Raatz: Erfolgreiche Städtebauförderung in Mittelsachsen

Erstmals findet am 09. Mai deutschlandweit der Tag der Städtebauförderung statt. Dazu erklärt die mittelsächsische SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Simone Raatz:

„In den vergangenen Jahren hat der Bund viel Geld für die Städtebauförderung bereitgestellt. Auch Mittelsachsen hat davon in erheblichem Umfang profitiert. Neben der Kreisstadt Freiberg sind das vor allem die Städte Hainichen und Oederan. Seit 1991 betrug der Bundesanteil für die Projekte in Freiberg über 40 Millionen Euro, in Hainichen und Oederan jeweils knapp 22 Millionen. Der Freistaat Sachsen hat im gleichen Zeitraum dieselbe Summe dazugegeben.

Die Städte in Mittelsachsen haben sich durch diese Stadtumbauförderung seit der Wende prächtig entwickelt. Die SPD-Bundestagsfraktion setzt sich dafür ein, dass es auch künftig eine adäquate Stadtumbauförderung für Ostdeutschland geben wird.“

Krehl: Strategie für flächendeckendes Breitbandinternet nötig

Am Mittwoch hat die Europäische Kommission in Brüssel ihre Digitalstrategie vorgestellt. Die Europaabgeordnete Constanze Krehl (SPD) begrüßt die Vorschläge für einen gemeinsamen europäischen Binnenmarkt im Telekommunikationsbereich, mahnt aber auch Verbesserungen an.

„Es ist gut, dass sich die Europäische Kommission nun endlich der digitalen Agenda annimmt und einen Fahrplan für die kommenden Jahre vorlegt. Es geht darum, den bisher zersplitterten Telekommunikationsmarkt zu verbinden und dadurch die Wettbewerbsfähigkeit der EU zu stärken“, erklärt die Abgeordnete aus Sachsen. Insbesondere im Bereich des grenzüberschreitenden Onlinehandels könnten sich zukünftig Verbesserungen für die Verbraucherinnen und Verbraucher ergeben.

Dennoch lässt die Digitalstrategie Fragen offen: In der finalen Version spielt der Breitbandausbau, der besonders auch für Sachsen wichtig ist, nur noch eine untergeordnete Rolle, kritisiert Krehl. „Der Zugang zum Internet ist heute eine Grundvoraussetzung für die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und somit Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge. Die EU-Kommission bleibt eine Strategie schuldig, wie schnelle Breitbandanschlüsse für alle umgesetzt und finanziert werden können.“

Insbesondere im ländlichen Raum haben noch immer nicht alle Menschen Zugang zu einer schnellen und zuverlässigen  Datenverbindung. Auch die Rolle von privaten Unternehmen bei der Finanzierung bleibt vage. „Unternehmen, die maßgeblich von einem Breitbandausbau profitieren und deren Geschäftsmodelle darauf basieren, sollten sich auch finanziell beteiligen,“ fordert Krehl deshalb.

Auch der Telekommunikationsmarkt soll neue Regeln erhalten – jedoch erst im kommenden Jahr. Die Vorschläge für den europäischen Telekommunikationsmarkt muss die Kommission viel früher vorlegen“, sagt Krehl. „Wir sollten bereits dieses Jahr über eine bessere Koordinierung der nationalen Frequenzen und eine Anpassung der Gesetzgebung an das Nutzerverhalten sprechen, insbesondere mit Blick auf unterschiedliche Regeln für konventionelle Telefonie und onlinebasierte Angebote. Unterbreitet die EU-Kommission erst 2016 neue Vorschläge, läuft die Gesetzgebung technischen Entwicklungen wieder hinterher.“

Gunkel: Barrieren abbauen – Teilhabe von Menschen mit Behinderungen ermöglichen

Heute am 5. Mai rufen wieder zahlreiche Interessenvertretungen von Menschen mit Behinderungen zum „Europäischen Protesttag für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen“ auf. In ganz Europa treten Menschen mit und ohne 0805Behinderungen für eine inklusive Gesellschaft und den Abbau von Barrieren ein.

