Schenk: „Herr Mackenroth, treten Sie zurück!“

Rechtsstaatlichkeit darf von niemandem in Frage gestellt werden. Vor allem nicht von ehemaligen Justizministern.

Anlässlich der aktuellen Äußerungen des Ausländerbeauftragten Geert Mackenroth zur Abschiebung krimineller Ausländer erklärt Katharina Schenk, Landesvorsitzende der Jusos Sachsen:

„Die Vorkommnisse in Köln als Vehikel für Asylrechtsverschärfungen zu nutzen, ist eines Ausländerbeauftragten und ehemaligen Justizministers absolut unwürdig. Die Ereignisse sind schlimm genug und müssen lückenlos aufgeklärt werden. Dass nun Mackenroth auf diesen Zug aufspringt und mit seinen Äußerungen Stammtischparolen bedient, wird keinerlei rechtstaatlichen Prinzipien gerecht und macht ihn für sein Amt untragbar. Das Amt sollte eine Person ausfüllen, die ruhig und besonnen konstruktive Vorschläge für eine ernsthafte Integrationspolitik einbringt – also sowohl gegenüber beschönigenden Vorstellungen, aber gerade auch gegenüber rechten Rattenfängern klare Kante zeigt.

Wer von Abschreckung spricht und zum Beispiel die Unschuldsvermutung in Frage stellt, hat sich vom Rechtsstaat offenbar verabschiedet und ist kein Partner der Ausländerinnen und Ausländer in Sachsen. Herr Mackenroth sollte zurücktreten.

Hintergrund:

http://m.mdr.de/nachrichten/politik/regional/mackenroth-asyl-strafrecht100.html#mobilredirect

 

Jurk führt weiterhin die SPD-Landesgruppe Sachsen im Deutschen Bundestag an

Sachsens früherer Wirtschaftsminister Thomas Jurk (SPD) einstimmig zum SPD-Landesgruppensprecher wiedergewählt

Der Görlitzer Bundestagsabgeordnete Thomas Jurk ist gestern erneut einstimmig zum Sprecher der SPD-Landesgruppe Sachsen im Deutschen Bundestag gewählt worden. Jurk führt seit 2013 die sechsköpfige Gruppe an. Neben Jurk gehören dieser die Abgeordneten Daniela Kolbe, Simone Raatz, Detlef Müller, Susann Rüthrich und Wolfgang Gunkel an.

„Ich danke den Kolleginnen und Kollegen für das Vertrauen und die gute Zusammenarbeit“, sagt Jurk. „Als kleines Team von sechs sächsischen Mitglieder des Deutschen Bundestages sind wir inhaltlich gut aufgestellt. So arbeiten die Kolleginnen und Kollegen in den Ausschüssen für Arbeit und Soziales, Innen, Bildung und Forschung, Europa, Familie, Senioren, Frauen und Jugend.“, betont der Haushälter Jurk.

Kolbe: „Wir brauchen eine intensive Debatte über den sächsischen Verfassungsschutz“

Nach den Krawallen am 12. Dezember 2015 in Leipzig und erneuten heftigen Ausschreitungen am Montag, den 11. Januar 2016,  kritisiert die sächsische SPD-Generalsekretärin und Leipziger Bundestagsabgeordnete Daniela Kolbe (35) Sachsens Verfassungsschutz.

„Nach dem erneuten Versagen des sächsischen Verfassungsschutzes brauchen wir dringend eine öffentliche Debatte über dessen Arbeit. Wie kann es sein, dass ein Mob von 250 gewaltbereiten Nazis in Connewitz wütet, ohne dass der Verfassungsschutz vor dieser rechten Gefahr warnt? Rechtsextreme haben im Vorfeld bundesweit massiv mobilisiert und der Verfassungsschutz will davon nichts gemerkt haben? Es ist mir unerklärlich, wie es zu solch einer fatalen Fehleinschätzung kommen kann.“

Behördensprecher Falk Kämpf hatte im Vorfeld der Demonstrationen gegenüber der Leipziger Volkszeitung davon gesprochen, dass rechtsextremistische Gruppen „in nur geringem Umfang“ mobilisieren würden.

