Delegation aus Sachsen zu Gast im Reich der Mitte

Der zweite Teil seiner Asienreise führt Wirtschaftsminister Martin Dulig nach China in die Partnerprovinz des Freistaates Sachsen Hubei. In deren Hauptstadt Wuhan wurde Dulig am Sonntag vom Vize-Gouverneur der Provinz, Wang Xiaodong, offiziell begrüßt.
Wang: „Zwischen Sachsen und Hubei gibt es viele Gemeinsamkeiten.“ Die Menschen in der Provinz Hubei hätten großes Interesse, den Freistaat weiter kennenzulernen und Kooperationen mit sächsischen Firmen einzugehen. „Wir Chinesen bewundern ihre Erfolge, ihre Technologie und Wirtschaft.“

Martin Dulig: „Auch wir wollen die erfolgreiche Zusammenarbeit, die uns seit 2007 verbindet, weiter vertiefen und mit konkreten Projekten unterlegen. Viele Dinge, die wir hier in Hubei finden, gibt es auch in Sachsen – ob das die Automobilindustrie, die Mikroelektronik oder der Anlagen- und Maschinenbau ist. Das wollen wir nun auf eine neue qualitative Stufe heben, um so gemeinsam – Hubei und Sachsen – weiter zu wachsen.“ Die Einladung von Dulig, den Freistaat zu besuchen, nahm Vize-Gouverneur Wang dankbar an: „Sie haben mir richtig Appetit gemacht auf Sachsen. Ich möchte Sie im Juni besuchen kommen.“

Dulig warb bei den chinesischen Partnern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft auch um eine enge Zusammenarbeit im Tourismus: „Sie haben viele Schönheiten hier in Zentralchina, auf die wir Sachsen neugierig sind: Den Jangtsekiang, den Drei-Schluchten-Staudamm oder auch pulsierende, historische und moderne Städte. Aber auch wir Sachsen können ihnen als Kulturland viel bieten: Von Zwinger und Frauenkirche in Dresden, über Naturschönheiten und Volkskunst im Erzgebirge, die einmalige Landschaft der sächsischen Schweiz, bis hin zu Kunst und Kultur in der Messestadt Leipzig.“ Dulig warb für eine Direktflugverbindung von Wuhan zu einem der beiden sächsische Flughäfen: „Die historische Seidenstraße, welche durch Hubei führte, könnten wir so auch auf dem Luftweg wiederbeleben und nach Sachsen verlängern.“
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Zusammenarbeit im Biotechnologie-Sektor vereinbart
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Im Beisein von Martin Dulig unterzeichnete am Abend der Vorstandsvorsitzende der Leipziger Firma Vita 34 AG, Dr. André Gerth, zwei Vereinbarungen mit chinesischen Firmen. Mit der chinesischen AVIC Biology wurde eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit beim Aufbau einer Stammzellbank nach deutschen Standards in Yinchuan (Innere Mongolei) geschlossen. Dulig: „So entsteht hier in China ein innovatives Projekt, welches weltweit Beachtung finden wird.“
Mit dem Hubei Environmental Research Institut und der Ezhou Environmental Protection Agency vereinbarte Vita 34 eine Zusammenarbeit, die eine Verbesserung des Umweltschutzes und der Ernährungssicherheit bei Aquakulturen zum Ziel hat.

Morgen reisen Staatsminister Dulig und die Wirtschaftsdelegation aus Sachsen zu weiteren wirtschaftlichen und politischen Gesprächen und Firmenbesuchen nach Xiangyang. Nach einem Besuch von Suizhou geht es am späten Mittwochabend weiter nach Peking.

Wie Korea von Sachsen lernen will: Sächsische Delegation bereist demilitarisierte Zone

Am letzten Tag der Koreareise von Wirtschaftsminister Martin Dulig stand das Thema Wiedervereinigung im Fokus. Dazu tauschte sich die sächsische Delegation um Martin Dulig gemeinsam mit Vertretern der Friedrich-Ebert-Stiftung und Nichtregierungsorganisationen (NGO) zu Hilfsmaßnahmen, politischen Entwicklungen und Perspektiven im Verhältnis zwischen Süd- und Nordkorea aus. Anschließend reiste der Staatsminister in die demilitarisierte Zone nach Panmunjom. Dabei durfte die Delegation sogar die historischen drei blauen Baracken betreten, in deren Mitte die Grenze verläuft. In der mittleren Baracke finden monatliche Gespräche der UN-Nationen statt, die den Waffenstillstand der noch immer im Krieg befindlichen beiden koreanischen Staaten überwachen.