Anlässlich des Aktionstags erklärt der SPD-Bundestagsabgeordnete für das Erzgebirge, Wolfgang Gunkel: „Barrierefreiheit ist die wichtigste Voraussetzung für eine inklusive Gesellschaft. Nur wenn Menschen mit Behinderungen zu allen Bereichen der Gesellschaft Zugang haben, können sie daran teilhaben und selbstbestimmt leben. Dies betrifft nicht zuletzt auch das Wohnen in den eigenen vier Wänden.“

Unter dem Motto „Aufzug statt Auszug“ wird in diesem Jahr auf der zentralen Protest-Kundgebung in Berlin mehr barrierefreier Wohnraum für Menschen mit Behinderungen gefordert. „Der Bedarf an barrierefreiem Wohnraum steigt auch angesichts des demografischen Wandels stetig“, verdeutlicht der Abgeordnete Wolfgang Gunkel. „Darum freue ich mich, dass wir den Abbau von Barrieren seit dem letzten Jahr wieder bezuschussen. Mit dem Programm „Altersgerecht Umbauen“ stellt der Bund hierfür in den kommenden drei Jahren mehr als 100 Millionen Euro bereit. Auch die 3,5 Milliarden Euro im Rahmen des Sondervermögens zur kommunalen Entlastung können für den Abbau von Barrieren genutzt werden. Insgesamt stehen in unterschiedlichen Programmen knapp fünf Milliarden Euro Bundesgelder bereit, die in Barrierefreiheit investiert werden können. Beispielsweise rückt die

Städtebauförderung das Thema Barrierefreiheit dieses Jahr in den Fokus und ermöglicht es Gemeinden, gezielt in ein barrierefreies Wohnumfeld zu investieren“, so Wolfgang Gunkel.

Neben der Barrierefreiheit brauchen viele Menschen mit Behinderungen auch angemessene Nachteilsausgleiche und Assistenzleistungen, um selbstbestimmt leben zu können. Die SPD-Bundestagsfraktion packt darum in dieser Legislaturperiode die Reform der Eingliederungshilfe an. „Im nächsten Jahr werden wir ein Bundesteilhabegesetz verabschieden, das zahlreiche Verbesserungen für Menschen mit Behinderungen enthalten wird. Hierfür setzen wir uns mit aller Kraft ein und begleiten den derzeit laufenden Prozess entsprechend“, erklärt der Abgeordnete Wolfgang Gunkel. Ziel ist es, die Eingliederungshilfe endlich aus dem „Fürsorgesystem“ herauszunehmen, die Personenzentrierung sowie das Wunsch- und Wahlrecht zu stärken und die Bedarfe zukünftig in einem bundeseinheitlichen Verfahren zu ermitteln. Wesentliche Verbesserungen sind darüber hinaus hinsichtlich der Einkommens- und Vermögensanrechnung sowie der persönlichen Assistenz geplant. Das Bundesteilhabegesetz soll im Jahre 2016 verabschiedet werden und im Jahr 2017 in Kraft treten.

ASJ Sachsen

ASJ – Sachsen: Der aktuelle Lokführerstreik rechtfertigt keinen Verfassungsbruch!

Die ASJ (Landesverband Sachsen) hält den vorliegenden Gesetzentwurf für ein Gesetz zur Tarifeinheit (Bundestag, Drs. 18/4062) für derart problematisch, dass sie dringend von einer gesetzlichen Regelung auf der Grundlage des vorliegenden Entwurfs abrät. Die ASJ Sachsen fordert die Beteiligten auf, eine gesetzliche Regelung auf Grundlage des vorliegenden Entwurfs nicht weiter zu verfolgen. 

Begründung

Spätestens seit den Streiks der Lokführergewerkschaft GDL ist das Thema Tarifeinheit verstärkt in der Diskussion. Dabei geht es im Kern um die Frage, wie damit umzugehen ist, wenn Beschäftigte innerhalb eines Unternehmens von verschiedenen Gewerkschaften vertreten werden. Die Bundesregierung hat einen Gesetzentwurf zur Tarifeinheit vorgelegt, der am 5. März 2015 im Bundestag erstmals beraten wurde. Die Gewerkschaften ver.di, GEW und NGG lehnen das Gesetz ab, da es nicht nur eine Einschränkung des Streikrechts mit sich bringt, sondern auch zu einer Schwächung des Flächentarifvertrags führen und Konkurrenzkämpfe zwischen Gewerkschaften weiter befördern würde. Das ist nicht im Sinne der Arbeitnehmer/-innen. Das Bundesarbeitsgericht hat 2010 festgestellt, dass „die Verdrängung eines Tarifvertrags mit dem Grundrecht der Koalitionsfreiheit nach Art.9 Abs. 3 GG nicht zu vereinbaren“ ist.

