Pfeil: Faktencheck spricht eine andere Sprache

Juliane Pfeil, Sprecherin für Integration der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, zu aktuellen Äußerungen in der Debatte um Asyl und Flüchtlinge.

„Wer sich zum Thema Asyl und Integration äußert, sollte sich genau an Fakten halten und nicht mit Behauptungen oder Vermutungen gar noch Stammtischparolen bedienen“, so Juliane Pfeil am Montag. „Es geht nicht darum, Probleme klein zu reden oder unter der Decke zu halten. Es geht darum, bei der Wahrheit zu bleiben.“

„Im Raum steht etwa die Aussage, wonach angeblich nur ein Drittel der Flüchtlinge, die in der Schneeberger Erstaufnahmeeinrichtung vorübergehend eine Bleibe gefunden haben,  ein Recht auf Asyl hätten. Fakt ist, dass es keine öffentlichen Zahlen zu Schneeberg und damit keinerlei Datengrundlage für diese Behauptung gibt.

Im Raum steht die Aussage, dass wir dreimal mehr Flüchtlinge vom Balkan als aus Syrien hätten. Die Zahlen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge besagen etwas anderes: Von Januar bis Mai wurden in Deutschland 125 972 Erstanträge auf Asyl gestellt. 24 714 Syrer stellten einen solchen Antrag. Aus den Balkanstaaten zusammen waren es 57 108 solcher Erstanträge.  Die Sachsen-Zahlen separat zu betrachten verbietet sich, da die Asylsuchenden in Deutschland nach dem Königsteiner Schlüssel auf die Bundesländer verteilt werden.

Im Raum steht die Forderung, alle Asylsuchenden ohne Papiere ins Gefängnis zu stecken. Egal, aus welchen Gründen die Betroffenen sie nicht vorweisen können. Diese Pauschalforderung ist populistisch und unseres Rechtsstaates nicht würdig.  Unsere Verfassung spricht jedem Menschen das Recht zu, einen Asylantrag zu stellen – egal aus welchem Land er kommt und ob er Papiere hat oder nicht. Wer daran rüttelt,  widerspricht damit meinem Verständnis von Gleichbehandlung und Menschenrechten.

Es ist Aufgabe aller politischen Akteure, mit Halbwahrheiten aufzuräumen, populistischen Forderungen zu begegnen und sich jeglichen Formen von Rassismus entgegenzustellen. Ich erwarte von Mandatsträgern mehr als ein Auseinanderdividieren zwischen ‘den Menschen da draußen‘ und ‚der Politik‘. Wir sind alle auch Teil der Zivilgesellschaft und haben die Pflicht, in dieser für Toleranz und Menschlichkeit zu streiten.“

29. Juni 2015

 

Dulig: Was ist in Sachsen los?

Nach dem gestrigen Brandanschlag auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft in Meißen und den Protesten gegen eine Erstaufnahmeeinrichtung für Asylsuchende in Freital äußert sich der SPD-Landesvorsitzende Martin Dulig:

„Wir haben ein Problem mit Rassismus in Sachsen. Die Übergriffe in Freital und Meißen in der vergangenen Woche zeigen noch einmal deutlich: Hier sind nicht nur Einzeltäter am Werk, hier spiegeln sich nicht nur lokale Probleme. Die Menschen fragen sich: Was ist los in unserem Land Sachsen? Wir alle tragen Verantwortung – füreinander und für die Schutzsuchenden, die zu uns kommen. Wir dürfen nicht schweigen und nicht verharmlosen. Der Kampf gegen rechte Ideologien und Rassismus ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, so der SPD-Landesvorsitzende Martin Dulig.  Allen voran sieht Dulig Politikerinnen und Politiker in der Pflicht: „Sie müssen Haltung zeigen. Sie tragen besondere Verantwortung und sollten mit Vorurteilen aufräumen anstatt die Stimmung mit populistischen Forderungen anzuheizen.“

„Seien wir ehrlich: Migration und Asyl werden auf Jahre hinaus Alltag in Sachsen sein und selbstverständlich zu unserem Zusammenleben  gehören“, so Dulig. „Wir leben in einer Welt voller Umbrüche und Konflikte. Es suchen heute mehr Menschen Schutz außerhalb ihres Heimatlandes als je zuvor. Ein Bruchteil davon sucht Schutz in Europa, einige kommen zu uns nach Sachsen. Diesen Menschen sind wir den Schutz schuldig, den unsere Verfassung und unsere internationalen Verpflichtungen ihnen gewähren. Wer denkt, diese gesellschaftliche Realität kann man wegschreien oder abbrennen, der irrt. Es liegt an uns, ob wir diese Realität als Herausforderung sehen und als Chance, oder als Bedrohung und Gefahr.“

