infrastrukturabgabe fallen, soll durch ein weiteres Gesetz zur Vermeidung einer Doppelbelastung bei der Kraftfahrzeugsteuer ein Steuerentlastungsbetrag in gleicher Höhe gewährt werden.

Ich habe mich dazu entschieden, dem Gesetzentwurf nicht zuzustimmen, sondern mich der Stimme zu enthalten.

Man kann aus vielen Gründen gegen die Pkw-Maut sein. Es bestehen schon erhebliche und berechtigte Zweifel, ob die geplante Infrastrukturabgabe überhaupt Überschüsse generieren und damit ihren gesetzgeberischen Zweck, nämlich den Erhalt der Infrastruktur, erfüllen wird.

Der für mich wichtigste Grund ist aber: Ich bin der festen Überzeugung, dass dieser Gesetzentwurf europarechtswidrig ist. Im europäischen Recht, das auch in Deutschland gilt, besteht der Grundsatz der Unionstreue. Danach unterstützen die Mitgliedstaaten die Union bei der Erfüllung ihrer Aufgabe und unterlassen alle Maßnahmen, die die Verwirklichung der Ziele der Union gefährden könnten. Durch die Konstruktion des Gesetzgebungsvorhabens mit Einführung der Infrastrukturabgabe bei gleichzeitigem Ausgleich über die Kfz-Steuer ist „sehenden Auges“ ein europarechtswidriger Diskriminierungstatbestand gegenüber EU-Ausländern angelegt, der meiner Überzeugung nach bei gerichtlicher Prüfung durch den Europäischen Gerichtshof (EuGH) keinen Bestand haben wird. Dann aber würde durch den EuGH nur das Entlastungsgesetz „kassiert“, die Maut selbst bliebe aber zu Lasten der deutschen Autofahrer bestehen. Ich aber gebe das Mandat, das mir durch die Wählerinnen und Wähler erteilt wurde, nicht dafür her, sehenden Auges einem klar rechtswidrigen Gesetzesvorhaben meine Zustimmung zu geben.

Fischer-Tweet offenbart fragwürdiges Politikverständnis

Schenk: „Wenn 140 Zeichen mehr sagen als 1.000 Worte“

Infolge der Beantragung eines weiteren Untersuchungsausschusses zu den Morden des NSU, durch die Fraktionen DIE LINKE und Bündnis 90/Die Grünen, äußert sich Sebastian Fischer (MdL, CDU) auf Twitter:

„Na Klasse! Beschäftigungstherapie geht weiter: Linke und Grüne #saxlt beantragen neuen NSU-Untersuchungsausschuss.”

Dazu nimmt Katharina Schenk, Landesvorsitzende der Jusos Sachsen, Stellung:

„Die knapp 140 Zeichen verraten mehr über das Politikverständnis von Herrn Fischer, als 1.000 Worte es je könnten. Man muss schon sehr verblendet sein, um die Aufklärung von Morden, als „Beschäftigungstherapie“ zu bezeichnen. Wir sprechen hier von Morden mit rassistischem Hintergrund. Was will uns Herr Fischer mit einem solchen Kommentar sagen?

Gehirn einschalten bevor man twittert, gilt auch und erst recht für Vertreter/innen des Volkes und der Demokratie. Sie haben eine besondere Verantwortung. Wir Jusos sehen es als Pflicht aller demokratischen Parteien zur vollständigen Aufklärung der NSU-Morde beizutragen.“

Quelle: https://twitter.com/Heimat_Zukunft/status/580801602740719617

Mann: „Go für Doppelhaushalt bedeutet Rückenwind für unsere wachsende Stadt“

Deutliche Aufwüchse bei Bildung, Soziales, Integration, guter Arbeit und Innovationsförderung

Zum heute von den Koalitionsfraktionen von SPD und CDU im Grundsatz verabschiedeten Haushaltsentwurf für die Jahre 2015 und 2016 erklärt der Leipziger Landtagsabgeordnete Holger Mann (SPD):

„Der Haushaltsentwurf der heute die Fraktionen passiert hat, ist auch ein kleines Konjunkturprogramm für unsere wachsende Stadt. Bereits in diesem Doppelhaushalt wird ein Großteil der im Landtagswahlkampf gemachten Versprechen umgesetzt.