„Während das Bündnis „Leipzig nimmt Platz“ vom Verfassungsschutz vorab in die Nähe gewalttätiger Aktionen gerückt wurde, wurde die Gefahr durch rechtsradikale Kräfte massiv unterschätzt. Das ist nach den Ausschreitungen am 12. Dezember 2015 in Leipzig bereits das zweite schwere Versagen des Verfassungsschutzes in Folge“, so Kolbe mit Blick auf die Ausschreitungen durch linksautonome Kräfte im Dezember vergangenen Jahres. „Auch Pegida und Legida werden bis heute nicht beobachtet. Dabei ist eindeutig, dass wir es hier im Kern auch mit rechtsextremen Meinungen zu tun haben. Wir brauchen jetzt dringend eine intensive politische Debatte über die Geschehnisse und über notwendige Konsequenzen.“

Kolbe: Lichterkette „Leipzig bleibt helle“ – Gemeinsam ein friedliches Zeichen für Weltoffenheit setzen

Kolbe: Leipzig bleibt helle – nur die CDU nicht

Zur Ablehnung der Lichterkette „Leipzig bleibt helle“ durch die CDU-Bundestagsabgeordnete Bettina Kudla und der Leipziger CDU erklärt die sächsische SPD-Generalsekretärin und Leipziger Bundestagsabgeordnete Daniela Kolbe:

„Es ist krass, wie unverfroren sich Frau Kudla und die Leipziger CDU gegen die demokratische Stadtgesellschaft stellen. Mit den abwertenden Äußerungen vom Wochenende zeigt die Union erneut, dass sie in Leipzig im Abseits steht. Anstatt geschlossen mit allen demokratischen Parteien auf die Straße zu gehen, plädiert die CDU in Leipzig  dafür wegzugucken und ignoriert wieder einmal die Gefahr von rechts. Diese Politik erinnert fatal an die 1990er und 2000er Jahre, in denen auch durch ein solches Verhalten der CDU in Sachsen die rechte Szene erstarken konnte. Legida und AfD sind geistige Brandstifter und mitverantwortlich für die stark steigende Zahl von Übergriffen auf Flüchtlinge und deren Unterkünfte. Es ist gefährlich, dass sich die örtliche CDU diesen nicht in den Weg stellt.

Seit einem Jahr zeigen Leipzigerinnen und Leipziger mit Gewerkschaften, Kirchen und Parteien gegen die Rechtspopulisten von Legida und Pegida Gesicht. Die Stadtgesellschaft setzt damit ein friedliches Zeichen für Weltoffenheit und gelebte Willkommenskultur, heute und auch in Zukunft.“

 

Hintergrund

Ein breites Bündnis aus Politik, Wirtschaft, Kirche und Gesellschaft hat für den heutigen Montag, den 11. Januar, zu einer Lichterkette rund um den Leipziger Innenstadtring aufgerufen, um friedlich gegen das fremdenfeindliche Legida-Bündnis zu protestieren. Auch große Unternehmen wie Porsche und BMW unterstützen die Lichterkette. Die CDU-Bundestagsabgeordnete Bettina Kudla hat sich hingegen von den Zielen der Lichterkette distanziert. Auch die örtliche CDU lehnt die Aktion ab.

Informationen zur Lichterkette: http://www.leipzig.de/news/news/lichterkette-leipzig-bleibt-helle-moechte-zeichen-fuer-willkommenskultur-und-friedliches-zusammenleb/

Daniela Kolbe nimmt mit vielen anderen Mandatsträgerinnen und Mandatsträgern heute ab 18 Uhr an der Lichterkette teil und steht für Nachfragen und O-Töne gern zur Verfügung. Auch die SPD Sachsen hat zur Lichterkette aufgerufen (http://www.spd-sachsen.de/dulig-friedlich-fuer-toleranz-demokratie-und-weltoffenheit/).

Dulig: Friedlich für Toleranz, Demokratie und Weltoffenheit

SPD Sachsen ruft zur Teilnahme an Leipziger Lichterkette auf

Die SPD Sachsen ruft zur Demonstration „Leipzig bleibt helle“ am morgigen Montag in Leipzig auf.