„Ich bin zutiefst berührt und beeindruckt, hier bekommt man Gänsehaut“, beschreibt Martin Dulig am Grenzpunkt seine Eindrücke. „Hier stoßen Freiheit und Diktatur aufeinander, dies ist einer der letzten Punkte des kalten Krieges auf der Welt. Ich habe mir die gewaltigen Ausmaße des Grenzgebietes nicht vorstellen können.“ Vier Kilometer ist die demilitarisierte Zone breit – jeweils zwei Kilometer liegen in Süd- und Nordkorea. Über das „Freedom House“ gelang die Delegation zur Conference Road. Dort stehen sich Nord- und Südkoreaner direkt gegenüber – bis auf 20 Zentimeter Nähe, die Breite des Betongrenzstreifens in der Mitte des Areals.
Dulig: „Wenn man sich die historischen Dimensionen in Erinnerung ruft, wird man demütig. Wir Deutschen können dankbar, froh und zufrieden sein mit dem, was wir durch die Deutsche Einheit gewonnen und erreicht haben.“

Panmunjom ist die gemeinsame Sicherheitszone zwischen Nord- und Südkorea. Von 1951 bis 1953 wurde in der militärischen Siedlung das Ende des Koreakrieges verhandelt. Die sogenannte „Brücke ohne Wiederkehr“ galt lange als einziger Grenzübergang zwischen beiden Staaten.

Sachsen gilt in Korea als Vorbild in Sachen Wiedervereinigung – vor allem bei der wirtschaftlichen Entwicklung. Voraussetzung dafür war zunächst die Privatisierung der staatlichen Betriebe sowie hohe Sanierungsinvestitionen. Der zügige Ausbau der Infrastruktur und die gut ausgebildeten Fachkräfte, die sich nach den ersten Erfolgen für den Verbleib im ehemaligen Osten Deutschland entschieden, gelten als Erfolgsfaktoren für den Technologiestandort Sachsen.

Martin Dulig: „Ich wurde bei fast allen meinen Terminen hier in Südkorea zur Wiedervereinigung befragt. Allerdings gibt es zwischen den ehemaligen beiden deutschen Staaten und den beiden koreanischen Staaten gewaltige Unterschiede. Dieses Jahr ist die Halbinsel 70 Jahre getrennt. Wir helfen gern mit Informationen weiter und beraten auch gern, aber Korea muss seinen eigenen Weg geben. Die deutsche Wiedervereinigung kann keine Blaupause für eine koreanische sein.“

Eine Vielzahl an Nichtregierungsorganisationen ist um humanitäre Hilfe für Nordkorea bemüht. So versorgt das Korean Sharing Movement den Norden seit den 1990er Jahren mit Nahrungsmittelhilfen. Die Okedongmu Children in Korea hat sich der medizinischen Versorgung, Ernährungs- sowie Bildungsförderung nordkoreanischer Kinder verschrieben. Das Insitute for Peace and Unification Studies an der Seoul National University geht den Fragen nach, die während eines Wiedervereinigungsprozesses auf der koreanischen Halbinsel aufkommen könnten und bestimmt mögliche Konflikte zwischen den Ländern.

Morgen wird der Wirtschaftsminister weiter nach China in die Provinz Hubai und Peking reisen. Gemeinsam mit einer sächsischen Unternehmerdelegation stehen dann bis zum Freitag unter anderem die Eröffnung der „Expo Central China 2015“, Treffen mit lokalen und nationalen Unternehmen sowie der Dialog mit chinesischen Politikern zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit auf dem Programm. Kernthema des fünftägigen Besuches ist der Maschinen- und Anlagenbau. China ist Sachsens wichtigster Auslandsmarkt.

