Jamaika muss den Schienenverkehr stärken!

Vor den Sondierungsgesprächen von CDU/CSU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der FDP zum Thema Verkehr fordert der Bundestagsabgeordnete, Chemnitzer Stadtratsfraktionsvorsitzende und gelernte Lokomotivführer Detlef Müller (SPD) von einer möglichen „Jamaika“-Koalition die Stärkung des Schienenverkehrs:

Schienenverkehr ist der moderne und effiziente Verkehrsträger der Zukunft. Wer ihn nicht fördert, der verspielt die Zukunft. In diesem Sinne sollten sich die Verhandlungspartner einer Jamaika-Koalition ihrer Verantwortung bewusst werden und im Sinne von Umweltschutz, weniger Staus und einer Entlastung der Straßen endlich konkrete Schritte für den Schienenverkehr beschließen.

„Gleichzeitig spielt der Schienenverkehr auch im Rahmen der Energiewende eine wesentliche Rolle: Der Schienenverkehr wird noch stärker als bisher elektrifiziert werden müssen. Das wird Impulse zur Entwicklung von CO2-freien Antriebstechnologien sowie von Technologien zur Speicherung elektrischer Energie auf den Triebfahrzeugen geben. Das wiederum ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern führt auch zu Lärmminderung.

Die Verkehrswende und eine CO2-Senkung im Verkehr werden nur gelingen, wenn der Güterverkehr künftig zu großen Teilen auf der Schiene abgewickelt wird. Die Eisenbahnverkehrsunternehmen müssen deshalb wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen erhalten, um mehr Güter transportieren zu können. Die Schweiz macht es uns vor.

Die Belastung aus den Trassenpreisen („Schienenmaut“) ist ein wesentlicher Faktor, der über die Wettbewerbsfähigkeit der Schiene gegenüber der Straße und dem Luftverkehr, sowie über die Bezahlbarkeit des Verkehrs für die Bürgerinnen und Bürger entscheidet. Deshalb muss es die Aufgabe einer künftigen Koalition sein, die Trassenpreise entscheidend zu senken. Außerdem streben wir eine weitere Entlastung des Schienengüterverkehrs durch eine schrittweise Absenkung der Stromsteuer auf das europarechtskonforme Maß von annähernd Null an.“

SPD-Sicherheitsexperten geben Empfehlungen zum sächsischen Strafvollzug ab

Die Sicherheitsexperten der von der SPD Sachsen im vergangenen Herbst eingesetzten Expertenkommission „Innere Sicherheit“ haben am Mittwoch erneut Arbeitsergebnisse vorgestellt. Sie gaben Empfehlungen zum sächsischen Strafvollzug, sowie zur Arbeit der Gerichte und Staatsanwaltschaften in Sachsen ab.

„Die Kommunikation zwischen ermittelnden Beamten und Staatsanwaltschaften muss besser werden“, eröffnete Ehrhart Körting, Sprecher der Kommission, „denn Polizisten haben nach Abschluss ihrer Ermittlungen keinen Einblick mehr in den Vorgang. Die Polizei ist dann oft damit konfrontiert, dass bei Verfahren, in denen keine Haft angeordnet wurde, die Beschuldigten sich wieder im Umkreis der ermittelnden Polizisten befinden. Das ist für die Polizei unbefriedigend und für präventive Maßnahmen hemmend“, so Körting weiter. „Wir empfehlen deshalb, unter Berücksichtigung datenschutzrechtlicher Erfordernisse, den elektronischen Verfahrensgang daraufhin zu überprüfen, ob die Polizei vor Ort Zugriff auf Informationen über den Stand des Verfahrens erhalten kann.“

„Die Strafjustiz muss sichergestellt sein in Hinblick auf den künftigen Ruhestand vieler Richterinnen und Richter“, sagte Rainer Lips, ehemaliger Vorsitzender Richter am Oberlandesgericht Dresden. „Es ist bereits jetzt absehbar, dass bei den starken Jahrgängen, die ausscheiden werden, eine Weitergabe richterlicher Erfahrung durch die älteren, erfahrenen Richter an die neu Einzustellenden nicht bzw. nicht in ausreichendem Maße stattfinden kann“, so Lips weiter. „Deshalb empfehlen wir, spätestens ab dem Haushaltsplan 2021/2022 im Landeshaushalt vorzusehen, dass die neu einzustellenden Richter in der ordentlichen Gerichtsbarkeit mindestens drei Monate vor dem altersbedingten Ausscheiden von Richtern eingestellt werden. So kann ihnen eine Einarbeitungszeit ermöglicht werden.“

„Wir müssen außerdem über Ersatzfreiheitsstrafen reden“, sagte Harald Baumann-Hasske, Sprecher für Justizpolitik der SPD Fraktion im Sächsischen Landtag, „Diese müssen bisher in den Vollzugsanstalten verbüßt werden und dienen in keiner Weise der Resozialisierung der Straftäter. Deshalb plädieren wir für das ´Schwitzen statt Sitzen´ – ein Modell, das statt der Ersatzfreiheitsstrafe eine entsprechende Anzahl von Arbeitsstunden oder Arbeitstagen in sozialen oder gemeinnützigen Einrichtungen vorsieht.“, so Baumann-Hasske weiter. „Wir müssen auch endlich statistisch erfassen, wie viele Menschen nach dem Verbüßen einer Haftstrafe wieder straffällig werden. Wir brauchen die Erfassung einer Rückfallquote, diese gibt es bisher noch nicht. Eine solche statistische Erfassung kann auch als Qualitätsmesser der sächsischen Strafverfolgung und des Strafvollzuges dienen. Wir empfehlen deshalb, die Rückfallquote bei Straftätern in Sachsen, insbesondere bei Jugendlichen, jährlich zu erfassen“, sagte Baumann-Hasske.

