Krehl: „Schnelles Internet ohne alte Kupferkabel!“
Europaabgeordnete kritisiert sogenannte Vectoring-Technik / EU-Kommission lässt Pläne für deutschen Netz-Ausbau prüfen
Die EU-Kommission wird die umstrittene Entscheidung für den Ausbau schneller Internet-Verbindungen in Deutschland mit Hilfe der sogenannten Vectoring-Technik genauer unter die Lupe nehmen. Die Behörde leitete am Dienstag eine vertiefte Prüfung ein.
„Unsere Ziele sind eine leistungsstarke Infrastruktur und das beste Preis-Leistungs-Verhältnis für die Verbraucherinnen und Verbraucher. Das erreicht man aber nur durch den Wettbewerb zwischen verschiedenen Anbietern“, betont Constanze Krehl, telekommunikationspolitische Sprecherin der Europa-SPD. „Die Vectoring-Technik basiert auf dem Aufmöbeln veralteter Kupferkabel. Was wir besonders in Sachsen allerdings dringend brauchen sind massive Investitionen in Glasfaserkabel.“
Laut Bundesnetzagentur würden durch die Vectoring-Technik in ländlichen Gebieten gerade mal 400.000 Haushalte zusätzlich versorgt. “Das rechtfertigt keinesfalls, dass der Telekom so starke Wettbewerbsvorteile eingeräumt werden.”, so die sächsische Europaabgeordnete.
Krehl hatte die Vectoring-Technik zuvor bereits in einem gemeinsamen Brief mit zwölf weiteren Kollegen an EU-Kommissar Oettinger scharf kritisiert. Aus der veröffentlichten Erklärung der EU-Kommission geht hervor, dass diese die in dem Brief formulierten Bedenken teilt.
„Mit dem Ergebnis der Prüfung ist in sechs bis sieben Wochen zu rechnen. Wir setzen darauf, dass die EU-Kommission aufzeigen wird, wie eine für alle Seiten faire Lösung aussehen kann“, sagt Constanze Krehl.