Der SPD-Landesvorsitzende Martin Dulig: „Die SPD wird auch im neuen Jahr mit aller Kraft für ein mitfühlendes, friedliches und offenherziges Sachsen auf die Straße gehen. Ein Jahr Legida ist ein Jahr zu viel. Deshalb lade ich alle ein gemeinsam eine klare Botschaft gegen Rechtspopulismus, Hasspropaganda und Fremdenfeindlichkeit aus Leipzig zu senden und sich in die Lichterkette einzureihen. Jeder Form von Gewalt erteilen wir eine klare Absage.“

Die Parteispitze um die stellvertretende Vorsitzende und Staatsministerin für Gleichstellung und Integration, Petra Köpping, den Vorsitzenden der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, Dirk Panter, und zahlreiche Landtagsabgeordnete trifft sich ab 18 Uhr auf dem Burgplatz und wird sich ab 18:30 Uhr beim neuen Rathaus in die Lichterketter einreihen. Der Landesvorsitzende und Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Martin Dulig, wird ab ca. 19:15 Uhr auf der Abschlusskundgebung an der Thomaskirche sprechen.

Mann: Stellen im Wissenschaftssystem halten – Innovationspool als Lösungsoption

Holger Mann, hochschulpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, zum Vollzug des Stellenabbaus an sächsischen Hochschulen:

„Es ist bedauerlich, dass in diesem Jahr die noch ausstehenden 27 von 83 Stellen an Sachsens Hochschulen abgebaut werden sollen“, erklärte Holger Mann am Dienstag. „Die Staatsregierung setzt jetzt um, was Schwarz-Gelb im Jahr 2010 auf den Weg gebracht hat. Der jetzt unterbreitete Vorschlag, nach dem acht Hochschulen in höchst unterschiedlichem Maße für die TU Dresden einstehen sollen, ist allerdings noch nicht überzeugend. “

„Wir müssen dafür Sorge tragen, dass die TU Dresden, aber auch die anderen sächsischen Hochschulen in die Lage versetzt werden, im kommenden Exzellenzwettbewerb zu punkten und gleichzeitig bestehende Verpflichtungen zu erfüllen. Dies kann gelingen, wenn die Stellen dauerhaft im Wissenschaftssystem bleiben. Sie könnten beispielsweise in einen Innovationspool überführt werden, der bei der Profilbildung der Hochschulen hilft und sie bei künftigen Exzellenzwettbewerben unterstützt. Das würde zudem Chancen für den wissenschaftlichen Nachwuchs über das Jahr 2020 hinaus eröffnen.

Im Zuge der Hochschulentwicklungsplanung, aber auch in den bevorstehenden  Verhandlungen zum Doppelhaushalt 2017/18 wird die Möglichkeit zur Diskussion bestehen.“

Henning Homann

Homann: Mindestlohn ist Erfolgsgeschichte und darf nicht ausgehebelt werden

Henning Homann, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag und Sprecher für Arbeitsmarkt, zum Mindestlohn:

„Allen Weltuntergangsvisionen zum Trotz: Der vor einem Jahr nach hartem Ringen eingeführte Mindestlohn ist eine Erfolgsgeschichte. Seit dem 1. Januar 2015 profitieren rund 3,7 Millionen arbeitende Menschen in Deutschland von seiner Einführung – in Ost und West gleichermaßen“, so Henning Homann am Montag. „Allein in Sachsen profitieren rund 250 000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vom Mindestlohn.“

„Mit 8,50 Euro pro Stunde setzt der Mindestlohn eine gesetzliche Lohnuntergrenze und ist ein großer Erfolg, um die Würde der Arbeit zu schützen und Lohndumping zu Lasten der ehrlichen Arbeitgeber einzudämmen. Das sollten sich auch jene merken, die zu uns Geflüchteten den Mindestlohn absprechen wollen. Es bleibt bei dem Grundsatz: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Niemand wird davon ausgenommen.“

„Die Fakten sprechen für den Mindestlohn. So ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Sachsen gestiegen – entgegen den Befürchtungen, der Mindestlohn werde Jobs vernichten. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit waren bei uns im Freistaat im September rund 38 000 Menschen mehr beschäftigt als Ende 2014. Und das Hoch auf dem Arbeitsmarkt hält weiter an. Wir haben jetzt die niedrigste Arbeitslosenquote seit 24 Jahren.“