Dulig warnt zudem davor, das Thema Asyl auf eine sicherheits- und innenpolitische Debatte zu verengen. „Wir müssen über mehr reden als die Unterbringung oder Abschiebung von Asylsuchenden. Integration fängt dort an, wo wir Flüchtlinge willkommen heißen, sie in Vereine einladen, Sprachkurse und Arbeit möglich sind – wo wir anfangen miteinander zu leben. Viele sächsische Kommunen gehen gemeinsam mit Initiativen und Vereinen beispielhaft voran. Voraussetzung für diese Arbeit ist aber auch, dass alle vor Ort umfassend und frühzeitig informiert werden. Nur so können die Menschen mitgenommen und der Zusammenhalt gestärkt werden. Ernsthafte Integration ist die Chance, hier in Sachsen gemeinsam etwas zu verändern.“

Dulig gratuliert Findeiß

Statement des SPD-Landesvorsitzenden Martin Dulig zu den Ergebnissen des 2. Wahlgangs der Ober-/Bürgermeisterwahlen:

„Ich gratuliere Pia Findeiß persönlich und auch im Namen der SPD Sachsen sehr herzlich zur Wiederwahl. Nachdem sie auch im ersten Wahlgang nur haarscharf die absolute Mehrheit verpasst hatte, freue ich mich nun um so mehr über das starke Ergebnis. Es zeigt, wie sehr ihre zupackende und zuverlässige  Art geschätzt wird. Mit der Oberbürgermeisterin Pia Findeiß hat sich Zwickau in den letzten sieben Jahren sehr gut entwickelt – mit einem soliden Haushalt, neuen Arbeitsplätzen und Investitionen in Bildung und Kultur. Ich bin sehr froh, dass sie ihre gute Arbeit fortsetzen kann und Zwickau auf Erfolgskurs halten wird. 
 
Zudem gratuliere ich der neuen Bürgermeisterin Christiane Gürth in Cavertitz und den neuen Bürgermeistern von Rackwitz und Böhlen, Steffen Brzoska und Dietmar Berndt, die alle von der SPD nominiert wurden, herzlich zum neuen Amt.
 
Ich freue mich zudem sehr über die Wahl von Alexander Ahrens zum neuen Oberbürgermeister von Bautzen, den die SPD gemeinsam mit der Partei DIE LINKE und dem Bürger Bündnis Bautzen e.V. nominiert hat. Ich bin mir sicher, dass der Wirtschaftsexperte und Jurist genau der Richtige ist und frischen Wind nach Bautzen bringen wird.“

SPD-AG Migration und Vielfalt ruft zu friedlichen Protesten gegen Rassismus in Freital auf

Die AG Migration und Vielfalt verurteilt die rassistische und zu Gewalt aufrufende Stimmungsmache gegen Flüchtlinge in Freital aufs Schärfste.

Dazu Swetlana Lange, Vorsitzende der AG Migration und Vielfalt in der SPD Sachsen: „Das, was wir derzeit an Hass und Menschenverachtung in Freital erleben, ist unwürdig und in keiner Form zu akzeptieren. Wer zu Gewalt gegen Menschen – darunter auch Kinder – aufruft,  äußert nicht Kritik, sonder stellt sich neben die Gesellschaft. Hier sind alle Demokratinnen und Demokraten gefordert, der gesellschaftlichen Brandstiftung Herrn Bachmanns und Konsorten entgegen zu treten. Unsere AG wird dies tun.“

Die AG Migration und Vielfalt ruft alle auf, sich an friedlichen Protesten gegen Rassismus und fremdenfeindliches Gedankengut in Freital zu beteiligen.

26. Juni 2015

Neukirch: Pflege in den Krankenhäusern stärken – SPD unterstützt Protest gegen Personalmangel

„Die Situation der Beschäftigten in unseren Krankenhäusern, besonders im Pflegebereich, ist mehr als schwierig“, erklärte Dagmar Neukirch am Mittwoch nach einem Besuch im Uniklinikum Dresden. „Patientinnen und Patienten brauchen gute Pflege. Dazu brauchen Pflegekräfte Arbeitsbedingungen, die ihnen eine gute Pflege überhaupt erst ermöglichen.“

An der Uniklinik waren wie in zahlreichen anderen deutschen Krankenhäusern Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einem Aufruf der Gewerkschaft ver.di gefolgt und hatten auf den Personalmangel an den Einrichtungen aufmerksam gemacht. Nach Gewerkschaftsangaben fehlen bundesweit 162.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Krankenhäusern, davon 70.000 in der Pflege.

