Martin Dulig: Die Zeit der kleinen Schritte ist vorbei

Martin Dulig, Landesvorsitzender der SPD Sachsen zum Bundesparteitag der SPD am 9. Mai.

Die Zeit der kleinen Schritte ist vorbei. Die SPD wagt einen kühnen Satz in die Zukunft. Mit dem Zukunftsprogramm und einer Rede von Olaf Scholz voller konkreter Entwürfe für ein besseres Leben machen wir Ernst. Der Wettbewerb um die besten Ideen für die Zwanziger Jahre ist damit endlich eröffnet.

Mit einem Kanzler Olaf Scholz können die unglaublichen Potentiale unseres Landes endlich entfesselt werden. Für Gemeinwohl und Innovation. Er setzt einen Schlussstrich unter das Durchwurschteln der Merkel-Jahre mit ihrer Beschränkung auf das kurzfristig Machbare.

Die CDU stand immer auf der Bremse. Die Leute akzeptieren heute nicht mehr, wenn wir bei der Digitalisierung hinterherhinken. Dass der Klimaschutz nicht vorankommt. Sie zweifeln, wie man die Elektromobilität ohne die Lade-Infrastruktur umsetzen will. Sie sind wütend, wenn im Osten noch immer Niedriglöhne akzeptiert werden und Infrastruktur wegbricht. Das Land braucht eine Bundesregierung ohne die Union.

Wir brauchen für die Zwanziger Jahre einen Kanzler, der große Schritte wagt und weiß wie es geht, ähnlich wie Präsident Joe Biden in den USA. Einen mit Ambition und Erfahrung, der sein Programm sofort umsetzt. Die Deregulierungspolitik der letzten 30 Jahre ist vorbei. Mit dem politischen Programm der SPD wird es das Jahrzehnt der umfangreichen öffentlichen Investitionen und der Ordnung auf dem Arbeitsmarkt“.

Dies sei auch die Chance, die Spaltung zwischen Ost und West zu beenden. Durch vernünftig radikale Schritte der Absicherung von Leuten mit kleinen Einkommen, wie sie die SPD in ihrem Regierungsprogramm mit dem „Neuen Sozialstaat“ beschreibt. Aber auch durch eine als Mission verstandene massive Investitionskampagne in zentrale Zukunftsbereiche.

„Mit den Zukunftsmissionen unseres Kanzlerkandidaten Olaf Scholz kann sich der Osten wirtschaftlich vom Westen emanzipieren. Es gibt die Chance auf einen Vorsprung Ost bei neuen Technologien, weil wir diesmal gleichberichtigt starten.“

 

Ohne die SPD werde es zu einer solchen Politik nicht kommen. „Wir sind die einzigen, die die Bedürfnisse von Leuten mit kleinen und mittleren Einkommen in den Mittelpunkt stellen, wenn wir Klimaschutz und Wirtschaft gestalten.  Schwarz-Grün wird das nicht tun. Eine Politik nur für die Satten wird es mit uns nicht geben“, so Martin Dulig.

Henning Homann zum Plege-Tariftreue-Gesetz

5. Mai 2021 / Henning Homann, Generalsekretär der SPD Sachsen zum Pflege-Tariftreue-Gesetz

So wichtig sind Tariflöhne in der Pflege

 

„Dieses Gesetz muss noch vor der Bundestagswahl kommen“, sagt Henning Homann und schiebt hinterher: „Unbedingt.“ Sachsens SPD-Generalsekretär spricht vom Pflege-Tariftreue-Gesetz. Den Gesetzentwurf der SPD hat Bundesarbeitsminister Hubertus Heil jetzt innerhalb der Bundesregierung zur Beratung eingebracht.

Kernpunkt: Pflegeeinrichtungen sollen nur dann Geld aus der Pflegeversicherung erhalten, wenn sie ihren Beschäftigten Tariflöhne zahlen.

