Kita-Anhörung bestärkt SPD-Position – Eltern, Erzieher und Kommunen im Blick behalten

Juliane Pfeil-Zabel, familienpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, erklärt zur heute im Schulausschuss durchgeführten Anhörung zu einem Kita-Gesetzentwurf der Fraktion DIE LINKE:

„Die Sachverständigen haben heute den Standpunkt der SPD-Fraktion bestärkt, nicht einen Bereich oder eine Maßnahme im Kita-Bereich singulär zu betrachten. Neben der Qualitätsdebatte müssen die Finanzierungsanteile von Eltern und Kommunen im Blick behalten werden, auch eine ausreichende Anzahl an Kita-Plätzen sowie von qualifiziertem Personal ist erforderlich“, umreißt Kita-Expertin Juliane Pfeil-Zabel den Standpunkt.

„Die lineare Absenkung des Betreuungsschlüssels über 12 Jahre hinweg fokussiert zu sehr auf Normwerte der Bertelsmann-Stiftung. Der vorgelegte Gesetzentwurf lässt Fragen zur Dynamisierung der Kitapauschale, den Aufwuchs an erforderlichen Leitungsstunden, neue räumliche Erfordernisse für das Mehr an Personal sowie parallel steigende Elternbeiträge völlig außer Acht“, fasst Pfeil-Zabel die wesentlichen Kritikpunkte zusammen.

Bereits im Februar 2018 hatte die SPD-Fraktion auf ihrer Klausur Bilanz zu den bisherigen Errungenschaften im Bereich der frühkindlichen Bildung gezogen. In der anstehenden Debatte sollen Punkte wie insbesondere die Einführung von Vor- und Nachbereitungszeiten, die Entlastung der Eltern von stetig steigenden Beiträgen, die gezielte Unterstützung von Brennpunkt-Kitas sowie die Unterstützung der Kommunen z.B. bezüglich der Kitapauschale oder beim Kitabau eine zentrale Rolle spielen.

„Die Sachverständigen haben uns heute in diesem Weg bestärkt: Erzieherinnen und Erzieher, Eltern und Kommunen gemeinsam im Blick zu behalten, um gemeinsam die frühkindliche Bildung voran zu bringen. Da es zur Wirkung des verbesserten Betreuungsschlüssels keine einhellige Sachverständigenmeinung gab, sollte diese Frage intensiv im anstehenden Dialogprozess bearbeitet werden“, so Pfeil-Zabel abschließend.

Friedel: Jahrgangsübergreifender Unterricht ist unverzichtbarer Gewinn für unsere Schulen

Sabine Friedel, bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, erklärt zum einmütig geänderten Antrag „Jahrgangsübergreifender Unterricht“ (Drs. 6/7699 + Änderungsantrag) im heutigen Schulausschuss:

„Jahrgangsübergreifender Unterricht setzt positive Impulse – einerseits im ländlichen Raum zum Erhalt unserer Grundschulen, andererseits als pädagogisches Konzept zur Weiterentwicklung unserer Schulen“, resümiert SPD-Bildungsexpertin Sabine Friedel. Nach der fachlich fundierten Anhörung im September 2017 haben die Koalitionsfraktionen Anregungen in einem Änderungsantrag aufgegriffen.

„Ich freue mich, dass dadurch zukünftig auch Grundschulen, die jahrgangsübergreifenden Unterricht freiwillig aus pädagogischer Motivation praktizieren, Anrechnungsstunden zur individuellen Förderung erhalten werden“, so Friedel weiter.