„Auf den sächsischen Strafvollzug kommt durch die verstärkte Migration eine neue Anzahl von Aufgaben hinzu. Auch unter den Migranten gibt es Verhalten, dass in den Strafvollzug führt“, führte Baumann-Hasske weiter aus. „Wir empfehlen deshalb, bei der Ausbildung und Fortbildung der sächsischen Strafvollzugsbeamten den Bereich der interkulturellen Kompetenz auszuweiten. Zu prüfen ist, ob Mitarbeiter und Fachpersonal auch mit Migrationshintergrund und entsprechenden Sprachkenntnissen für den Dienst im Strafvollzug gewonnen werden können. Wir empfehlen aber in jedem Fall in Hinblick auf die europaweit zu beobachtende islamistisch extremistische Radikalisierung im Vollzug eine religiöse Betreuung von Straftätern islamischen Glaubens vorzusehen“, sagte Baumann-Hasske.

Die Expertenkommission empfiehlt außerdem, in einem Resozialisierungsgesetz einen Anspruch auf koordinierende Hilfe für Strafgefangene nach ihrer Entlassung vorzusehen sowie dezentrale Stellen zur Koordinierung der verschiedenen Resozialisierungsmaßnahmen einzurichten.

Die vorgestellten Teilergebnisse finden sich hier zum Download: Empfehlungen der Expertenkommission Innere Sicherheit zur Justiz in Sachsen

Jusos Sachsen

Hofieren von Demokratiefeind Orbán unerträglich – Jusos Sachsen verlangen von Tillich Distanzierung

Die sächsischen Jusos kritisieren den Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich für sein Mittagessen mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán in Dresden. Dieser besuchte zuvor bereits Rainer Haseloff (CDU), den Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt. Die beiden Christdemokraten beteuern, dass es sich um rein private Treffen gehandelt hat.

Der neugewählte Juso-Landeschef Stefan Engel (25) sieht in dem Treffen einen weiteren Beleg für den Rechtsruck der sächsischen CDU: „Viktor Orbán steht wie kaum ein anderer Regierungschef Europas für die Aushöhlung der Demokratie, Kontrolle der Medien und die faktische Abschaffung des Asylrechts. Wer sich mit solchen Machthabern trifft, muss sich fragen lassen, wie groß die inhaltliche Differenz tatsächlich noch ist. Ich erwarte vom Ministerpräsidenten einer CDU-SPD-Koalition eine klare Distanzierung von Orbán und ein deutliches Signal an die demokratischen und proeuropäischen Kräfte in Ungarn. Alles andere wäre nur ein weiterer Beleg für den andauernden Rechtsruck der sächsischen CDU. Der Verweis auf die private Natur des Treffens ist absurd und ein Schlag ins Gesicht für alle engagierten Menschenrechtsaktivisten in Ungarn.“

Engel mahnt die fehlende Abgrenzung der Christdemokraten vom ungarischen Regime, die bereits seit Monaten zu beobachten ist, an. Das Treffen stelle nur einen weiteren Beleg hierfür dar. Dazu der Vorsitzende der Jusos Sachsen: „Nach wie vor sitzen auch die sächsischen CDU-Europaabgeordneten Peter Jahr und Hermann Winkler in einer Fraktion mit den Vertreterinnen und Vertretern der Orbán-Partei Fidesz. Selbst tiefgreifende Initiativen zur Einschränkung der Meinungsfreiheit und die Missachtung von EU-Recht haben daran nichts geändert. Anscheinend sind elf zusätzliche Mitglieder in der Fraktion wichtiger als demokratische Mindeststandards.“

Die Jungsozialistinnen und Jungsozialisten in der SPD (kurz Jusos) sind mit 1.500 Mitgliedern der größte politische Jugendverband Sachsens. Zugleich ist jedes vierte Mitglied der SPD Sachsen Juso.

Panter: Sachsen braucht finanzpolitische Wende

Dirk Panter, Vorsitzender und finanzpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, zu den Aussagen von Finanzminister Unland im Interview mit der Leipziger Volkszeitung vom 04. November:

„Finanzminister Georg Unland hat es endlich verstanden. Er hat Recht, wenn er sagt, dass er fachliche Bedarfe bei Lehrern, Polizei oder beim Breitbandausbau nicht einschätzen kann. Leider hat er sich in den vergangenen neun Jahre trotzdem in jedes noch so kleine fachpolitische Detail eingemischt“, so Dirk Panter. „Die Ergebnisse sehen wir heute: Der Kompetenzstreit zwischen Fachministerien und Finanzressort hat die Probleme in Sachsen ‎zugespitzt, statt sie zu lösen.