„Vor allem die Caritas hat die Einführung eines Flächentarifvertrages für die Pflegeberufe blockiert und verhindert“, sagt Henning Homann. „Mit Tariflöhnen bekäme jedoch fast jede und jeder zweite Angestellte der deutschlandweit etwa 1,2 Millionen Beschäftigten in der Pflege mehr Geld. Das ist echte Anerkennung für die Menschen in diesem oft schwierigen und harten Beruf. In Sachsen arbeiten fast 70.000 Menschen in der Pflege – nach wie vor hauptsächlich Frauen.“ (1)

Und weiter: „Dazu ist es wichtig, dass die verbesserten Löhne nicht an den Pflegebedürftigen und deren Angehörigen hängenbleiben. In Kombination von Pflege-Tariftreue-Gesetz mit dem Pflegestärkungsgesetz muss in diesem also eine Deckelung der Kosten für Pflegebedürftige und deren Angehörige enthalten sein.“

„Insgesamt ist es wichtig, dass Menschen in Pflegeberufen eine angemessene Entlohnung und damit Anerkennung für ihre Arbeit erhalten. Zudem kann es dadurch gelingen, genügend Menschen für diese Berufe zu begeistern, sie im Beruf zu halten und langfristig zu binden. Das ist mit Blick auf den steigenden Bedarf an guter Pflege enorm wichtig“, so Henning Homann abschließend.

 

(1) Quelle: https://www.statistik.sachsen.de/download/statistisch-betrachtet/broschur_statistik-sachsen_statistisch-betrachtet_pflege.pdf

Homann: Impfzentren müssen offen bleiben können

Henning Homann, Generalsekretär der SPD Sachsen, zur Diskussion um die Impfzentren:

„Ich muss mich schon stark wundern, wenn die sächsische CDU jetzt fordert, die Impfzentren offen zu halten. Schließlich waren es die Unionsvertreter auf Regierungsseite, die schon vor Wochen genau das verhindert haben. Begründung war stets die damit verbundenen Kosten. Noch am Dienstag ist selbst der Minimalkompromiss mit zwei weiteren Impfzentren im ländlichen Raum im Kabinett an CDU und auch den Grünen gescheitert. Wenn die CDU jetzt ihre Meinung geändert hat, können wir die Entscheidung schnell umsetzen und so Planungssicherheit für DRK und die Menschen in Sachsen schaffen.

Die Position der SPD ist klar: So viel und so schnell wie möglich impfen – und zwar in den bewährten Impfzentren, mit mobilen Teams, bei Hausärzten und auch bei weiteren Ärzten. Das darf nicht an der Kassenlage scheitern! Entschiedenes Handeln und klare Kommunikation sind das oberste Gebot in der Pandemiebekämpfung. Nur so schaffen wir das Vertrauen für eine erfolgreiche Impfkampagne.

Da in den nächsten Wochen sehr viel Impfstoffdosen verfügbar sein werden, wird es zudem eine Abkehr von der Priorisierung geben können. Jede und jeder der sich impfen lassen will, kann dann beim Hausarzt oder in den Impfzentren einen Impftermin bekommen. Die Entscheidung, wann die Priorisierung fällt, ist aber keine politische – sie hängt schlicht von der Verfügbarkeit der Dosen ab. Es ist wenig hilfreich, wenn aus der Koalition politische Forderungen in diese Richtung erhoben werden und damit Unsicherheit bei den Menschen geschürt wird.“
Foto: Tino Neitz | Adobe Stock

Homann/Rudolph-Kokot: Solidarität ist unser aller Zukunft

Zu den bevorstehenden Aktionen zum 1. Mai sagt der sächsische SPD-Generalsekretär Henning Homann:

„‚Solidarität ist Zukunft‘ ist das Motto des diesjährigen 1. Mais. Und es ist richtig: Wir müssen solidarisch sein, um gut aus dieser Pandemie herauszukommen. Es geht aber um mehr, denn unsere Wirtschaft verändert sich: Klimawandel, künstliche Intelligenz, Digitalisierung, Elektromobilität. Das alles verändert auch die Arbeitswelt. Wir wollen, dass gute und sichere und am besten tariflich bezahlte Jobs in Sachsen nicht nur erhalten bleiben, sondern möglichst geschaffen werden.

