Schenk: „Innenminister Ulbig scheitert bei Bekämpfung von rechten Terrorismus“

Angesichts der wiederholten Angriffe von Neonazis in Heidenau und der verheerenden Situation für Flüchtlinge in Sachsen erklärt Katharina Schenk, Landesvorsitzende des Jusos Sachsen:

„Sachsen steht an einem Wendepunkt. Das sächsische Innenministerium muss sich entscheiden, ob es zulässt, dass sich rechter Terrorismus immer weiter und immer tiefer in unsere Gesellschaft verbreitet. Mit Blick nach Heidenau müssen sich Innenminister Ulbig und sein Staatssekretär genau damit auseinandersetzen. Letztlich fällt ihnen die politische Verantwortung für die wiederholten rechten Übergriffe zu. Die Einsatzkonzepte der Polizei sind gescheitert. Sie stellen nicht mehr den Schutz der Flüchtlinge und ihrer UnterstützerInnen sicher. Wenn er dieser Aufgabe nicht mehr gewachsen ist, muss er die Konsequenzen ziehen.

Es muss ein unverzüglicher Neuanfang in der sächsischen Asylpolitik und im Kampf gegen Rechts her. Wir brauchen keine weiteren Durchhalteparolen und Ablenkungsmanöver. Die SPD geführten Ministerien machen mit ihren bisherigen Aussagen und Handlungen deutlich, dass sie zu einem Neuanfang bereit sind. Die Ministerinnen und Minister der CDU stehen jetzt in der Pflicht, ihre Haltung zu überdenken. Der Koalitionsvertrag gibt die Marschroute vor.“

Die Jungsozialistinnen und Jungsozialisten in der SPD (kurz Jusos) sind mit 1.500 Mitgliedern der größte politische Jugendverband Sachsens. Zugleich ist jedes vierte Mitglied der SPD Sachsen Juso.

Albrecht Pallas

Pallas: Situation bei Polizei schnell entspannen – für kurzfristige Neueinstellungen

Albrecht Pallas, innenpolitischer Sprecher SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, zu den Äußerungen des Innenministers über zusätzliche Polizeiausbildung:

„Sachsens Innenminister hat jetzt dankenswerter Weise die Argumente der SPD-Fraktion aufgenommen, wonach mehr Polizistinnen und Polizisten als bislang geplant ausgebildet werden müssen“, so Albrecht Pallas am Freitag zu Äußerungen des Ministers im mdr. „Wir sind dazu bereit. Und Vorschläge von uns, die Situation darüber hinaus auch kurzfristig zu entspannen,  liegen bereits auf dem Tisch. Erst gestern haben wir unsere Position in der Sondersitzung des Innenausschusses erläutert.“

„Wir sind nun gespannt auf die konkreten Vorschläge des Ministers. Es ist richtig, dass Sachsen mehr Polizistinnen und Polizisten ausbilden und in den Dienst übernehmen muss. Es ist ein Gebot der Stunde, jetzt gemeinsam und vor allem zügig zu handeln. Wir müssen überlegen, wie wir schnell mehr Polizistinnen und Polizisten einstellen können. Das ist schon einmal gelungen mit der Schaffung der Wachpolizei 2002. Das könnte als Blaupause für ein kurzfristiges Neueinstellungsprogramm dienen.“

„Bei allen kurzfristen Maßnahmen ist es wichtig, dass die Fachkommission Polizei weiter arbeitet und mit Blick auf den Haushalt 2017/18 konkrete Vorschläge zur Stellenausstattung der sächsischen Polizei  unterbreitet.“

Innenminister Ulbig hatte dem mdr gesagt: „Gefühlt sind die Kollegen derzeit wirklich am Limit. Vor dem Hintergrund werden wir zusätzlich zu den 400, die wir jedes Jahr ausbilden und in Dienst übernehmen, nochmal eine entsprechende Kapazität brauchen.“