„Die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten in den Krankenhäusern, insbesondere im nichtärztlichen Dienst, ist eines der wichtigsten Ziele, das die SPD mit dem Krankenhausstrukturgesetz verfolgt“, erläuterte Neukirch die Position der SPD. „Die finanziellen Rahmenbedingungen für Krankenhäuser müssen so gestaltet sein, dass sie ihrer Verantwortung gegenüber ihren Beschäftigten nachkommen können.“

„Um kurzfristig zu helfen, bringt die SPD mit dem Krankenhausstrukturgesetz auch ein Pflegestellenförderprogramm für Deutschland auf den Weg. Bisher sind für die kommenden drei Jahre insgesamt 660 Millionen Euro zusätzlich ausschließlich für die Pflege am Bett vorgesehen. Ich unterstütze dazu aber ausdrücklich die Forderung des Gesundheitsexperten der SPD-Bundestagsfraktion, Karl Lauterbach: Die finanziellen Mittel müssen verdoppelt werden. Wir wollen zusätzlich 1,3 Milliarden Euro für die Pflege!“

„Mit dem Krankenhausstrukturgesetz, das am 2. Juli in den Bundestag eingebracht wird, wollen wir die Situation der Krankenhäuser nachhaltig verbessern. Es ist uns dabei vor allem wichtig, dass die Finanzierung der pflegerischen Versorgung von Patientinnen und Patienten im Krankenhaus dauerhaft und planbar gesichert wird. Dazu wird eine Kommission mit Expertinnen und Experten aus Praxis, Wissenschaft und Selbstverwaltung bis spätestens Ende 2017 Vorschläge unterbreiten.“

24. Juni 2015

Schenk:“Herr Ulbig, schützen Sie Flüchtlinge in Sachsen genug?“

Freital ist am Montag zum traurigen Schauplatz von rassistischer Hetze gegen Asylsuchende geworden. Vor diesem Hintergrund erklärt Katharina Schenk, Landesvorsitzende der Jusos Sachsen:

„In Freital fehlt nicht mehr viel und wir erleben Rostock-Lichtenhagen oder Hoyerswerda erneut. Das macht mir Angst. Wer mit Böllern, Steinen und Eiern auf Asylunterkünfte zielt, bewegt sich außerhalb des demokratischen Grundkonses unserer Gesellschaft. Wer andere Menschen einschüchtert, handelt nicht mehr als vermeintlich „besorgter Bürger“. Wir Jusos verurteilen das aufs Schärfste.

Das Besorgniseregendste jedoch ist, dass der Schutz von Flüchtlingen scheinbar nur ungenügend gewährleistet werden kann. Wenn es zu Spontankundgebungen und -aufläufen wie am Montag kommt, hatte die Polizei dem kaum etwas entgegenzusetzen. Das ist weniger ein Problem der Ordungskräfte, als viel mehr ein Versagen des sächsischen Innenministers, Markus Ulbig. Er muss sich die Frage gefallen lassen, ob er genug zum Schutz der Flüchtlinge beiträgt. Ob er ein Konzept gegen Spontanaktionen der Nazis hat. Ob er immer für genügend Polizeikräfte vor Ort sorgen kann, wenn Asylunterkünfte von mehreren hundert Nazis belagert werden.

Der Schutz darf nicht den zivilgesellschaftlich organisierten Menschen überlassen werden. Am Montag war das der Fall. Doch wer das Gewaltmonopol inne hat, muss besonders für den Schutz der Schwächsten sorgen.

Zudem sind wir die Flickschusterei leid. Dem Innenminister fehlt jeglicher Anspruch, die im Koalitionsvertrag verabredete Weltoffenheit endlich auch mit einer langfristigen Strategie umzusetzen. Doch muss nicht nur er, sondern auch die CDU endlich für sich klären, auf welcher Seite sie stehen möchten.

Die Jungsozialistinnen und Jungsozialisten in der SPD (kurz Jusos) sind mit 1.500 Mitgliedern der größte politische Jugendverband Sachsens. Zugleich ist jedes vierte Mitglied der SPD Sachsen Juso.

SPD-Fraktion begrüßt deutlichen Zuwachs bei Kunst- und Kulturförderung

In den Koalitionsverhandlungen ist es der SPD gelungen, deutlich mehr Geld für die Kultur herauszuholen. Das betrifft nicht nur die Erhöhung der Kulturraummittel sondern auch die institutionelle Förderung von Kultureinrichtungen, Kulturverbänden und Kulturvereinen.