Die SPD will aber auch jene Menschen in den Blick nehmen, die nicht durch Tarifverträge geschützt arbeiten – gerade jene im unteren Lohndrittel. Deshalb ist es wichtig, dass wir nach dem großen Schritt der Einführung des Mindestlohns diesen nun weiterentwickeln. Zwölf Euro heißt das Ziel. Dafür kämpfen wir als SPD gemeinsam mit den Gewerkschaften und den Beschäftigten.“

Irena Rudolph-Kokot, Vorsitzende der AfA (Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen) in der SPD Sachsen:

„Solidarität heißt seit mehr als einem Jahr gemeinsame Pandemiebekämpfung. Die Situation verlangt von uns allen viel ab – Menschen werden krank, zum Teil schwer oder tödlich. Beschäftigte in Kurzarbeit haben Lohneinbußen, medizinisches und pflegerisches Personal arbeitet bis über die Belastungsgrenze und auch andere ‚Systemrelevante‘ halten den Laden am Laufen. Und in dieser Zeit hilft uns nur, wenn wir unvoreingenommen respektvoll und umfassend solidarisch sind. Lasst uns diese Erfahrung mitnehmen in die nachpandemische Zeit! Solidarität ist Zukunft – unser aller.“

Dulig: „Sachsen muss in den Zukunftsmodus“

SPD-Landesvorstand beschließt Eckpunktepapier „Sachsens Zukunftsmissionen“ und fordert mehr öffentliche und private Investitionen für einen sozial-ökologischen Transformationspfad

„Wir müssen heraus aus dem Krisenmodus und hinein in den Zukunftsmodus. Die Coronapandemie bindet gerade viele Kräfte. Trotzdem müssen schon jetzt darüber hinausdenken. Dazu brauchen wir einen Plan für sächsische Jobs, Klimaschutz und Digitalisierung”, erklärt Martin Dulig, Vorsitzender der SPD Sachsen. Der SPD-Landesvorstand hat dazu am vergangenen Freitag ein 11-Punkte-Papier mit dem Titel ‚Sachsens Zukunftsmissionen‘ beschlossen. Die Sozialdemokraten wollen den Beschluss zur Grundlage für Gespräche innerhalb der Koalition in Sachsen machen. Zentrale Forderungen der SPD sind die Verlängerung der Frist für die Tilgung von Krediten in der Landesverfassung auf mindestens 30 Jahre, mehr öffentliche und private Investitionen bei Zukunftstechnologien, Klimaschutz und Digitalisierung sowie konkrete Maßnahmen, um die Innenstädte als Lebens- und Wirtschaftsraum zu entwickeln oder wieder zu beleben. Der Koalitionsausschuss hatte am 13. April vereinbart, eine Arbeitsgruppe “Wirtschaftliche Impulse nach Corona” einzusetzen.

„Wir wollen die Innovationskraft Sachsens entfesseln. Dazu müssen wir jetzt die Grundlagen schaffen”, so Dulig. „Die geltende Regelung zur Schuldenbremse führt Sachsen in eine Tilgungsfalle. Dringend notwendige zusätzliche Zukunftsinvestitionen in Breitbandausbau, Digitalisierung, moderne Technologien und Mobilitätskonzepte würden unmöglich gemacht, wenn wir an der jetzigen Regelung festhalten. Das gemeinsame Ziel der Koalition muss sein, zusätzliche öffentliche Mittel für diese Zukunftsinvestitionen zur Verfügung zu stellen und damit auch Anreize für private Investitionen zu geben. Wir dürfen hier im internationalen, aber auch im innerdeutschen Vergleich nicht zurückfallen.” Dulig verweist dabei Investitionsprogramme in China und den USA, vor allem aber in einigen westdeutschen Bundesländern.

Die SPD Sachsen unterlegt damit auch ihren Vorschlag, Zukunftsinvestitionen durch einen SachsenFonds abzusichern. „Wir haben in Sachsen die große Chance, in einzelnen Industriebereichen wie der Mikroelektronik, E-Mobilität und Wasserstoffwirtschaft eine Führungsposition einzunehmen”, sagt Dulig. „Dazu müssen wir jetzt investieren, um die Branchen und Arbeitsplätze der Zukunft in Sachsen etablieren. Alles andere wäre ökonomisch unvernünftig.”

Der Beschluss „Sachsens Zukunftsmissionen“ des SPD-Landesvorstandes Sachsen vom 23. April 2021 findet sich hier.

Solidaritätserklärung mit der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen 

Der Landesvorstand der SPD Sachsen unterstützt solidarisch die Kolleginnen und Kollegen der IG Metall bei ihren Forderungen in den Tarifbezirken Berlin-Brandenburg und Sachsen. 30 Jahre nach der Wiedervereinigung dürfen sich die Arbeitgeber dem nachvollziehbaren Wunsch der Beschäftigten nicht entziehen, gleiche Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen herzustellen. Es ist höchste Zeit, die Angleichung in allen Lebensbereichen und natürlich auch in der Bezahlung, zu vollziehen. Ostdeutsche Kolleginnen und Kollegen sind nicht weniger fleißig, ihre Arbeitsleistung hat Respekt verdient.