Hintergrund:

Die SPD-Fraktion hatte zur Sondersitzung des Innenausschusses vorgeschlagen: „Auch unabhängig von der Arbeit der Fachkommission Polizei ist der Stellenabbau bei der Polizei vollumfänglich zu stoppen und zu prüfen, wie kurzfristig Neueinstellungen zu realisieren sind.“ (Forderungskatalog zur Flüchtlingssituation – PDF)

Albrecht Pallas

Pallas zu Sondersitzung des Innenausschusses

Albrecht Pallas,  innenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, erklärt zur heutigen Sondersitzung des Innenausschusses:

„Die heutige Sondersitzung des Innenausschusses war wichtig. Es gab auf Regierungs- und Oppositionsseite massiven Informationsbedarf.

In den kommenden Tagen wird es darauf ankommen, gemeinsam mit unserem Koalitionspartner konkrete Verbesserungen auf den Weg zu bringen. Unsere Vorschläge dazu liegen auf dem Tisch.

Insbesondere ist für uns wichtig, dass die Zeltlager baldmöglichst, spätestens Ende September, geschlossen werden, um eine menschenwürdige Unterbringung zu gewährleisten. Weiterhin gilt es, die Kapazitäten für die Erstaufnahme von Geflüchteten schneller als bislang geplant auszubauen und die Asylverfahrensdauer deutlich zu verkürzen. Hier erwarte ich zur nächsten Sitzung des Innenausschusses vom Innenministerium konkrete Angaben, warum die Verfahren in Sachsen länger als in anderen Bundesländern dauern.

Wir wollen gemeinsam mit der sächsischen Polizei Wege finden, wie Unterkünfte besser geschützt werden und wie wir im Rahmen einer Sonderkommission ‚Hass im Internet‘ gegen Hetzer in den sozialen Netzwerken strikt vorgehen können. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Einstellung zusätzlicher hauptamtlicher Kräfte für die Wohlfahrtsverbände.“

Jusos: „Tillichs Vorstoß zu Abschiebelagern ist populistischer Irrsinn!“

Zu den Äußerungen des sächsischen Ministerpräsidenten, Stanislav Tillich, dass er in Sachsen Abschiebelager einrichten will, erklärt die sächsische Landesvorsitzende der Jusos, Katharina Schenk:

Ministerpräsident Tillich bringt mit seinen Abschiebelagern nicht nur eine populistische Idee ins Spiel, aus meiner Sicht ist dieser Vorschlag schlicht gefährlich. Wir brauchen keine Sortierung à la gute Flüchtlinge, schlechte Flüchtlinge. Dieser Prozess öffnet weiteren Stigmatisierungen Tür und Tor. Das lehnen wir Jusos schlicht und ergreifend ab. Das gesellschaftliche Klima in Sachsen ist schon vergiftet genug. Jedem Flüchtling steht ein rechtstaatlich sauberes Asylverfahren ohne Wenn und Aber zu. Vor allem ein Blick in andere europäische Länder verrät, dass nur in Deutschland eine derart hohe Abschiebequote aus Staaten vermeintlich „sicherer Herkunft“ erreicht wird.

Was aus unserer Sicht gerade wichtig ist: Es muss für eine menschenwürdige Unterbringung gesorgt werden, Zeltlager sind es nicht! Die Kommunen brauchen endlich mehr Unterstützung von Land und Bund. Asylanträge müssen schnellstens bearbeitet werden, damit Klarheit für die Betroffenen besteht. Unverzichtbar ist auch weiterhin die individuelle Betrachtung eines jeden Asylantrages. Massenabfertigung kann keine Entsprechung einer humanen Asylpolitik sein. Vernünftige Vorschläge in diese Richtung sind aber von der CDU bisher nicht zu vernehmen.“

Die Jungsozialistinnen  und Jungsozialisten in der SPD (kurz Jusos) sind mit 1.500 Mitgliedern  der größte politische Jugendverband Sachsens. Zugleich ist jedes vierte  Mitglied der SPD Sachsen Juso.