Sachsen braucht eine finanzpolitische Wende. Der Haushalt darf nicht länger Selbstzweck sein. Er muss wieder zum politischen Gestaltungsinstrument werden und dazu dienen, die fachlichen Bedarfe solide zu finanzieren. Die Bürger zahlen ihre Steuern nicht nur für Tilgung und Rücklagen, sondern für Lehrer, Polizisten und eine gute Infrastruktur. Es muss deshalb endlich Schluss gemacht werden mit den Zweikämpfen zwischen den Fachministerien und dem Finanzministerium.

Für einen funktionierenden Staat, der seine Aufgaben erfüllt und den Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger gerecht werden kann, brauchen wir eine grundsätzlich andere Herangehensweise. Dazu gehören ein entsprechendes Problembewusstsein und eine vorausschauende Politik, die langfristige Lösungen entwickelt und sich nicht von Jahr zu Jahr hangelt. Die Vorschläge der SPD dafür liegen auf dem Tisch.

Im Übrigen braucht es für viele der notwendigen Änderungen in unserem Land gar nicht viel Geld, sondern vor allem Mut, um neue Wege zu gehen.“

Kolbe: Wenn die Schwampel die Altersarmut nicht bekämpft, wird sie zur reinen West-Koalition

Laut einer neuen Studie des Institutes für Wirtschaftsforschung droht ein Drittel der Ostdeutschen im Alter in die Altersarmut zu rutschen. Ostdeutsche Rentnerinnen und Rentner erhalten außerdem bis zu 60% weniger Rente als die westdeutschen Rentnerinnen und Rentner. Dazu Daniela Kolbe, Generalsekretärin der SPD Sachsen:

„Eine zentrale Aufgabe der neuen Bundesregierung muss sein, etwas gegen die drohende Altersarmut im Osten zu tun. Ein Drittel der Ostdeutschen droht nach einer Prognose des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) bis zum Jahr 2036, eine Rente unterhalb der Armutsgrenze zu beziehen. Die Hälfte der Sachsen macht sich laut Sachsen Monitor große Sorgen, dass ihre Rente nicht zum Leben reicht.

Wir werden für die Anerkennung der Lebensleistung der ostdeutschen Aufbaugeneration Ost nach 1990 kämpfen. Diese hat sich durch die Nachwendezeit gekämpft, die sächsische Wirtschaft wiederaufgebaut und das Land am Laufen gehalten. Viele aus dieser Generation haben während ihres Arbeitslebens keine höheren Löhne oder Rechte eingefordert, um ihren Job und das eigene Unternehmen nicht zu gefährden. Sie haben Überstunden gemacht oder unfreiwillig in Teilzeit gearbeitet. Gerade diese Aufbaugeneration macht sich zu Recht Sorgen um ihre Renten.

Der Osten braucht dringend eine Solidarrente. Wer ein Leben lang gearbeitet hat, soll nicht im Alter zum Sozialamt müssen. Es ist ungerecht, wenn man das ganze Leben arbeitet, dann aber in der Grundsicherung landet, wie jemand, der nie eingezahlt hat.

Wir haben das als SPD in der letzten Regierung versucht, aber die CDU und auch die meisten CDU-Ost-Bundestagsabgeordneten haben sie blockiert. Wenn die ´Schwampel´ (Schwarze Ampel) dieses Thema nicht angeht, wird sie eine reine West-Koalition – das kann und darf nicht das Ziel sein.“

SPD-Landtagsfraktion lobt Demokratiepreis aus

Die SPD-Landtagsfraktion verleiht Ende November zum elften Mal ihren Demokratiepreis. „Demokratie muss es wert sein, dass wir uns alle dafür einsetzen – im Großen wie im Kleinen. Und Demokratie funktioniert nur, wenn viele bereit sind, sich eben selbst bei der Gestaltung unseres Zusammenlebens einzubringen. Das tun in unserem Freistaat viele Menschen – in Initiativen, Vereinen, Schulen, in Unternehmen, der Uni oder in der Nachbarschaft. Ihr Engagement kann man nicht hoch genug einschätzen“, so Fraktionsvorsitzender Dirk Panter.

Vorgeschlagen oder sich bewerben können Einzelpersonen, Organisationen, Vereine und Projekte. Der mit insgesamt 2000 Euro dotierte Preis wird in vier Kategorien vergeben.

Die KATEGORIEN

„Leben in und mit Sachsen“

Initiativen, die die Integration ausländischer Mitbürgerinnen und Mitbürger aktiv fördern

„Aktiv gegen Rechts“

Initiativen, die sich tagtäglich gegen Rechte und rechtes Gedankengut wehren

„Fit für Demokratie“

Initiativen, die politische Bildung für Kinder und Jugendliche anbieten

„NetzWerker contra fakenews“

Initiativen, die in sozialen Netzwerken Aufklärung betreiben

Bewerbungen und Vorschläge sollten bis zum 10. November eingereicht werden.

Die Preise werden am 25. November in Chemnitz im Anschluss an unsere Integrationskonferenz „Ankommen in Sachsen“ verliehen. Das Preisgeld ist eine Spende von Abgeordneten und Mitarbeitern der Fraktion.