Die Verbesserung des Betreuungsschlüssels in KiTas finanziert vom Land, eine spürbare Aufstockung der Mittel für LehrerInnen und Freie Schulen, solide finanzierte Hochschulen und mehr Mittel für die berufliche Bildung und Integration machen eines deutlich: Wir SozialdemokratInnen wollen jedem die bestmöglichen Chancen eröffnen. Dazu gehört erstmals ein Aktions- und Maßnahmenplan Inklusion mit jeweils 5 Mio. Euro im Sozial und Kultusbereich und ebenso Sonder-Mittel für die Integration von Asylbewerbern in Schulen.

Erfreulich ist die Erhöhung der Finanzierung für die Musikschulen und die Aufstockung der Kulturraummittel um 7 Mio. bzw. 8 Mio. Euro. Ich bin mir sicher, davon wird vor allem die Stadt Leipzig profitieren und ihre Stellung als europaweit wahrgenommene Kulturmetropole festigen.

Dass uns Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten die demokratische Kultur in unserem Land wichtig ist machen wir durch klare Anhebungen beim Programm Weltoffenes Sachsen, der politischen Bildung und bei Zuschüssen für Jugend- und Jugendverbandsarbeit deutlich. Erstmals wird ein Sachsenmonitor die Einstellungen der Bevölkerung zur Demokratie, sowie ihren Erwartungen an Politik und Partizipation langfristig erheben und veröffentlichen.

Nicht zuletzt nehmen wir die humanitäre Verpflichtung zur Asylgewährung und die stetige Aufgabe der Integration von Menschen aus anderen Ländern an. Das Land wird mit mehr als 50 Mio. Euro den Betrieb der Erstaufnahmeeinrichtungen absichern und den Kommunen 240 Mio. Euro für die Aufnahme von Flüchtlingen zur Verfügung stellen.

Die Förderung auch nicht investiver Maßnahmen von KMU (Konzepte, Marketing, Patente), die Einrichtung einer Innovationsplattform, eine Servicestelle für Einwerbung von EU-Forschungsmitteln und insbesondere der Fusionsfond und die Stärkung der Fachkräfteallianz durch das SMWA sind deutliche Signale, dass wir die Wettbewerbsfähigkeit der hiesigen Wirtschaft verbessern und gleichzeitig neue Felder erschließen wollen.

Persönlich freue ich mich besonders, dass mit 70% mehr Mittel für die Studierendenwerke, der deutlichen Aufstockung der Mittel für die Universitätsmedizin um 10,5 Mio. Euro und der Einstellung von Baumitteln i.H.v. 2 Mio. Euro für das Biodiversitätszentrum iDiv Leipzig, die Bereiche von Forschung und Wissenschaft als Wachstumsmotoren in Leipzig weiter gestärkt werden.

Nicht unerwähnt bleiben soll, dass sich das Budget für Radwege mehr als vervierfachen wird und der Anteil der an die Verkehrsverbände durchgereichten Regionalisierungsmittel erhöht wird. Kurzum: Ökologische und für alle erschwingliche Mobilität hat wieder Vorfahrt im Freistaat.“

Hintergrund

Nach zweieinhalb Monaten intensiver Beratungen und Verhandlungen haben heute die Koalitionsfraktionen von SPD und CDU das Go für den Doppelhaushalt 2015/16 gegeben.

Diese Fraktionen haben sich dabei auf über 250 Änderungen am, sowie eine Aufstockung von mehr als 200 Mio. Euro. gegenüber dem Regierungsentwurf verständig. Dennoch wird Sachsen keine neuen Schulden aufnehmen, sondern im Gegenteil alte tilgen. Das Gesamtvolumen des Doppelhaushaltes liegt bei 17,25 Milliarden und 17,41 Millarden Euro. Den Großteil der Mittel bilden Personalausgaben für Lehrer, Wissenschaftler, Polizist/innen, Justizvollzugsbeamte und Richter. Alle Haushaltsanträge sollen am 27. Und 28. April im Plenum des Landtages verabschiedet werden. Die Abstimmung in der SPD-Fraktion erfolgte einstimmig.

Kupfer/Panter: Koalition beschließt soliden und gerechten Doppelhaushalt

Die beiden Koalitionsfraktionen von CDU und SPD haben heute dem gemeinsamen Entwurf des Doppelhaushaltes 2015/2016 zugestimmt. Dieser wird nun an den Haushalts- und Finanzausschuss des Sächsischen Landtages überwiesen und soll Ende April dieses Jahres vom Parlament verabschiedet werden. 