Der rechtlich gescheiterte Versuch der Arbeitgeber, mit Streikverbot in der Tarifauseinandersetzung vorzugehen, war nicht nur erbärmlich, er war untauglich. Das Landesarbeitsgericht hat folgerichtig entschieden. Die Kolleginnen und Kollegen haben mit ihrer Gewerkschaft IG Metall das Recht, ihren Tarifforderungen Nachdruck zu verleihen. Wir unterstützen die Beschäftigten in ihrem Anliegen ausdrücklich. 

Die IG Metall macht die Ausgestaltung des Strukturwandels sowie die Begleitung der Transformationsprozesse zum Thema ihrer Arbeit und auch der Tarifforderung. Damit leistet sie gleichzeitig einen wichtigen solidarischen Beitrag zur Beschäftigungssicherung, zur Weichenstellung künftiger Produktion und damit dem Erhalt industrieller Standorte. Der notwendige ökologische, energetische und verkehrstechnische Strukturwandel wird damit unterstützt. Auch dies ist ein gesellschaftlich insgesamt wichtiger Beitrag und geht über die monetäre Forderung zur 4 Prozent Lohnerhöhung weit hinaus. Nicht vergessen werden darf, dass die Beschäftigten gerade in der Krise Unglaubliches unter schwierigen Bedingungen leisten. Trotz massiver Einschränkungen, vor allem im persönlichen Bereich, stehen sie an ihren Arbeitsplätzen ihre Frau oder ihren Mann. 

Wir unterstützen mit ganzer Kraft und voller Überzeugung die Forderungen der IG Metall nach Angleichung, Beschäftigungssicherung, Übernahme der Auszubildenden und Begleitung der Transformation. An die Adresse der Arbeitgeber sagen wir: Es ist Zeit für eine Lösung. 

Zukunft sichern. Tarifbewegung jetzt. Solidarität ist Zukunft.

Einstimmig beschlossen vom SPD-Landesvorstand am 23. April 2021.

Gemeinsame PM von CDU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und SPD zum Koalitionsausschuss vom 13. April 2021

Dresden, 14. April 2021

Gemeinsame Pressemitteilung von CDU Sachsen, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen und SPD Sachsen

Am 13. April 2021 hat ein turnusgemäßer Koalitionsausschuss der sächsischen Regierungskoalition von Sächsischer Union , BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN aus SPD per Videokonferenz getagt. Themen waren u.a. die Corona-Lage, die Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise sowie der aktuelle Stand zu Energie- und Klimaprogramm und Mietpreisbremse. Zu den Ergebnissen erklären

Alexander Dierks, Generalsekretär der CDU Sachsen:

„Die Sachsenkoalition arbeitet auch bei der Bewältigung der Corona-Pandemie und ihrer Folgen konstruktiv zusammen. Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, den Freistaat gut durch diese Zeit zu bringen. Corona stellt insbesondere auch Sachsens Wirtschaft vor große Herausforderungen. Als CDU ist es uns wichtig, dass wir mit landespolitischen Ideen für einen neuen Antritt und neue Dynamik der wirtschaftlichen Entwicklung im Freistaat sorgen. Die Pandemie zeigt uns, wo wir Stärken haben, aber auch, was es zu verbessern gilt.
Der Wirtschaftsstandort Sachsen muss noch krisenfester und weniger abhängig von Lieferketten werden. Sachsen muss Industrie- und Innovationsland bleiben. Dazu setzen wir eine Arbeitsgruppe ein, die dafür geeignete Vorschläge erarbeitet. Die gemeinsame AG von Koalitionsparteien und Wirtschaftsministeriumsoll zeitnah erste Ideen vorlegen.“

Norman Volger, Landesvorstandssprecher von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Sachsen:

„Der Koalitionsausschuss dient aber vor allem dem Austausch, um die Umsetzung der Ziele aus unserem gemeinsamen Koalitionsvertrag mit CDU und SPD zu prüfen und dort voranzutreiben, wo zwischen so unterschiedlichen Koalitionspartnern noch Klärungsbedarf besteht.“