Sachsen – Technologieland: Dulig wirbt für sächsisch-koreanische Cluster

Wirtschaftsminister Martin Dulig warb am dritten Tag seiner Korea-Reise nicht nur beim Vize-Minister für Handel, Industrie und Energie, Jae-do Moon, für den Freistaat Sachsen als Standort. Auch bei LG Technology wurden bereits bestehende Kontakte gestärkt: Es standen die Ergebnisse der „LG Open Innovation Fair“ in Dresden 2014 im Mittelpunkt der Gespräche. Ziel des Treffens war es, Kooperationen von Unternehmen der LG-Gruppe mit sächsischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen auszuloten und zu fördern.

Seit dem Innovation-Tag in Dresden, gab es zwischen LG und sächsischen Unternehmen zahlreiche Gespräche und erste Abkommen. Minister Martin Dulig: „Dies zeigt, wie sinnvoll und wichtig solche Netzwerktreffen sind. Dresden hat sich damit hier in Korea einen echten Namen gemacht.“ LG habe großes Interesse an sächsischem Knowhow: „Egal ob heute Vormittag beim Minister oder bei LG, ich werde immer wieder auf zwei Themen im Besonderen angesprochen: Energiespeichersysteme und Energieeffizienz.“ Daran hätten die Koreaner riesiges Interesse gezeigt und suchen sächsische Partner. So fertigt LG (bis 1995 „Goldstar“) nicht nur Mobiltelefone und Fernsehgeräte, auch in der Forschung für moderne Autobatterien ist die südkoreanische Firma aktiv.

Am Nachmittag besuchte die sächsische Delegation den Produktionsstandort von LG-Display, in der an der Grenze zu Nordkorea gelegenen Stadt Paju. Während einer Führung durch den Showroom des Global Players, konnte sich die Delegation einen Eindruck von künftigen, hochauflösenden und stromsparenden OLED-Bildschirmen – so auch dem weltweit ersten 8K-Bildschirm – und der hochentwickelten Technik dahinter verschaffen. Auch ein Blick in die Produktion durften die Sachsen werfen: Sie schauten sich die Produktion von TV-Displays in einer 60 Meter hohen Fabrik an.

Wirtschaftsminister Dulig im Anschluss: „Ich habe heute wirklich einen Blick in die Zukunft werfen können. Das war sehr beeindruckend.“ Fasziniert zeigte er sich von einem neuartigen Display, welches als „Fenster“ an einer Wand hängend nicht nur täuschend echt Tageslicht imitiert, sondern auf dessen Glas auch Daten – vom Wetter bis hin zu Fotos – eingeblendet werden können.

Das abendliche Netzwerktreffen zwischen Vertretern der sächsischen Netzwerke Energy Saxony und biosaxony mit ihren koreanischen Pendants in Seoul, brachte die klugen Köpfe beider Länder zusammen.

„Sachsen ist traditionelles Energie- und Technologieland. Insbesondere in den Zukunftsfeldern Mikroelektronik und Elektromobilität sind unsere Unternehmen und Institute erfolgreich. Das ist nicht zuletzt der Verzahnung von Wirtschaft und Wissenschaft in den sächsischen Clustern zu verdanken – ein wesentlicher Standortfaktor des Freistaats“, betonte Dulig. „Internationale Partner mit ihrem Know-how sind für eine zukunftsfähige Wirtschaft dabei unerlässlich. Die Republik Korea ist zudem in Bezug auf Forschungsausgaben ein Vorbild für uns im Freistaat – mit dem Ziel, in zwei Jahren fünf Prozent des Bruttoinlandsproduktes in Innovationen zu investieren.“

Hintergrund:

Energy Saxony e.V. ist ein wirtschaftsorientiertes Netzwerk, das darauf abzielt, die Wettbewerbsfähigkeit und die Exportstärke der Unternehmen der sächsischen Energiebranche auszubauen sowie die Leistungsfähigkeit der Forschung im Bereich Energie weiter zu stärken.