Dazu erklärt Frank Kupfer, Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion:

„Mit dem heute abgestimmten Haushaltsentwurf für dieses und nächstes Jahr sind wir unserem Grundprinzip der vergangenen 25 Jahre mit einer soliden Haushalts- und Finanzpolitik treu geblieben. Unser Entwurf für den Doppelhaushalt ist nicht nur ausgewogen, sondern auch generationengerecht. So werden wir weiterhin keine neuen Schulden machen und jährlich 75 Millionen Euro alte Verbindlichkeiten tilgen. Außerdem werden wir an dem Zukunftssicherungsfonds mit 400 Millionen Euro festhalten. Damit gewährleisten wir, dass auch ab 2017 noch ausreichend Mittel für den Schul- und Krankenhausbau, die Digitale Offensive und den Straßenbauvorhanden sind.

Das Volumen der Gesamtausgaben bleibt mit über 34 Milliarden Euro für beide Jahre auf dem gleichen Niveau wie der Regierungsentwurf, der für dieses Jahr 17,167 Milliarden Euro und für 2016 insgesamt 17,232 Milliarden Euro vorgesehen hat. Allerdings haben wir uns in den Fraktionen darauf geeinigt, in beiden Jahren insgesamt 212 Millionen Euro umzuschichten.

Schwerpunkte der Ausgaben sind die Bereiche Bildung und Forschung, Investitionen sowie die Zuweisungen an unsere Kommunen. So wollen wir die Ausgaben für die Sportförderung um zehn Millionen Euro auf dann insgesamt rund 86 Millionen Euro erhöhen. Auch für die Brachenrevitalisierung in Sachsen wollen wir zehn Millionen Euro mehr ausgeben und die Mittel damit verdoppeln. Der Denkmalschutz soll ebenfalls mit insgesamt 7,4 Millionen Euro mehr, fast doppelt so viel bekommen, wie von der Staatsregierung geplant.

Was uns besonders am Herzen lag, war die Fortführung der hohen Investitionsausgaben, beispielsweise für den Straßen- und KiTa-Bau. Auch hier hat die Koalition noch deutlich nachgebessert. Insgesamt wird die sächsische Investitionsquote mit rund 17 Prozent weiterhin die höchste in ganz Deutschland sein.“

Dirk Panter, Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion, ergänzt:

„Wir setzen den Koalitionsvertrag um, das ist mit diesem Doppelhaushalt gelungen. Aus unserer Sicht ist das der beste Haushalt, den Sachsen je hatte. Es ist ein sehr, sehr solider Haushalt, der die Zukunft ganz klar in den Blick nimmt. Für uns besonders wichtig sind dabei die Dinge, die die SPD im vergangenen Jahr im Wahlkampf versprochen und in Stein gemeißelt hatte. Das waren und sind eine bessere Betreuung der Kleinsten, mehr Lehrerinnen und Lehrer, mehr Sicherheit und solide Finanzen.“

„Wir gehen mit diesem Haushalt erste Schritte in Richtung besserer Betreuung in den Kitas“, unterstrich Panter. „Wir sorgen für mehr Erzieherinnen und Erzieher. Und was uns ganz wichtig ist: Die Finanzierung des besseren Betreuungsschlüssels übernimmt vollständig das Land. Die Elternbeiträge werden nicht angehoben. Darauf haben wir uns jetzt in der Koalition geeinigt. Und darüber sind wir sehr froh.“ Für die Senkung des Betreuungsschlüssels in den Kitas sind in diesem Jahr 53,8 Millionen Euro,  im nächsten Jahr 83,2 Millionen Euro veranschlagt. Bis 2019 werden 575,8 Millionen Euro zur Senkung des Betreuungsschlüssels in Krippen und Kitas zur Verfügung gestellt. Insgesamt werden bis 2019 dann 2,7 Milliarden Euro Zuschüsse für die Kitas zur Verfügung gestellt.

Panter verwies zudem auf die unbefristete Einstellung von 1.970 neuen Lehrerinnen und Lehrern. Damit werden die 1.370 Pädagogen ersetzt, die in den Ruhestand gehen. Dazu kommen 500 neue Lehrerinnen und Lehrer sowie 100 Referendarstellen. Im Bereich der Sicherheit hob er hervor, dass zusätzlich zu den bisherigen Maßnahmen jetzt vereinbart wurde, dass Beamtinnen und Beamte auf Wunsch später in den Ruhestand gehen können. „Zudem sollen die in letzter Zeit besonders beanspruchten Kolleginnen und Kollegen der Bereitschaftspolizei künftig eine Wechselschichtzulage erhalten.“

All das werde solide finanziert, selbstverständlich ohne neue Schulden aufzunehmen.