„Zukünftig sollen sich alle jahrgangsübergreifend unterrichtenden Schulen in einem Netzwerk austauschen können, um voneinander zu lernen. Wir öffnen die bewährten Strukturen der Schulen im ländlichen Raum für öffentliche und freie Grundschulen, die sich dem Thema widmen. Auch sollen mehr Hospitationsmöglichkeiten geschaffen und weiterhin kontinuierlich Fortbildungen angeboten werden.“

„Die positiven Eindrücke zum sozialen Lernen, zur individuellen Förderung und zum gemeinsamen Gestalten von Schule haben uns bestärkt, diese Arbeit zu würdigen. Deshalb wird jahrgangsübergreifender Unterricht ab August 2018 an unseren weiterführenden Schulen ermöglicht. Laut neuem Schulgesetz kann er in bestimmten Fächern auch an Oberschulen oder Gymnasien Einzug halten. Weiterführende Schulen, die sich hier auf den Weg machen, sollen natürlich von den Erfahrungen unserer Grundschulen profitieren, weshalb das Kultusministerium hier bei der Vernetzung unterstützen soll“, erklärt Sabine Friedel abschließend.

Friedel: Verhandeln ist Teamsport und kein Einzelwettkampf

+++ Willkürliche Fächerkürzung nicht zielführend +++ Brauchen Gesamtkonzept für zukunftsfähige Schule +++

Sabine Friedel, bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, zu den aktuellen Diskussionen zum Lehrerpaket:

„Eine ‚Bildungspolitik‘, die sich auf das willkürliche Streichen einzelner Fächerstunden oder auf einen Beamtenstatus konzentriert, ist für uns nicht tragbar. Genau deswegen verhandeln wir so hart und intensiv mit der CDU. Es geht uns um ein Gesamtkonzept, um den Lehrermangel zu beheben. Dabei haben wir vor allem im Blick, dass wir jetzt die richtigen Entscheidungen für die nächsten 15 Jahre treffen“, erklärt Sabine Friedel in Bezug auf einen Artikel der heutigen Freien Presse, der offensichtlich Verhandlungsgegenstände der Koalitionsgespräche zum Lehrerpaket enthält. „Es wäre gut, wenn der Koalitionspartner, wie vereinbart, die Argumente mit uns am Verhandlungstisch austauscht und keine veralteten Papiere an die Presse übermittelt. Das hilft weder der Sache noch bringt es einen Lehrer zusätzlich an unsere Schulen – im Gegenteil: es verunsichert Schüler, Lehrer und Eltern.“

Zu den Zielen der SPD-Fraktion führt Friedel weiter aus: „Wir haben immer klar gesagt, in welchen Bereichen Veränderungen passieren müssen, um das Problem des Lehrermangels zu lösen:
Wir brauchen attraktive Arbeitsbedingungen, auch finanziell, für neue und gestandene Lehrkräfte. Dabei darf es nicht zu neuen Ungerechtigkeiten im Lehrerzimmer kommen. Die gleiche Eingruppierung aller Lehrkräfte, egal ob in Grundschule oder Gymnasium, egal ob mit DDR-Ausbildung oder mit Staatsexamen.

Wir müssen heute die Lehrerausbildung der Universitäten absichern, damit wir morgen genügend ausgebildete Lehrkräfte haben.
Wir müssen heute die Ausbildung regionalisieren, damit morgen Lehrkräfte in die ländlichen Räume bleiben.
Wir müssen heute zusätzliches Personal für die nichtpädagogischen Aufgaben an unseren Schulen einstellen, um die Lehrkräfte zu entlasten.
Wir müssen die Lehrpläne und die Stundentafel entschlacken. Dabei geht es nicht um das Streichen einzelner Fächer, sondern um ein modernes Lernen im 21. Jahrhundert. Dabei müssen alle Fächer auf den Prüfstand, um unserer Schülerinnen und Schüler besser auf Themen der Zukunft und Digitalisierung vorzubereiten.

Viele dieser Maßnahmen fordern wir seit vielen Jahren. Über diese und viele weitere Maßnahmen verhandeln wir derzeit mit der CDU. Ich bin noch immer zuversichtlich, dass uns ein gutes Ergebnis gelingen wird.“

Friedel: Die Zeiten des politischen Klein-Klein sind endgültig vorbei

Heute veröffentlichte das Sächsische Kultusministerium aktuelle Zahlen zu Neueinstellungen von Lehrern in Sachsen.