„Wir können feststellen, dass wir beim Energie- und Klimaprogramm sowie beim Thema Mietpreisbremse zumindest verbindliche Verfahren festlegen konnten, um in diesen Bereichen bis Ende Mai Beschlüsse im Kabinett herbeizuführen. Sachsen braucht dringend ambitionierte Ziele bei der CO2-Reduktion und einen deutlichen Zubau erneuerbarer Energien. Ebenso müssen insbesondere Familien und Alleinstehende vor einem völlig überhitzten Mietmarkt in den Großstädten geschützt werden. Klimaschutz, die Energiewende, bezahlbares Wohnen – diese Themen liegen uns Bündnisgrünen sehr am Herzen. Zudem haben wir mit unseren Partnern konstruktive Gespräche in den Bereichen Asyl und Migration geführt.“

„Die Coronakrise lastet schwer auf den Menschen in Sachsen. Um ihre wirtschaftlichen Folgen abzumildern, haben wir beschlossen, eine gemeinsame Arbeitsgruppe einzusetzen. Für uns Bündnisgrüne ist dabei wichtig: Nach der Coronakrise ist immer noch Mitten in der Klimakrise. Sachsen ist ein bedeutender Technologie- und Produktionsstandort im Bereich Erneuerbare Energien. Wir brauchen Impulse, um diese Position weiter auszubauen und Sachsens Wirtschaft zukunftsfest zu machen.“

Henning Homann, Generalsekretär der SPD Sachsen:

„Sachsens Wirtschaft steht vor einer doppelten Herausforderung: Die Folgen der Pandemie müssen bewältigt, die massiven Veränderungen durch Energiewende, Automatisierung, Digitalisierung oder KI gemeistert werden. Gleichzeitig gibt es Chancen für völlig neue Branchen. Für die SPD ist es ein Gebot der ökonomischen Vernunft, jetzt richtig zu investieren, um Arbeitsplätze zu schaffen und zu erhalten. Die Koalition hat eine Arbeitsgruppe von Wirtschaftsministerium und Fachpolitiker*innen eingerichtet, die zügig umsetzbare Vorschläge erarbeitet.

Treibhausgase müssen auch in Sachsen deutlich reduziert und erneuerbare Energien massiv ausgebaut werden. Die Koalition wird die Beratungen zu einem sächsischen Energie- und Klimaprogramm (EKP) in den kommenden Wochen abschließen. Die SPD wird dabei die Interessen der Beschäftigten konsequent einbeziehen.

Die Ballungsräume in Dresden und Leipzig haben sehr angespannte Wohnungsmärkte. Daher hat für die SPD die Einführung einer Mietpreisbremse oberste Priorität. Der Koalitionsausschuss hat dafür wichtige Weichen gestellt. Wir erwarten nun einen konstruktiven Lösungsvorschlag durch das zuständige Ministerium.“

Der Einsetzungsbeschluss zur Wirtschafts-Arbeitsgruppe ist als Anhang angefügt.

Hintergrund: Der Koalitionsausschuss besteht aus je sechs Mitgliedern der Koalitionsparteien. Ihm gehören mindestens der Ministerpräsident, die beiden stellvertretenden Ministerpräsidenten sowie die Landes- und Fraktionsvorsitzenden an. Im Koalitionsausschuss werden vor allem abstimmungsbedürftige Fragen von grundsätzlicher Bedeutung behandelt. Entscheidungen werden einvernehmlich getroffen. Der Koalitionsausschuss tritt regelmäßig bzw. auf Wunsch einer Koalitionspartei zusammen.

Dulig: „Mehrheiten jenseits der CDU sind möglich – Rückenwind für Bundestagswahlkampf“

Der sächsische SPD-Vorsitzende Martin Dulig gratuliert der alten und neuen Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz zu ihrem Wahlsieg:

„Malu Dreyer hat wie schon vor fünf Jahren souverän gewonnen. In Rheinland-Pfalz zeigt sich, dass die SPD es weiterhin schaffen kann, Mehrheiten jenseits der CDU zu erzielen: Mit kompetenten Persönlichkeiten und einem klaren Plan für die Zukunft gewinnt die SPD das Vertrauen der Menschen.