Eine solche Verdrängung würde aber durch das neue Gesetz faktisch eintreten, weil nach Auszählung der Mitglieder der Tarifvertrag der Gewerkschaft mit weniger Mitgliedern unter den Tisch fallen würde. Dies werten Kritiker als Verstoß gegen die Verfassung. Indirekt würde dadurch außerdem das Streikrecht eingeschränkt, beklagen kleine Gewerkschaften. Zum Streik wird zwar im neuen Gesetz explizit gar nichts geregelt. Da die Tarifverträge der kleinen Gewerkschaften letztlich aber keine Gültigkeit hätten, führe dies dazu, so der Vorwurf, dass ein Streik für diese Tarifverträge dann von den Gerichten auch nicht mehr als rechtmäßig eingestuft würde. Der überarbeitete Kabinettsentwurf geht auf diese Kritikpunkte nicht ein.

Die ASJ Sachsen hat bereits am 28. März 2015 auf ihrer Landeskonferenz dieses Gesetzvorhaben mit deutlichen Worten kritisiert und die Beteiligten aufgefordert, aus Anlass des Lokführerstreik keine kurzfristige Stimmungspolitik zu betreiben.

Die Äußerungen der Sachverständigen in einer öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Arbeit und Soziales des Deutschen Bundestags am 04.05.2015 lassen sich wie folgt zusammenfassen: Der derzeit vorliegende Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Tarifeinheit (18/4062) sollte noch nicht das letzte Wort zu diesem Thema sein.

Lordieck: Problem Unterrichtsausfall wird angegangen

Iris Raether-Lordieck, bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, zur Unterrichtsausfall-Statistik des Landesschülerrates

„Wir nehmen die Sorgen des Landesschülerrates sehr ernst, der zum wiederholten Male einen hohen Unterrichtsausfall an Sachsens Schulen bemängelt hat“, so Iris Raether-Lordieck am Montag. „Wenn Schülerinnen und Schüler um die Qualität ihrer Ausbildung fürchten, können und werden wir über ihre Kritiken und Anregungen nicht hinweggehen. Daran ändert auch  der Umstand nichts, dass der Landesschülerrat selbst einräumt, seine heute vorgelegte Statistik sei nicht repräsentativ.“

„Die SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag war in der Vergangenheit immer auch Anwalt der Schülerinnen und Schüler, hat den Lehrermangel thematisiert und gefordert, zusätzliche Lehrerinnen und Lehrer einzustellen. Mit der Verabschiedung des Doppelhaushaltes hat die CDU/SPD-Koalition nun den Grundstein dafür gelegt.“

„Koalitionsvertrag und Haushalt sehen vor, dass künftig jede Lehrerin und jeder Lehrer  ersetzt wird, der die Schule altersbedingt verlässt; in diesem und im kommenden Jahr werden das schätzungsweise insgesamt 1.370 Pädagogen sein. Wir werden aber weitaus mehr Lehrerinnen und Lehrer unbefristet einstellen, in der Summe sollen es 2.000 in diesem und im kommenden Jahr sein. Damit reagieren wir auch auf steigende Schülerzahlen.“

„Zudem wird die Staatsregierung noch in diesem Jahr ein ‚Lehrerpersonalentwicklungskonzept 2020‘ vorlegen, das den genauen Bedarf an Lehrerinnen und Lehrern beschreibt.  Auf Grundlage dieser Daten wollen wir für einen reibungslosen Generationswechsel in den Schulen sorgen.“

Hanka Kliese

Kliese: Protest ist erfolgreiches Mittel zur Durchsetzung der Inklusion

Hanka Kliese, stellvertretende Vorsitzende und Sprecherin für Inklusion der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, erklärt zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai:

„Der 5. Mai ist ein wichtiger Tag für die Verankerung des Themas Inklusion in unserer Gesellschaft. Mit den vielfältigen und unterstützenswerten Protesten tragen die Verbände und Einzelpersonen dazu bei, das Bewusstsein für die Lebenssituation von Menschen mit Behinderung zu schärfen.“, so Hanka Kliese.

Es seien nicht zuletzt solche Aktionen in den vergangenen Jahren gewesen, die den Handlungsdruck im Politikbetrieb erhöht haben. „Zehn Millionen Euro wird die Staatsregierung 2015/2016 in die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention investieren. Hier ist zu erkennen, dass sich auch auf politischer Ebene ein Bewusstseinswandel vollzieht. Ich wünsche mir, dass dieser Bewusstseinswandel für Menschen mit Behinderung in ihrem täglichen Leben spürbar wird.“

Die SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag hatte sich zuletzt erfolgreich  dafür eingesetzt, dass im Koalitionsvertrag erstmals das Thema Inklusion als Querschnittsthema Bedeutung erhält und ein Aktions-und Maßnahmeplan in Sachsen auf den Weg gebracht wird.