Hintergrund: http://www.mdr.de/sachsen/tillich-unterbringung-fluechtlinge100.html

Jusos: „Hochschulgesetzesnovelle ist überfällig“

Jusos sehen Debakel bei Leipziger Rektorinnenwahl

Zur Debatte um die Nicht-Nominierung von Rektorin Prof. Dr. Schücking für eine zweite Amtszeit an der Universität Leipzig erklärt Katharina Schenk, Vorsitzende der Jusos Sachsen:

„Einmal mehr zeigt sich die Machtfülle des Hochschulrates. Es ist schlicht undemokratisch, einer amtierenden Rektorin nicht einmal die Chance einzuräumen, erneut zu kandidieren. Dieses Gremium muss dringend reformiert, wenn nicht gar abgeschafft werden. Dass vorwiegend externe Leute über eine neue Hochschulleitung befinden, indem sie eine Vorauswahl treffen und Kandidatinnen nicht zulassen, widerspricht unserem Grundverständnis für demokratische Wahlen an Hochschulen.

Die im Koalitionsvertrag festgeschriebene ausgewogene Kompetenzverteilung muss besser heute als morgen hergestellt werden. Nur so werden interne Diskussionen und Gremien gestärkt, die dann gruppenübergreifend zur Hochschulautonomie beitragen. Eine Novelle zur Demokratisierung des Hochschulgesetzes ist mehr als überfällig.“

Die Jungsozialistinnen und Jungsozialisten in der SPD (kurz Jusos) sind mit 1.500 Mitgliedern der größte politische Jugendverband Sachsens. Zugleich ist jedes vierte Mitglied der SPD Sachsen Juso.

Mann: Rektorin Schücking sollte Chance auf zweite Amtszeit haben

Entscheidung des Hochschulrates für rein externe Bewerber irritiert 

Anlässlich der Medienberichterstattung um eine zweite Amtszeit von Rektorin Prof. Dr. Schücking erklärt Holger Mann, Leipziger SPD-Landtagsabgeordneter und Sprecher für Hochschule und Wissenschaft der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag:

„Die Entscheidung des Hochschulrates der Universität Leipzig, der amtierenden Rektorin keine Chance für eine zweite Amtszeit zuzugestehen, erscheint ungewöhnlich.

Die Arbeit mit Professorin Dr. Schücking war in den vergangenen Jahren stets vertrauensvoll und konstruktiv im Sinne der Hochschulen. Die Chance einer neuen Hochschulentwicklungsplanung bis 2025 und der damit verbundene Stopp des Stellenabbaus ist auch ihr Verdienst aus der Zeit als Vorsitzende der Landesrektorenkonferenz.

Generell gilt es die hochschulinternen Auswahlprozesse zu respektieren: Bislang sind weder die anderen Kandidat*innen bekannt, noch gibt es eine Stellungnahme des Senats. Dennoch werden wir zeitnah darüber reden müssen, wie die im Koalitionsvertrag festgeschriebene ausgewogene Kompetenzverteilung zwischen den Hochschulgremien sichergestellt werden kann. Dazu gehören aus meiner Sicht die Beteiligungsrechte des Senats bei der Erarbeitung des Wahlvorschlags wie das Besetzungsverfahren von Hochschulratsmitgliedern.“

Pecher trifft Innenstaatssekretär und Landespolizeipräsident

Mario Pecher,  Mitglied der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag und Vorsitzender des Innenausschusses, zu Sicherheitslage:

Entscheidung zu Sondersitzung des Innenausschusses am Freitag

„Die Eskalation von Hass und Gewalt in Sachsen rund um das Thema Asyl muss schnellstens gestoppt werden“, erklärt Mario Pecher. Er wird an diesem Freitag mit Innenstaatssekretär Wilhelm und Polizeipräsident Georgie über die aktuelle Sicherheitslage im Freistaat sprechen.