Dazu erklärt die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Sabine Friedel:
„Ich pflichte meinem CDU-Kollegen Lothar Bienst bei: Die Zeiten des politischen Klein-Klein müssen endgültig vorbei sein. Sachsen braucht ein Gesamtkonzept, um den Lehrermangel zu beheben. Dabei geht es um attraktive Arbeitsbedingungen für neue und gestandene Lehrkräfte. Und darüber hinaus um eine klare Planung und genügend Ausbildungsplätze.

Wir dürfen nie vergessen: Wir treffen Zukunftsentscheidungen für unseren Freistaat. Unser Horizont ist nicht 2019, sondern die nächsten zehn, fünfzehn Jahre.

Wir müssen heute die Lehrerausbildung der Universitäten absichern, damit wir morgen genügend ausgebildete Lehrkräfte haben.
Wir müssen heute die Ausbildung regionalisieren, damit morgen Lehrkräfte in die ländlichen Räume gehen.

Und wir müssen heute zusätzliches Personal für die nichtpädagogischen Aufgaben an unseren Schulen einstellen, um die Lehrkräfte zu entlasten.
Wie wichtig eine langfristige Perspektive ist, zeigen die heute veröffentlichten Einstellungszahlen. Denn sie sind Ergebnis einer politischen Fehlentscheidung: Während sonst im Einstellungsverfahren immer zwischen 500 und 900 ausgebildete Referendare zur Verfügung standen, sind es jetzt, im Februar 2018, rund 20. Grund dafür ist die planlose Umstellung und Rückumstellung des Referendariats vor einigen Jahren.

Dass es dem Landesamt für Schule und Bildung trotzdem gelungen ist, über 300 grundständig ausgebildete Lehrkräfte einzustellen, ist aus unserer Sicht eine gute Leistung.

Wir sind zuversichtlich, dass ein solches Gesamtkonzept gelingen kann. Ein Konzept, das einerseits die Probleme kurzfristig lindert. Und andererseits Lösungen formuliert, die nicht nur wenige Monate tragen, sondern für die nächsten Jahre vernünftig sind. Daran haben beide Koalitionspartner ein großes Interesse.“

Panter: 87 Millionen Euro zusätzlich für den Straßenbau

Dirk Panter, Vorsitzender und finanzpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, und Thomas Baum, Sprecher für Verkehrspolitik, am Mittwoch zur Freigabe von Mitteln für den Straßenbau:

Der Haushalts- und Finanzausschuss hat am Mittwoch 87 Millionen Euro bewilligt, die in diesem Jahr zusätzlich in den Ausbau und den Erhalt von Staats- und Kommunalstraßen investiert werden können.

„Die Koalition löst mit dem heutigen Beschluss einmal mehr eine Zusage ein: Wir lassen unsere Kommunen mit ihren Problemen nicht allein“, so Dirk Panter. „Die Bürgerinnen und Bürger erwarten zu Recht, dass sich der Staat kümmert und für eine funktionierende Infrastruktur sorgt. In unseren Gesprächen mit Kommunalpolitikern und deren Verbänden hat das Thema Infrastruktur, besonders die Verkehrsanbindungen und der Breitbandausbau, immer wieder großen Raum eingenommen. Eine unserer Antworten liegt nun auf dem Tisch.“

„Mit den Geldern können die Kommunen jetzt 165 Einzelmaßnahmen im Umfang von rund 70 Millionen Euro in Angriff nehmen“, so Thomas Baum. „Weitere 17 Millionen Euro sind für den Erhalt von Staatsstraßen eingeplant. Mit den zusätzlichen Geldern ist es jetzt möglich, die vorliegenden Anträge für plan- und baureife Projekte auch frühzeitig zu bewilligen. Damit sind wir im Vergleich zu früheren Jahren ein gutes Stück vorangekommen.“