Hanka Kliese verbringt den morgigen Protesttag in einer Wohngemeinschaft für schwerst mehrfachbehinderte Menschen in Chemnitz.

SPD Sachsen ruft zu Maikundgebungen des DGB auf

Dulig: Die Arbeit der Zukunft mit starken Partnern gestalten

Die SPD Sachsen ruft zum Tag der Arbeit zur Teilnahme an den Kundgebungen des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Sachsen auf. Dazu der SPD-Landesvorsitzende Martin Dulig:

„Die Einführung des Mindestlohns war ein wichtiger Schritt. Allein in Sachsen profitieren mehr als 300.000 Menschen vom Mindestlohn. Trotz einiger Bedenken im Vorfeld können wir nach mehr als 100 Tagen Mindestlohn feststellen: Die Arbeitslosigkeit in Sachsen ist weiterhin rückläufig. Die Binnennachfrage profitiert vom Mindestlohn. Und Sachsen ist damit auf einem guten Weg – weg von Niedriglöhnen und hin zu anständig bezahlter Arbeit. Das haben sich die Menschen hier auch verdient.“

Klar sei aber auch, dass der Mindestlohn lediglich eine untere Haltelinie definiere. Tariflöhne müssten stattdessen Normalität sein. „Mit einem Wirtschaftswachstum von 1,9 Prozent in Sachsen, dem drittstärksten Wachstum aller Bundesländer in 2014, stehen wir sehr gut da. Auch Fachkräfte halten und gewinnen wir aber nur mit anständigen Löhnen und guten Arbeitsbedingungen. Dazu braucht es starke Tarif- und Sozialpartnerschaften“, so Dulig.

Um das Fachkräfteangebot zu sichern müssten zudem alle Akteure ihren Beitrag leisten. „Ich setze hier große Hoffnung in die Fachkräfteallianz mit den relevanten Arbeitsmarktakteuren, insbesondere Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände und Kammern. Um die Fachkräftesicherung zu unterstützen wurden zudem nicht nur die landesweiten Mittel erhöht, sondern mit dem neuen Doppelhaushalt auch Mittel für regionale Maßnahmen bereitgestellt.“

Im Bund müsse die Priorität weiter auf der Umsetzung des Koalitionsvertrages liegen. „Leih- und Zeitarbeit müssen eingedämmt werden. Leiharbeit ist kein Ersatz für reguläre Beschäftigungsverhältnisse, sie darf lediglich der Überbrückung dienen. Das muss nun auch zügig umgesetzt werden“, forderte Dulig.

„Der Mindestlohn war nur ein erster wichtiger Schritt hin zu fairen Löhnen. Für gute Arbeit und sichere Arbeitnehmerrechte braucht es starke Gewerkschaften und eine starke Sozialdemokratie. Dafür lohnt es sich am 1. Mai wieder gemeinsam mit den Gewerkschaften des Deutschen Gewerkschaftsbundes zu demonstrieren.“

Jusos fordern gesetzliche Bildungsfreistellung

Schenk: „Sachsen bleibt Schlusslicht beim Thema lebenslanges Lernen“

Zum Tag der Arbeit am 1. Mai lenken die Jusos Sachsen den Fokus auf das Thema berufliche Weiterbildung. Dazu erklärt Katharina Schenk, Landesvorsitzende der Jusos Sachsen: 

„Auch in Sachsen muss es endlich möglich werden, berufliche Weiterbildungen während der Arbeitszeit durchzuführen. Das muss gesetzlich geregelt werden. Wir fordern eine Bildungsfreistellung von fünf Tagen im Jahr.

Von einer solchen Regelung würden auch die Unternehmen profitieren. Fast alle Berufe erfordern heute stete Weiterbildung. Interessierte sollen hier gefördert und nicht gebremst werden. Sachsen bleibt bei diesem Thema hinter fast allen Bundesländern zurück. Wir sehen hier dringenden Handlungsbedarf.“

Kolbe warnt vor Unwucht in Bund-Länder-Finanzbeziehungen

Die Vorsitzende der ostdeutschen SPD-Bundestagsabgeordneten, Daniela Kolbe, warnt angesichts der jüngsten Vorschläge von Finanzminister Schäuble zur Neuordnung der Bund-Länder-Finanzen davor, „das bewährte System des solidarischen Ausgleichs zwischen einnahmestarken und einnahmeschwachen Bundesländern zu verletzen. Es ist wichtig, jetzt konstruktive Wege für den künftigen Finanzausgleich zwischen Bund und den Ländern zu suchen und eine Unwucht zum Nachteil einnahmeschwächerer Länder zu vermeiden“, sagte sie.