Weitere Details unter:  http://www.spd-fraktion-sachsen.de/demokratiepreis/

Pfeil-Zabel: Ja zu Vor-und Nachbereitungszeit, Nein zu unseriösen Schnellschüssen

Juliane Pfeil-Zabel, Sprecherin für Familienpolitik der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, am Freitag zur Debatte im Landtagsausschuss für Schule und Sport um die Anerkennung von Vor- und Nachbereitungszeit in Sachsens Kitas:

„Für die SPD-Fraktion bleibt es dabei: Wenn sich der neue Kultusminister dafür einsetzt, Vor- und Nachbereitungszeit aus der Berechnung für den Kita-Betreuungsschlüssel herauszunehmen und die Kita-Leitungen zu entlasten, werden wir ihn dabei unterstützen. Das verschafft den Erzieherinnen und Erziehern Luft für das Wichtigste: mehr Zeit für unsere Kinder“, so Juliane Pfeil-Zabel zum grundsätzlichen Standpunkt der SPD-Landtagsfraktion.

„Das heutige Schaulaufen der LINKEN zu diesem Thema war der eigentliche Affront des Tages“, so Juliane Pfeil-Zabel zur Vorwürfen der LINKEN. „Wer den Erzieherinnen und Erziehern suggeriert, dass mit einem sieben Zeilen umfassenden Antrag binnen zwei Monaten eine rechtssichere, verbindliche und ausfinanzierte Lösung für die Anerkennung von Vor- und Nachbereitungszeit in der Kita geschaffen werden kann, der trägt aktiv zur Politikverdrossenheit bei. Um die dauerhafte Ausgestaltung und Finanzierung zu sichern, muss mindestens die Kita-Pauschale im ‚Gesetz über Kindertageseinrichtungen‘ geändert werden. Zudem müssen dafür mindestens 70 Millionen Euro im laufenden sowie zukünftigen Haushalten eingestellt werden. Beides kann nur in einem geordneten Gesetzgebungsverfahren geschehen, das in der Regel drei bis neun Monate dauert.“

„Bei allem Willen zur Einführung von verbindlichen Vor- und Nachbereitungszeiten blieb die LINKE heute auch Antworten zur konkreten Ausgestaltung schuldig. Ein Mehrbedarf von 1.700 Erzieherinnen und Erziehern deckt man nicht von heute auf morgen oder mit der Annahme, dass alle Erzieherinnen und Erzieher von Teil- in Vollzeit wechseln. Auch zum Aspekt steigender Elternbeiträge blieb die LINKE eine Antwort schuldig. Wenn wir das Thema ernsthaft angehen wollen, dann sollte man sich über die Details verständigen, um in einem geordneten Verfahren mit dem Doppelhaushalt 2019/20 einen weiteren Schritt zur Verbesserung frühkindlicher Bildung gehen zu können.“

Ein neuer Aufbruch für Sachsen

Martin Dulig, Landesvorsitzender der SPD Sachsen, hat heute das Papier „Ein neuer Aufbruch für Sachsen“ vorgestellt.

Hier gibt es das Papier zum Nachlesen:

Ein neuer Aufbruch für Sachsen
Dresden, 27. Oktober 2017

Wer unser Land im Jahre 2017 betrachtet, sieht sich mit einer scheinbar paradoxen Situation konfrontiert: Die Menschen hier haben seit der friedlichen Revolution vieles für ihr Land erreicht, sonst hätte sich das Land nicht so gut entwickelt. Objektiv geht es dem Land richtig gut. Und den meisten Menschen in unserem Freistaat auch. Zugleich gibt es bei vielen Menschen Sorgen um ihre persönliche und die Zukunft des Landes, Angst vor den Veränderungen, die die Globalisierung und ihre wirtschaftlichen und sozialen Folgen für unser Land mit sich bringen könnten, vor allem aber Enttäuschung und Frustration über die Politik. Und diese Befürchtungen und Frustrationen gehen nicht nur auf das Konto der neuen politischen Verführer und Angstmacher – sie sind auch verursacht durch eine Fehlentwicklung im Selbstverständnis der sächsischen Politik und deren Folgen insbesondere im letzten Jahrzehnt.

Als wir im Jahre 2014 wieder Verantwortung in der Landesregierung übernommen haben, konnte man den Eindruck haben, der Primat der gestaltenden Politik – gerade in den Kernverantwortungen Bildung, innere Sicherheit, soziale und verkehrliche Infrastruktur – sei zurück getreten zugunsten einer Politik, deren oberstes Ziel das Zurückfahren staatlicher Leistungen ohne Rücksicht auf die Konsequenzen sei. Die Folgen einer solchen Selbstaufgabe von politischem Handlungswillen konnte man besichtigen – weniger Polizeibeamte trotz größerer Herausforderungen für die innere Sicherheit, weniger Lehrkräfte trotz offensichtlich wachsendem Bedarf, Rückbau des Verwaltungspersonals trotz offensichtlich wachsender Aufgaben im Bereich der Infrastruktur, der sozialen und gesellschaftlichen Bereich – vor allem aber das Gefühl der Menschen, die politisch Verantwortlichen hätten die berechtigten Erwartungen der Menschen aus dem Blick verloren.
Hier haben wir in den letzten drei Jahren mit großer Kraftanstrengung einen leichten Kurswechsel eingeleitet – bei der Polizei, bei den Lehrkräften, in der Personalpolitik, bei den Investitionen in die Menschen und nicht nur in die Infrastruktur.