Der sachsenweite Verband der Biotechnologie und Life Science biosaxony e.V. fördert den marktorientierten Technologietransfer, repräsentiert die Bioregion Sachsen und unterstützt gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung Sachsen und dem SMWA die Ansiedlung von Unternehmen.
Im Rahmen eines Staatsbesuches der südkoreanischen Präsidentin Park Geun-hye im März 2014 wurde ein Memorandum of Understanding zwischen dem sächsischen Biotechnologie-Netzwerk und der Wonju Medical Industry Techno Valley Foundation (WMIT) unterzeichnet.

Standorte im Wandel: High-Tech zwischen Mittelstand und Großindustrie

Am zweiten Tag seiner Korea-Reise traf sich Wirtschaftsminister Martin Dulig heute mit Soo-Young Park, Vize-Gouverneur der Seoul umfassenden und umgebenden Region Gyeonggi-do. Die Region ist der High-Tech-Standort Südkoreas. Die intensiven Kontakte zwischen Sachsen und Gyeonggi bestehen bereits seit 2013. In den Gesprächen mit der Provinzregierung erörterten die Politiker den aktuellen Stand der Zusammenarbeit und weitere Kooperationsmöglichkeiten. Sachsen und Gyeonggi-do hätten viele Gemeinsamkeiten auf Gebieten wie IT und Biotechnologie.

Wirtschaftsminister Dulig sagte: „Die hier in der Provinz Gyeonggi-do angesiedelten Branchen und Unternehmen passen sehr gut zu Sachsen. Wir haben die Regierung der Provinz nach Sachsen eingeladen, Ziel ist die Unterzeichnung eines sogenannten Memorandum of Understanding. Zudem haben wir uns auf eine konkrete Zusammenarbeit verständigt, die weit über eine Absichtserklärung hinausgeht. Insbesondere zukünftige gemeinsame Veranstaltungen und Messen, unterstützt durch die Wirtschaftsförderung Sachsen, sollen sächsische und koreanische Unternehmen zusammenbringen.“

Im Anschluss traf Dulig den Vizepräsidenten von Samsung SDI, Kyonhoon Seo. Der Hersteller von Bildschirmen, Batterien und Akkumulatoren für Traktionsbatterien von Elektroautos ist bereits in Sachsen aktiv. 2013 wurde der sächsische OLED Spezialist Novaled von Samsung und dessen Tochterunternehmen Cheil Industries vollständig übernommen. Dabei gab es vom Unternehmen ein klares Bekenntnis zum Standort Dresden und zu Novaled. Samsung zeigte großes Interesse an der weiteren Zusammenarbeit mit sächsischen Unternehmen.
Vizepräsident Kyonhoon Seo nannte Dresden einen guten IT-Standort: „Ich habe den Eindruck, dass Samsung und Unternehmen in Sachsen in Zukunft noch enger zusammenarbeiten werden.“
Dulig im Anschluss an das gemeinsame Gespräch: „Ich freue mich sehr über das klare Bekenntnis von Samsung zum Standort Dresden und Novaled. Wir haben uns darauf verständigt, weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu überprüfen und die neuen Kontakte intensiv zu nutzen. Zudem haben wir vereinbart, zum Thema Energiespeichersysteme zukünftig enger zusammenzuarbeiten.“

Den Abschluss des Tages bildete die Standortpräsentation des Freistaats als attraktiver Wirtschaftsstandort. Minister Dulig zeigte sich zufrieden: „Das war ein erfolgreicher Tag für den Freistaat, für Dresden, mit klaren Bekenntnissen für uns als Standort.“

Wirtschaftsminister Dulig: Sachsen ist „Stammland der Reformation“

Die erste Station der fünftägigen Südkorea-Reise von Wirtschaftsminister Martin Dulig stand heute ganz im Zeichen des Tourismus‘. Nachdem sich die Delegation nach der Landung in Seoul auf dem Namdaeum-Markt einen ersten Eindruck von der bunten Vielfalt des Landes machen konnte, stellte der Wirtschaftsminister gemeinsam mit der Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen (TMGS) u.a. den Lutherweg in Sachsen mit seinen Stationen vor.