Vieweg: SPD-Fraktion für Stärkung des Petitionswesens

+++ Im Koalitionsvertrag vereinbarte Schritte jetzt umsetzen +++ Schwerpunkte bei Bürgernähe und Transparenz +++

Jörg Vieweg, Obmann der SPD-Fraktion im Petitionsausschuss des Sächsischen Landtages, erklärt zu den bevorstehenden Koalitionsgesprächen zur Reform des Petitionswesens im Freistaat:

„Petitionen sind Seismographen für Gerechtigkeitsfragen. In der Stärkung des Petitionswesens sieht die SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag ein Werkzeug dafür, einen regen Austausch zwischen Bevölkerung und Parlament zu ermöglichen. Petitionen müssen als etwas Gutes und Positives betrachtet werden“, erklärt Jörg Vieweg, Obmann der SPD-Fraktion im Petitionsausschuss des Sächsischen Landtages.

Der Veränderungsbedarf ist für Vieweg offensichtlich: „Bei der konkreten Ausgestaltung des Petitionsrechts hat Sachsen, wie etwa der aktuelle Länderbericht Petitionen 2016 zeigt, viel Luft nach oben. Insbesondere beim Online-Angebot und der Transparenz schneidet der Freistaat schlecht ab. Der Sächsische Landtag ist hier als Gesetzgeber und Verfassungsorgan gefragt, das sächsische Petitionsrecht künftig mit mehr Kompetenzen auszustatten und damit bürgerfreundlicher und transparenter zu gestalten.“

Konkrete Möglichkeiten dafür zeigt ein Positionspapier der SPD-Fraktion auf (siehe Anhang).
Im Koalitionsvertrag zwischen SPD und CDU ist die Überarbeitung für diese Legislaturperiode vorgesehen. Die dort vereinbarten Schritte zur Verbesserung des Petitionswesens sind, so Vieweg weiter, überfällig: „Für uns liegt der Schwerpunkt auf den Feldern Bürgernähe und Transparenz. Wir möchten das Petitionswesen attraktiver und interaktiver gestalten, die Petenten sollen stärker einbezogen werden. Ein bürgerfreundliches Petitionswesen kann dazu beitragen, die Distanz zwischen Politik und Bürgerschaft zu verringern.“

Am morgigen Donnerstag kommt zum ersten Mal eine Arbeitsgruppe von CDU und SPD zusammen, die sich auf grundlegende Schritte für eine Reform verständigen soll.

„Einige kleinere Verbesserungen können schnell mittels Anpassungen der Grundsätze des Ausschusses erreicht werden. Für die großen Schritte ist eine Reform des Petitionsgesetzes erforderlich. Die Möglichkeiten dafür wollen wir mit unseren Kollegen von der CDU erörtern“, so Vieweg abschließend.

Pallas: Stellenabbaustrategie endlich offiziell beerdigen

Albrecht Pallas, innenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, zur jüngsten Umfrage der Sächsischen Zeitung „Die Wunschliste der Sachsen“:

+++ Brauchen funktionierenden Staat mit Vorbildwirkung +++

„Die jüngste Umfrage der Zeitung belegt, dass die Koalition mit ihrem Umsteuern auf dem richtigen Weg ist“, so Albrecht Pallas. „Mehr Polizeipräsenz, also mehr sichtbare Sicherheit, besser funktionierende Schulen oder eine bessere Verwaltung sind die Themen, bei denen Sachsen jetzt neue Wege geht. Denn die Bürgerinnen und Bürger wollen, dass der Staat für sie funktioniert.  Dazu muss sich in der Personalpolitik aber noch einiges ändern.“

„Eine der Maßnahmen dazu ist die angekündigte Ausbildungsoffensive, mit der die Ausbildungskapazitäten für den öffentlichen Dienst erhöht werden sollen. Das allein aber wird die Personalprobleme nicht lösen“, so Pallas weiter. „Die Stellenabbaustrategie von Schwarz-Gelb muss mit dem nächsten Doppelhaushalt in wirklich allen Bereichen offiziell beerdigt werden. Stellen sollten künftig nur noch abgebaut werden, wenn die entsprechende Aufgabe weggefallen ist. Und wir brauchen ein neues Personalentwicklungskonzept für Sachsen, das die nächsten 20 Jahre in den Blick nimmt.“