Natürlich haben die vorherigen Regierungen und auch diese Fehler gemacht, aber eben auch vieles Richtige getan. Es geht gar nicht darum, die vernünftigen Entscheidungen in Frage zu stellen. Ganz im Gegenteil: Der Kurswechsel in der Personalpolitik muss genauso fortgesetzt werden wie die Stärkung von Investitionen in die Zukunft. Es ist richtig, nicht nur in Beton zu investieren, sondern vor allem in die Menschen, es geht nicht nur um technische Innovationen, sondern auch um soziale. Bei all der kritischen Diskussion, die wir aktuell erleben, dürfen wir aber auch nicht das Kind mit dem Bade ausschütten. Was gut ist bleibt gut und kann gegebenenfalls besser gemacht werden.
Was wir aber dazu benötigen, ist eine konsequente Rückbesinnung der Politik auf ihre gestalterische Verantwortung für und mit den Bürgerinnen und Bürgern dieses Landes.

Und genau hier liegt meine Erwartung an unseren Koalitionspartner und vor allem an denjenigen, der dieses Land als Ministerpräsident führen will: Probleme, die nicht zu übersehen sind, dürfen nicht länger ignoriert oder schöngeredet werden; verantwortliche Politik betreibt keine Flickschusterei an den Symptomen, sondern sie korrigiert Fehlentwicklungen und passt überkommene Strukturen den neuen Realitäten an. Verantwortliche Politik begegnet den Bürgern auf Augenhöhe und verteilt keine kleinen Geschenke, um ihn ruhig zu stellen.
Und zu dieser Begegnung auf Augenhöhe gehört, dass man, statt eine diffuse Sachsenseele zu streicheln, Verständnis für das verletzte Ehrgefühl der gedemütigten Seele eines Menschen hat, der seine Lebensleistung nicht anerkannt sieht. Statt zu erklären, die Sachsen seien etwas Besseres und sich von Freunden und Nachbarn abzugrenzen, hätte man die tatsächliche Lebensleistung des Einzelnen anerkennen und sich für sie einsetzen sollen. Statt gesellschaftspolitischem Einsatz mit Misstrauen zu begegnen, soll man ihn fördern.

Viele gerade im öffentlichen Dienst egal ob Lehrer oder Polizistin, ob Beamte oder Angestellte in den Verwaltungen mussten Kürzungen ertragen, weil angeblich die finanziellen Risiken so groß waren. Nun mussten sie erkennen, dass sie ausgenutzt wurden, denn selbst in den guten Zeiten wurde ihnen nichts zurückgegeben. Verantwortliche und empathische Politik betrachtet den Menschen nicht als Kostenfaktor, sondern seine Leistungsbereitschaft und seine Talente als Geschenk an die Gesellschaft, die fair behandelt und fair entlohnt werden wollen.

Man hat sich und die Öffentlichkeit über die Stellensituation bei den Lehrerinnen und Lehrern belogen und ist sehenden Auges in die Katastrophe gerannt. Jetzt wird mühsam repariert. Die Frustration und der Vertrauensverlust ist aber nicht mit kurzfristigen Maßnahmen umkehrbar, sondern braucht den ehrlichen und grundsätzlichen Lösungswillen.
Die aktuellen politischen Veränderungen in Sachsen können eine Chance für einen neuen Aufbruch in Sachsen sein. Wenn man will. Wenn man ihn ernst nimmt. Wenn man ihn nutzt.

Erst die politischen Ziele, dann die Wahl von Personen. Der Grundsatz muss, wenn man den Aufbruch nutzen will, jetzt erst recht gelten. Wir wollen aber kein kurzfristiges Aktionsprogramm. Es geht auch nicht nur um die eine oder die andere Maßnahme. Es geht hingegen um ein grundsätzliches Umsteuern, ein neues Denken und eine Herangehensweise an die Probleme in Sachsen, die jeder verantwortlich politisch gestalten will.

Damit meinen wir:

1. Offensichtliche Probleme angehen und lösen: Es muss Schluss sein damit, Probleme inkonsequent und nicht nachhaltig zu behandeln, nur um kurzfristig ein paar Euro weniger auszugeben. Sparen darf kein Selbstzweck sein. Eine Politik, die zwar alle alten Schulden zurückgezahlt hat – damit aber wichtige Investitionen in unsere Zukunft einstellt (ob in Personal, Ausstattung oder Infrastruktur), dass ist keine zukunftsfähige Politik.
2. Kleine und große persönliche Ungerechtigkeitsgefühle angehen: Auch hier wird oft an der falschen Stelle gespart, meist mit dem Argument, anderen gehe es ja schlechter. Ungerechtigkeiten können dabei oft schnell gelöst werden, wenn der Wille da ist oder Ermessungsspielräume genutzt werden.
3. Ehrlich machen: Wir haben viele gute Maßnahmen in dieser Regierung auf den Weg gebracht. Doch diese müssen auch ehrlich umgesetzt werden:
4. Wir haben ein Gerechtigkeitsproblem in Sachsen: Viele fühlen sich ungerecht behandelt und ihre Lebensleistung nicht anerkannt. Wir brauchen mehr Chancengleichheit und Anerkennung für alle Generationen.
5. Investitionen in die Zukunft umsetzen: Wir brauchen jetzt enorme Investitionen in Digitalisierung, Personal, Bildung und Infrastruktur, damit wir auch noch in der Zukunft Arbeitsplätze und einen funktionierenden, starken Staat sichern. Das heißt auch, dass wir die Arbeitsfähigkeit in vielen Teilen der Verwaltung wiederherstellen müssen – Personalbesetzung nach statistischen Wahrscheinlichkeiten des Bevölkerungswachstums funktioniert nicht. Wir müssen uns klar an den Aufgaben orientieren. Das bedeutet mehr und nicht weniger Investitionen.

Nur wenn wir den begonnenen Paradigmenwechsel zum gestaltenden und nicht verzögernden Staat konsequent vollziehen, werden wir die fünf zentralen Herausforderungen für den Freistaat Sachsen bewältigen.
Diese Herausforderungen benötigen neue gedankliche Ansätze und mutiges Herangehen; hier muss die Koalition gemeinsam nach neuen Lösungen suchen und um sie ringen, selbst wenn sie im Koalitionsvertrag bisher anders angelegt, gar nicht bedacht oder bisher so nicht gewollt waren.

Die fünf wichtigsten Herausforderungen für Sachsen sind:

1. die Stärkung der Bildung und die Lösung des Lehrermangels. Mit dem Bildungspaket haben wir angefangen, das Problem zu reparieren. Das Bildungspaket muss evaluiert und ggf. nachgesteuert werden. Es geht um Anerkennung, Wertschätzung und eine konkurrenzfähige Entlohnung in allen Schularten. Wir brauchen ausreichend Ausbildungskapazitäten, damit wir in Zukunft genügend Nachwuchs für den wertvollen Lehrerberuf ausbilden. In einer Situation, in der wir uns derzeit befinden, dass wir nicht garantieren können, vor jeder Klasse eine Lehrerin oder einen Lehrer zu haben und wir massiven Unterrichtsausfall beklagen, darf es nie wieder geben. Die Beseitigung des Lehrermangels darf uns aber nicht den Blick verstellen für die qualitative Weiterentwicklung in der Bildung. Das beginnt bei der Kita und geht über die Schule bis zur Ausbildung. Mehr Zeit für die Kinder in der Kita ist weiterhin der Grundsatz, der zu einer Verbesserung des realen Betreuungsschlüssels führen muss. Große Herausforderungen sehen wir aber in der Schule, die eine Schul- und Lernkultur und eine Ausstattung braucht, die auf die Digitalisierung genauso vorbereitet wie auf das Leben. Wir müssen den Blick auf die Chancengleichheit lenken.

2. die Investitionen in die Zukunft. Wir haben ein gutes Verkehrsnetz, trotzdem müssen noch Lücken geschlossen werden und der Erhalt inzwischen mit Priorität behandelt werden. Sachsen muss beim Bahnverkehr aufholen und sich an den Fernverkehr anbinden. Verstärkte Förderung des ÖPNV, von Radwege und synchroner Mobilität sind notwendige Investitionen in die Zukunft. Dabei stehen die Stärkung des ländlichen Raums und der urbanen Zentren gleichberechtigt nebeneinander. Die digitale Infrastruktur hat inzwischen mindestens die gleiche Bedeutung wie verkehrliche oder bauliche Infrastruktur. Wer sich auf die Gigabitgesellschaft vorbereiten will, muss in Glasfaser investieren. Der Ausbau des schnellen Internet ist die notwendige Voraussetzung für die Bürgerinnen und Bürger, die Unternehmen und die Forschungslandschaft in unserem Land.

3. die deutliche Erweiterung der Gestaltungsspielräume der Politik vor Ort. Wenn eine Kommune nicht mehr selber entscheiden kann, ob sie die Schule saniert, einen Kindergarten baut oder die Sportanlage herrichtet, verwaltet sie nur noch und erklärt nicht selten ihren Bürgerinnen und Bürgern, dass die Landes-, Bundes- oder Europapolitik sie an der Gestaltung ihres Ortes hindert. Wut und Frust auf „die da oben“ sind ein Ergebnis. Wenn den Kommunen durch die Rechtsaufsicht und durch die Kontrolldichte mancher Förderstrukturen zu viel Misstrauen entgegengebracht wird, muss man sich über die Entfremdung zwischen Land und Kommunen nicht wundern. Wenn sich Verwaltungen immer mehr von Bürgerwillen entfernen, entfernen diese sich immer mehr von Politik. Denn Politik und Verwaltung werden oft gleichgesetzt. Den Kommunen muss mehr Vertrauen entgegengebracht werden und sie müssen die finanziellen Handlungsspielräume erhalten, die ihnen eine Gestaltung der Entwicklung ihres Ortes, ihrer Gemeinde, ihrer Stadt oder ihres Landkreises ermöglichen. Ein Weg dazu kann über mehr Pauschalen als über detaillierte Förderprogramme gehen. Außerdem sollten wir die Entscheidungen zu Aufgaben und Funktionen der Verwaltungen dahingehend überprüfen, ob sie sinnvoll und effektiv waren und sie dort korrigieren, wo es angebracht ist.