Kolbe: „Bundesstaatlicher Föderalismus hieß in Deutschland stets, dass es eine faire Balance zwischen finanzstarken und –schwachen Ländern gibt. Der Bund greift Ländern und ​Kommunen unter die Arme – so wie in Ostdeutschland in den letzten 25 Jahren. Ein möglicher schrittweiser Wegfall des Solidaritätszuschlages mag zunächst eine erfreuliche Nachricht für die Steuerzahler/-innen sein, gleichzeitig stellt sich die Frage, wie diese Einnahmeausfälle bei Bund und Ländern kompensiert werden können.

Weniger Verteilungsspielraum durch unzureichende Zuschüsse durch den Bund treffen gerade einnahmeschwächere Bundesländer hart. Alle ostdeutschen Länder können trotz großer Haushaltsdisziplin bis heute nur zu etwas mehr als 50 % ihre Haushalte mit eigenen Steuern decken. Dadurch fehlt diesen Ländern strukturell viel Geld. Daran wird sich so schnell nichts ändern. Allein durch die jüngsten Vorschläge zur Neuverteilung der Länderanteile an der Umsatzsteuer – dem Wegfall des Umsatzsteuervorwegausgleichs – würden den ostdeutschen Ländern ca. 8 Mrd. EUR pro Jahr fehlen, die in den bisherigen Überlegungen nicht vollständig kompensiert werden. Der Unterschied zwischen finanzstarken- und –schwachen Ländern würde dadurch weiter wachsen. Diesen Vorschlägen kann so kein/-e ostdeutsche/-r Politiker/-in zustimmen.“

Albrecht Pallas

Pallas: Haushalt legt Grundlage für verlässliche Personalpolitik bei der Polizei

Albrecht Pallas, innenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag,  zum Doppelhaushalt 2015/16:

„Der neue Doppelhaushalt ist die Grundlage für eine solide und verlässliche Personalpolitik bei der Polizei“, erklärte Albrecht Pallas am Mittwoch in der Debatte zum Haushalt des Innenministeriums. „Wir sichern die Evaluation des Stellenbedarfs der Polizei und gestalten den Übergang ohne Einbußen bei der Inneren Sicherheit.“ Das werde vor allem durch den erweiterten Einstellungskorridor und die zusätzlichen Stellen bei der Polizei erreicht. Weiteres Personal sei aktuell aber nur eingeschränkt verfügbar. Denn es gebe eine Vereinbarung zwischen Bund und Ländern, sich nicht gegenseitig Beamte abzuwerben.

„Ich erwarte für den nächsten Doppelhaushalt eine endgültige Beerdigung des Stellenabbaus bei der Polizei“, blickte Pallas voraus. „Bereits jetzt ist der zusätzliche Stellenabbau der alten Regierung Geschichte und findet sich folgerichtig nicht mehr im Haushalt wieder.“

„Aus meiner beruflichen Erfahrung als Polizist kenne ich die aktuellen Herausforderungen bei der sächsischen Polizei. Deshalb war es mir wichtig, zusätzliche Maßnahmen zur Stärkung der Inneren Sicherheit mit dem Haushalt auf den Weg zu bringen“, so Pallas, der vor seiner Wahl in den Landtag im September 2014 als Oberkommissar und zuvor bei der Bereitschaftspolizei in Dresden tätig war. Deshalb sei es für ihn auch wichtig, dass es künftig für die Einsatzbeamten der Bereitschaftspolizei  – insbesondere in Anbetracht des Demonstrationsgeschehens der letzten Monate – endlich eine Wechselschichtzulage geben werde.

Mit Blick auf die finanziellen Mittel für die Unterbringung von Flüchtlingen sagte Pallas: „Ich bin stolz darauf, dass wir mit dem Asylpaket angemessen auf die Herausforderungen im Bereich Asyl und Integration reagieren. Die Staatsregierung trifft die richtigen Entscheidungen und wir lassen unsere Kommunen bei dieser Aufgabe nicht im Stich.“  Die Koalition stellt für Erstaufnahmeeinrichtungen zusätzlich 38 Millionen Euro zur Verfügung, die Kommunen erhalten 18,3 Millionen Euro pro Jahr, außerdem können Städtebaufördermittel in Höhe von 5 Millionen Euro für dezentrale Unterbringung eingesetzt werden.