„Um ausreichend gute Bewerber zu bekommen, muss zudem die Arbeit im öffentlichen Dienst unbedingt attraktiver werden. Die Koalitionsverhandlungen in Berlin haben einen Weg dafür aufgezeigt: Schluss mit sachgrundlosen Befristungen von Arbeitsverträgen. Der öffentliche Dienst muss Vorbild auf dem Arbeitsmarkt sein“, so Pallas.

Pfeil-Zabel: Sachsen braucht Integrationsgesetz

+++ Gutachten befürwortet Gesetz +++ wichtig für gesellschaftlichen Zusammenhalt +++

Juliane Pfeil-Zabel, Sprecherin für Integrationspolitik der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, am Mittwoch zum Gutachten der TU Dresden für ein sächsisches Integrationsgesetz:

„Ein sächsisches Integrationsgesetz ist notwendig. Eine solche gesetzliche Regelung bietet den Kommunen eine bessere Planbarkeit und die sichere Finanzierung ihrer Integrationsarbeit. Ein Integrationsgesetz macht für alle hier lebenden Menschen transparent wie Integration geregelt ist. Für sie, egal ob zugewandert oder nicht, wird damit klar, welche Leistungen, Erwartungen aber auch welche Pflichten es gibt. Das stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt und vermindert, auch gefühlte, Ungerechtigkeiten.

Leider gibt es bei unserem Koalitionspartner noch keine Mehrheit für ein Landesintegrationsgesetz. Ich bin aber zuversichtlich, dass das Gutachten, welches ein Integrationsgesetz klar befürwortet, Bewegung in die Debatte bringen wird.“

Hintergrund: (Auszug aus der PM der TU DD)
Das Gutachten wurde unter der Federführung des Zentrums für Integrationsstudien der TU Dresden im Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz, Geschäftsbereich Gleichstellung und Integration, in Zusammenarbeit mit MIDEM sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität Leipzig erstellt. Es hat zur Aufgabe, den Bedarf, die Voraussetzungen und die Umsetzungsmöglichkeiten für ein Integrationsgesetz im sächsischen Kontext zu prüfen. Einbezogen wurden juristische, politikwissenschaftliche und erziehungswissenschaftliche Perspektiven. Weitere Informationen können Sie auch der Pressemitteilung der TU Dresden entnehmen
Hintergrund des Gutachtens sind die in den letzten Jahren in Nordrhein-Westfalen, Berlin, Baden-Württemberg und zuletzt in Bayern in Kraft getretenen Landesintegrationsgesetze. Dem Gutachten zufolge können Integrationsgesetze übergeordnete Ziele der Integration festschreiben und damit zur gesellschaftlichen Selbstverständigung über die Bedeutung, die Reichweite und die Voraussetzungen von Integration beitragen. Die Wirkung eines Integrationsgesetzes ist auch auf der symbolischen Ebene zu verorten und hängt im Wesentlichen von dem Signal ab, das ein solches Gesetz an alle Bevölkerungsgruppen senden kann. Dies zeigt das Gutachten am Beispiel von zwei nahezu diametral entgegengesetzten Verständnissen von Integration, die anhand der bereits bestehenden Integrationsgesetze veranschaulich
t werden.

Baum: Weiterhin Moped-Führerschein mit 15

Thomas Baum, Sprecher für Verkehrspolitik der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, am Montag zur Verlängerung des Modellprojekts „Moped mit 15“:

„Nicht zuletzt auf unsere Initiative hin hat das Bundesverkehrsministerium jetzt den Weg frei gemacht, damit Jugendliche in Sachsen weiterhin mit 15 Jahren einen Moped-Führerschein machen können“, so Thomas Baum. „Vor allem für Jugendliche im ländlichen Raum ist das von Vorteil, wo nicht wie in großen Städten der Sportverein oder der Freizeitreff um die Ecke zu finden sind.“

„Sachsen hat mit dem Modellprojekt, das jetzt um weitere zwei Jahre verlängert wird, gute Erfahrungen gesammelt. Mehr als 16.000 praktische Prüfungen, die seit 2013 in unserem Land absolviert wurden, belegen den Bedarf“, so Baum.