„Sachsen ist neben Sachsen-Anhalt und Thüringen das Stammland der Reformation. So steht Torgau für das politische Zentrum der Reformation. Mit der Schlosskirche weihte Luther den ersten nach seinen Vorstellungen erbauten protestantischen Kirchenneubau ein“, erklärt Dulig. „Ich bin beeindruckt, wie stark das Thema Luther hier in Korea eine Rolle spielt. Wir werben heute hier für Sachsen, auch als Tourismusstandort. Wir werben heute auch für ein besonderes Jubiläum im Jahr 2017 – den 500. Jahrestag der Reformation, das Luther-Jubiläum.“

Hintergrund:
Neben der Wiedervereinigung sind die Südkoreaner vor allem am Thema Reformation interessiert. 2017 wird das 500-jährige Jubiläum der Reformation – auch in Südkorea – gefeiert.
Dem christlichen Glauben gehören in Südkorea inzwischen 31 Prozent der Menschen an, 23,8 Prozent (8,6 Millionen Menschen) sind evangelisch. Weitere 31 Prozent der Südkoreaner sind konfessionslos, 23,7 Prozent sind Buddhisten und sieben Prozent sind Angehörige von Stammesreligionen.

Wirtschaftsminister Dulig wirbt in Südkorea für Sachsen

Heute ist Wirtschaftsminister Martin Dulig zu seiner ersten Auslandsreise nach Südkorea aufgebrochen. Ziel der Reise ist es, die Kontakte zwischen dem Freistaat und der Republik insbesondere in den Bereichen Wirtschaft und Forschung zu stärken, sowie für den Standort Sachsen – auch als Reiseland – zu werben. Neben Besuchen bei Branchengrößen wie Samsung und LG stehen auch Gespräche mit Politikern, Tourismusunternehmen und möglichen Netzwerkpartnern auf der Tagesordnung.

„Korea ist ein High-Tech-Land und ein wichtiger Wachstumsmarkt. Von den Kooperationen mit unserer Wirtschaft und unseren Forschungseinrichtungen können beide Seiten profitieren. Dabei ist es wichtig, den persönlichen Kontakt zu suchen und zu vertiefen und vor Ort für Sachsen zu werben – mit sächsischen Unternehmen, Forschungsinstituten und Innovationen“, sagte Dulig. „Wir wollen aber auch den Freistaat Sachsen als attraktives Reiseland und als Tourismus-Region für koreanische Besucher bewerben.“ 2014 stieg die Zahl der südkoreanischen Gäste in Sachsen auf 8.500.

Martin Dulig wird auch über den Weg zur Wiedervereinigung beider deutscher Staaten mit Vertretern aus Politik und Gesellschaft diskutieren und über Erfolge und Probleme in den vergangenen 25 Jahren berichten. Ein Besuch an der innerkoreanischen Grenze bei Panmunjom ist ebenfalls geplant.

Begleitet wird der Minister unter anderem vom Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH, Peter Nothnagel, sowie von der Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH (TMGS). Außerdem reisen Vertreter der sächsischen Netzwerke Energy Saxony und biosaxony mit.

Hintergrund:
Bis 2012 bestanden kaum politische oder wirtschaftliche Beziehungen zwischen dem Freistaat und Südkorea. Im Zuge von Unternehmerreisen und Wirtschaftsdelegationen pflegen beide Seiten mittlerweile engen Kontakt. 2013 war im SMWA dazu beispielsweise eine südkoreanische Delegation aus der Provinz Gyeonggi unter Leitung des Gouverneurs Moon-soo KIM zu Gast. Im Oktober 2013 reiste eine sächsische Wirtschaftsdelegation unter Beteiligung des SMWA nach Südkorea.

Erst im März dieses Jahres tauschte sich Staatsminister Martin Dulig mit einer Delegation unter der Leitung von Dr. Lee Duk-Hoon, Präsident und Vorsitzender der Export-Import Bank of Korea zur wirtschaftlichen Entwicklung Sachsens nach der Wiedervereinigung aus.

Zu den koreanischen Investitionen in Sachsen zählen unter anderem die Novaled AG und die Shimro Musikinstrumente GmbH. In Südkorea sind über 40 sächsische Unternehmen aktiv.

50.000 Euro Fördermittel an Landkreis Leipzig

Ministerin Köpping: „Wichtiger Einsatz für Demokratie“

Die Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration, Petra Köpping, hat heute einen Fördermittelbescheid über 50.000 Euro aus dem Landesprogramm „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz“ an den Landrat des Landkreises Leipzig, Dr. Gerhard Gey, überreicht.