„Wie bereits gestern angekündigt, werde ich auf Grundlage dieses Gespräches umgehend entscheiden, ob der Innenausschuss in der kommenden Woche zu einer Sondersitzung einberufen werden muss. Dabei werde ich die Argumente der Linksfraktion und der Grünen berücksichtigen, die mein Vorgehen mit ihren aktuellen Anträgen offenkundig unterstützen.“

Pecher: Eskalation der Gewalt nehmen wir nicht hin

Mario Pecher,  Mitglied der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag und Vorsitzender des Innenausschusses, nach dem mutmaßlichen Sprengstoffanschlag in Freital

„Der in Gewalt umgeschlagene Hass gegen Flüchtlinge hat eine neue Dimension erreicht. Ich erwarte eine zügige Aufklärung der Angriffe, die sich gegen Helfer und Flüchtlingsunterkünfte richten“, so Mario Pecher am Montag.  Der Vorsitzende des Landtags-Innenausschusses will deswegen so schnell wie möglich ein Gespräch mit Innenminister Ulbig führen. „Die Eskalation der Gewalt ist äußerst besorgniserregend“, erklärte Pecher. „Wir müssen schnell und entschlossen handeln.  Das gilt für Polizei und Justiz genauso wie für  Zivilgesellschaft und die Politik.“

„Ich erwarte vom Innenminister nicht nur umfangreiche Auskünfte zur aktuellen Sach- und Erkenntnislage. Ich möchte auch wissen, wie die Staatsregierung  mit dieser menschenverachtenden Eskalation von Gewalt umgehen will“, sagte Pecher. „Auf Grundlage dieses Gespräches werde ich entscheiden, ob der Innenausschuss zu einer Sondersitzung einberufen werden muss.“

Panter: Neue Dimension politischer Gewalt – Angriff auf unsere Gesellschaft

Dirk Panter, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, zum mutmaßlichen Sprengstoffanschlag in Freital

Die SPD-Landtagsfraktion verurteilt aufs Schärfste die sich häufenden Angriffe gegen Menschen, die sich in Sachsen für Flüchtlinge engagieren. „Hier ist eine neue Dimension politischer Gewalt erreicht“, so Fraktionschef Dirk Panter am Montag. „Diese Angriffe treffen uns alle, es sind Angriffe auf unsere Gesellschaft, auf unseren Rechtsstaat.“

„Sollten sich bewahrheiten, dass in Freital jetzt gezielt ein Sprengstoffanschlag auf das Auto eines Kommunalpolitikers verübt wurde, dann haben wir es mit einem Terroranschlag zu tun. Und wer in diesem Zusammenhang dann immer noch verharmlosend über Aktionen von ‚Asylgegnern‘ spricht, verkennt oder verklärt die Situation. Um Ross und Reiter klar zu benennen: Wir haben es hier mit Nazis und Terroristen zu tun.“

Henning Homann

Homann: Danke an THW und DRK – Proteste sind widerwärtig

Henning Homann, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag und Sprecher für demokratische Kultur

Der SPD-Landtagsabgeordnete Henning Homann und Wirtschaftsstaatssekretär Stefan Brangs haben sich am Freitagabend in Dresden beim Technischen Hilfswerk (THW) über den Aufbau einer provisorischen Flüchtlingsunterkunft informiert.

„Die Helfer von THW und DRK leisten hier großartige humanitäre Hilfe. Die Unterbringung von Flüchtlingen in Zelten darf aber nur vorübergehend sein“, sagte Homann. Er wandte sich zugleich gegen die Proteste von NPD und Pegida gegen die Unterkunft. „Hier wird versucht, aus dem Leid der Flüchtlinge politisches Kapital zu schlagen. Das ist widerwärtig!“