4. die Erhöhung der Sichtbarkeit und Präsenz der Polizei. Nachdem wir den Stellenabbau bei der Polizei gestoppt und inzwischen mehr Stellen und Ausbildungskapazitäten bei der Polizei geschaffen haben, müssen wir uns die Struktur in Sachsen anschauen. Die Strukturreformen der letzten Jahre haben die Sichtbarkeit der Polizei vor Ort minimiert. Der Abbau von Polizeirevieren und Polizeiposten hat bei vielen Bürgerinnen und Bürgern Unbehagen ausgelöst und zur Verunsicherung und Angst beigetragen. Jetzt haben wir eine reine Auftragspolizei, die selten Zeit hat, Gespräche über den Gartenzaun zu führen oder ohne Auftrag Streife zu gehen. Wir wollen eine Polizei zum Anfassen. Wir wollen den Polizisten im Stadtteil genauso wie auf dem Dorf. Und wir wollen, dass die Polizei auch nachts in jedem Winkel des Freistaates Sachsens schnell vor Ort sein kann. Es geht nicht um die Schaffung eines Polizeistaates aber die Sichtbarkeit auch über eine bürgernahe Revierstruktur ist wieder herzustellen. Um das Sicherheitsgefühl der Menschen zu stärken, ist eine zeitgemäße Ausstattung genauso wichtig wie die Stärkung der Prävention. Das Gewaltmonopol des Staates darf nicht in Frage gestellt werden, d.h. dass neben der Stärkung unserer Polizei auch die personelle Stärkung des gesamten Justizapparates notwendig ist.

5. die Stärkung des Sozialen Sachsen gerade bei der medizinischen Versorgung und bei der Pflege. Dazu gehört eine andere Wertschätzung und Stärkung der Sozialen Arbeit genauso wie die Sicherstellung medizinischer und sozialer Infrastrukturen in Stadt und vor allem in den ländlichen Bereichen. Wir müssen die Pflege besser unterstützen. Menschen die gepflegt werden, verdienen Sicherheit darüber, dass sie in guten Händen sind und sein werden. Pflegende Angehörige und Pflegekräfte brauchen die Anerkennung, die sie verdienen und die Chance nach ihren eigenen Ansprüchen zu arbeiten – mit Zeit und Gefühl für jeden Einzelnen. Familien brauchen im Pflegefall bessere und verlässlichere Unterstützungsstrukturen und Ansprechpartner. Wenn in Regionen Pflegeplätze oder Pflegekräfte fehlen, dürfen Lösungen nicht an zersplitterten Zuständigkeiten scheitern. Kommunen müssen auch hier vom Land besser ausgestattet werden, um tätig werden zu können. Wir haben einerseits leidenschaftlich pflegende Pflegekräfte, andererseits müssen sie ihrer Arbeit unter teils schwierigen Arbeitsbedingungen nachgehen – nicht nur niedrige Löhne, sondern auch fehlende Kolleginnen und Kollegen führen zu Überlastungen und enormem Druck. Die Zahl der Pflegebedürftigen nimmt zu – es fehlen aber schon jetzt Pflegekräfte. Insbesondere in den Krankenhäusern und Pflegeheimen reicht das Personal oft nicht. Deswegen müssen wir mehr Nachwuchs gewinnen, die Zahl der Ausbildungsplätze überprüfen und die praktischen Ausbildungsbedingungen verbessern. Die „professionelle“ Pflege braucht mehr Personal und für dieses bessere Arbeitsbedingungen. Dazu sollte man sich für einen Azubi-Tarifvertrag und einen Pflege-Tarifvertrag zusammenfinden.
 
Unsere Aufgabe, Aufgabe von Politik ist es, die Lebensqualität und die Lebenschancen der Menschen in Sachsen zu verbessern – egal ob in den ländlichen Bereichen oder in den urbanen Ballungszentren. Der Maßstab für die Lösungswege für diese Aufgabe muss unserer Meinung nach sein, dass es konkret bei den Leuten ankommt, dass es die Lebenssituation der meisten Menschen in Sachsen verbessert und das die Lösung nicht nur kurzfristige Effekte sind, sondern nachhaltige.
Wenn wir diesen Primat gestaltender Politik wieder zurück gewinnen wollen, dann muss das auch Konsequenzen für die Haushalts- und Finanzpolitik bedeuten. Damit soll weder die Schuldenbremse noch ein verantwortungsvolles Haushalten in Frage gestellt werden. Aber Sachsen hat die finanziellen Möglichkeiten und kann mit der Änderung der Sächsischen Haushaltsordnung Dinge ermöglichen, anstatt Weiterentwicklung zu behindern.
Wir laden ein, über Lösungen der großen Herausforderungen für Sachsen zu streiten. Das gilt für Bürgermeister, Landräte und Kommunalräte genauso wie für Interessenvertreter und Berufsverbände, das gilt für Institutionen und Verbände genauso wie für alle Bürgerinnen und Bürger in Sachsen, die helfen wollen, eine anständiges, gerechtes und fortschrittliches Sachsen zu gestalten.
Wir laden die CDU ein, mit uns über neue Lösungen zu diskutieren, die Zukunft unseres Landes wieder politisch zu gestalten und einen neuen Aufbruch für Sachsen zu wagen.