Mit dem „Netzwerk für Demokratische Kultur e.V.“ (Wurzen) und dem „Bildungs- und Sozialwerk Muldental e.V.“ (Zschadraß) waren stellvertretend auch zwei Vereine anwesend, die Koordinationsstellen im Rahmen der Förderprogramme des Bundes („Demokratie leben!“) und des Freistaates (Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz) im Landkreis Leipzig sind und über langjährige Erfahrung in der Demokratieförderung verfügen.

Die Mittel werden für den Aufbau des regionalen Bündnisses „Partnerschaft für Demokratie“ verwendet, in dem Verantwortliche aus der kommunalen Politik und Verwaltung sowie Aktive aus der Zivilgesellschaft, z.B. aus Vereinen und Verbänden oder Kirchen, zusammenarbeiten.

„Die vergangenen Wochen und Monate haben besonders deutlich gemacht, wie wichtig die Arbeit von Verbänden und Initiativen ist, die sich tagtäglich für demokratische Kultur einsetzen“, machte Ministerin Köpping deutlich. „Einige Prozesse muss man im Laufe des Lebens erlernen, zum Beispiel, wie man Konflikte konstruktiv und demokratisch lösen kann. Hier leisten die Demokratieförderer einen wichtigen Beitrag.“

„Demokratie, Toleranz und Verständnis für Grundwerte und fremde Kulturen, müssen auch vor Ort erfahrbar und erlebbar sein“, sagte Landrat, Dr. Gerhard Gey. „Daher fördert der Landkreis Leipzig seit 2008 Projekte und Initiativen, die einen Beitrag dafür leisten eine weltoffene Zivilgesellschaft zu stärken.“

Die Projektkosten für die „Partnerschaft für Demokratie“ des Landkreises Leipzig im Jahr 2015 betragen 205.000 Euro. Die Zuwendung des Bundes beträgt 55.000 Euro, die Zuwendung aus dem Landesprogramm 50.000 Euro und 100.000 Euro sind Eigenmittel des Landkreises.
Die im Bündnis gesteckten Ziele werden durch Projekte umgesetzt, die sich schwerpunktmäßig der Demokratie- und Präventionsarbeit sowie der Qualifizierung und Kompetenzentwicklung widmen. Vorgesehen ist ebenfalls die Schaffung eines Jugendgremiums.

Hintergrund

Die Zuständigkeit für das Landesprogramm „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz“ (WOS) ist mit Bildung der Koalitionsregierung aus CDU und SPD vom Sächsischen Innenministerium (Geschäftsstelle Landespräventionsrat) zum Sächsischen Sozialministerium, Geschäftsbereich der Staatsministerin für Gleichstellung und Integration, übergegangen.

Ministerin Köpping: „Und das ist auch gut so!“ – Internationaler Tag gegen Homophobie

„Es geht am Tag gegen Homophobie darum, den Blick zu schärfen für die alltägliche Diskriminierung von gleichgeschlechtlichen Beziehungen“, sagte Sachsens Staatsministerin für Gleichstellung und Integration, Petra Köpping, mit Blick auf den anstehenden Internationalen Tag gegen Homophobie und Transphobie. Am 17. Mai machen Lesben, Schwule, Bi- und Transsexuelle weltweit darauf aufmerksam, dass sie seit Jahren für ihre Grundrechte kämpfen. In vielen Ländern werden sie noch immer mit Geldbußen und langen Haftstrafen verfolgt. In einigen afrikanischen und arabischen Staaten sind sie gar von der Todesstrafe bedroht. Der Internationale Tag gegen Homophobie prangert diese Diskriminierung an.

Trotz der Liberalisierung in den letzten Jahren wird Homosexualität auch in Deutschland nach wie vor an der vorherrschenden Norm der Heterosexualität gemessen und als Abweichung dargestellt. „Niemand sucht sich aus, homosexuell, bisexuell oder transsexuell zu sein“, so Ministerin Köpping weiter. In Richtung „Besorgte Eltern“ wirft Ministerin Köpping die Frage auf: „Was würden Sie tun, wenn Ihr Kind sich eines Tages outet?“.