Dirk Panter: „Sachsen ist ein Filmland. Deswegen fühlen wir uns auch dem besondere Ruf hiesiger Filmfestivals verpflichtet. Durch Digitalisierung sind regelmäßige Investitionen nötig. Große Festivals wie das Internationale Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm benötigen für den Festivalbetrieb zusätzliches Personal. Die SPD will, dass diese Menschen auch eine faire Entlohnung erhalten. Wir haben ebenfalls hart dafür gerungen, damit das trinationale Neiße Filmfestival nun nicht nur erstmals eine Förderung erhält, sondern dass diese Förderung auch dauerhaft abgesichert ist.

Mit den zusätzlichen Mitteln für Kultur werden zudem nun endlich wichtige sächsische Institutionen und Verbände in die Förderung aufgenommen, auch solche die bislang keine Unterstützung erhielten. Dazu gehört u.a. auch die AG Animationsfilm, die als Bundesverband ihren Sitz in Leipzig hat. “

Hanka Kliese: „Noch in der letzten Regierungsverantwortung der SPD wurde eine Evaluation der institutionell geförderten Landeskulturverbände in Auftrag gegeben. Deren Ergebnis lag 2010 vor. Leider hat die vergangene CDU/FDP Koalition kaum Konsequenzen aus diesem Bericht gezogen. Dabei waren die Ergebnisse eindeutig: Die Landeskulturverbände erreichen mit vergleichsweise geringen Mitteln eine große kulturelle Breitenwirkung, und zwar vor allem auch außerhalb der großen Städte. Das ist aber nur möglich, weil die Mitarbeiter bis an den Rand der Selbstausbeutung arbeiten. Ein Zustand, der nicht nur für uns als SPD sondern vor allem für kulturelle Entwicklung des Landes nicht haltbar ist.

Mit dem Koalitionsvertrag und dem Beschluss des Doppelhaushaltes ist es nun endlich möglich, die finanzielle und personelle Ausstattung der Verbände zu verbessern. Auch haben wir das Musikfest Erzgebirge neu in die institutionelle Förderung aufgenommen.“

 

Hintergrund:

Presseinformation des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst:

http://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/198373

Folgende Kultureinrichtungen, Kulturvereine und – verbände erhalten eine Institutionelle Förderung.

(alle erhalten mehr Geld)

  • AG Animationsfim e.V. (NEU)
  • AG Kurzfilm e.V.
  • Deutsches Institut für Animationsfilm e.V.
  • Filminitiative Dresden e.V. (das ist das „Filmfest Dresden – Internationales Kurzfimfestival“
  • Filmverband Sachsen e.V.
  • Gottfried-Silbermann-Gesellschaft e.V.
  • Kunstbauerkino e.V. (NEU) (das das „Filmfest Neiße“)
  • Landesverband Amateurtheater Sachsen e.V.
  • Landesverband Soziokultur Sachsen e.V.
  • Leipziger DOK-Filmwochen GmbH
  • Musikfest Erzgebirge gemeinnützige UG
  • Projekttheater Dresden e.V.
  • Sächsischer Blasmusikerverband e.V.
  • Sächsischer Chorverband e.V.
  • Sächsischer Kinder- und Jugendfilmdienst e.V. (das ist das „Internationale Filmfestival Schlingel – für Kinder und junges Publikum“
  • Sächsischer Künstlerbund – Landesverband Bildende Kunst e.V.
  • Sächsischer Literaturrat e.V.
  • Sächsischer Musikrat e.V.
  • Verein zur Förderung des Leipziger OFF-Theaters e.V.

26. Juni 2015

Henning Homann

SPD-Fraktion fordert Anti-Gewalt-Gipfel zu ausländerfeindlichen Übergriffen

Homann: Schutz der Unterkünfte muss verbessert werden

„Es ist beschämend, dass Menschen, die hier Zuflucht vor Krieg und Gewalt suchen, Angst vor Gewalt haben müssen“, kommentiert Henning Homann die steigende Zahl der Straftaten gegen Asylunterkünfte in Sachsen. „Die gesamte Gesellschaft und vor allem die Sicherheitsbehörden sind gefordert, alles zu tun, ausländerfeindliche Übergriffe, Anschläge und Pogrome zu verhindern. Wie auch die Erkenntnisse der Opferberatung der Regionalen Arbeitsstellen für Bildung, Integration und Demokratie (RAA Sachsen) zeigen, sind die Geschehnisse in Freital nur die Spitze des Eisbergs. Wir müssen leider von einer deutlich höheren Dunkelziffer ausgehen.“