Zum Wahlergebnis in Baden-Württemberg sagt Dulig:

„Ich gratuliere Winfried Kretschmann zum Wahlsieg. Sein starkes Ergebnis hat es für die SPD schwer gemacht. Die SPD und ihr Spitzenkandidat Andreas Stoch haben in einem für sie schwierigen Umfeld aufopferungsvoll gekämpft. Ich bin gespannt, ob die Grünen eine Regierung der Zukunft in Baden-Württemberg bilden oder wieder die CDU als Bremser in die Regierung nehmen.“

Insgesamt sieht Dulig den Wahlabend als guten Start der SPD in das Wahljahr:

„Mehrheiten für eine neue, gerechte und zukunftsgewandte Politik sind in Deutschland möglich. Mit Blick auf die kommenden Wahlen in diesem Jahr wird entscheidend sein, wem die Bürgerinnen und Bürger zutrauen, Deutschland und Europa aus der Krise herauszuführen. Das gibt Olaf Scholz und der SPD Rückenwind für die Bundestagswahl.

Das Ergebnis der CDU ist nicht nur mit den Korruptionsaffären zu erklären. Die CDU macht gerade einfach keine gute Politik in der Krise. Die Verluste der Union zeigen, dass es viele Menschen im Land überdrüssig sind, wenn Konservative nur auf Sicht fahren und festgefahrene Strukturen nicht verändern wollen. Das Rennen ist daher offen. SPD und Grüne sind Wettbewerber darum, wie man grundsätzlicher auf die Herausforderungen der Zukunft reagiert. Die CDU hat sich dagegen zu lange auf dem Merkel-Nimbus ausgeruht.

Die Verluste der AfD in beiden Bundesländern zeigen, dass diese Partei keine Lösungen für bestehende Probleme bereithält, sondern nur Angst und Unzufriedenheit von Menschen für den eigenen Profit ausnutzt.“

SPD-Ostbeauftragter Dulig fordert weiteren Rettungsschirm für den ÖPNV

Gemeinsame Pressemitteilung des SPD-Ostbeauftragten und sächsischen Verkehrsministers Martin Dulig und des Verkehrsministers von Mecklenburg-Vorpommern, Christian Pegel:

Mit Geldern des Bund haben fast alle Bundesländer im Jahr 2020 ihren Verkehrsunternehmen einen 100-prozentigen Ausgleich der Einnahmeausfälle gewähren können. Dieser Schritt war wichtig und richtig, um die Unternehmen und deren Leistungen für die Fahrgäste zu sichern. Auch in diesem Jahr bleibt das Ziel bestehen, dass alle Schülerinnen und Schüler, die Krankenschwestern, das Pflegepersonal und alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die nicht ins Homeoffice gehen können, sicher und umweltfreundlich mit Bussen und Bahnen zur Arbeit fahren können.

Seit Jahresbeginn 2021 verzeichnen die Verkehrsunternehmen weiterhin einen massiven Rückgang der Kundenzahlen und Einnahmeausfälle von bis zu 70 Prozent. Das reicht an die Zahlen des vergangenen Jahres heran. Doch für 2021 fehlen noch jegliche finanziellen Zusagen des Bundes – um die Mehrkosten auszugleichen. Im Gegenteil: Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer verweist in der laufenden Diskussion darauf, dass die ostdeutschen Länder die Regionalisierungsmittel des Bundes noch nicht voll verausgabt haben und Rücklagen für später bilden.

Dazu der SPD-Ostbeauftragte und sächsische Verkehrsminister Martin Dulig: „Dieser Vorwurf ist absurd. Als die Neuverteilung der Regionalisierungsmittel im Bund geregelt wurde, war klar, dass wir in Ostdeutschland Rücklagen bilden müssen, um den ÖPNV längerfristig in den Folgejahren finanzieren und absichern zu können – denn dann sinken unsere Einnahmen. Unsere damalige Zustimmung zu diesem Verfahren darf jetzt kein Bumerang werden und gegen uns ausgelegt werden. Denn durch die Neuverteilung fließt prozentual mehr Geld in den Westen – der Osten verharrt aber beim Status quo. Damit fehlen uns in Ostdeutschland nun die Spielräume, um in der aktuellen Corona-Situation handeln zu können. Wir haben das Geld dafür nicht! Wenn der Bund an seiner Forderung festhält, müssten wir die Verteilung der Regionalisierungmittel noch einmal grundsätzlich neu verhandeln.