Hintergrund: Das Modellprojekt „Moped mit 15“ läuft seit 2013 im Freistaat Sachsen sowie in den Ländern Sachsen-Anhalt und Thüringen. Später kamen auch Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern hinzu. Das Projekt war zunächst bis Ende April 2018 befristet. Projektbegleitend wurden seit Beginn des Modellversuchs Studien zur Verkehrssicherheit und zum Mobilitätsverhalten erstellt. Sie haben keine eindeutigen Ergebnisse erbracht. Deshalb wird das Modellprojekt auf zwei Jahre befristet verlängert. Das Bundesverkehrsministerium hat die Länder aufgefordert, in diesem Zeitraum weitere Daten zu erheben. (Quelle: Pressemitteilung Sächsisches Verkehrsministerium)

Pallas: Mietpreisbremse in Dresden und Leipzig einführen

Albrecht Pallas, wohnungsbaupolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, am Dienstag zur kleinen Anfrage „Identifizierung angespannter Wohnungsmärkte in Sachsen“ (Drs. 6/12026)

„In Dresden und Leipzig sollte so schnell wie möglich die Mietpreisbremse eingeführt werden“, so Albrecht Pallas. „Wie aus der Antwort des Innenministeriums auf eine kleine Anfrage hervorgeht, liegen die Voraussetzungen zur Einführung einer Mietpreisbremse entsprechend der gesetzlichen Regelung in Dresden inzwischen vor. In Leipzig werden wir, bedingt durch das schnellere Wachstum, sehr bald die gleiche Anspannung auf dem Wohnungsmarkt haben.“

„Dresden wächst durch Geburtenrate und Zuzug permanent weiter. Der Wohnungsbau kann mit diesem Wachstum nicht annähernd Schritt halten, und der Leerstand sinkt immer weiter. Im sachsenweiten Vergleich ist die Mietbelastung für die Dresdner schon jetzt am höchsten. Diese Entwicklung muss gestoppt werden. Ähnlich sieht es in Leipzig aus. In unserer größten sächsischen Stadt sind die Probleme zwar noch nicht ganz so schlimm, allerdings wächst Leipzig schneller. Der Leerstand ist etwas größer, er nimmt aber stetig ab, denn auch in Leipzig werden zu wenige neue Wohnungen gebaut“, so Pallas weiter.

„Unter den steigenden Mieten und knapper werdendem Wohnraum leiden sehr viele Menschen. Der Markt allein kann die Probleme auf dem Wohnungsmarkt nicht lösen“, so Pallas. „Der Freistaat, aber auch die betroffenen Kommunen müssen deshalb dauerhaft mehr sozialen Wohnungsbau betreiben. Jeder Sachse hat das Recht auf bezahlbaren Wohnraum.“

„SPD und CDU im Bund haben sich im Rahmen der Koalitionsverhandlungen auf eine Fortführung der Bundesmittel für den sozialen Wohnungsbau und eine Weiterentwicklung der Mietpreisbremse verständigt, damit Vermieter die Bremse nicht weiter unterlaufen können. Um im Fall einer Regierungsbildung in Berlin keine Zeit zu verlieren, sollte die Staatsregierung jetzt schon die entsprechenden Verordnungen auf den Weg bringen“, fordert Albrecht Pallas vorbereitende Arbeiten. „Gleichzeitig muss die Entwicklung der Wohnungsmärkte weiter engmaschig überprüft werden, um auch in anderen sächsischen Gemeinden mit Wachstumsschmerzen schnell reagieren zu können.“