„Und schließlich hat sich auch nicht das Vorurteil bewahrheitet, der Mindestlohn schade der Wirtschaft. Im Gegenteil: Die Wirtschaft merkt, dass die Menschen mehr Geld in der Tasche haben. Selten ist die Konsumlaune der Verbraucher besser gewesen. Geringverdiener haben durch den Mindestlohn ein Lohnzuwachs von fünf Prozent. Das sind auch gute Aussichten für das kommende Jahr.“

Panter: Klaus Ness wird uns fehlen

Dirk Panter, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, zum Tod von Klaus Ness

„Wir sind bestürzt und tief betroffen vom plötzlichen Tod des Vorsitzenden der Brandenburger SPD-Landtagsfraktion, Klaus Ness. Unser Mitgefühl gilt in dieser Stunde seiner Familie und seinen Freunden“, erklärte Dirk Panter am Freitag.

„Mit Klaus Ness verliert die SPD einen außergewöhnlich klugen Strategen. Auch sein beharrlicher und couragierter Kampf gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit, mit dem er Maßstäbe gesetzt hat, wird unvergessen bleiben.“

Panter weiter: „Ich bin zudem persönlich Klaus Ness zutiefst dankbar für seine Unterstützung über die Jahre. Von den Anfängen meiner aktiven Zeit in Sachsen bis heute war er mir immer ein wichtiger Ratgeber.“

„Klaus Ness wurde viel zu früh aus dem Leben gerissen. Er wird uns und mir ganz persönlich sehr fehlen.“

SPD Sachsen ruft zu „Herz statt Hetze“ auf

Dulig: Friedlichen Protest mit Herz und Kultur unterstützen

Die SPD Sachsen ruft zur Kundgebung des Bündnisses „Herz statt Hetze“ am kommenden Montag, den 21. Dezember, auf dem Theaterplatz in Dresden auf. Der SPD-Landesvorsitzende Martin Dulig und seine Stellvertreterinnen Petra Köpping und Eva-Maria Stange werden sich erneut den Protesten anschließen.

Der SPD-Landesvorsitzende Martin Dulig: „Wer vor Weihnachten ein Zeichen der Menschlichkeit setzen will, ist auf der Kundgebung von „Herz statt Hetze“ auf dem Dresdner Theaterplatz genau am richtigen Ort. Wir wollen gemeinsam einen Abend der Kultur und des friedlichen Miteinanders verbringen und die Vielen unterstützen, die sich hier täglich engagieren. Jeder Form von Gewalt erteilen wir eine klare Absage. Herz statt Hetze ist das Motto des Abends, das für die ganze Stadt gelten sollte.“

Neben Redebeiträgen ist ein vielfältiges Kulturprogramm geplant. So singt der Chor der Semperoper „Ode an die Freude“ und auch das Sächsische Staatsschauspiel beteiligt sich. Eva-Maria Stange: „Kultur ist der beste Ausdruck für Vielfalt und Menschlichkeit. Sie lebt von Weltoffenheit.“

Neben der SPD-Spitze werden weitere SPD-Landtagsabgeordnete und die SPD Dresden mit vor Ort sein.

Raatz: Bundestag verabschiedet Gesetzesänderung für die Verbesserung der Beschäftigungssituation von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

Anlässlich der vom Deutschen Bundestag verabschiedeten Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (dem Sonderbefristungsrecht für die Beschäftigten in der Wissenschaft), erklärt die mittelsächsische SPD-Bundestagsabgeordnete und stv. Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung, Dr. Simone Raatz:

„Gerade für viele der 11.000 befristet beschäftigten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Sachsen ist die vereinbarte Gesetzesänderung ein wichtiger Meilenstein. So sind an den vier größten sächsischen Hochschulen 90% der akademischen Mitarbeiter befristet beschäftigt. Knapp 40% der akademischen Mitarbeiter an der Universität Leipzig, der TU Chemnitz und der TU Freiberg haben einen Arbeitsvertrag mit einer Laufzeit von unter 6 Monaten. Diese prekären Beschäftigungsverhältnisse sind nicht weiter hinnehmbar und schaden dem sächsischen Wissenschaftsstandort. Schon heute verlassen 80% der Studierenden auch aufgrund schlechter Karriereperspektiven nach ihrem Abschluss Sachsen. Hier müssen wir dringend gegensteuern. Deshalb freue ich mich, dass wir unsachgemäßen Kurzbefristungen endlich einen Riegel vorschieben.