Wir brauchen jetzt zügig die Debatte im Bund über einen neuen ÖPNV-Rettungsschirm für 2021! Wir müssen verhindern, dass demnächst Strecken abbestellt oder Fahrpläne eingedampft werden müssen, weil das Geld fehlt und die Unternehmen auf den pandemiebedingten Mehrkosten sitzen bleiben. Das darf nicht passieren! Wir dürfen unsere Kommunen und Verkehrsunternehmen nicht im Stich lassen. Natürlich werden die Bundesländer dann den ihnen möglichen finanziellen Anteil auch beisteuern.“

Mecklenburg-Vorpommerns Verkehrsminister Christian Pegel: „Die fünf ostdeutschen Bundesländer verlieren nach dem seit 2016 geltenden Verteilungsschlüssel für die Regionalisierungsmittel erheblich an Geld für den Bahnnahverkehr. Bund und westdeutsche Länder haben deshalb – zurecht – die Erwartung an die ostdeutschen Länder formuliert, wir mögen in den noch besser ausgestatteten ersten Jahren Geld auf die hohe Kante legen, um in den folgenden deutlich schlechter ausgestatteten Jahren davon zehren zu können. Wer Mitte und Ende der 2020er Jahre in Mecklenburg-Vorpommern zumindest auf dem heutigen Niveau Regionalbahnverkehr möchte, musste dies über Rücklagen bis 2020 ansparen, damit über die 15 Jahre Finanzierungslaufzeit der Regionalisierungsmittel jedes Jahr ausreichend Geld zur Verfügung steht. Wer 2022 noch Busse und Bahnen auf dem heutigen Niveau möchte, muss jetzt sehr schnell in 2021 den ÖPNV-Rettungsschirm fortschreiben. Da ist der Bund jetzt gefordert. Ständig über Klimaschutz sprechen und Nahverkehr fordern, ihn dann aber in seiner schwierigsten Phase in hängen zu lassen – das passt nicht zusammen.”

Hintergrund:

Grundlage der Verteilung der Regionalisierungsmittel des Bundes ist der durch die Verkehrsministerkonferenz im Jahr 2014 beschlossene „Kieler Schlüssel“ – welcher sich an der Einwohnerzahl orientiert. Dieser Verteilungsmechanismus sieht vor, dass die ostdeutschen Bundesländer über in den kommenden Jahren – relativ im Vergleich zu den westdeutschen Ländern – einen geringer werdenden Anteil der leicht steigenden Regionalisierungsmittel bekommen sollen. Zwar erklärte sich die Bundesregierung im Juni 2016 bereit, die Regionalisierungsmittel nochmals um 200 Mio. Euro aufzustocken. Jedoch war dieser Erhöhungsbedarf dafür vorgesehen, Belastungen abzumildern, die den Ländern Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen durch die Anwendung des Kieler Schlüssels entstehen. 
Einen dauerhaften Ausgleich – gerade für Sonderfälle wie derzeit Corona – hat man damit seinerzeit nicht geschaffen.

Stellbrink: „Wir fordern echte Gleichberechtigung!”

Laura Stellbrink, Vorsitzende der sächsischen SPD-Frauen, sagt zum Internationalen Frauentag am 8.März:

„Wir fordern echte Gleichberechtigung! Und darum geht es am Internationalen Frauentag – nach wie vor. Wir machen sichtbar, wofür wir 365 Tage im Jahr kämpfen: für die Gleichstellung von Männern und Frauen! Denn obwohl Feministinnen und Feministen weltweit schon lange dafür kämpfen, sind wir bei weitem nicht am Ziel. Wir werden weiterhin laut sein, um Ungerechtigkeiten sichtbar zu machen, insbesondere am Frauenkampftag. In diesem Jahr werden wir das coronabedingt leider nicht auf der Straße tun, sondern vorrangig im digitalen Raum. Aber wir tun es nicht weniger nachdrücklich.

Corona zeigt unter dem Brennglas, dass noch viel mehr zu tun ist, als einige vielleicht dachten. Frauen tragen in dieser Krise die Hauptlast – beispielsweise im Haushalt, beim Homeschooling oder bei anderen familiären Verpflichtungen. Sie dürfen nicht die Verliererinnen der Krise werden. Die sozialen Ungerechtigkeiten ziehen sich durch alle Lebens- und Gesellschaftsbereiche. Hier ist die Politik gefragt.

Sorge-, Reproduktions- und Erwerbsarbeit muss besser unter Männern und Frauen verteilt werden können. Hierfür muss die Politik Rahmenbedingungen schaffen. Für uns ist die Coronapandemie Anlass, um nochmals mit Nachdruck auf soziale und nachhaltige Veränderungen zu drängen. Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist nichts anderes als eine der zentralsten sozialen Fragen unserer Zeit.“