„Das Land Sachsen wird die Eingetragenen Lebenspartnerschaften in den Landesgesetzen und Verordnungen in den kommenden zwei Jahren verankern. Das hat die Koalition vereinbart. Vielfalt ist normal – und das ist auch gut so!“, betonte Köpping abschließend.

Hintergrund
Am 17. Mai 1990 erklärte die Generalversammlung der Weltgesundheitsorganisation WHO erstmals, dass Homosexualität keine Krankheit, Störung oder Perversion ist. Bis dahin hatte sie Homosexualität als geistige Behinderung eingestuft. Der Internationale Tag gegen Homophobie erinnert seit 2005 jährlich an dieses Datum.

Ministerin Köpping unterstützt Lichterlauf für Flüchtlingskinder

Das Kinder- und Jugendteam younicef der UNICEF-Gruppe Dresden plant am Samstag, den 16. Mai, ab 19:30 Uhr einen Lichterlauf unter dem Motto „Dein Licht für Flüchtlingskinder“. Ausgestattet mit Taschenlampen, Lampions oder Handys wollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Dresdner Kreuzkirche starten.

Die Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration, Petra Köpping, unterstützt diese Aktion. „Viele Kinder und Jugendliche erleben körperliche oder psychische Gewalt in ihrer Heimat. Nach ihrer Flucht sind sie verwirrt oder traumatisiert“, so Ministerin Köpping. Zu den Gefahren in ihren Heimatländern und den zum Teil lebensgefährlichen Fluchtwegen müssten sie auch den Verlust der Familie und ihrer Freunde verkraften. Rund zwei Drittel der in Sachsen ankommenden Flüchtlinge sind Familien mit Kindern.

„Mit dem Lichterlauf wird auf die Situation der Jüngsten und Schwächsten aufmerksam gemacht“, so Köpping weiter. „Ich unterstützte diese Aktion deshalb und hoffe, dass sich viele Menschen beteiligen werden.“

Staatsministerin Dr. Eva-Maria Stange gedenkt der Weltkriegsopfer

Ministerin: „Erinnerung darf nicht für politische Zwecke instrumentalisiert werden“

„Wenn in Sachsen an die Befreiung vom Faschismus erinnert wird, so geschieht dies zunächst mit tiefem Gedenken an die Millionen Opfer des Zweiten Weltkriegs. Es geschieht aber auch in Dankbarkeit gegenüber den Alliierten auf beiden Seiten in Ost und West unbeschadet der späteren Divergenzen im Kalten Krieg“, sagte Staatsministerin Dr. Eva-Maria Stange heute auf der Gedenkfeier des Verbandes der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten Sachsen e. V.

Die für die Geschichtskultur zuständige Staatsministerin und Vorsitzende des Stiftungsrates der Stiftung Sächsische Gedenkstätten mahnte in ihrer Rede vor den Mitgliedern der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten: „Für eine glaubwürdige Erinnerungspolitik heute reicht es nicht, bei einem statischen Beschwören schrecklicher Vergangenheit stehen zu bleiben. Gleichzeitig sollten wir die Erinnerung davor in Schutz nehmen, dass sie heute oder künftig für beliebige politische Zwecke der Gegenwart instrumentalisiert wird. Ich greife hier das Wort vom ‚Erinnerungsschatten‘ des Bundespräsidenten auf: Die Hinwendung zu jedem einzelnen Opferschicksal von Terror und Gewalt stärkt Empathie und humane Orientierung in der Gegenwart.“

Die Erinnerung an sowie die Auseinandersetzung mit NS-Gewaltherrschaft und Krieg sollten nicht als Munitionskiste neuer Zwietracht dienen, sondern Haltungen stärken, die auf Empathie mit Opfern politischer Verfolgung, auf ein aktives Einstehen für die Menschenrechte und demokratischen Werte, die auf eine Wahrnehmung humanitärer Beistandsverpflichtungen nach innen wie nach außen und die auf nachhaltige Versöhnung und interkulturellen Dialog gerichtet sind, so Ministerin Stange bei der Gedenkfeier.