Zudem begrüße ich ausdrücklich, dass wir gemeinsam mit unserem Koalitionspartner nach erfolgter Anhörung zum 1. Entwurf des Gesetzes zwei wesentliche Änderungen durchsetzen konnten. So wird sich künftig die Befristungsdauer bei Drittmittelprojekten nicht – wie im ursprünglichen Gesetzestext vorgesehen – an die Mittelbewilligung, sondern an die Projektlaufzeit richten. Damit sichern wir, dass sich Drittmittelverträge nicht nach den in jährlichen Scheiben bereitgestellten Mittel, sondern an die gesamte Projektlaufzeit richten. Dies ist gerade für die Wissenschaftler in unserer Region eine wichtige Verbesserung, da in Sachsen ca. 40% des wissenschaftlichen Personals drittmittelfinanziert ist.

Weiterhin sah der Kabinettsentwurf zur Gesetzesänderung vor, dass studentische bzw. wissenschaftliche Hilfstätigkeiten während des Studiums bis zu einer Dauer von vier Jahren möglich sind. Dieser Befristungsrahmen wurde von den Koalitionsfraktionen auf sechs Jahre korrigiert.

Da die Studiendauer in der Regel zwischen 5 bis 6 Jahren liegt, passen wir damit den zulässigen Befristungsrahmen an die Lebensrealität vieler Studierender aus einkommensschwachen Familien an.“

Erläuterung:

Beim Wissenschaftszeitvertragsgesetz handelt es sich um ein Sonderbefristungsrecht für Arbeitsverträge in der Wissenschaft, das zunehmend auch für unsachgemäße Kurzbefristungen missbraucht wurde. So hat mittlerweile bundesweit über die Hälfte der Verträge eine Laufzeit von unter einem Jahr. Aus diesem Grund haben sich Union und SPD im Koalitionsvertrag darauf verständigt, das Gesetz zu novellieren.

Simone Raatz ist u.a. zuständig für die Themen „wissenschaftlicher Nachwuchs“ und „Wissenschaftszeitvertragsgesetz“ und hat in den vergangenen Monaten stellvertretend für die SPD-Bundestagsfraktion die Eckpunkte zum vorliegenden Gesetzentwurf zur Änderung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes mit der CDU/CSU-Fraktion ausverhandelt (Eckpunkte siehe Anlage) und wird in der morgigen Debatte im Plenum dazu sprechen.

Nach der anstehenden Änderung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes werden sich künftig die Vertragslaufzeiten in der Promotions- und Postdoc-Phase an das Qualifizierungsziel richten. Wenn also das Qualifizierungsziel die Promotion ist – sprich jemand promoviert – sollte sein Erstvertrag in der Regel über drei Jahre abgeschlossen werden.

Weiterhin sieht der Gesetzentwurf vor, dass Drittmittelbefristungen in Zukunft an die Dauer der Projektlaufzeit gekoppelt werden. Wenn also eine Hochschule ein Projekt über drei Jahre bewilligt bekommt, müssen die Verträge mit den Mitarbeitern, die für das Projekt tätig sind, auch über drei Jahre abgeschlossen werden.

Schließlich sieht der Gesetzentwurf auch vor, dass das nicht-wissenschaftliche Personal (z.B. Laborassistenten oder Techniker, die Forschungsgeräte warten) künftig nicht mehr vom Geltungsbereich des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes umfasst ist. Diese Personengruppe erfüllt überwiegend Daueraufgaben, die auch mit Dauerstellen zu besetzen sind.

Zeitplan:

Die Gesetzesänderung wird voraussichtlich zum 01.03.2016 in Kraft treten.