Baumann-Hasske: Therapiebedingungen auch im Jugendstrafvollzug sicherstellen

Harald Baumann-Hasske, Sprecher für Rechts- und Justizpolitik der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, am Freitag zur Eröffnung einer stationären Suchttherapiestation in der Jugendstrafvollzugsanstalt Regis-Breitingen:

+++ Personal muss richtig eingesetzt werden +++

„Eine Suchttherapie kann Jugendlichen und Heranwachsenden mehr als Erwachsenen die Perspektive eröffnen, zukünftig ein normales Leben ohne Strafbarkeit und Drogenabhängigkeit zu führen“, so Harald Baumann-Hasske.

„Eine erfolgreiche Therapie in der JVA braucht eine ähnlich stabile Versorgung durch medizinisches, psychologisches und Vollzugs-Fachpersonal wie im Maßregelvollzug“, so Baumann-Hasske weiter. „Dieses Personal muss dann auch tatsächlich für die Therapie zur Verfügung stehen und sollte nicht für andere Belange der Anstalt außerhalb der Therapie-Abteilung eingesetzt werden. Nur dann wird die Therapie eine sinnvolle Ergänzung des Erziehungsauftrages im Jugendvollzug sein.“

„Ich begrüße die Eröffnung der neuen Therapie-Abteilung ausdrücklich. Es hat in den vergangenen Jahren in der JVA Zeithain gute Erfahrungen mit der Durchführung von Sucht-Therapie gegeben. Wenn süchtige Gefangene die Therapie wollen, kann es sehr sinnvoll sein, die Bedingungen des Strafvollzuges als eines besonderen Gewaltverhältnisses unter der strengen Aufsicht des Staates zu nutzen, um von Drogen loszukommen.“

Hintergrund: Die Suchttherapiestation der Jugendstrafvollzugsanstalt Regis-Breitingen verfügt über elf Plätze. Die Therapie dauert acht Monate und findet ganztägig in einer geschlossenen Gruppe statt. (Quelle: Pressemitteilung des Justitzministeriums)

Panter: Koalition handelt – Erneut zusätzliches Geld für Bau-Investitionen in Schulen und bei Polizei

Dirk Panter, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag und Sprecher für Haushalts- und Finanzpolitik, am Mittwoch zur neuerlichen Freigabe von Geldern aus dem Zukunftssicherungsfonds:

„Im Haushalts- und Finanzausschuss haben wir heute 12,86 Millionen Euro für dringend benötigte Investitionen in Schulen und Einrichtungen der Polizei beiwilligt.  Damit werden sich Lehr- und Lernbedingungen in vier Schulen sowie die Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen in vier Einrichtungen der Polizei in absehbarer Zeit deutlich verbessern“, so Dirk Panter.

„Wir erfüllen damit erneut unsere Zusage, das Geld aus dem Zukunftssicherungsfonds für besonders drängende Vorhaben zu verwenden“, so Panter weiter. Das setzen wir jetzt weiter Stück für Stück um. Die Koalition handelt.“

„Die Liste der dringenden Maßnahmen ist mit dem heutigen Beschluss noch längst nicht abgearbeitet. Für den Bereich Polizei etwa stehen allein im Zukunftssicherungsfonds noch gut 30 Millionen Euro zur Verfügung. Sowie die Planungen für weitere Projekte vorangeschritten sind, kann auch über die Bewilligung dieser Mittel entschieden werden. Dazu zählen unter anderem das Polizeirevier Plauen und das Autobahnpolizeirevier Bautzen, die schon lange auf eine Lösung warten.“

2,97 Millionen Euro sind für den Schulhausbau vorgesehen.  521.000 Euro sind für die Evangelische Schule „Stephan Roth“ in Zwickau gedacht, um den Brandschutz auf Vordermann zu bringen und den Eingangsbereich mit einem Anbau zu versehen. Die Evangelische Oberschule Schöneck/Vogtland  erhält 1.425.000 Euro für einen Erweiterungsbau. 754.000 Euro fließen in die Innensanierung der Evangelischen Montessori Oberschule Plauen. Die Grundschule Hauptmannsgrün erhält für einen Sportraum-Erweiterungsbau 271.000 Euro.

9,89 Millionen Euro sind für Investitionen in Polizeibauten vorgesehen.  Für die Erweiterung des Polizeireviers Werdau fließen 1.212.000 Euro. Das Polizeiverwaltungsamt Dommitzsch erhält 3.611.700 Euro für Sanierungsarbeiten, die Polizeifachschule Chemnitz  1.248.000 Euro für Erweiterungs- und Sanierungsmaßnahmen. An die Polizei-Hochschule Rothenburg gehen 3.820.000 Euro für die Erweiterung und einen Neubau der Raumschießanlage.