„Die SPD-Fraktion regt einen Anti-Gewalt-Gipfel an, der schnell und unkompliziert alle wichtigen Akteure zusammenbringt. Neben Polizei, Operativen Abwehrzentrums, Staatsschutz und Verfassungsschutz, Vertretern der Kommunen, der Staatsregierung, des Landtages sowie des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge müssen auch die Initiativen vor Ort, die Opferberatungen, die Migranten- und Flüchtlingsverbände und die Betreiber der Unterkünfte mit am Tisch sitzen. Ziel des Gipfels muss es sein, dass sich alle ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst werden und alle zusammen dafür sorgen, dass Gewalt gegen Unterkünfte und Geflüchtete bekämpft wird.“

26. Juni 2015

Dulig: „Die Beschäftigten der Post pochen zu Recht auf einen ordentlichen Tarifvertrag“

Solidarität mit den Streikenden der Post

Der SPD-Landesvorsitzende Martin Dulig überbrachte heute auf einer Kundgebung der Gewerkschaft ver.di am Goldenen Reiter in Dresden den streikenden Angestellten der Deutschen Post AG solidarische Grüße der SPD Sachsen. Die SPD Sachsen kritisiert die Deutsche Post AG für den Versuch, mit einer Tochter, der DHL Delivery GmbH, das Tarifsystem zu unterlaufen.

„Ich kann mir gut vorstellen, wie sehr man in einer solchen Situation unter Druck steht und dass man dann auch die Grüße braucht und die Solidarität. Ihr sollt wissen: Hinter Euch stehen viele, die Euch in Eurem Kampf unterstützen“, wandte sich Dulig am Donnerstag an die streikenden Beschäftigten.

Tarifflucht  und Lohndumping dürften nicht akzeptiert werden: „Gerade wir hier im Osten wissen doch, was es heißt, für Tarife zu kämpfen. Für den Standort Sachsen wurde eine Zeit lang sogar mit den niedrigen Lohnkosten geworben. Die Zeiten dieser Niedriglohnstrategie sind aber endgültig vorbei“, so Dulig. Der Maßstab für gute Arbeit müssten Tariflöhne sein.

Streiken sei ein Grundrecht, betonte Dulig weiter. „Die Beschäftigten pochen zu Recht auf einen ordentlichen Tarifvertrag. Jedes Unterlaufen muss verhindert werden. Der Streik ist daher absolut nachvollziehbar.“

Dulig forderte die Deutsche Post zudem auf, sich zurück an den Verhandlungstisch zu setzen um zu konstruktiven Lösungen zu gelangen. Er hoffe auf ein zeitnahes Ende der Auseinandersetzungen.

 

Baum/ Homann: Sachsentarif und Bildungsticket richtiger Ansatz – Anhörung bestätigt SPD-Verkehrsstrategie

„Die Anhörung hat gezeigt, dass wir mit unseren zentralen Vorhaben zur Verkehrspolitik richtig liegen“, so Thomas Baum. „Die SPD Fraktion hat sich in den vergangenen Jahren dafür eingesetzt, dass der Öffentliche Personennahverkehr als wichtige Zukunftsfrage erkannt und entsprechend gehandelt wird. Unsere Vorstellungen von einem einheitlichen Sachsenticket für alle Verkehrsverbünde, für eine moderne und barrierefreie Infrastruktur und ein kostengünstiges sachsenweites Bildungsticket sind nunmehr im Koalitionsvertrag mit der CDU verankert.“
„Gut, dass viele Sachverständige und der vorliegende Antrag der Grünen diese zentralen Festlegungen des Koalitionsvertrags unterstützen. Besonders ein einheitlicher sachsenweiter Tarif würde den ÖPNV wesentlich attraktiver machen. Wir erwarten, dass mehr Menschen Bus und Bahn nutzen, wenn ein Sachsentarif eingeführt wird. Das ist wirtschaftlich und ökologisch vernünftig.“
„Die Anhörung hat uns in der Auffassung bestätigt, dass ein attraktiver landesweiter Sachsentarif einen Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit leitet. Vor allem für Kinder, Jugendliche, Senioren und einkommensschwache Familien, die sich kein eigenes Auto leisten können, werden davon profitieren“, so Henning Homann. „Die Einführung eines kostengünstigen landesweiten Bildungsticket ist ein zentrales Projekt dieser Koalition. Wir werden es entschlossen vorantreiben.“
„Die Anhörung hat auch gezeigt, dass noch viele vor allem verwaltungstechnische Fragen zu lösen sind. Diese sollen in der kürzlich eingerichteten Expertenkommission ÖPNV geklärt werden. Den Ergebnissen dieser Kommission vorzugreifen, der übrigens auch die Grünen angehören, ist deshalb nicht zielführend. Schnellschüsse sind überflüssig.“

23. Juni 2015